TV-Film in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (105 Min.)
    Georg (Moritz Hoyer, r.) und Selma (Lisa Marie Trense, l.) verbringen eine schwere Zeit bei ihren Gasteltern in England: Pflegemutter Mary (Kate Dickie, 2.v.l.) führt in ihrem Haus ein strenges Regiment. (Hier mit dem Dienstmädchen Virginia (Abigail Rice, 2.v.r.). – Bild: ZDF und Walter Wehner.
    Georg (Moritz Hoyer, r.) und Selma (Lisa Marie Trense, l.) verbringen eine schwere Zeit bei ihren Gasteltern in England: Pflegemutter Mary (Kate Dickie, 2.v.l.) führt in ihrem Haus ein strenges Regiment. (Hier mit dem Dienstmädchen Virginia (Abigail Rice, 2.v.r.).
    Eine Familie, die Verfolgung und Exil in der Nazizeit überlebt, wagt nach Kriegsende in Westdeutschland einen Neuanfang. Doch die Jahre der Trennung haben deutliche Spuren hinterlassen. Berlin, 1938: Richard Kornitzer sieht nur einen Weg, der Verfolgung durch das Nazi-Regime zu entkommen. Er muss mit seiner Familie Deutschland verlassen. Die Kinder werden nach England geschickt, er selbst flieht nach Kuba. Seine Frau Claire bleibt allein zurück. Der promovierte Jurist Richard Kornitzer hat schon als junger Mann Aufsehen erregende Fälle als Richter verhandelt. Seine Ehefrau Claire ist eine Frau mit Stil und hat erfolgreich ihre eigene Werbefilmfirma gegründet.
    Dass Richard Jude ist, hat nie eine Rolle gespielt. Bis vor ein paar Jahren. Richard darf inzwischen nicht mehr als Jurist arbeiten, Claire hat ihre Firma verloren. Schweren Herzens haben sich die beiden entschlossen, ihre Kinder Georg und Selma in Sicherheit zu bringen. Mit einer Hilfsorganisation schicken sie sie nach England. Kurz nach dem Abschied von den Kindern erhält Richard ein Visum für Kuba und muss Claire allein in Berlin zurücklassen. Die Gestapo nimmt ihr ihre letzten Wertgegenstände und damit die Chance, ein Visum für sich zu bezahlen.
    Als Claire schließlich ohne Arbeit, Besitz und Geld ist, wird sie leichte Beute für den Gestapo-Hauptmann. Claire flieht mit nur einem Koffer aus Berlin und findet auf einem Bauernhof im Schwäbischen Zuflucht. Während Richard mühsam im kubanischen Exil Fuß fasst, nehmen die Kinder in England vor ihrer übergriffigen Gastfamilie Reißaus. In den Kriegswirren landen sie in einem Kinderheim und müssen glauben, dass ihre Mutter tot ist. Georg übersteht nur durch Selmas aufopfernde Pflege eine Gelbsucht. Schließlich nimmt die liebevolle Familie Hales beide Geschwister bei sich auf.
    Der Briefkontakt zwischen den Familienmitgliedern ist schon längst abgerissen, als Richard das Kriegsende in Kuba feiert. Leidenschaftlich hat er sich in die junge Lehrerin Charidad verliebt und ist erneut Vater geworden. 1947 hält er dann einen Brief von Claire in Händen – den ersten seit fast zehn Jahren. Er hat diesen Moment herbeigesehnt und gefürchtet – und muss sich entscheiden: Kehrt er nach Deutschland zurück? Der zweite Teil „Landgericht – Geschichte einer Familie (2)“ wird am Mittwoch, 1. Februar 2017, um 20:15 Uhr ausgestrahlt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMo 30.01.2017ZDF
  • Folge 2 (105 Min.)
    Claires (Johanna Wokalek) Beharrlichkeit zahlt sich schließlich aus: Ihr ist es gelungen, ihre Kinder in England wiederzufinden.
    Einige Jahre nach Kriegsende kehrt Richard zurück. Doch die traumatisierten Eltern und die im englischen Exil entfremdeten Kinder finden nur schwer in ein gemeinsames Leben zurück. Claire gelingt es, ihre Familie wieder zusammenzuführen, doch nichts ist mehr so, wie es einmal war: Richard wird als Richter rasch mit einer fehlgeleiteten Wiedergutmachungspolitik konfrontiert, und die Kinder wollen lieber in England bleiben. Richard kehrt zurück, um ein neues Deutschland aufzubauen, Recht und Gerechtigkeit wiederherzustellen. Doch er muss sich an zahlreichen bürokratischen Hürden abarbeiten, bevor ihm schließlich eine Stelle als Richter in Mainz angeboten wird.
    Auch hier ist er verstört, wie viele Juristen nahtlos vom NS-Regime auf hohe Posten in der Nachkriegs-Justiz gewechselt sind. Claire sucht währenddessen unermüdlich nach ihren Kindern, die in England verschollen sind. Sie lernt Englisch und telefoniert Kinderheime ab, doch ohne Erfolg. Aber das Blatt wendet sich. Richards Beharrlichkeit zahlt sich aus: Er übernimmt in Mainz einen spektakulären Prozess und ist voller Zuversicht, im Sinne der NS-Opfer urteilen zu können. Zur selben Zeit findet Claire die Kinder bei Familie Hales. Doch Claires Hoffnung auf eine heile Familie wird enttäuscht: Georg will in England studieren, Selma bei ihren Pflegeeltern bleiben.
    Den Versuch, Selma für ein Leben in Deutschland zurückzugewinnen, muss Claire nach nur kurzer Zeit aufgeben. Richard endet bei seinem wichtigen Prozess schließlich zwischen den Fronten der Opfer und der ehemaligen Täter des NS-Regimes. Er scheitert daran, seine moralisch hohen Ansprüche mit der Realität der Rechtsprechung in Einklang zu bringen. In hilfloser Verzweiflung wendet er sich offen gegen seine Kollegen und ehemaligen NS-Juristen. Er verbeißt sich in den kommenden Jahren in einen kleinteiligen Kampf um seine Rehabilitation und macht sich viele Feinde. Die große Liebe zwischen Richard und Claire droht, daran zu zerbrechen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.02.2017ZDF

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