2021, Folge 201–220

  • Folge 201
    Thomas Schmidt (54) wollte einfach nicht mehr: Nicht mehr für fünf Autozubehörgeschäfte verantwortlich sein, nicht mehr viel Geld ausgeben – weder für teure Schuhe oder seine Anzüge noch für die hohe Miete und das schicke Auto. „Man arbeitet wie ein Bekloppter und kommt doch nie auf einen grünen Zweig’“, resümiert er heute diese Zeit. Die Erkenntnis kam ihm im Wohnwagen, den er auf dem Campingplatz „Am Wiesensee“ im Westerwald gekauft hatte. Dort fühlte er sich so wohl, dass er nur wenige Monate später seinen Job kündigte und Frau Sonja (45) und Tochter Eva (13) vor vollendete Tatsachen stellte: Er wolle fortan auf dem Campingplatz leben.
    Zwei Jahre musste er Überzeugungsarbeit leisten, dann waren auch seine Frau und die Tochter bereit, die 98 Quadratmeter-Wohnung zu verlassen, um mit ihm in ein Mobilheim zu ziehen. Inzwischen hat Thomas Schmidt sein neues Lebensmodell zum Beruf gemacht: Er ist jetzt der Platzwart auf dem Campingplatz, alle nennen ihn dort „Major Tom“. „Ein Hausmeisterjob ist nix dagegen“, findet er, „ich bin Tag und Nacht im Einsatz. Egal, ob neue Gasflasche, verstopfter Abfluss, medizinischer Notfall oder stundenlang verzweifelte Campingplatzbewohner trösten, bei denen es reinregnet – hier ist immer was los“.
    Doch das Leben im Mobilheim hat auch seine Tücken: Die Wände sind dünn, die Winter im Westerwald hart. Auch Auseinandersetzungen – vom Streit über die Größe von selbstgezimmerten Terrassen bis hin zum Ehekrach der Nachbarinnen und Nachbarn – stehen auf der Tagesordnung. Die scheinbar so eingeschworene Gemeinschaft ist sich nicht immer so grün, wie es im ersten Moment scheint. Denn jede*r bringt eigene Vorstellungen mit, wie das Leben auf dem Campingplatz zu laufen hat. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.07.2021SWR Fernsehen
    ursprünglich für den 28.10.2019 angekündigt
  • Folge 202
    Nadine hat nur einen Wunsch: Sie möchte Mama werden. Doch weil sie und ihr Mann kleinwüchsig sind, besteht das 25-prozentige Risiko, dass der Kleinwuchs doppelt vererbt wird. Diese Kinder sind nicht lebensfähig. Dreimal wurde Nadine bereits schwanger, doch dreimal war das bei ihr der Fall – alle Kinder starben während der Schwangerschaft. Diesmal aber soll alles anders werden: Mithilfe einer künstlichen Befruchtung wurde die doppelte Vererbung des Kleinwuchses vorher ausgeschlossen. Wird Nadine nun endlich glückliche Mama? Die Reportage begleitet die 27-Jährige auf ihrem Weg zum Babyglück. „Ich freu mich auf schlaflose Nächte, kuscheln, stillen“ – Nadine kann es kaum noch erwarten, endlich ein gesundes Baby im Arm zu halten.
    Doch bis es soweit ist, ist noch viel zu tun: Sie braucht eine kleinwuchs-gerechte Babyausstattung, der Geburtsvorbereitungskurs mit Mann Micha steht an und eine Klinik muss sie auch noch aussuchen. Die zu finden, ist gar nicht so leicht, denn kleinwüchsigen Frauen wird meist empfohlen, ihre Kinder per Kaiserschnitt auf die Welt zu bringen. Das aber möchte Nadine auf keinen Fall: Als eine der ersten kleinwüchsigen Frauen will sie zeigen, dass auch eine natürliche Entbindung möglich ist. Wird es ihr gelingen? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.08.2021SWR Fernsehen
  • Folge 203
    Deutsche TV-PremiereMo 09.08.2021SWR Fernsehen (RP)
  • Folge 204
    SWR Fernsehen MENSCH LEUTE, „Alarm für Feuerwache 5“, am Montag (14.02.22) um 18:15 Uhr. Feuer- und Rettungswache 5, Stuttgart-Degerloch. © SWR, honorarfrei – Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter SWR-Sendung bei Nennung „Bild: SWR“ (S2+). SWR Presse/​Bildkommunikation, Baden-Baden, Tel: 07221/​929–23876, foto@swr.de
    Ex-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann und Trainerlegende Ralf Rangnick preisen öffentlich, dass er sie vor der Bandscheiben-OP bewahrt hat und auch Fußballgrößen wie Lionel Messie oder Cristiano Ronaldo setzen auf seine Fähigkeiten – doch Kurt Mosetter will kein abgehobener Promiarzt sein, sondern ein Therapeut „aus der Mitte des Volkes“. Seinen Kampf gegen den Schmerz trat der „Painkiller vom Gutachtal“ vom Elternhaus aus an: Als sein Vater 24 Jahre – angeblich wegen MS – im Rollstuhl saß, studierte er nicht nur Medizin, sondern auch chinesische Heilmethoden in Nepal und entwickelte seine Myoreflextherapie, bei der bestimmte Druckpunkte massiert werden, um Verspannungen zu lösen.
