Staffel 4, Folge 1–8

Staffel 4 von „Landleben 4.0“ startete am 08.03.2019 im SWR.
  • Staffel 4, Folge 1
    Acht kleine Dörfer im Südschwarzwald bilden seit 1975 die Gemeinde Ühlingen-Birkendorf. Diese Dörfer entlang der Schlücht vereinte lange Zeit außer des Bindestriches wenig, zu verschieden schienen die Menschen, ja sogar die Dialekte zu sein, die hier zuhause sind. Nun proben 120 Menschen aus jedem der acht Ortsteile von Ühlingen-Birkendorf, quer durch die Generationen, eifrig für ein gemeinsames Theaterprojekt. Das Stück basiert auf dem Roman „Die Amerikafahrt“ von Heinrich Ernst Kromer, einem aus der Region stammenden Autor. Es erzählt von Menschen aus der Gegend, die sich vor 120 Jahren auf ein Schiff nach Amerika begaben, um vor Armut und Hunger zu fliehen. Ein Stück über Wirtschaftsflüchtlinge im 19. Jahrhundert.
    Diese Reise in die Vergangenheit macht vielen Menschen des Ortes die gemeinsamen Wurzeln bewusst und stellt auch die heutige Zeit in einem anderen Licht dar. Was bedeutet Heimat und welche Not bringt Menschen dazu, sie zu verlassen? Das „Bindestrichdorf“ galt lange wegen zu großer kultureller Differenzen der unterschiedlichen Ortsteile als schwer regierbar. Nun zeigt auch das Theaterprojekt, dass ein Zusammenwachsen der vier Täler entlang der Schlücht möglich ist. Das Theaterstück steht unter dem Motto „Miteinander – Füreinander“. Der Blick in die eigene dramatische Vergangenheit wird so zu einer gemeinsamen Reise in die Zukunft. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 08.03.2019SWR Fernsehen
  • Staffel 4, Folge 2
    Bis zum Jahr 2050 will das Land Baden-Württemberg den CO2-Schadstoff-Ausstoß auf eine Tonne pro Einwohner jährlich reduzieren. Der sorgsame Umgang mit natürlichen Ressourcen ist eine der wesentlichsten Forderungen, wenn es um Zukunft geht. Wie kann Nachhaltigkeit in einer ländlichen Gemeinde umgesetzt werden? Funktioniert das? Hervorragend, wie dieser „Landleben 4.0“-Film zeigt. Rund um Denkingen, zwischen Neckartal und Albhochfläche, gibt es ehrgeizige Ziele. Hier haben sich fünf Gemeinden kreisüberschreitend zu einem Nachhaltigkeitsverbund, der „N !-Region Fünf G“ zusammengeschlossen. In Sachen Klimaschutz arbeitet die Genossenschaft „Bürger-Energie Deißlingen“ darauf hin, dass der Energiehaushalt der Gemarkung bis 2050 zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen stammt.
    Doch in Denkingen, Aldingen, Frittlingen, Deißlingen und Wellendingen geht es um die Zukunftsfähigkeit der Gemeinden. Da scheuen sich Bürgermeister, Gemeinderäte und auch die Bürger nicht, innovative Wege zu gehen – sei es bei der Mobilität dank Mitfahrbänkle plus App oder e-Mobil für das Ehrenamt oder beim Einbeziehen der jungen Generation in kommunale Politik. Die neunjährigen „Gemeindedetektive“ in Denkingen stellen dem Bürgermeister und Gemeinderäten vor, wie sie ihren Ort sehen und was sie sich anders wünschen.
