2021, Folge 181–200

  • Folge 181
    Für viele Bedürftige ist die Bahnhofsmission während Corona die einzige Anlaufstelle in diesem Winter. – Bild: SWR/​Jonas Keinert
    Für viele Bedürftige ist die Bahnhofsmission während Corona die einzige Anlaufstelle in diesem Winter.
    „Wenn ein Wohnungsloser vor mir steht und anfängt zu weinen, weil er noch nie so ein schönes Weihnachten hatte, dann weine ich mit“. Birgit Fischers Herz schlägt für die Bahnhofsmission Mannheim. Sie leitet seit 2012 die Einrichtung an Gleis 1 des Mannheimer Hauptbahnhofs. Der Dezember ist die stressigste Zeit des Jahres für sie – und die emotionalste. Denn Birgit Fischer hat ein Ziel: Sie möchte den Wohnungslosen an Heiligabend ein schönes Weihnachtsfest bereiten. Der Film erzählt, wie die Mannheimer Bahnhofsmission im zweiten Corona-Lockdown und in der Weihnachtszeit für ihre Gäste da ist.
    Kälte, Lockdown, Existenzkämpfe – Birgit Fischer und ihr Team aus meist Ehrenamtlichen betreuen die harten Fälle. In diesem Jahr ist alles noch extremer, denn der zweite Teil-Lockdown im November sorgte für noch mehr Arbeit. Am größten Umsteigebahnhof im Südwesten in Mannheim ist immer viel Betrieb – trotz Lockdown. Die Arbeit der Bahnhofsmission wird dadurch erschwert. Viele Dienste können nicht mehr angeboten werden, andere nur noch durch ein geöffnetes Fenster. Doch die Corona-Krise macht die Ehrenamtlichen auch erfinderisch.
    „Mensch Leute“ begleitete Birgit Fischer und weitere ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bahnhofsmission seit Anfang November durch die dunkle Jahreszeit. Ihr Ziel ist klar: Wenn es irgendwie geht, wollen sie den Wohnungslosen und allen anderen Gästen der Bahnhofsmission ein kleines Weihnachtsfest an Gleis 1 ermöglichen, mit Tannenbaum und Bescherung – es ist immer der emotionale Höhepunkt des Jahres für Birgit Fischer. Doch macht Corona dem Team in letzter Sekunde einen Strich durch die Rechnung? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.01.2021SWR Fernsehen
  • Folge 182
    Seit vor sieben Jahren das Buch der Amerikanerin Marie Kondo über das richtige Aufräumen auf Deutsch erschienen ist, ist das Thema Ordnung immer mehr ins Blickfeld der Öffentlichkeit gelangt. Das Aufräum-Manifest sorgt für Diskussionen und zahlreiche Ordnungs-Coaches bieten ihre Dienste an. Sacha-Leonore Schneider aus der Nähe von Bingen ist eine von ihnen. Die gebürtige Holländerin räumt für ihr Leben gern auf und hat das zu ihrem Beruf gemacht. Es ist für sie mehr als nur ein Job. Sie hat eine Mission: Die 53-Jährige will ihren Kundinnen und Kunden zu einem besseren Leben verhelfen und Gutes tun – für die Umwelt und für die Bedürftigen. Wenn andere im Chaos versinken oder sich durch bestimmte Lebensumstände überfordert fühlen, dann ist sie da. Sie hört zu, gibt Ratschläge und packt mit an. Doch wie geht sie selbst mit dem Thema Ordnung um und was empfinden ihre Kundinnen und Kunden? Die Filmemacher Regina Niedenzu und Dirk Rensmann haben sie ein Jahr lang bei ihrer Arbeit begleitet. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.01.2021SWR Fernsehen
  • Folge 183
    Paul Steiner ist Ausbilder bei der Polizei Rheinland-Pfalz. Doch seine Schüler sind Vierbeiner. Seit Jahren bildet Paul Steiner Diensthundeführer und ihre Hunde aus. Alles fängt mit dem Einkauf der Tiere beim Händler an. Nach einer kurzen Überprüfung muss Paul entscheiden, ob ein Hund für den Dienst geeignet ist, denn seine Anwärter für die rheinland-pfälzische Polizei werden von ihm bis zu der abschließenden Prüfung begleitet. Einige der Diensthundeführer mussten ihre Ausbildung während des Lockdown im Frühjahr 2020 abbrechen. Die Zeit drängt, und sie setzen nun alles daran, um bei diesem Seminar am Ende erfolgreich zu sein.
    Mitten in der Corona-Zeit arbeiten sechs Teilnehmer aus vier rheinland-pfälzischen Polizeistaffeln daran, die Hunde zu ihren Partnern zu machen, denn ihre späteren Einsätze werden oftmals gefährlich für Mensch und Hund. Hundeausbilder Paul Steiner lässt sich auf dem Übungsplatz verhaften und wird das eine oder andere Mal auch in den Arm gebissen. Der Job fordert vollen Körpereinsatz. Werden all seine Schützlinge es schaffen in kurzer Zeit den hohen Erwartungen zu entsprechen? Doch es kommt immer anders, als erwartet. In Enkenbach-Alsenborn, hinter den Toren der Bereitschaftspolizei, gehen Hunde und Hundeführer den steinigen Weg gemeinsam.