    Um seinen Vater zu heilen, reiste Mosetter bis nach Nepal, studierte in Freiburg Medizin und schuf gemeinsam mit seinem Bruder Reiner ein eigenes kleines Imperium aus Praxen und Buchveröffentlichungen. Unter seinen Patientinnen und Patienten sind Menschen aus Gutach und Konstanz wie auch Prominente. Die SWR Reportage begleitet Mosetter bei der Behandlung eines Mannes mit Schleudertrauma und lässt seine Freunde Schauspieler Jan Josef Liefers, Fußballtrainer Ralf Rangnick oder Ex-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann genauso zu Wort kommen wie eine junge Auszubildende, die der Konstanzer einst ebenfalls geheilt hat.
    Doch hat die Magie des Schmerzkillers auch ihre Grenzen? Können seine Mitarbeiter*innen sein Niveau erreichen und läuft Mosetter nicht doch Gefahr, zum abgehobenen Promiarzt zu werden. Kurztext: Kurt Mosetter will kein abgehobener Promiarzt sein, sondern ein Therapeut „aus der Mitte des Volkes“. Seinen Kampf gegen den Schmerz trat der „Painkiller vom Gutachtal“ vom Elternhaus aus an: Als sein Vater 24 Jahre – angeblich wegen MS – im Rollstuhl saß, studierte er nicht nur Medizin, sondern auch chinesische Heilmethoden in Nepal und entwickelte seine Myoreflextherapie, bei der bestimmte Druckpunkte massiert werden, um Verspannungen zu lösen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 09.08.2021SWR Fernsehen
  • Folge 205
    Wenn die Bäuerin sich ein Bein bricht ist oder der Bauer mit Burnout in die Klinik muss, ist Chiara oft die letzte Rettung für den Hof. Die Betriebshelferin übernimmt dann die Stall- und Feldarbeit. Ein Knochen-Job und eine große Verantwortung für die 21-Jährige, die gerade erst ihre Lehre als Landwirtin abgeschlossen hat. Sie sagt: „Du weißt, wenn ich jetzt morgens nicht aufstehe, dann ist keiner da“. Dass eine junge Frau auch so körperlich schwere landwirtschaftliche Arbeit macht – viele Bäuerinnen und Bauern wollen das zunächst nicht glauben. Chiara muss sich auf den Höfen beweisen und gegen Vorurteile ankämpfen, erzählt Josef Nuber.
    Er ist ihr Chef und koordiniert für den Maschinenring Tettnang die Einsätze der Betriebshelfer*innen. Chiara weiß vorher meist nicht, was sie auf den Höfen erwartet. Die Herausforderungen in ihrem Arbeitsalltag sind groß: Sie sorgt in schwindelerregender Höhe dafür, dass der Hopfen wachsen kann. Sie besamt Kühe, „da sollte nichts schiefgehen“, erzählt sie und lacht. Wenn eine Kuh ihr Kälbchen nicht allein gebären kann, packt sie mit voller Kraft mit an. Aufgeben? Keine Option. Sie muss den Hof am Laufen halten.
    Außerdem studiert Chiara n der Uni München im zweiten Semester Tiermedizin. Weil alles wegen Corona nur online stattfindet, wohnt sie weiterhin zu Hause und versucht, Studium und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Das funktioniert nicht immer. Ab und zu muss sie schnell von der Arbeit nach Hause und lernen. Wird sie die wichtigen Prüfungen am Semesterende schaffen? Trotz der Arbeit als Betriebshelferin? Nicht nur Chiara steht unter Druck – auf den Höfen erlebt sie auch, wie schwierig die wirtschaftliche Situation der Landwirtinnen und Landwirte in Deutschland ist.
    Manche geben auf, andere geben Tiere ab oder stellen den Betrieb um. Auch dabei ist Chiara gefordert: Einen der Landwirte unterstützt sie dabei, eine Kuh zu verkaufen. Bei den Vorbereitungen geht nicht alles glatt – wird sie für die Kuh trotzdem einen Käufer oder eine Käuferin finden? Chiara liebt ihren Job und ist mit Leidenschaft trotz aller Widrigkeiten dabei. Mit ihrem Einsatz für die Landwirtinnen und Landwirte und ihre Höfe in der Region rund um Tettnang und den Bodensee will sie dazu beitragen, dass die Landwirtschaft hier eine Zukunft hat. „Ich liebe, was ich tue“, versichert sie.
    Kurztext: Wenn die Bäuerin sich ein Bein bricht ist oder der Bauer mit Burnout in die Klinik muss, ist Chiara oft die letzte Rettung für den Hof. Die Betriebshelferin übernimmt dann die Stall- und Feldarbeit. Ein Knochenjob und eine große Verantwortung für die 21-Jährige, die gerade erst ihre Lehre als Landwirtin abgeschlossen hat. Chiara liebt ihren Job und ist mit Leidenschaft trotz aller Widrigkeiten dabei. Mit ihrem Einsatz für die Landwirtinnen und Landwirte und ihre Höfe in der Region rund um Tettnang und den Bodensee will sie dazu beitragen, dass die Landwirtschaft hier eine Zukunft hat. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 16.08.2021SWR Fernsehen
  • Folge 206
    Tiere sind Matthias Reinschmidts Leben. Mit sechs Jahren sagte er zu seiner Mutter, er wolle in Karlsruhe Zoodirektor werden. Er hat sein Ziel erreicht und macht inzwischen aus dem Karlsruher Zoo ein modernes Artenschutzzentrum. Die SWR Reportage porträtiert Reinschmidt, der den Zoodirektorenposten in Karlsruhe als „meinen Traumjob“ bezeichnet und dafür sogar lukrative andere Angebote ausschlug. Er hat immer ein Lächeln auf den Lippen und schaut auch mal spontan bei Tierpflegenden im Gehege vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. „Hier bin ich jetzt richtig angekommen“. Die Zuschauer*innen begleiten den Karlsruher Zoodirektor durch das Frühjahr 2021. „Ab März ist bei uns immer besonders viel los“, sagt Reinschmidt.