    Keine Berührungsängste gibt es auch bei großen Themen für Jugendliche. Sie können beim Mini-Europa-Gipfel „Europe on Top“ teilnehmen. Das Prinzip „gemeinsam ist man stärker“ funktioniert auch bei der ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfe MiKaDo, die mittlerweile von elf Gemeinden getragen wird. Sogar das seit mehr als 50 Jahren existierende Fußballzeltlager auf dem Klippeneck ist beispielhaft nachhaltig. Die Verköstigung wird auf Porzellangeschirr serviert – und das bei knapp 1.000 Teilnehmern. So viel Engagement ist attraktiv und wirkt ansteckend. Hier gibt es keinen Trend zu verlassenen Dörfern, im Gegenteil. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 15.03.2019SWR Fernsehen
  • Staffel 4, Folge 3
    Plittersdorf, ein 3.000 Einwohner zählendes Dorf bei Rastatt, hat, wovon andere träumen: eine attraktive, gut funktionierende Kneipe für Jung und Alt, eine starke Dorfgemeinschaft und Erfolg mit verrückten Ideen für Feste im ganzen Jahr. Wie zum Beispiel einem Weideabtrieb auf dem flachen Land – mit tausenden Besuchern. Das dringlichste Problem ist hier, Bauland zu finden. Wie machen die Plittersdorfer das? Wer sind ihre kreativen Köpfe? Was hält sie zusammen und zeichnet sie aus? Der Film spürt die Besonderheiten der Gemeinde auf. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 22.03.2019SWR Fernsehen
  • Staffel 4, Folge 4
    Zwei Dörfer auf dem Hunsrück nehmen die Energiewende an, weil sie Chancen darin sehen. Mit Windrädern sind sie Vorbild für andere, die noch in heftigen Diskussionen stecken. In Külz und Neuerkirch haben diese Windräder die Menschen zu neuen Ideen inspiriert. Das Geld, das sie den Menschen beider Orte in die Kassen spülen, fließt in gemeinsame Projekte, von denen alle Einwohner etwas haben. Ein solches Projekt ist das Nahwärmenetz für beide Dörfer. Die Energie dafür kommt aus einem Solarfeld und einem Heizwerk. Seit 2016, also zwei Jahre nach der Planung, steht die Anlage.
    Die Menschen waren zunächst skeptisch, dann überzeugt. Etwa 80 Prozent der Bürger haben jetzt einen Anschluss an dieses Netz. Der CO2-Ausstoß ist von 1.270 Tonnen auf 85 Tonnen gesunken, gut für die Umwelt. Delegationen aus aller Welt kommen auf den Hunsrück, um zu sehen, ob dieses Konzept auch in ihrer Heimat funktionieren kann. Durch dieses Projekt haben es Külz und Neuerkirch geschafft, ihren Dörfern ein Stück Unabhängigkeit zu schenken. Früher zogen die Menschen weg von hier. Heute kommen sie zurück, weil es für alle Generationen schön ist, auf dem Hunsrück zu leben.
    Für die Kleinen gibt es einen großzügigen Spielplatz. Auf den Sportplatz können selbst große Städte neidisch sein. Ein Bürgerbus fährt alte Menschen in die nahegelegenen Städte. Külz hat außerdem ein Haus für eine Senioren-WG eingerichtet. Und die Autobahn A61 ist nicht weit – ein Pluspunkt fürs Gewerbe. Das Geheimnis von Külz und Neuerkirch ist der Wille, ihre Energien zu bündeln. Der Gewinn des Winds fließt ins Gemeinwohl. So haben sie die Freiheit gewonnen, selbst zu entscheiden, wie ihre Heimat aussehen soll. Ob sie andere Gemeinden damit anstecken können? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 29.03.2019SWR Fernsehen
  • Staffel 4, Folge 5
    Seit mehr als 20 Jahren sind junge Musiktalente aus Waldstetten ganz vorn mit dabei und schaffen es regelmäßig in den Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“. Waldstetten ist ein kleiner Ort in der Nähe von Schwäbisch-Gmünd mit insgesamt 7.100 Einwohnern. Das ist in etwa so, als ob ein dörflicher Fußballverein über Jahrzehnte hinweg in der Bundesliga spielen würde – und das ganz ohne großzügigen Sponsor. Wie kommt das? Waldstetten ist ein Ort, in dem Bildung großgeschrieben wird. Die Musik- und Kunstschule thront auf dem Kirchberg, bestehend aus drei Gebäuden.
    Die Gemeinde und Bürgermeister Rembold, der sich als „Bürgerdiener“ versteht, unterstützen die Musikschule schon lange. Eine Investition, die sich lohnt, denn sie holt viele Menschen nach Waldstetten, vor allem Eltern, die die Zeit des Musikunterrichts zum Einkaufen nutzen. Die Gemeinde hat einen sehr lebendigen Ortskern mit zahlreichen Geschäften. Manfred Fischer, der Leiter der Musikschule, ist ein leidenschaftlicher Musiker und mindestens ebenso leidenschaftlicher Pädagoge. Seine Vision, die er den Schülern vermitteln möchte, geht weit über das Erlernen eines Instruments hinaus.