    Am Ende muss der Mensch sich immer blind auf seinen vierbeinigen Partner verlassen können. Doch was passiert, wenn einer der beiden nicht mitspielt? Manchmal bleibt es an Paul Steiner hängen, schwierige Entscheidungen zu treffen. Muss er Paare trennen? Gemeinsam mit seiner Co-Ausbilderin Alexandra Jakel gehen sie auch in der größten Krise einfühlsam auf ihre Azubis ein. Nach einigen Wochen sieht man die Erfolge deutlich, doch werden am Ende der Ausbildung alle ihren Dienst antreten dürfen? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.01.2021SWR Fernsehen
  • Folge 184
    Ihre Patientinnen und Patienten gehören zu den Kleinsten der Kleinen: Janaina Johannsen hilft Frühchen bei ihrem schweren Start ins Leben. Die 37-Jährige ist Oberärztin auf der Neugeborenen-Intensivstation des Rems-Murr-Klinikums in Winnenden. Das sogenannte Perinatalzentrum ist auf extreme Frühchen spezialisiert, also auf die komplizierten Fälle. Bei der Geburt wiegen die Babys oft nur wenige hundert Gramm – gerade mal eine Handvoll Leben. Nicht nur für die Eltern ist das eine große Herausforderung, sondern auch für Jana, die anderen Ärztinnen und Ärzte sowie die Pflegekräfte.
    Dank modernster Technik und medizinischen Fortschritts steigen die Überlebenschancen der Frühchen zwar, doch trotzdem gibt es Risiken. Die Kleinen müssen schon in den ersten Tagen und Wochen viele Herausforderungen meistern. Oft sind ihre Organe noch nicht vollends ausgereift, sie können häufig nicht selbstständig atmen. „Wir müssen immer froh sein, wenn wir wieder einen Tag ohne Komplikationen überstanden haben,“ erzählt Jana. Als Oberärztin kümmert sich die 37-Jährige daher nicht nur um die Entwicklung der Frühchen, sie begleitet auch die oftmals überforderten Eltern in dieser Ausnahmesituation.
    „Am Anfang ist da noch so viel Adrenalin, Angst und Unsicherheit. Man erzählt den Eltern: ’Wir haben jetzt Hürden vor uns. Wir leben sozusagen von einem Tag zum anderen und wissen nicht, was bis zum nächsten Tag mit so einem kleinen Kind passiert“. Eine Zeit zwischen Hoffen und Bangen. Die Eltern gehen manchmal bis zu vier Monate nach der Geburt auf der Station täglich ein und aus.
    Für sie ist die Neugeborenen-Intensivstation in dieser Zeit wie ein zweites Zuhause. Bis zu dem Moment, auf den auch Ärztin Jana immer wieder aufs Neue hin fiebert: Es ist der Tag, an dem auch das kleinste Frühchen endlich zu seiner Familie nach Hause darf. Kurztext: Ihre Patientinnen und Patienten gehören zu den Kleinsten der Kleinen: Janaina Johannsen hilft Frühchen bei ihrem schweren Start ins Leben. Die 37-jährige Oberärztin arbeitet auf der NeugeborenenIntensivstation des Rems-Murr-Klinikums in Winnenden. Immer steht die Frage im Raum: Werden es die Kinder schaffen? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.02.2021SWR Fernsehen
  • Folge 185
    SWR Fernsehen MENSCH LEUTE, „Liebe Und Tod – Alex und Michael das Besttterpaar“, am Montag (08.02.21) um 18:15 Uhr. Alexander Klein und Michael Höhn (Bestatter-Paar). © SWR, honorarfrei – Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter SWR-Sendung bei Nennung „Bild: SWR“ (S2+). SWR Presse/​Bildkommunikation, Baden-Baden, Tel: 07221/​929–23876, foto@swr.de
    Alex Klein und Michael Höhn aus Eppelheim sind Bestatter. Aber noch viel mehr: Sie sind Krisenmanager, Seelsorger, Handwerker und neuerdings Eventmanager. Denn auch die Bestattungskultur wandelt sich. Eine Doku-Folge über das Leben, die Liebe und den Tod. Ihr Geschäft ist der Tod. Dabei sind Alexander Klein und Michael Höhn aus Eppelheim so gar nicht das, was man sich unter Bestattern vorstellt. Der eine groß und kräftig und immer zu Späßen aufgelegt. Der andere, klein und zierlich, hat stets einen klugen Spruch parat. Die Leichenbittermiene sucht bei man bei den beiden vergeblich.
    Alexander Klein und Michael Höhn sind ein Paar und seit kurzem verheiratet. Es war Liebe auf den ersten Blick. Dass sie sich hundertprozentig aufeinander verlassen können, hilft sehr in ihrem Business. Ob Feuer-, Erd- oder Naturbestattung, Alex und Michael bestatten die Menschen mit Würde und Respekt. Wunsch und Wille von Verstorbenen sind ihnen heilig. Nur bei der Frage nach einem billigen Pappsarg ist Schluss mit lustig. Michael und Alex lieben ihren Beruf. Sie verstehen sich als Krisenagenten, sind Seelsorger, Handwerker, Bürofachkräfte und neuerdings Eventmanager.
    Denn die Bestattungskultur wandelt sich. Unvergessen bleibt die Bestattung des Indianerfans, dem sie ein Tipi auf den Friedhof stellten. Oder der viel zu früh verstorbene Naturfreund – er bekam seine Wald-Deko. Für die trauernde Mutter war dies das größte Geschenk. Der Tod wird totgeschwiegen, meinen Alex und Michael, besonders in Deutschland. Sie wollen bei ihrer Arbeit nahbar sein und enttabuisieren. Die Corona-Pandemie hat auch sie kalt erwischt. Seit Wochen keine Trauerfeier in der Kapelle, keine Musik, nur eine kleine Zeremonie am Grab, maximal zehn Personen und mit Abstand.