    Gerade laufen Bauarbeiten auf Hochtouren. Im Sommer soll ein neues Luchsgehege eröffnen, fast zehn Mal so groß wie das alte Gehege. „Ich spüre, dass ich jetzt selbst etwas bewegen kann, wenn ich mit unserer Philosophie vorneweg gehe“. Mehr Platz in den Gehegen, dafür weniger Tierarten. So möchte Reinschmidt seinen Zoo langfristig verändern. Auch die Afrika-Savanne wird deshalb für mehrere Millionen Euro umgebaut. Eine besondere Herausforderung. „Die Giraffen können wir nicht einfach umsiedeln während der Bauarbeiten“, erzählt Reinschmidt.
    „Das wäre viel zu viel Stress für die Tiere.“ Die Lösung: „Wir bauen um die Giraffen drumherum“. Bauarbeiten gibt es nur, wenn es die Tiere nicht stört und trotzdem gibt es einen straffen Zeitplan. Außerdem will der Karlsruher Zoo in Zusammenarbeit mit dem WWF ein Wisent nach Aserbaidschan auswildern. Ob das gelingt? Auch heimische Artenschutzprojekte zum Beispiel für Kiebitze und Schwalben laufen. „Das Bild, das viele Menschen von Zoos im Kopf haben, ist 50 Jahre alt“, sagt Matthias Reinschmidt. Dagegen will er etwas tun. „Wir sind Tierschützer. Es gibt Arten, die der Mensch in der Natur fast ausgerottet hat, die nur noch dank der geschützten Räume in Zoos überleben können“. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.08.2021SWR Fernsehen
    ursprünglich für den 19.07.2021, dann für den 09.09.2021 angekündigt
  • Folge 207
    Ingrid Springer aus Koblenz hat ihren Jugendfreund Jean-Claude Arnoult vor 66 Jahren zum letzten Mal gesehen – aber nie vergessen. „Sicher war ich auch ein bisschen verliebt – es tat einfach gut, Komplimente zu bekommen“. Noch wichtiger aber: Der junge Franzose hat sie unterstützt, sie ernst genommen, ihr Selbstbewusstsein gegeben in einer für sie sehr schwierigen Zeit. Lediglich zehn Tage haben sie sich gesehen, im Sommer 1955. Danach verband sie eine lange, intensive Brieffreundschaft, die irgendwann im Sande verlief. Erst Jahre später wurde Ingrid Springer bewusst, wie wichtig diese Begegnung für sie gewesen ist.
    Sie verspürt den großen Wunsch, Jean-Claude das zu sagen, sich bei ihm zu bedanken – und beschließt, nach ihm zu suchen. Aber er scheint wie vom Erdboden verschluckt: es gibt keine Telefonbucheinträge, keine alten Adressen – und selbst ehemalige Klassenkameraden haben vergeblich versucht, ihn zu finden. Die ehemalige Lehrerin wendet sich deshalb an Susanne Panter, die „Aufspürerin“. Menschen, die sich verloren haben, wieder zusammen zu bringen – das ist ihr Job – seit mehr als zwanzig Jahren. Gemeinsam fahren sie nach Frankreich, begeben sich auf die Spur von Jean-Claude – und stoßen auf ein altes Klassenfoto – ein Foto, das Ingrid irritiert: sie hat den jungen Franzosen ganz anders in Erinnerung.
    – Fröhlich, offen, interessiert. Auf dem Foto wirkt er verschlossen und griesgrämig. Wie war er wirklich? Ist ihr Bild von ihm romantisch verklärt? „Eins ist sicher,“ sagt die 80-jährige Koblenzerin: „Ohne ihn wäre ich nicht die, die ich heute bin! Er hat mir für vieles die Augen geöffnet!“ Mit Hilfe des Klassenfotos und einer Adressliste machen sich die beiden Frauen auf die Suche im malerischen Loire-Tal – aber stehen immer wieder vor neuen Fragezeichen. Hinzu kommt: viele von der Liste sind bereits verstorben. Ob Jean-Claude überhaupt noch lebt? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.09.2021SWR Fernsehen
  • Folge 208
    „Sie erwarten Drillinge!“ Für werdende Eltern bedeutet dieser Satz, dass ihr gesamtes Leben auf dem Kopf steht. Isabelle Alan hat das erlebt. Und zwar, nachdem sie und ihr Mann sieben Jahre vorher bereits Zwillinge bekommen hatten! Fünf Kinder auf einen Schlag. Es begann ein langer Ausnahmezustand. Das Paar ging durch alle Höhen und Tiefen: Eine Risikoschwangerschaft mit monatelangem Liegen, drei frühgeborene Babys, finanzielle Probleme und psychische Belastungen – aber auch Freude an der großen Familie. Heute sind die Drillinge 13 Jahre alt und Isabelle betreut als Vorsitzende des ABC Clubs Baden-Württemberg, einem Verein für hochgradige Mehrlinge, andere Familien in dieser herausfordernden Situation.
