Folge 33

  • Folge 33 (2018/​2019)

    Folge 33
    „Land der Lenker“: ein Buch über das Verhältnis der Deutschen zum Auto
    Dieselskandal und Klimawandel, Streit ums Tempolimit, um Fahrverbote und um die CO2-Steuer. Es wird derzeit heftig diskutiert in Deutschland über das Auto und die Zukunft der Mobilität. Aber für viele gilt noch immer die ultimative Forderung: Freie Fahrt für freie Bürger. Warum haben gerade die Deutschen ein so besonderes Verhältnis zum Automobil? Und wie ist es dazu gekommen seit der Erfindung des Verbrennungsmotors? Der Philosoph und Journalist Thomas Vašek hat dazu ein erhellendes Buch geschrieben, mit dem schönen Titel „Land der Lenker“ (wbg Theiss Verlag).
    Nirgendwo sonst auf der Welt sei das Auto derart verwoben mit der nationalen Identität: „Für die Deutschen ist das Auto nicht einfach nur ein Fortbewegungsmittel. Es ist der deutsche Traum von Freiheit.“ Eine zentrale These: Das Land verharre in einer „Fahrerperspektive“, in der es nur um das ungebremste, ungestörte Vorankommen gehe. Alternativen zum Auto lassen sich so nur schwer denken und durchsetzen. Das „Kulturjournal“ spricht mit dem Autor über das „Land der Lenker“.
    Die Autos und die Stadt: ein Fotoprojekt von Bettina Lockemann in Hannover
    Die Fotografin Bettina Lockemann fährt mit dem Rad durch Hannover, hält immer wieder an, um Bilder von der Stadt und dem Verkehr zu machen. Ihre Bilder zeigen das, was man vermeintlich schon kennt: Autos, Parkplätze, Kreuzungen. Doch Lockemann spielt mit der Wahrnehmung, will wissen: Funktioniert das aktuelle Verkehrskonzept der Stadt? Sind der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, Carsharing, Leihfahrräder und die Elektromobilität die Zukunft? Im Nachkriegsdeutschland als autogerechte Stadt nach Visionen des Stadtbaurates Rudolf Hillebrecht errichtet, hat sich Hannover infrastrukturell stark weiterentwickelt.
    „Angesichts von Stau und Parkplatzknappheit, von Lärm und Luftverschmutzung, spätestens aber seit den drohenden Fahrverboten für Dieselfahrzeuge haben neue Mobilitätskonzepte Konjunktur“, sagt Anja Römisch, Geschäftsführerin der Stiftung Kulturregion Hannover über das Projekt der neuen Stipendiatin Bettina Lockemann. „Sie setzt genau hier ihren Fokus.“ Auch in Braunschweig, Bangalore und New Orleans hat Bettina Lockemann schon zum Thema Stadtplanung gearbeitet. In Braunschweig hat sie von 2010 bis 2015 auch als Professorin an der Hochschule für Bildende Künste
    gelehrt.
    Neue Langeweile oder Vielfalt: Norddeutschland und seine Neubauten
    Seit ungefähr fünf Jahren entstehen in den meisten Neubaugebieten immer nur Wohnwürfel, funktional, glatt, steril und im Norden sehr oft mit Fake-Backstein-Fassade. Von Formvielfalt keine Spur, und Lebendigkeit sieht oft auch anders aus. Wobei das Aussehen der Neubauten nur das eine ist: Je mehr Durchmischung in der Nutzung, umso attraktiver ist ein Quartier. Und auch Abwechslung, gerade im Bereich des Erdgeschosses wie etwa Durchblicke in Innenhöfe, Schaufenster und Vorgärten, belebt. Das „Kulturjournal“ begibt sich in seiner Reihe „Stadt, Land, Haus“ auf einen Rundgang durch Neubausiedlungen in Hannover und Hamburg.
    Der weibliche Blick: Bremen präsentiert Bildhauerinnen aus zwei Jahrhunderten
    Gibt es so etwas wie den weiblichen Blick auf die Welt, den menschlichen Körper, eine besonders weibliche Ausdrucksform in der Kunst? Schwer zu sagen, denn lange wurden Künstlerinnen in Deutschland verkannt oder erst gar nicht wahrgenommen. Das soll sich jetzt ändern: In Bremen sind jetzt knapp 100 Werke aus 150 Jahren Bildhauerei von rund 50 Bildhauerinnen zu sehen (Gerhard-Marcks-Haus und Museen Böttcherstraße, ab 5. Mai). Ausgerechnet in der vermeintlich „unweiblichsten aller Künste“, der Bildhauerei, wird das Schaffen von vier Generationen von Künstlerinnen im 19. und 20. Jahrhundert gezeigt: Entwicklungen, Umbrüche, künstlerische Konzepte, aber auch die jeweilige Rezeption der Werke in ihrer Zeit. Das „Kulturjournal“ besucht die Ausstellung mit der Bildhauerin Sabine Emmerich, die im niedersächsischen Oyten arbeitet und ebenfalls in der großen Schau vertreten ist.
    Ein Urvater der Modeblogger: Ausstellung über Matthäus Schwarz in Braunschweig
    Bunt, modisch, manchmal schrill. Nicht nur heutige Modeblogger und Influencer lieben auffällige Outfits. Schon der Buchhalter Matthäus Schwarz aus dem 16. Jahrhundert zeigte sich gern in bunter Kleidung. Über 40 Jahre lang ließ er in Abbildungen dokumentieren, was er jeweils getragen hat. Sein „klaidungsbuechlein“ ist dadurch eine einmalige Quelle für die Männermode der Renaissance. Und Schwarz ist eine Art Urvater der Blogger, 500 Jahre vor Instagram oder Facebook. Eine Ausstellung im Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig präsentiert Schwarz und sein Buch im Rahmen der Ausstellung „Dressed for Success“. Das „Kulturjournal“ trifft sich mit der Influencerin Lara Theresa im Museum auf den Spuren des Urbloggers. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.05.2019NDR

Cast & Crew

Sendetermine

Fr 10.05.2019
02:25–03:00
02:25–
Mo 06.05.2019
22:45–23:15
22:45–
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