    „So etwas haben wir noch nie erlebt“. Für die Hinterbliebenen ist es ein Drama. Trotzdem: Das Leben mit Humor nehmen, bis zum Ende, ist ihr Motto. Auch der schwarze Anzug kommt erst ganz zum Schluss zum Einsatz. Die Menschen, die zu ihnen kommen, sollen sich schließlich wohl fühlen. Und wer wüsste es besser als die beiden Bestatter: Das Leben ist kurz und will genossen sein. Was am Ende zählt, ist die Liebe. Sie wird zelebriert am Wochenende, wenn Hobbykoch Alex den Kochlöffel schwingt oder mit Hingabe Kuchen backt für Michael, seinen Liebsten. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.02.2021SWR Fernsehen
    Deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 14.12.2020 angekündigt
  • Folge 186
    Nach 13 Jahren als Betriebswirt in der freien Wirtschaft kündigt Daniel Kowalewski seinen Job und sucht eine Arbeit mit mehr Sinn. Er gründet WASNI, „Wenn Anders Sein Normal Ist“, ein Inklusionsunternehmen, in dem Menschen mit und ohne Handicap gemeinsam Kapuzenpullis nähen: Mode-Designerin Nadine ist kleinwüchsig, Näherin Yaprak gehörlos und Kadde hat Depressionen. Für Daniel sind alle diese Handicaps Chancen, keine Risiken. Warum? „Ich glaube, dass jeder besondere Fähigkeiten hat. Es geht nur darum, herauszufinden, welche das sind“, meint WASNI-Gründer Daniel Kowalewski. So wie bei Kadde: Die 30-Jährige leidet seit ihrem zwölften Lebensjahr unter Depressionen, hatte deshalb noch nie einen richtigen Job.
    Bis sie vor einem Jahr zu WASNI kam. Schritt für Schritt schaute Daniel, was sie kann und wie belastbar sie ist. Heute ist Kadde angekommen, sagt sie: „Ich hätte mir nie erträumt, dass ich in meinem Leben noch einen Beruf haben darf“. Die „MENSCH LEUTE“-Reportage „Der Möglichmacher“ zeigt, wie Daniel Kowalewski mit Feingefühl, Empathie und Humor ein Unternehmen mit einer besonderen Belegschaft führt und gleichzeitig erfolgreich Hoodies produziert, um so beweisen zu können: „Inklusion und wirtschaftlicher Erfolg, das geht beides. Und ihr könnt das auch!“ (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.03.2021SWR Fernsehen
  • Folge 187
    Es ist Mitte Dezember und die Kräfte sind eigentlich schon aufgezehrt nach einem Jahr im Dauerstress: Fünf Kinder zwischen 6 und 16 Jahren, vier davon in der Schule, eins davon mit Lese-Rechtschreib-Schwäche, dazu beide Eltern im Job, ich als Mutter Vollzeit an der Uni in Mainz: Und dann geht der Lockdown am 16. Dezember in die zweite Runde … Zunächst klingt es nach einem außergewöhnlich ruhigen Silvester und leicht verlängerten Weihnachtsferien – doch daraus werden am Ende drei Monate. Drei Monate, in denen fast jeder Tag oszilliert zwischen Freude über das, was man geschafft hat, Ärger über das System Schule, die Internetverbindung und die Kinder, die manchmal einfach lieber am Computer spielen als daran zu lernen, Wut, weil man nie allem wirklich gerecht werden kann, und manchmal einfach atemloser Erschöpfung durch den Spagat von Job und Familie, der einen schon in normalen Zeiten nicht selten an den Rand des Wahnsinns treibt.
    Aus einem Video-Tagebuch, das an Tag eins des ersten Lockdowns im März 2020 begann, ist inzwischen eine vierteilige Reihe geworden: Kameramann und Vater Hartmut Seifert und Autorin Katja Schupp begleiten sich selbst, ihre Kinder und die Menschen in ihrem Dorf Waldalgesheim am Rande des Hunsrück durch ein Jahr, das wohl für alle Menschen seinesgleichen sucht: Für die selbständige Blumenhändlerin, den Restaurantbesitzer, andere Eltern und Großeltern mit anderen Sorgen ebenso wie für Familien.