    Leidenschaft und Engagement – Worte, die auch viele andere Waldstetter treffend beschreiben. Darunter sind ein Landwirte-Paar, das seit über 25 Jahren in Togo erfolgreich angewandte Entwicklungshilfe betreibt oder die ehrenamtlichen Lebensretter „Helfer vor Ort“ aus Wißgoldingen, die abends und am Wochenende Dienst tun, da der Ortsteil zu abgelegen für einen schnellen Rettungseinsatz ist. Oder die ehemalige Lehrerin, die sich so ausgiebig den Senioren widmet, dass sie bald stärker verplant ist als zu Dienstzeiten. In jeder Hinsicht ist Waldstetten ein besonderer Ort. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 05.04.2019SWR Fernsehen
  • Staffel 4, Folge 6
    Ein richtiges Naturparadies ist das Trauntal in der Nähe von Birkenfeld. Es liegt zum Teil direkt im Nationalpark Hunsrück-Hochwald mit seinen urigen und verwunschenen Wäldern, seinen seltenen Tieren und Pflanzen. Die Gegend ist eine, die man gemeinhin als strukturschwach bezeichnet, doch die Bewohnerinnen und Bewohner haben erkannt, welchen Schatz sie da vor der Haustür haben. Eine intakte Natur, die eine Lebensqualität garantiert, von der die Menschen in den Ballungsräumen nur träumen können. Seit 2015 darf der Hunsrück-Hochwald den Titel Nationalpark tragen und damit wird die Region auch für Touristinnen und Touristen interessant. Die Trauntaler haben sich zusammengetan und gemeinsam in einem zweijährigen Moderationsprozess um Ideen und Maßnahmen gerungen.
    Die Dörfer müssen wieder schöner werden. Gebraucht werden Restaurants und Unterkünfte. Kulturelle Angebote. Wie immer in so einem Prozess sind auch hier Mutmacher gefragt, die vorangehen und auch mal etwas wagen. Die gibt es hier und zusätzlich hat der Umweltcampus in Hoppstädten-Weiersbach die Region beflügelt. Dort studieren junge Leute Umwelttechnik und Wirtschaft. Auch einige junge Unternehmerinnen und Unternehmer mit Schwerpunkt Umwelttechnologie haben sich aufgrund ihres Studiums an der grünsten Hochschule Deutschlands entschieden, ihre Firmen im Trauntal zu gründen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 12.07.2019SWR Fernsehen
  • Staffel 4, Folge 7
    Trechtingshausen im „Welterbe Oberes Mittelrheintal“ hat Substanz: Zwei Burgen mit Museum, Restaurant und Hotel locken jedes Jahr 22.000 Touristinnen und Touristen an, da ist der romantische Rhein mit zufließenden Bachläufen und ein Steinbruch sorgt für Pachteinnahmen. Das Dorf hat seine Einwohnerzahl – im Gegensatz zu den linksrheinischen Nachbarorten – in den vergangenen fünfzig Jahren konstant gehalten. Und das, obwohl Trechtingshausen mit ähnlichen Problemen wie andere Mittelrheintalgemeinden zu kämpfen hat. Doch vielleicht sind es nicht nur wirtschaftliche Faktoren, die Trechtingshausen am Leben erhalten. Könnte es auch der generationenübergreifende Gemeinsinn im 1.050-Einwohner-Ort sein? Die Generationen sind füreinander da: Der „Vierthälerbus“ bringt mit ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern Senioren zum Einkaufen, zum Arzt oder zum Friseur in die nächste Stadt.
    Die Schulkinder klopfen auch heute noch jeden Tag auf dem Nachhauseweg am Badezimmerfenster der 89-jährigen Julia Moppey, um sich eine Süßigkeit abzuholen – so wie es die Eltern der Kinder schon vor 30 Jahren taten. Weil Frau Moppey im Haus nur noch mit Rollator laufen kann, hält einmal pro Woche der Lebensmittelbus direkt an ihrem Badfenster, das dann zur Durchreiche für Geld und Lebensmittel wird. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 19.07.2019SWR Fernsehen
  • Staffel 4, Folge 8
    Wenn aus drei Dörfern eine Gemeinde wird, dann erfordert das Gemeinschaftssinn und den Willen zur Zusammenarbeit. Die Gemeinde Zellertal im Norden der Pfalz besteht aus den Dörfern Harxheim, Niefernheim und Zell. Sie liegt in einem von Weinbergen durchzogenen Tal, das genauso heißt wie die Gemeinde darin: Zellertal. Der Name soll von der Einsiedlerklause des heiligen Philipp stammen, der „Cellula“. Auf dem Rückweg von Rom ließ sich der Heilige hier nieder. Die Menschen, die heute in Zellertal leben, schließen sich zu Netzwerken zusammen, sie nennen sich „Schneckenwinzer“, „Bürger für Bürger“ oder „Zellertal aktiv“, und aktiv sind sie wahrhaftig. Sie treten für ökologischen Weinbau, öffentlichen Nahverkehr, Farbe im Leben ein und bekennen sich zur Verantwortung füreinander. Das alles zusammen wirkt fast schon wie das Modell für eine Grundhaltung, mit der es gelingen kann, das Landleben 4.0. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 26.07.2019SWR Fernsehen

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