    Drillingsgeburten sind häufiger, als man denkt: Die Wahrscheinlichkeit steht 1 zu 7000. Durch Fruchtbarkeitsbehandlungen hat sich die Zahl sogar noch erhöht. Doch für die jungen Familien gibt es bei Behörden keine direkten Ansprechpartner*innen. Ob der Antrag auf eine Haushaltshilfe oder ein Kuraufenthalt – die Drillings- oder sogar Vierlingseltern sind auf sich allein gestellt. Isabelle ist überall dort, wo es brennt. Sie vernetzt Familien, sorgt für Austausch von Kleidern und Kinderwagen, hilft bei der Suche nach Familienhelferinnen, organisiert Stammtische und Kuraufenthalte für erschöpfte Eltern und hört manchmal einfach nur zu.
    Dabei wuppt sie noch ihren eigenen Haushalt mit inzwischen sechs Kindern – ein einzelnes Mädchen folgte noch auf die Drillinge. Der Film begleitet Isabelle bei ihrem turbulenten Alltag. Zurzeit unterstützt sie eine Familie mit neugeborenen Drillingen und eine andere mit Zweijährigen – während ihre eigenen in der Pubertät sind. Wie schafft sie das alles: Großfamilie und Vereinsarbeit? Für Isabelle kommt nach Jahren der Kindererziehung auch noch hinzu, dass sie auch wieder etwas für sich selber tun möchte. Sie hat ein Studium auf Lehramt angefangen. Isabelle Alan ist eine erfahrene Mehrlingskämpferin. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.09.2021SWR Fernsehen
  • Folge 209
    „Sie erwarten Drillinge!“ Für werdende Eltern bedeutet dieser Satz, dass ihr gesamtes Leben auf den Kopf gestellt wird. Isabelle Alan hat das erlebt. Sieben Jahre zuvor hatten sie und ihr Mann bereits Zwillinge bekommen. Es begann ein langer Ausnahmezustand. Das Paar ging durch alle Höhen und Tiefen: Eine Risikoschwangerschaft mit monatelangem Liegen, drei frühgeborene Babys, finanzielle Probleme und psychische Belastungen – aber auch Freude an ihrer großen Familie. Heute sind die Drillinge 13 Jahre alt und Isabelle betreut als Vorsitzende des ABC Clubs Baden-Württemberg, einem Verein für Mehrlingsgeburten, andere Familien in dieser herausfordernden Situation.
    Drillingsgeburten sind häufiger als man denkt: Die Wahrscheinlichkeit liegt bei eins zu 7000. Durch Fruchtbarkeitsbehandlungen hat sich die Zahl sogar noch erhöht. Doch für die jungen Familien gibt es bei Behörden keine direkten Ansprechpartner*innen. Ob beim Antrag auf eine Haushaltshilfe oder einen Kuraufenthalt – die Drillings- oder sogar Vierlings-Eltern sind auf sich allein gestellt. Isabelle ist überall dort, wo man Hilfe braucht: Sie vernetzt Familien, sorgt für Austausch von Kleidern und Kinderwagen, hilft bei der Suche nach Familienhelferinnen, organisiert Stammtische und Kuraufenthalte für erschöpfte Eltern oder hört manchmal einfach nur zu.
    Dabei wuppt sie noch ihren eigenen Haushalt mit inzwischen sechs Kindern – ein einzelnes Mädchen folgte noch auf die Drillinge. Die SWR Reportage begleitet Isabelle in ihrem turbulenten Alltag. Zurzeit unterstützt sie eine Familie mit neugeborenen Drillingen und eine andere mit zweijährigen Drillingen. Ihre eigenen sind bereits in der Pubertät. Wie schafft sie das alles: Großfamilie und Vereinsarbeit? Für Isabelle kommt nach Jahren der Kindererziehung noch hinzu, dass sie wieder etwas für sich selbst tun möchte. Sie hat ein Studium auf Lehramt angefangen. Isabelle Alan ist eine erfahrene Mehrlingskämpferin … (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.09.2021SWR Fernsehen
    ursprünglich für den 13.09.2021 angekündigt
  • Folge 210
    Seitdem die Brüder Ivan und Zoran mit ihrer Werkstatt im SWR Fernsehen und auf DMAX porträtiert wurden, rennen ihnen die Auto-Fans die Türen ein. Das geruhsame Leben ist vorbei. Alle wollen einen gepimpten Oldtimer von den beiden genialen Schraubern aus Filderstadt, die noch aus der letzten Schrottkarre ein Schmuckstück zaubern. Da wird es schwierig, alle zufriedenzustellen und vor allem immer wieder Nachschub an alten Autos zu bekommen. Zum Glück haben die beiden gute Kontakte in die alte Heimat Kroatien und treiben dort immer wieder alte Kisten auf.