    In Teil vier, den der SWR in der Sendereihe „Mensch Leute!“ am 8. März 2021 zeigt, nimmt die Familie die Zuschauer*innen mit durch den zweiten Lockdown bis hinein in einen Frühling mit den Diskussionen über den schleppenden Impffortschritt, Mutationen, weiterem Fern- oder maximal Wechselunterricht, der kaum Entspannung zu bringen scheint, sondern vor Augen führt, dass wir alle mit dem Virus leben lernen müssen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.03.2021SWR Fernsehen
  • Folge 188
    Eigentlich wollten Anita und Alexandra Hofmann mit der überarbeiteten Neuauflage ihres Albums „Wilde Zeiten“ ein Statement für Lebensfreude und Selbstverwirklichung abgeben. Doch unter den Einschränkungen durch Covid-19 wird die Präsentation und Vermarktung des neuen Albums zur Herausforderung: kaum Konzerte, weniger Kontakt zu den Fans und schwere Einschnitte bei den Einnahmen. „Wilde Zeiten 2.0“ verlangt den beiden Musikerinnen aus dem oberschwäbischen Meßkirch viel ab. Wir gehen „On Stage“ und „backstage“, um herauszufinden, wie krisentauglich der berühmte Frohsinn der beiden Hofmann-Schwestern ist und wollen wissen, ob die „heile Welt“ des Schlagers mehr ist als Kulisse. Dabei begegnen wir nicht nur alten Weggefährten wie Hansi Hinterseer oder Andy Borg, sondern auch den vielen Fans der Hofmanns und natürlich auch ihrer Familie. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.03.2021SWR Fernsehen
  • Folge 189
    Die Anzahl der Biber in Rheinland-Pfalz wächst beständig. Stefanie Venske kennt die Stellen im Land, wo die Biber ihre Bauten anlegen und die Natur verändern. „Biber sind echte Landschaftsarchitekten, nur eben unstudiert“, sagt Stefanie Venske. Mitunter führt die Umgestaltung der Landschaft durch die Biber auch zu Konflikten, etwa mit Landwirtinnen und Landwirten, die sich eher weniger über überschwemmte Felder freuen. Stefanie Venske ist dann sofort zur Stelle und gleicht aus. Sie ist die Biber-Managerin des Landes. Biber sind fantastische Baumeister und überaus putzige Gesellen, einerseits.
    Andererseits sind sie unberechenbare Landschaftsplaner und greifen tief in die bestehende Land- und Infrastruktur ein. Die Tiere sind streng geschützt und dürfen weder getötet noch in ihrer Lebensumwelt beeinträchtigt werden. In Rheinland-Pfalz leben inzwischen wieder mehr als 300 Biber. Es sind kanadische und einheimische Biber. Sie sind aus den benachbarten Bundesländern eingewandert und erobern sich neue Reviere im Land. Biber sind für die einen spannende wilde Lebenswesen und für die anderen lästige Tiere, weil sie den Lebensraum der Menschen unerwünscht verändern.
    Diese unterschiedliche Haltung den Bibern gegenüber schafft Probleme und erfordert eine Moderation, bei der die Freundinnen und Freunde sowie die Gegner*innen des Bibers mit ihren Ansprüchen und Forderungen zu einem Interessensausgleich finden. Um diesen Ausgleich bemüht sich Stefanie Venske, die Chefin des Bibermanagements in Rheinland-Pfalz. Vom Westerwald über die Eifel, vom Pfälzerwald bis in den Hunsrück reicht ihre Zuständigkeit.
    Ein riesiges Revier. Überall ist Stefanie Venske unterwegs, erfasst die Anzahl der Tiere, dokumentiert und kontrolliert die Biberwohnorte, die sogenannten Biberburgen. Sie greift regulierend in die Vermehrung der Biber ein und ersinnt Maßnahmen, dort, wo sich Menschen und Biber ins Gehege kommen. Dabei ist die studierte Geographin und Leiterin des Natur-Erlebnis-Zentrums Wappenschmiede Eschbach eine Anwältin für die Interessen der Biber und hat gleichzeitig die Interessen der betroffenen Bürger*innen im Blick. Dass in Rheinland-Pfalz, anders als zum Beispiel in Bayern, das Zusammenleben von Menschen und Bibern friedlich und harmonisch verläuft, ist auch ihr Verdienst.
    Stefanie Venske hat es bislang geschafft, für die Biber und ihre Gewohnheiten Verständnis zu wecken. Gleichzeitig hat sie Maßnahmen entwickelt, falls die Biber mal wieder massiv in die Natur eingegriffen haben. Für ihr Biber-Management konnte sie etliche Verbündete gewinnen, die ehrenamtlich dabei sind und sich in den verschiedenen Revieren um die Tiere und eine friedliche Koexistenz mit den Menschen bemühen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.04.2021SWR Fernsehen (RP)
  • Folge 190
    „Als Entrümpler hast du schon alles gesehen – und schon aus allem Kleinholz gemacht“, schmunzelt „Zange“ alias Klaus Zänger. „Dabei darfst du in unserem Job nicht zimperlich sein. Vom Messi-Haus bis zur Millionärsvilla. Wir machen alles besenrein. Wenn uns manche persönliche Schicksale auch ganz schön mitnehmen“. Die SWR „Mensch Leute“-Reportage begleitet den 55-Jährigen und seine Kolleginnen und Kollegen einer alternativen Entrümplungsfirma bei ihren täglichen Einsätzen. Zange ist ein Bär von einem Mann und kennt sich im Leben aus.
    Der Urschwabe war Werkzeugmacher und Koch, hat sein Abitur nachgemacht und Kunstgeschichte studiert, bis er merkte, dass ein Bürojob einfach nichts für ihn ist. So wurde er Teil der selbstbestimmten, alternativen Entrümplungsfirma „Alan“ in Reutlingen, die wohl einzigartig in ganz Deutschland ist. Zum einen, weil die sieben festangestellten Entrümpler*innen am Fuße der Schwäbischen Alb ihre eigenen Chefs sind und jeder hier gleich viel verdient. Zum anderen aber auch, weil fast jeder hier Philosophie studiert hatte, bevor er zum Vorschlaghammer griff.
