Amüsantes in Serie: ‚Allein unter Bauern‘

Keine Zeitreise, kein Koma, aber dennoch ein äußerst unterhaltsamer, pointenreicher Sat.1-Serien-Ausflug in fremde Welten: Polit-Profi und Anwalt Johannes Wallner (Christoph M. Orth) lässt sich wenige Stunden vor seiner Ernennung zum Bundesaußenminister auf eine verhängnisvolle Affäre ein: Die blonde Schöne im Hotelzimmer entpuppt sich ausgerechnet als Gattin des österreichischen Botschafters. Und weil ein „Marmeladinger“ naturgemäß keine Freude hat, wenn seine Frau ausgerechnet „von einem Piefke, einem Preußen“ in Berlin flachgelegt wird, lässt die Kanzlerin Parteifreund Wallner als politisch untragbar fallen.

Beim Versuch, der Regierungschefin nachzufahren und seine Karriere zu retten, kommt Wallner mit dem Auto (Unfallgegner ist eine Kuh) und auch sonst ziemlich ins Schleudern. Denn als er nach kurzer Benommenheit die Augen aufschlägt, findet er sich (trotz Musik von Bob Dylan oder Scott McKenzie) zwar nicht in den 70ern und somit am Mars, aber doch fern seines bisherigen Lebens: im Garten eines idyllischen kleinen Dorfes in Brandenburg und somit „Allein unter Bauern“.

„Willkommen in Kudrow!“ heißt es also in der ersten Folge für den erfolgsverwöhnten, smarten Politiker, der anfangs noch glaubt, das Dörfchen und das Gartenhaus, in dem ihn die alleinstehende Landärztin Barbara (Julia Koschitz) und deren 15-jährigen Tochter Toni (Paula Schramm) einquartieren, sei nur eine Zwischenstation. Weit gefehlt. Denn in Kudrow bahnt sich für Wallner nicht nur eine neue Liebe an, sondern er wird – mangels Alternativen am großen politischen Parkett – auch noch Bürgermeister dieses „Kuhdorfs“. Gleich mit seiner ersten Amtshandlung in Folge zwei („Sparen tut weh“) macht sich Wallner bei den Kudrowern allerdings ziemlich unbeliebt …

Am 28.02. zeigt Sat.1 ab 20:15 Uhr die ersten beiden von zehn Folgen der Serie „Allein unter Bauern“, die – wie bereits „Edel & Starck“ – von der Berliner Phoenix Film und Autor Marc Terjung mit Christoph M. Orth als Hauptdarsteller produziert wurde.

Im ORF brachten die beiden amüsanten Einstiegsfolgen am vergangenen Donnerstag Marktanteile von passablen 15 bzw. 16 österreichischen Prozent und die Erkenntnis: Kudrow ist überall!