    Zum Glück haben sie Freunde, die genauso autoverrückt sind wie sie selbst. Die helfen inzwischen ständig in der Werkstatt aus. Denn sie wollen Ivan und Zoran endlich dazu überreden, auch mal Autos für sich selbst herzurichten – nicht immer nur für die Kundinnen und Kunden. Das Ziel dieses Sommers: Alle Freunde wollen zusammen mit ihren Autos an dem Stuttgarter Oldtimer-Treff „Classics and Coffee“ teilnehmen und eine tolle Ausfahrt machen. Bis dahin müssen auch die Autos für Ivan und Zoran fertig sein. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.09.2021SWR Fernsehen
    ursprünglich für den 30.08.2021 angekündigt
  • Folge 211
    Die Machtübernahme der Taliban wird viele Menschen in Afghanistan dazu bewegen aus ihrer Heimat zu fliehen – ebenso wie der Bürgerkrieg in Syrien, der vor zehn Jahren begann. Dieser Film erzählt die Geschichte von Gerhard Trabert, ein Arzt aus Mainz, der sich u. a. für Menschen auf der Flucht einsetzt. Einer von ihnen ist ihm besonders ans Herz gewachsen: Abdulkarim, ein junger Syrer. Er kommt aus einer wohlhabenden Steinmetzfamilie, liebt seinen Beruf. Aber er möchte nicht in den Krieg ziehen – deshalb flieht er. Auf der Flucht wird er an der Grenze von einem türkischen Soldaten angeschossen, trägt einen hohen Querschnitt davon.
    Er setzt die Flucht im Rollstuhl fort – und landet nach einer gefährlichen Überfahrt im Schlauchboot – überglücklich – auf der griechischen Insel Lesbos. Abdulkarim ist sich sicher: Jetzt hat er es geschafft. Europa! Hier wird ihm geholfen, hier kann er ein menschenwürdiges Leben führen, vielleicht einer Arbeit nachgehen. Aber er kommt nach Moria, dem Flüchtlingslager, das viele als Hölle bezeichnen. Vor allem für behinderte und kranke Menschen wie Abdulkarim: „Ich kann nicht mehr! Bitte holt mich hier raus!“ Abdulkarim macht Gerhard Trabert klar, dass seine Kräfte und sein Lebensmut von Tag zu Tag nachlassen.
    „Dass solche Menschen in Europa für Monate und Jahre unter Zeltplanen in Schmutz und Dreck leben müssen ist eine Schande!“ Als Abdulkarim schließlich sogar mehrfach im Schlaf von Ratten gebissen wird, geht Trabert mit diesen Bilder und einem dramatischen Hilferuf an die Öffentlichkeit. Aber er weiß: Einzelschicksale zählen nicht, hier geht es um Prinzipien, um Innenpolitik, um europäische Entscheidungen. Obwohl es ausweglos aussieht, will er weiterkämpfen. Der Film begleitet Gerhard Trabert und Abdulkarim ab dem Zeitpunkt des Brandes des Moria-Lagers Anfang September 2020 ein Jahr lang. Wartet ein neues Leben auf Abdulkarim? Vielleicht in Mainz? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.10.2021SWR Fernsehen
  • Folge 212
    „Das Leben ist eben doch ein Ponyhof“, lacht Albert Müllerschön und zieht an seiner gefühlt hundertsten selbstgedrehten Zigarette an diesem Morgen. „Warum? Weil ein Ponyhof das reale Leben widerspiegelt, mit all den unterschiedlichen Menschen, arm und reich, mit Streit und Versöhnung, Tod und Geburt – da ist alles dabei!“. Der Pferdehof Müllerschön in Reicheneck bei Reutlingen ist einer der beliebtesten und mit etwa 90 Vierbeinern einer der größten im Raum Stuttgart. Denn dort werden die Pferde artgerecht gehalten. Chef Albert ist ein echtes schwäbisches Original mit einer gehörigen Portion Mutterwitz. Die SWR Reportage begleitet den 55-jährigen Pferdehof-Chef bei seinen täglichen kleinen und großen Abenteuern.
    Angefangen vom ersten Koppelgang über das erste Turnier nach Corona-Pause bis hin zur Heuernte. Sie erzählt die Geschichten der Menschen, denen der Pferdehof ans Herz gewachsen ist. Da gibt es seine Lebensgefährtin Isabelle, die auch Turniere reitet. Eine junge Pferde-Influencerin mit mehr als 200.000 Followern auf Instagram. Ein Ehepaar, das mit den Pferden auch gerne mal einfach spazieren geht, anstatt zu reiten. Oder eine Tierkommunikatorin, die auch mit den Pferden spricht. Albert Müllerschön schafft es durch seine Art immer wieder, aus einer bunt gemischten Runde von unterschiedlichen Pferdebesitzerinnen und Pferdebesitzern sowie Reiterinnen und Reitern eine Gemeinschaft zu machen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.10.2021SWR Fernsehen
  • Folge 213
    Sandra Lanfranco unterwegs im Wohnmobil, einem umgebauten Schulbus.
    Das Fallschirmspringen hat ihr Leben bestimmt – jede freie Minute war sie auf dem Platz – ihr Freundeskreis bestand fast nur aus Springern, sie war überall in Europa unterwegs – liebte das Gefühl der Freiheit. „Eine fantastische Zeit war das – die möchte ich nie missen“, sagt Sandra Lanfranco heute. Dann kam ihre Teilnahme an der deutschen Meisterschaft in Eschbach. Sie wurde Dritte, sprang nach der Siegerehrung noch mal „just for fun“ – da passierte es: der Schirm ging nicht richtig auf, der Rettungsschirm verhedderte sich. Mit fast 100 km/​h prallte Sandra auf der Landebahn auf – ihr Leben steht auf dem Spiel.
    Es folgten 18 OPs – Sandra schafft es – aber am Ende die Diagnose Querschnittslähmung! Rollstuhl. Zwei Jahre brauchte die freiheitsliebende, unternehmungslustige Frau, um wieder an etwas zu glauben, wieder etwas zu planen. Nachdem sie das lange dunkle Tal durchschritten hat, fasst sie wieder Lebensmut: sie will zurück ins Leben – nicht nur ein bisschen, sondern richtig! Unabhängig sein, unterwegs sein, rauskommen, reisen, sich auf Sprungplätzen rumtreiben – als Zuschauerin und Schiedsrichterin! Schnell wird klar: für diese Pläne braucht sie ein Wohnmobil – eines, das groß genug ist für sie und ihren Rollstuhl – und ihren Hund Lennox.
