Folge 33

  • Folge 33 (2021/​2022)

    Folge 33 (90 Min.)
    Aus der Ukraine nach Schleswig-Holstein: eine Lehrerin und ihre neuen Schüler*innen
    Ende Februar floh sie aus Kiew, kam mit Zügen über Ungarn und Österreich nach Deutschland: Iryna Mikulska ist 38, studierte Englischlehrerin und nun die erste Lehrkraft aus der Ukraine, die vom Land Schleswig-Holstein eingestellt wurde. An der Gemeinschaftsschule Harksheide in Norderstedt unterrichtet sie 16 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 15 Jahren aus der Ukraine in Englisch und auf Ukrainisch. Zudem hilft sie anderen Lehrerinnen und Lehrern und steht ihnen als Übersetzerin zur Seite. Das „Kulturjournal“ hat einen Tag lang ihren Unterricht begleitet.
    Wie erklärt man Kindern den Krieg? Wie Literatur helfen kann
    In Verlagen und Buchhandlungen gibt es im Augenblick eine enorme Nachfrage nach einer bestimmten Art von Literatur: Kinderbücher, in denen erklärt wird, was Krieg ist. Bücher, die genau die Worte und Beschreibungen finden, die Eltern nicht parat haben. Weil Krieg für alle in Deutschland immer so weit weg war, weil die heutigen Elterngenerationen nicht mit Kriegserlebnissen aufgewachsen sind. Und weil dieser Schmerz, die Verletzungen, die Trauer irgendwie nicht vorgesehen sind. Und schon gar nicht für Kinder. Das „Kulturjournal“ hat mit der bekannten Kinderbuchautorin Kirsten Boie über die Kraft der Bücher gesprochen, darüber, was Kinderbücher bei diesem Thema leisten können.
    Kirsten Boie hat selbst gerade ein Buch mit dem Titel „Heul doch nicht, du lebst ja noch“ herausgebracht, in dem sie die Nachkriegserlebnisse in ihrer Heimatstadt Hamburg beschreibt. Dazu spricht das „Kulturjournal“ mit dem Kinderpsychiater und Schriftsteller Jakob Hein und mit einem ukrainischen Ehepaar, das über genau diese Frage vor einigen Jahren ein Buch geschrieben und gezeichnet hat. Damals, als die Krim annektiert wurde und viele Kinderfragen auf hilflose Eltern trafen. Jetzt ist ihr Buch „How War Changed Rondo“ aufs Neue erschreckend aktuell und wird im Herbst auf Deutsch erscheinen.
    Opposition, Mordanschlag, Verhaftung: ein Kinofilm über Putin-Gegner Alexej Nawalny
    Er galt als unbestrittener Führer der Anti-Putin-Opposition. Einer, den der Kreml durch mehrere Verhaftungen und schließlich mit einem Giftanschlag mit dem
    Nowitschok-Nervenkampfstoff loswerden wollte. Aber Alexej Nawalny überlebte, wurde in der Berliner Charité schließlich gerettet. Der Dokumentarfilm „Nawalny“ (Kinostart am 5. Mai) ist hautnah dabei, wie sich der Politiker im Schwarzwald erholt und dabei mithilfe seines Teams und eines Journalisten versucht herauszufinden, wer genau hinter dem Anschlag steckt. Spannend wie ein Thriller zeigt der Film die Recherche und schließlich Nawalnys Rückkehr nach Moskau, wo er direkt auf dem Flughafen festgenommen und Ende März zu neun Jahren Straflager verurteilt wurde. Das „Kulturjournal“ spricht mit dem Regisseur und einem Vertrauten Nawalnys über die jetzige Situation.
    Kulturbotschafter gegen den Krieg: das Kyiv Symphony Orchestra
    Der Vernichtungskrieg Russlands gegen die Ukraine ist auch ein erklärter Krieg gegen die ukrainische Kultur, deren Eigenständigkeit von Putin aberkannt wird. Als Protest dagegen bringt das Kyiv Symphony Orchestra jetzt die Musik ukrainischer Komponisten auf der Bühne. Das traditionsreiche Orchester aus Kiew sieht sich als Teil einer „Kulturfront“ und ist trotz größter Schwierigkeiten gerade auf Deutschland-Tournee, spielt u.a. in Hannover (30. April, live übertragen auf NDR Kultur) und in Hamburg (1. Mai). Das „Kulturjournal“ trifft die Musiker*innen auf ihrer Gastspielreise.
    Organisierter Kunstraub: Was ist aus Kunstschätzen jüdischer Familien geworden?
    Bis heute ist ein gigantischer Raubzug der Nationalsozialisten nicht vollständig aufgeklärt, noch immer suchen Erben nach ihrem Eigentum, oft vergeblich. Jüdischen Familien, die von Nazideutschland zur Ausreise genötigt worden waren, wurde dabei ihr Hab und Gut, oft auch wertvolle Kunstgegenstände, geraubt. Dabei war versprochen worden, dass die Familien ihr Eigentum mitnehmen können. Doch das blieb oft im Land. So auch das der Familie Koch, die über Hamburg nach London emigrierte. Ihr Enkel sucht jetzt nach den beiden Umzugskisten, auch mithilfe der norddeutschen Provenienzforscherin Kathrin Kleibl. Sie untersucht den Verbleib der Kisten, die damals im Hamburger Hafen beschlagnahmt wurden und deren Inhalt versteigert wurde. Eine gigantische Aufgabe, ein mühsames Geschäft: das Raubkunstpuzzle. Ein Film aus der Reihe „Unsere Geschichte“ hat die akribische Suche der Forscherin und ihrer Kolleg*innen begleitet. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.05.2022NDR

Cast & Crew

Sendetermine

Fr 06.05.2022
01:15–01:45
01:15–
Mo 02.05.2022
23:15–23:45
23:15–
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