    Kaputtgehauen und weggeschmissen wird fast alles, weil man mit gebrauchten Möbeln, Kleidern und Geschirr kaum noch Geld verdienen kann – obwohl die Firma in Eningen bei Reutlingen auch einen kleinen Laden betreibt. Von Zange und seinen Kolleginnen und Kollegen kann man erfahren, was es heißt, den Hausrat eines Lebens im Akkord aufzulösen. Die Reportage ist unter anderem dabei, wenn in einem Messi-Haus zwischen Katzenkot und toten Ratten darüber philosophiert wird, warum das Leben einem so entgleiten kann.
    Sie zeigt auch, wie eine Sammlung ehemals heißgeliebter Modellautos doch nicht im Müll landet, sondern in ein neues Zuhause kommt. Kurztext: „Als Entrümpler hast du schon alles gesehen – und schon aus allem Kleinholz gemacht“, schmunzelt „Zange“ alias Klaus Zänger. „Dabei darfst du in unserem Job nicht zimperlich sein. Vom Messi-Haus bis zur Millionärsvilla. Wir machen alles besenrein“. Die SWR „Mensch Leute“-Reportage begleitet den 55-Jährigen und seine Kolleginnen und Kollegen einer alternativen Entrümplungsfirma bei ihren täglichen Einsätzen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.04.2021SWR Fernsehen
  • Folge 191
    Christine Moosherr ist 57 Jahre alt und professionelle Karatelehrerin seit über dreißig Jahren. Aber das Berufsleben endet irgendwann und die Frage nach der Altersabsicherung treibt die Sportlerin um. Als ihr Lebensgefährte Thomas einen schweren Unfall hatte, wurde ihr schnell klar – sie muss dringend etwas für ihre Altersvorsorge unternehmen. Die eigenen vier Wände und einen sicheren Platz zum Arbeiten für kleines Geld. Geht das? Nachdem sie am Bodensee geboren und aufgewachsen war, ist Christine mittlerweile fest verankert in Rheinland-Pfalz. Im Jahr 2020 beginnt die Pechsträhne für Christine: wegen den Lockdowns war monatelang kein Unterricht mehr möglich und etliche Schüler*innen sprangen ab.
    Doch die Kämpferfrau hat einen Plan: in Daxweiler hat sie ihre gesamten Ersparnisse für ein kleines Haus mit Grundstück ausgegeben. Hier plant sie gemeinsam mit ihrem Freund Thomas ein kleines Trainingshaus zu bauen. Es soll ihre Investition in die Zukunft werden, denn dort kann sie jederzeit Privatunterricht für ihre Schüler*innen abhalten. Wird sie es schaffen, rechtzeitig und mitten in der Corona-Krise fertig zu werden? Solange der Bau noch nicht steht, muss Christine neue Wege suchen, um ihre Schüler*innen zu behalten. „Mensch Leute“ begleitet eine ungewöhnlich starke und kämpferische Frau bei ihrem ungewöhnlichen Alltag. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.04.2021SWR Fernsehen
  • Folge 192
    Daniel Jannett ist ein Hundeflüsterer. Seine ganze Familie ist im Hunde-Vereinssport aktiv. Seine Kindheit und Jugend hat er zu großen Teilen auf Hundeplätzen zugebracht. Heute ist der 46-jährige professioneller Hundeausbilder. Sein neuestes Projekt: Jannett will drei seiner Tiere zu CoronaSpürhunden ausbilden. Seit vielen Jahren arbeitet Daniel Jannett beruflich mit Hunden. Schon als Bundeswehrsoldat war er Diensthundeführer. Aktuell trainiert er normalerweise Sprengstoffspürhunde für den Einsatz am Flughafen und Schutzhunde für die Arbeit bei der Polizei oder Sicherheitsdiensten. Mitte vergangenen Jahres sieht er einen Bericht über die Ausbildung von Corona-Spürhunden in den USA. Und denkt sich: „Das kann ich auch“. Sein Ziel: Die Hunde sollen an Flughäfen eingesetzt werden, um bei ankommenden Reisenden schnell und zuverlässig das Coronavirus zu erschnüffeln.
    Seit einigen Wochen trainiert er bereits drei seiner Hunde. Ob es klappt, sie zu Corona-Spürhunden auszubilden, ist aber nicht sicher. Denn bei Sprengstoffen und Rauschgiften geht es immer um Mengen im Gramm-, wenn nicht gar Kilogrammbereich, die die Hunde riechen müssen. „Beim Coronavirus geht es um Milliardstel Gramm an Virusmaterial. Die Hunde riechen aber nicht einmal das Virus, sondern eine Veränderung am Schweißgeruch des Menschen, die durch das Virus bedingt ist“, erklärt Jannett. Eine komplexe Riechleistung also – ob die Hunde es schaffen, wird sich beim „heißen Test“ am Frankfurter Flughafen zeigen … (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.04.2021SWR Fernsehen
  • Folge 193
    Josia Marquart wünscht sich nichts sehnlicher als eigenständig zu werden und sich vom Elternhaus zu lösen. Der 18-Jährige mit Down-Syndrom hat viele Träume: Moped-Führerschein, Umzug in die erste WG, Jugendgemeinderat. Josia zeigt den Zuschauer*innen die Welt aus seiner Sicht und führt ihnen vor Augen, was es bedeutet, nicht frei entscheiden zu können. Josia war lange nicht bewusst, dass er im Gegensatz zu seinen Geschwistern eine Einschränkung hat. „Irgendwann im Matheunterricht in der Schule wurde mir klar: Ich habe das Down-Syndrom“.