    Er ist 24 Stunden am Tag mit der Sportlerin zusammen, gibt ihr Halt. Sandra beginnt zu recherchieren und landet schnell bei einem ausrangierten gelben amerikanischen Schulbus, einem sogenannten Skoolie. Genau das Richtige für sie! Und kultig noch dazu! Gemeinsam mit ihrem Ex-Partner Sebastian und vielen Freunden will sie diesen Bus zum behindertengerechtes Wohnmobil umbauen. Ein riesen Projekt! Parallel lernt und übt für ihren Lkw-Führerschein.
    Außerdem gibt es in ganz Deutschland für Menschen mit Querschnitt nur eine einzige Fahrschule für Lkw! Ihr großes Ziel: eine Reise in die USA! Das Ticket für die Überfahrt ist schon gebucht, aber dann kommt Corona! Kann man überhaupt noch „grenzenlos“ reisen? Steht das ganze Projekt auf der Kippe? Wie wird es weitergehen? Immer und immer wieder muss Sandra vor allem eines haben: Geduld, Geduld, Geduld! „Das habe ich gelernt bei den vielen, vielen Monaten im Krankenhaus, wo ich dachte, es geht keinen Millimeter vorwärts! Aber es geht! Immer! Weiter!“ Ein nachdenklicher, aber vor allem Mut machender, lebensfroher Film. (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.10.2021SWR Fernsehen
  • Folge 214
    Maximal schaffen wir 220 km/​h, das reicht für die meisten“, sagt Polizeioberkommissar Mike Büchel lächelnd. Die Straßen und Autobahnen rund um Karlsruhe sind sein Revier. Mit seinem Partner Florian Becker ist er bei der Karlsruher Verkehrspolizei in der Motorrad-Staffel. Alkohol- und Drogenkontrollen im Straßenverkehr, die Raser-Jagd von Motorradfahrern im Nordschwarzwald und LKW-Kontrollen bei Highspeed auf der Autobahn – das Einsatzgebiet der beiden Motorrad-Cops ist vielfältig. Corona hat ihre Arbeitsbedingungen noch einmal erschwert, vor allem bei Verkehrskontrollen. Bei Motorradkontrollen im Nordschwarzwald müssen Büchel und Becker zudem viel Fachwissen besitzen, um illegale Umbauten an Harleys und Co schnell zu erkennen.
    Und auch Demonstrationen im aufgeheizten Corona-Sommer müssen die beiden Polizisten in Karlsruhe absichern. Der Film begleitet die Einsätze der beiden 26-jährigen Polizeioberkommissare und beantwortet die Frage, was zwei junge Menschen bewegt, sich heute noch für eine Karriere bei der Polizei zu entscheiden. „Ich wollte schon immer zur Polizei“, sagt Mike Büchel, „das ist mein Traumjob“ und Florian Becker ergänzt: „Ich habe in meinem Leben auch nur eine einzige Bewerbung geschrieben – für die Polizei“.
    Bei der Karlsruher Motorrad-Staffel sind sie seit knapp zwei Jahren Partner, privat sind die beiden Badener aber schon mehr als sieben Jahre befreundet. „Das stärkt den Zusammenhalt. Wir können uns immer aufeinander verlassen“, weiß Florian Becker, wenn er mit seinem Partner zum Klettern oder Mountainbiken geht. „Wir sind sehr froh, dass wir sie haben“, lobt Karlsruhes Polizeipräsidentin Caren Denner ihre flexible Einheit. Der Leiter der Verkehrspolizei Martin Plate ergänzt: „Ich sage den jungen Kollegen immer: Nirgendwo könnt ihr mehr Leben retten als auf Deutschlands Straßen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.10.2021SWR Fernsehen
  • Folge 215
    Knapp 1800 Heuhütten gibt es in der Region rund um Forbach im Nordschwarzwald, die Hans-Jörg Wiederrecht, Johannes Wunsch und Klaus Wunsch (v.l.n.r.) auf gemeinsamen Wanderungen immer wieder erkunden.
    „Wenn diese Hütte zusammenkracht, dann ist wieder ein Stück Geschichte für immer verloren“, sagt Johannes Wunsch. Der 66-Jährige kämpft für ein von vielen vergessenes fast 400 Jahre altes Kulturgut im Schwarzwald: die Heuhütten im Murgtal. Die Reportage begleitet Johannes Wunsch, seinen Bruder Klaus, den gemeinsamen Freund Hans-Jörg Wiederrecht und den Verein der „Ziegenfreunde Bermersbach“ bei ihrem Vorhaben, eine der Heuhütten in Forbach nach historischem Vorbild zu restaurieren. Es ist ein tiefgründiges Porträt über Freundschaft, Heimat, das Dorfleben in dem kleinen Ort Forbach, der von der Landflucht sehr betroffen ist, sowie über den Kampf für eine von vielen vergessene Tradition.
    „Wir fühlen uns unserer Heimat Forbach verbunden und wir haben alle begriffen: Wenn wir uns nicht kümmern, dann tut es niemand“, sagt Klaus Wunsch. Sein Bruder, den alle nur Hennes nennen, ergänzt: „In Tirol hat es eine dieser Heuhütten sogar in die James-Bond-Verfilmung „Spectre“ geschafft. Wenn das kein Anreiz ist“. Das Thema ist emotional aufgeladen.
