Folge 12

  • Folge 12 (2018/​2019)

    Folge 12
    In der Mitte angekommen? Das „Kulturjournal“ auf dem Parteitag von Bündnis 90/​Die Grünen in Celle:
    Neuesten Umfragen zufolge sind die „Grünen“ bundesweit gerade die zweitstärkste Kraft hinter der CDU. Vorbei die Zeiten, als sie mit der Forderung nach einem Veggie-Day die Wählerinnen und Wähler verschreckt haben. Im Gegenteil, gerade läuft alles im grünen Bereich. Bündnis 90/​Die Grünen, die neue Volkspartei also? Doch wie viel grün ist bei den Grünen dann überhaupt noch drin? Grund genug für Reporterin Anne Adams, auf der Landesdelegiertenkonferenz der Grünen in Celle mal zu gucken, ob sie überhaupt noch grüne Kernkompetenzen haben und überhaupt Volkspartei sein wollen.
    Raubkunst in der DDR: ein fast vergessenes Kapitel der Kunstgeschichte:
    Im Staatlichen Museum Schwerin hat sich ein wahrer Kunstkrimi abgespielt, ungeheuerlich, aber nach bekanntem Muster. Wenn bislang von Raubkunst die Rede war, ging es überwiegend um Kunst- und Kulturgut, das jüdischen Besitzern von den Nationalsozialisten gestohlen wurde. Wenig bekannt ist, dass in der DDR ganz ähnliche Taktiken angewandt wurden, um sich am Kunstbesitz der Bürger zu bereichern. Finanziell notorisch klamm, entzog das DDR-Regime systematisch Kunstund Kulturgut von Privatleuten, meistens bei der offiziell genehmigten Ausreise, um es wahlweise gegen Devisen zu verkaufen oder Lücken in Museumsbeständen zu füllen. So ist das Staatliche Museum Schwerin an eine Sammlung von Grafiken gekommen, die aus dem entzogenen Nachlass des Dresdener Malers Bernhard Kretzschmar stammen. Im Rahmen der Reihe „Museumsdetektive. Auf den Spuren geraubter Kunst im Norden“ berichtet das „Kulturjournal“ über ein fast vergessenes Kapitel der Kunstgeschichte.
    Der Anfang vom Kriegsende: Dokudrama über den Matrosenaufstand 1918 in Kiel:
    100 Jahre ist es nun bald her, dass in Kiel Weltgeschichte geschrieben wurde. Da wehte auf dem dortigen Rathaus, aber auch in vielen anderen norddeutschen Städten, die rote Flagge. Die Menschen versammelten sich auf den Straßen, Revolution lag in der Luft. Es war der Anfang vom Ende: vom Ende des Ersten Weltkrieges und vom Ende des Kaiserreichs. Auslöser: der Matrosenaufstand in Kiel. Die Matrosen weigerten sich, in einen „ehrenvollen Untergang“ geschickt zu werden. Die Reichsregierung verhandelte im Oktober 1918 mit den Alliierten bereits über einen Waffenstillstand.
    Trotzdem befahl die Marineführung den Angriff der Kaiserlichen Marine auf die Royal Navy. Ein Himmelfahrtskommando. Die Matrosen widersetzten sich und wurden in Kiel inhaftiert. Hier solidarisierten sich Matrosen, Soldaten und
    Arbeiter mit den Gefangenen. Ein Film aus Archivmaterial und Spielszenen erzählt nun noch einmal dieses wichtige Kapitel der deutschen Geschichte: „1918 – Aufstand der Matrosen“ (30. Oktober, 20:15 Uhr, auf arte; 4. November, 20:15 Uhr, NDR Fernsehen).
    Auf der Suche nach verschwundenen Dingen: „Verzeichnis einiger Verluste“ von Judith Schalansky:
    Der Palast der Republik, ein Gemälde des Greifswalder Hafens von Caspar David Friedrich oder eine versunkene Insel im Pazifik: ständig verschwinden Dinge, Tiere, Menschen. Die Welt ist ein Ort von Geburt und Tod, von Entstehen und Verlust. Die aus Greifswald stammende Autorin und Buchgestalterin Judith Schalansky schreibt über verloren Gegangenes in ihrem „Verzeichnis einiger Verluste“. Dabei sind diese Verluste jeweils Ausgangspunkte für ganz unterschiedliche literarische Geschichten. Am 4. November bekommt Judith Schalansky für ihr Buch den Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2018 in Braunschweig verliehen.
    Ihr Verzeichnis sei, so die Jury „die poetische Archivierung der verschwundenen Dinge, die auf diese Weise eine Wiederauferstehung in der Verwandlung erfahren – als literarische Erzählung. Judith Schalansky ist damit etwas ganz Ungewöhnliches gelungen. Sie findet eine Verkehrssprache für den Umgang mit dem Toten und dem Verlorenen“. Das „Verzeichnis einiger Verluste“ (Suhrkamp Verlag) ist das „NDR Buch des Monats“.
    „Der Norden liest“ in Schwerin: Jutta Hoffmann liest Brigitte Reimann:
    Brigitte Reimann ist eine der wichtigsten Schriftstellerinnen der DDR. Mit Büchern wie „Ankunft im Alltag“, „Die Geschwister“ oder dem posthum erschienenen Roman „Franziska Linkerhand“ wurde sie bekannt. Und bis heute, 45 Jahre nach ihrem Tod, gibt es noch Neues von ihr zu entdecken. Vor Kurzem wurden in einem Buch die Briefe veröffentlicht, die sie in den 1960er-Jahren mit ihren Eltern und ihren Geschwistern austauschte: „Post vom schwarzen Schaf“ (Aufbau Verlag). In der „Kulturjournal“-Reihe „Der Norden liest“ wird Jutta Hoffmann aus den Briefen lesen und gemeinsam mit der Herausgeberin Heide Hampel über Brigitte Reimann als Familienmensch am 1. November um 18:00 Uhr im Staatlichen Museum Schwerin sprechen. Informationen zu dem Abend und zu allen anderen Lesungen unter ndr.de/​dernordenliest.
    Wahr. Schön. Gut: Julia Westlake kommentiert die Kulturwoche:
    Julia Westlake kämpft sich durch die High- und Lowlights der Kulturwoche. Wer hat besonders aufgeregt? Was hat amüsiert? Und wo lauert die nächste Gefahr für Kunst, Kultur und Gesellschaft? Mini-Verrisse über skurrile Abgründe der menschlichen Schaffenskraft: Julia Westlake sucht das Wahre, Schöne, Gute und findet oft das Gegenteil. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.10.2018NDR

Cast & Crew

Sendetermine

Mo 29.10.2018
22:45–23:15
22:45–
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