    Erst kam er damit nicht klar, wollte sich das Leben nehmen. Schritt für Schritt lernte er damit umzugehen, doch einschränken lassen will er sich nicht. Für Josia ist der Schritt in die Selbstständigkeit, in eine WG, alternativlos. Seine Traum-WG findet er in Neckarweihingen. Gegründet von drei jungen Männern, die Betreuung freier gestalten wollen. Damit reagieren sie auf das neue Bundesteilhabegesetz, das Menschen mit Behinderung mehr Selbstbestimmung einräumt. „Das System befindet sich derzeit in komplettem Umbruch.
    Josia steht für seine Rechte ein und lässt sich in kein Schema pressen. Damit ist er ein Pionier und muss sich diesen Weg hart erkämpfen“. Josia kennt seine Rechte, denn er ist politisch aktiv. Vor allem die Arbeit im Jugendgemeinderat hat ihn selbstbewusst gemacht. „Hier merke ich: Ich bin auch ein Bürger der Stadt und ich kann etwas bewegen“. Ein Internat für Menschen mit Behinderung kommt für ihn nicht in Frage. Sein Freiheitsdrang ist zu groß. Die SWR Reportage begleitet Josias Schritte ins Erwachsenenleben.
    Für seine Träume scheut er nicht, an Grenzen zu gehen. Josia hat viele Träume. Voller Humor, empathisch und doch direkt stellt er sich seinen neuen Herausforderungen. Kurztext: Josia Marquart wünscht sich nichts sehnlicher als eigenständig zu werden, sich vom Elternhaus zu lösen. Der 18-Jährige mit Down-Syndrom hat viele Träume: Moped-Führerschein, Umzug in die erste WG, Jugendgemeinderat. Josia zeigt den Zuschauerinnen und Zuschauern die Welt aus seiner Sicht und führt ihnen vor Augen, was es bedeutet, nicht frei entscheiden zu können. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.05.2021SWR Fernsehen
  • Folge 194
    Anne-Sophie Knop ist die jüngste Försterin in Rheinland-Pfalz und steht vor einer fast unlösbaren Aufgabe: Umweltschutz und Wirtschaftsinteressen in Einklang zu bringen. Als sie mit 24 Jahren ihr Revier im Soonwald im Hunsrück übernimmt, rechnet sie nicht mit dieser Menge von Problemen. Als Frau in einer Männerdomäne hat sie mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Ihre Vorgänger haben ihr zudem ein schweres Erbe hinterlassen. Denn der Wald ist krank: Warme Sommer, starke Stürme und der Borkenkäfer haben ihm schwer zugesetzt. Durch Einsparungen beim Forstpersonal ist ihr Revier fast dreimal so groß wie das ihrer Vorgänger.
    1.500 Hektar Staats- und Kommunalwald betreut sie. Sie will Umweltschutz und Wirtschaftsinteressen in Einklang bringen. Durch das Überangebot an Schadholz bricht den Gemeinden derzeit eine wichtige Einnahmequelle weg. Gleichzeitig muss Anne-Sophie sie davon überzeugen, in einen besonders artenreichen Wald zu investieren, damit der Wald für die Zukunft gewappnet ist. Doch das kostet Zeit und vor allem Geld. Wird sie einen Weg finden, um den Wald zu schützen und gleichzeitig die Kommunen finanziell zu unterstützen? Im Frühjahr will sie neue Bäume pflanzen, um den Wald für die Zukunft zu wappnen.
    Doch noch ist der Waldboden dafür zu trocken. Und nicht nur das: Durch die freien Flächen, die Käfer und Stürme hinterlassen haben, hat sich das Wild im Wald stark vermehrt. Um ein gesundes Gleichgewicht zwischen Pflanzen und Tieren herzustellen, organisiert Anne-Sophie eine Groß-Jagd mit 130 Jägerinnen und Jägern. Wird sie diese Herausforderung meistern? „Mensch Leute“ begleitet die junge Försterin ein Jahr bei ihrem Kampf gegen den Klimawandel. Bis sie für ihr Ziel, den Wald zu schützen, vor einer schweren Entscheidung steht. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 31.05.2021SWR Fernsehen
  • Folge 195
    Özcan Cosar, erfolgreicher Comedian und Kabarettist, ist gerade ausgebremst. Corona macht seinen Live-Auftritten einen Strich durch die Rechnung. Aber er gibt nicht auf. Die SWR Reportage zeigt seine aktuellen Projekte und ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen. Was bewegt ihn? Die Reportage zeigt Menschen, die ihm wichtig sind und den Weg des heute 40-jährigen Comedians – auch, wo es fast mal in die falsche Richtung gegangen wäre. Wo ist Özcan Cosar aufgewachsen, wo hat er gelebt – und wie wurde er zu einem Comedy-Star? Zum ersten Mal zeigt der sympathische Deutsche mit türkischer Abstammung die Orte und Menschen, die ihn zu dem gemacht haben, der er heute ist. Die Zuschauer*innen erleben Özcan Cosar backstage – und bei einer Probe für seine TV-Show.