    „Es gab hier um die Nutzung der Hütten schon einmal einen richtigen ‚Heuhüttenkrieg‘“, erinnert sich Klaus Wunsch. Ein kompliziertes Baurecht, der Holzmangel auf dem Weltmarkt und nicht zuletzt Corona machen es dem Trio zusätzlich schwer. Doch der Kampf für die Hütten lohne sich, sagt Hans-Jörg: „Es gab hier bis zu 1800 Hütten in der Region. Das ist einmalig in Deutschland und weit darüber hinaus“. Hennes fügt hinzu: „Nur, weil wir hier einen Supermarkt haben, zieht niemand zurück nach Forbach. Wir wollen die Lebensqualität erhöhen“. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.11.2021SWR Fernsehen
  • Folge 216
    Der bis unter die Haarspitzen tätowierte Patrick wirkt optisch wie ein Zirkusdirektor. Der ehemalige Dealer hat sich aus einer Drogensucht heraus gekämpft und seiner kriminellen Vergangenheit erfolgreich den Rücken gekehrt. Wenn man heute sieht, wie zärtlich er sich um seine Schützlinge kümmert, weiß man sofort: Da schlummert ein weicher Kern unter der harten Schale. Patrick Meyer hat eine uneingeschränkte Leidenschaft für Reptilien. In seinem Einfamilienhaus im beschaulichen Polch in der Eifel betreibt er eine Auffangstation für Giftspinnen, Reptilien und andere Gefahrentiere. Seine Vergangenheit hat ihn Demut gelehrt.
    Mit Unterstützung seiner Familie, insbesondere seiner Frau Sarah, sowie durch den Aufbau der Auffangstation hat er Routine in sein Leben gebracht, die ihm festen Halt gibt. Dabei werden die gesamten Einnahmen und Ersparnisse, plus volles Gehalt, für den Erhalt der Station gebraucht. Doch wie decken Patrick und Sarah die laufenden Kosten? Durch die Corona-Pandemie sind Patricks Einnahmen aus Vorträgen weggebrochen, aber die Station wird immer voller. Klar ist: Die Spenden des Auffangstation-Förderkreises reichen nicht aus, um alle Rechnungen zu bezahlen. Zum Glück ist der Ur-Eifler ein Macher. Trotz seines chronischen Reizdarms findet er immer neue Mittel und Wege, um sich über Wasser zu halten.
    Mithilfe seiner Social-Media-Kanäle organisiert er Spendenaufrufe, Tierpatenschaften und die Vermittlung der Tiere in ein neues, liebevolles Zuhause. Seine Follower:innen können ihm tagtäglich dabei zusehen, wie er mit Kaimanen arbeitet, Kindern den Umgang mit Reptilien näher bringt oder mit seiner frisch gebackenen Ehefrau ein Zimmer für den geplanten Nachwuchs von Riesenpythons „befreit“. Dadurch ist er nicht nur bei internationalen ReptilienFans, sondern auch im eigenen Heimatdorf ein kleiner Star. Manege frei für den Spinnenflüsterer von Polch. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.11.2021SWR Fernsehen
  • Folge 217
    Kathrin lebt nach der Flut in einem Rohbau, in den es überall kalt reinzieht. Fritz pendelt zwischen Münsterland und Ahrtal und verbringt jede freie Minute bei Kathrin in der Kälte. Noch wissen die Beiden nicht, wann es in dem alten Fachwerkhaus wieder warm wird. Das hängt davon ab wie schnell die Arbeiten am Haus vorangehen und ob der Gasversorger die defekten Leitungen rechtzeitig vor dem Winter in Stand bringen kann. Zum Glück kommen auch über drei Monate nach der Flut immer noch freiwillige Helfer:innen ins Ahrtal, die fleißig mit anpacken. Kathrin und Fritz brauchen jetzt vor allem fähige Handwerker:innen und sind umso glücklicher, dass Elektriker:innen und Heizungsmonteur:innen sie tatkräftig unterstützen. Welche Herausforderungen und Überraschungen die Winterharten bei ihrem Wiederaufbau erleben und wie sie sich für die Winterkälte wappnen, das ist Thema der Sendung. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.12.2021SWR Fernsehen (RP)
  • Folge 218
    Die vierte Welle überrollt Deutschland. Die Corona-Fallzahlen sind so hoch wie noch nie. Die Marke von 100.000 Toten, die durch Corona gestorben sind, ist überschritten. Die politischen Reaktionen auf die hohen Inzidenzwerte haben auf sich warten lassen, seit Ende November aber überschlagen sich die Ereignisse: Die beiden Corona-Kontrolleure des kommunalen Vollzugsdienstes, Markus Kaufmann und Marco Paul, waren gerade auf dem Weihnachtsmarkt von Neustadt an der Weinstraße ihre Runde drehen, als sie die Nachricht erreicht, dass der Markt geschlossen wird.
    Die Aussteller:innen bleiben auf ihrer Ware sitzen, zwei Monate Planung waren umsonst. Viele sind stinksauer. Die Gemüter besänftigen, ins Gespräch kommen – auch das gehört zum Job der beiden Kontrolleure. Eigentlich ist ihre Aufgabe, die Corona bedingten Auflagen wie Maskentragen, Abstandhalten oder die Einhaltung von 3G – getestet, genesen, geimpft – zu überprüfen. Aber im zweiten Corona-Winter ist die Stimmung aggressiver und ihre Aufgaben sind komplexer geworden. In Neustadt arbeiten zehn Kolleg:innen in einem Vierschichtbetrieb, um die Einhaltung der Corona-Regeln zu prüfen – auch an den Wochenenden, da ist besonders viel los.
