Folge 197

  • Elbvertiefung – was riskieren wir?

    Folge 197 (45 Min.)
    Der Countdown läuft. In dem schon Jahre andauernden Gerichtsverfahren um die neunte Elbvertiefung wird das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig voraussichtlich im Sommer 2016 ein Urteil fällen. Darüber, ob die Freie und Hansestadt Hamburg die für ihren Hafen ersehnte Elbvertiefung bekommt oder ob die Richter den klagenden Naturschutzverbänden Recht geben. Die Richter müssen das sogenannte „Verschlechterungsverbot“ im Verfahren umsetzen, das heißt, der ökologische Zustand der Elbe darf sich durch die Vertiefung nicht noch weiter verschlechtern und die Schäden an Tieren und Pflanzen müssen ausgeglichen werden.
    „45 Min“ geht der Frage nach, ob das überhaupt möglich ist. Dazu haben die Autoren Holger Vogt und Sebastian Bellwinkel mehrere Gutachter begleitet, die im Sommer 2015 an der Unterelbe zwischen Hamburg und Cuxhaven unterwegs waren, um den Bestand seltener Tier- und Pflanzenarten zu erfassen. Die Richter haben die Vorlage dieser Gutachten verlangt. Sie sollen ihrer Entscheidungsfindung helfen. Bei den Recherchen hat das „45 Min“-Team Aspekte aufgedeckt, die bislang nicht einmal den klagenden Umweltverbänden bekannt gewesen sind.
    Das zentrale Argument der Freien und Hansestadt Hamburg und des Bundes für die Unbedenklichkeit der Elbvertiefung ist die Verfüllung der sogenannten Medemrinne. Diese Rinne im Watt der Elbmündung ist neben der Fahrrinne
    quasi die zweite Hauptschlagader, durch die Ebbe und Flut strömen in einem ökologisch hoch sensiblen und daher vom EU-Umweltrecht geschützten Elbeästuar vor Cuxhaven. Sie soll im Zuge der Vertiefung mit über zwölf Millionen Kubikmetern Baggerschlick aus der Elbe aufgefüllt werden.
    Die Schlickdeponie soll die Fluten bremsen und so verhindern, laut Prognose der Planer, dass eine weitere Erhöhung der Fließgeschwindigkeit und des Tidenhubs erfolgt. Doch was ist, wenn das nicht funktioniert? Die Folgen wären unabsehbar, auch für die Menschen, die entlang der Unterelbe hinterm Deich wohnen. So befürchten viele, dass zum Beispiel labile Deichabschnitte bei Sturmfluten unter dem zunehmenden Druck von Wasser und Wellen nachgeben und sogar brechen könnten. „45 Min“ spricht mit Befürwortern und Gegnern des Milliardenprojekts.
    Ein weiteres Thema ist das aus Sicht der Kritiker zunehmende Risiko von Schiffshavarien auf der 136 Kilometer langen Flussfahrt zwischen Nordsee und Hamburg. Kaum bekannt ist die Tatsache, dass drei 350-Meter-Schiffe in jüngster Zeit havarierten. Das belegt die Gefahr, dass sich noch größere Schiffe der 400-Meter-Klasse, die ggfs. mit Gefahrgut beladen sind, in der verhältnismäßig schmalen Fahrrinne querlegen und schlimmstenfalls durchbrechen könnten. Der ökologische, aber auch der ökonomische Schaden, der dadurch entstehen könnte, träfe den ganzen Norden. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.11.2015NDR

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