    Er entwickelt die Ideen seiner Show aktiv mit und ist erst dann zufrieden, wenn wirklich alles perfekt ist. Mit Kritik und Anfeindungen scheint er locker umzugehen – aber steckt er das wirklich so einfach weg? Die Zuschauer*innen erleben seine aktuellen Projekte wie einen Podcast, den er zusammen mit anderen Comedians aufzeichnet. Was hat Özcan Cosar noch alles vor? Wo sieht er sich in der Zukunft? Welche Pläne und Wünsche hat er? Kurztext: Özcan Cosar, der erfolgreiche deutsch-türkische Comedian, wird gerade von Corona ausgebremst. Aber er lässt sich etwas einfallen. Die SWR Reportage zeigt ihn backstage und privat. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.06.2021SWR Fernsehen
  • Folge 196
    Fischer Ansgar Hehenkamp am Laacher See in der Eifel: Im kommenden Jahr steht er vor einer besonderen Herausforderung. Ein neues Fischbruthaus, in welchem jährlich um die fünf Millionen Fischeier heranreifen, muss gebaut werden. Momentan befindet sich die Aufzuchtstation in einer alten Klostermühle. In diese wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach eingebrochen – für den Fischer eine existenzbedrohende Gefahr. Auch unter normalen Bedingungen ist der Neubau ein riesiges Projekt für den kleinen Fischereibetrieb. In einem von der Pandemie geprägten Jahr wird allerdings auch ein solches Bauvorhaben schnell zur Nebensache. Während des Lockdowns sinkt die Nachfrage nach Fisch und bei Ansgar Hehenkamp, dem Fischer, die Zuversicht, seine großen Pläne umsetzen zu können. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.06.2021SWR Fernsehen
  • Folge 197
    Thomas an der Wasserstelle in Marokko.
    Als Conny und Thomas auf dem Rückweg von Marokko die Grenze nach Deutschland überqueren, ziehen sie Bilanz: „Im Wohnmobil leben, das ist genau unser Ding! Wir wussten es schon immer: Wir können einfach unheimlich gut zusammen sein und wir haben die gleichen Vorstellungen von dem, was ein erfülltes Leben ausmacht. Ich glaube, wenn das passt, kann man gemeinsam losziehen – open end“. Dass sie trotzdem zurückkommen, hat zwei Gründe: das Haus – und die Kinder. Sie hatten ihnen versprochen: „Wir kommen noch einmal nachhause, bevor wir durchstarten und dann jahrelang unterwegs sind ans andere Ende der Welt“.
    Von „Vanlife“ träumen viele, die wenigsten haben jedoch den Mut dazu – schon gar nicht mit Anfang 50. Auch Conny und Thomas sind keine Freaks, die leichtfertig alles aufgeben, Zelte abbrechen und losziehen. Auch, weil ihre Freundinnen und Freunde ihnen wichtig sind – und sie gerne dort leben, wo sie vor zwei Jahrzehnten hingezogen sind. Einen Kaufinteressenten für ihr hübsches Haus gibt es schon lange, noch könnten Conny und Thomas einen Rückzieher machen.
    Als sie nach der Rückkehr die Türe aufschließen, wissen sie jedoch sofort: „Es war ein wunderbares Zuhause für uns und unsere Kinder. Aber die sind nun groß – und jetzt ist was anderes dran“. Also: Die restlichen Möbel raus, Notartermin und Kaufvertrag, Kinder besuchen, durchstarten. Aber dann kommt alles anders: Corona. Lockdown, Grenzen dicht, Ausgangssperren, Reiseverbote, Risikogebiete. Und keine Aussicht, dass diese Pandemie sich „schnell von selbst erledigt“.
    Ist der Traum vom „neuen Leben“ damit geplatzt? Auch der zweite Teil der SWR Doku über die beiden „wagemutigen Aussteiger“ ist mehr als eine Vanlife-Reportage mit Instagram-Motiven von Bilderbuch-Buchten und Stränden. Conny und Thomas geht es darum, sich bewusst auf einen neuen Weg zu begeben, sich von Besitz zu trennen und unterwegs Hilfe anzubieten: als Sozialpädagogin, als Handwerker, als Mensch. Es geht darum, Lösungen zu finden: Wenn man in der Wüste ist und gleichzeitig zwei platte Reifen hat oder wenn die Welt aufgrund eines Virus plötzlich „völlig anders tickt“. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.06.2021SWR Fernsehen
  • Folge 198
    Mit ihrer Hündin Lia auf dem Bett zu kuscheln. Das hat Mirjam während der langen Krankenhausaufenthalte am meisten vermisst.
    Wenn das Leben schon Mirjam ist 14 Jahre alt. Ein normaler Teenager. Eigentlich sollte ihr Leben jetzt erst so richtig losgehen: Sich zum ersten Mal verlieben, verreisen, unabhängig werden. Doch Mirjams Leben ist bald zu Ende. Sie hat Krebs – unheilbar. Vielleicht bleiben ihr noch ein paar Monate, vielleicht auch nur ein paar Wochen. Mirjam weiß, dass sie bald sterben muss. Und deshalb will sie es nochmal wissen. Auch wenn sie durch die Erkrankung nur noch ein Bein hat. Zusammen mit ihrer Psychologin und ihrer Familie hat sie eine „Löffelliste“ gemacht. Darauf steht alles, was sie noch erleben will, bevor sie „den Löffel abgibt“ – sterben muss. Die letzten zwei Jahre hat sie durch die Krankheit fast nur im Krankenhaus verbracht.