    Mittlerweile müssen sie in Gaststätten kontrollieren, ob die Gäste genesen oder geimpft sind. Werden Quarantäneauflagen eingehalten? Klingeln an Haustüren und schauen, ob Covid-Infizierte auch wirklich zu Hause sind. Auch im öffentlichen Nahverkehr sind die Kontrolleur:innen gefragt und überprüfen, ob 3G eingehalten wird. Die Diskussionen werden schärfer.
    Manche versuchen mit Gleichmut die Maßnahmen zu ertragen, andere werden immer wütender auf den Staat, der ihnen vermeintlich „ihre Freiheiten nimmt“. Wiederum andere verstehen nicht, warum sich manche nicht impfen lassen. Die Stimmung droht zu kippen. Mittendrin: Die Corona-Kontrolleur:innen. Sie stehen als Vertreter der Regeln im Feuer der Anschuldigungen. Die Reportage von Robert Heller zeigt, wie die Corona-Kontrolleur:innen versuchen in einer zunehmend aufgeheizten Stimmung und bei sich überschlagenden Ereignissen, die Nerven zu behalten. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.12.2021SWR Fernsehen
  • Folge 219
    Johnny und Stefan haben sich als schwules Paar ihren Traum erfüllt – sie sind Eltern geworden. Mit Hilfe einer Leihmutter in den USA haben sie vor drei Jahren Zwillinge bekommen: Amalia und Aurelio sind ihre leiblichen Kinder. Die Familie wird nochmal größer. Leihmutter Robin war bereit für eine weitere Schwangerschaft. Die SWR Reportage begleitet Johnny, Stefan und ihre beiden Kinder in ihrem stressigen, aber schönen Familien-Alltag. Jetzt wird alles anders. Jonny und Stefan entschließen sich, ein weiteres Kind zu bekommen. Die Zuschauer:innen erleben ihre Reise nach Amerika unter Corona-Bedingungen, die Geburt des Kindes und die neue Situation zuhause.
    Wie kommen sie zu fünft klar? Wie gehen die Geschwister miteinander um? Wo bleibt die Partnerschaft zwischen Johnny und Stefan? Während Stefans Eltern in Oberschwaben die queere Familie längst akzeptiert haben, gibt es in Jonnys Familie Ablehnung. In einem Familienurlaub in Italien sucht Johnny Akzeptanz und Annäherung zu seinen Verwandten. Die Reportage zeigt auch schmerzhafte Konflikte und wirft Fragen auf: Wie können homosexuelle Paare eine Familie gründen? Viele wünschen sich leibliche Kinder und verwirklichen das mit Hilfe einer Samenspende bzw.
    Leihmutterschaft. In Deutschland ist das gesetzlich bisher nicht erlaubt. Daher weichen viele ins Ausland aus – in die USA, nach Osteuropa und Asien. Das kann Hunderttausende Euro kosten oder geschieht oft unter fragwürdigen Umständen. „Regenbogenfamilien“ sind inzwischen gesellschaftliche Realität, aber nicht unbedingt angekommen in den Köpfen vieler Menschen. Es gibt noch viel Skepsis: Können Homosexuelle überhaupt Kinder großziehen? Fehlt da nicht die Mutter/​der Vater? Was wird den Kindern zugemutet? Ist das medizinisch Machbare auch das moralisch Richtige oder bereits ein zweifelhafter Eingriff in die Natur? Und ist Leihmutterschaft nur etwas für Reiche? Kurztext: Johnny und Stefan haben sich als schwules Paar ihren Traum erfüllt – sie sind Eltern geworden.
    Mit Hilfe einer Leihmutter in den USA haben sie vor drei Jahren Zwillinge bekommen: Amalia und Aurelio sind ihre leiblichen Kinder. Die Familie wird nochmal größer. Leihmutter Robin war bereit für eine weitere Schwangerschaft. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.12.2021SWR Fernsehen
  • Folge 220
    Julianna Correia Dreyssig gilt als eine der besten Ballett-Tänzerinnen der Welt. Die Sechzehnjährige hat bisher alle Wettbewerbe rund um den Globus gewonnen. Vor einigen Jahren hat Julianna einen Grand-Prix bei einem internationalen Wettbewerb im russischen Sotchi gewonnen. Sie möchte ihren Erfolg dieses Jahr noch toppen. Noch nie hat Julianna einen Paartanz präsentiert. Eine weltweite Suche nach einem geeigneten Tanzpartner hat einen jungen Mann aus St. Petersburg ergeben. Wegen der Corona-Pandemie kann Julianna ihren Tanzpartner nur selten sehen. Wird Tanzen auf Distanz funktionieren? Wird die junge Mainzerin, die im Ballettstudio „StarBallett“ in Mainz-Gonsenheim von der Ukrainerin Irina Starostina das Tanzen lernte, den internationalen Wettbewerb im russischen Sotchi als Siegerin verlassen? Eine SWR Reportage über ein engagiertes Mädchen mit einem großen Ziel – einmal die erste Ballerina in einem weltberühmten Ballett zu werden. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.12.2021SWR Fernsehen

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