    Jetzt gibt sie nochmal Gas, solange die Kraft noch reicht. Doch das ist unter Corona-Bedingungen gar nicht so einfach. Schon der schlichte Wunsch, nochmal schwimmen gehen zu können, wird zur Herausforderung, wenn alle Hallenbäder geschlossen sind. Eine Reise in den Bayrischen Wald wirft ungeahnte Hindernisse auf. Außerdem ist sie auch noch nie geflogen. Ein letztes Mal nimmt Mirjam ihr Leben in die Hand. Beherzt und mit viel Humor. Um noch so viel zu erleben, wie es geht. Mirjam kennt die Angst vor dem Tod. Aber mit ihrem Tatendrang macht sie nicht nur ihrer Familie Mut, trotzdem auch die schönen Dinge des Lebens zu sehen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 28.06.2021SWR Fernsehen
  • Folge 199
    Wenn Herrchen oder Frauchen nicht mehr weiterwissen, melden sie sich bei ihr: Franziska Stecher ist Hundetrainerin. Die 29-Jährige betreibt eine Hundeschule in Merdingen bei Freiburg. Franzi hilft überforderten Hundehalterinnen und -haltern dabei, mit ihrem lieb gewonnenen Tier besser zurechtzukommen: „Das ist nicht nur: ‚Wie bringe ich Fiffi Sitz und Platz bei‘?“ Ein Hund ist ein selbstständig denkendes und fühlendes Lebewesen“. Wie man Signale und Körpersprache richtig deutet, weiß Franzi genau.
    Sie sieht sich als Vermittlerin zwischen Tier und Mensch. Das ist nicht immer einfach. „Ich weiß schon, was dem Hund guttun würde. Doch ich weiß nicht, wann das Herrchen oder Frauchen so weit ist“. Eigentlich arbeitet Franzi mehr mit den Besitzerinnen und Besitzern als mit den Hunden selbst. Hunde gibt es in der Corona-Zeit immer mehr. Wegen ihres Wunsches nach Gesellschaft entdecken viele Menschen die Lust am eigenen Hund. Franzi kann die Sehnsucht nach einem Haustier gut verstehen, doch sie fordert auch Weitsicht bei einer solchen Entscheidung ein: „Jetzt bin ich im Homeoffice, aber was ist in einem halben Jahr? Der Welpe wird dann in der anstrengendsten Phase seines Lebens sein.
    Passt das dann überhaupt noch in mein Leben?“. Solche Fragen sollten sich angehende Hundehalterinnen und Hundehalter ehrlich beantworten, findet Franzi. Denn die Hundetrainerin weiß, wie es ist, einen eigenen Hund zu haben. Auch, wieviel Arbeit damit verbunden ist. Ihre tierische Gefährtin: Dackeldame Erika, 11 Jahre alt.
    Die Seniorenhündin stammt aus dem Tierheim und leidet an verschiedenen Erkrankungen. Franzi wendet viel Zeit und Energie für ihre Hündin auf – bekommt aber auch viel zurück. „Wir sind ein Herz und eine Seele. Ich liebe diesen Hund“. Dass Franzi ein großes Herz für Hunde hat, hat sie schon öfter bewiesen. Ihr erster Hund war blind, der zweite blind und dement. Sollte Erika eines Tages in den „Dackelhimmel“ kommen, wird Franzi gewiss wieder einen Vierbeiner in Not aufnehmen. „Ich kann mir ein Leben ohne Hund nicht vorstellen“. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.07.2021SWR Fernsehen
  • Folge 200
    Tiere sind Matthias Reinschmidts Leben. Mit sechs Jahren sagte er zu seiner Mutter, er wolle in Karlsruhe Zoodirektor werden. Er hat sein Ziel erreicht und macht nach und nach aus dem Karlsruher Zoo ein modernes Artenschutzzentrum. Die SWR Reportage porträtiert Reinschmidt, der den Zoodirektor-Posten in Karlsruhe als seinen Traumjob bezeichnet und dafür sogar lukrative Angebote ausschlug. Er hat immer ein Lächeln auf den Lippen und schaut auch mal spontan bei den Tierpflegenden im Gehege vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. „Hier bin ich jetzt richtig angekommen“. Die Zuschauer*innen begleiten Karlsruhes Zoodirektor durch das Frühjahr 2021. „Ab März ist bei uns immer besonders viel los“, sagt Reinschmidt.
    Gerade laufen einige Bauarbeiten auf Hochtouren. Im Sommer soll ein neues Luchsgehege eröffnen. Es ist fast zehn Mal so groß wie das alte Gehege. „Ich spüre, dass ich jetzt selbst etwas bewegen kann, wenn ich mit unserer Philosophie vorneweg gehe“. Mehr Platz in den Gehegen, dafür weniger Tierarten. So möchte Reinschmidt seinen Zoo langfristig verändern. Auch die Afrika-Savanne wird deshalb für mehrere Millionen Euro gerade umgebaut. Eine besondere Herausforderung. „Die Giraffen können wir nicht einfach umsiedeln während der Bauarbeiten“, erzählt Reinschmidt.
    „Das wäre viel zu viel Stress für die Tiere“. Die Lösung: „Wir bauen um die Giraffen drumherum“. Bauarbeiten nur, wenn es die Tiere nicht stört und trotzdem im straffen Zeitplan. Außerdem will der Karlsruher Zoo in Zusammenarbeit mit dem WWF ein Wisent nach Aserbaidschan auswildern. Ob das gelingt? Auch heimische Artenschutzprojekte für Kiebitze und Schwalben laufen an. „Das Bild, das viele Menschen von Zoos im Kopf haben, ist 50 Jahre alt“, sagt Matthias Reinschmidt. Dagegen will er etwas tun. „Wir sind Tierschützer. Es gibt Arten, die der Mensch in der Natur fast ausgerottet hat, die nur noch dank der geschützten Räume in Zoos überleben können“ (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.07.2021SWR Fernsehen

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