2014, Folge 4963–4980

Die mehr als 10.000 Folgen der Magazinsendung (1957-1993) werden hier nicht mitgezählt.
  • Folge 4963 (28 Min.)
    Hinter dem Bochumer „Eierberg“ verbirgt sich eines der ältesten Rotlichtviertel des Ruhrgebiets. Die Gasse „Im Winkel“ ist über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Zu jeder Tageszeit kommen Männer für den schnellen Sex oder körperliche Nähe. Dort findet sich auch die Kneipe „Rote Laterne“. Sie ist direkt verbunden mit dem Eros-Center und Zufluchtsort für Nachtschwärmer, Freier, Prostituierte und einsame Seelen, die ihr Herz ausschütten wollen. Manche kommen direkt nach der Arbeit, noch in Arbeitskleidung. Spaß will man(n) haben, neben dem Eheleben zuhause: „Unsere Frauen wissen das nicht …Aber ich glaube, die interessiert auch nicht, wo wir hingehen. Lieben tun wir die eine Frau, die andere ist zum Spielen sozusagen.“ „Im Winkel“ trifft Autor Leonel Dietsche verschiedene Menschen aus dem Milieu, für die Rotlicht Alltag bedeutet und erfährt, dass auch der „Eierberg“ im Wandel der Zeit steht.
    Das Tante-Emma-Lädchen wird zum Warenhaus mit Glitzerschuhen und Callshop; Puffs werden zur gewerblichen „Zimmervermietung“ und viele Frauen kommen jetzt aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten Bulgarien und Rumänien. So wie Mona Lisa, die sich als „Schlampe-Professional“ bezeichnet und stolz darauf ist, dass sie ihre Mutter in Rumänien unterstützen kann: „Ich habe viel investiert, ich habe gekauft ein Appartement, Studio, Haus. Ich will in 10 Jahren sehen, für was ich gearbeitet habe, für was ich nicht geschlafen habe.“ Ein Film über den ganz normalen Alltag im Milieu. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.10.2014WDR
  • Folge 4964 (18 Min.)
    Niemand will sie vor der Haustür, eine Forensische Psychiatrie – da wo psychisch kranke Straftäter einsitzen. Die Angst der Anwohner ist groß. In einer Forensik leben Menschen, die schwere Verbrechen verübt haben: Serientäter, Gewaltverbrecher, Mörder. Wie sicher ist eine Forensik? Wie sieht er aus, der Alltag in einer Forensik? Reporterin Tanja Reinhard hat ihn erlebt in der Forensischen Psychiatrie in Dortmund-Aplerbeck. Insgesamt 62 Patienten leben hier. Und viele von ihnen werden nie wieder hier rauskommen. Eine abgeschlossene Welt, in der die Mitarbeiter mit den kranken Straftätern umgehen müssen und ihnen ein würdiges Leben ermöglichen sollen. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.10.2014WDR
  • Folge 4965 (15 Min.)
    Was hier auf den ersten Blick so aussieht wie eine Wurst- und Fleischtheke, hat mit Tieren nichts zu tun. Burger-Frikkas aus Quinoa, Lupinen oder anderem Getreide, Käse aus Cashew-Nüssen, Chips aus Grünkohl und Energy-Food aus Hanfsamen oder Chai. Oliver Joosten räumt gerade mit seinen Mitarbeitern die Lebensmittel ein, denn er wagt das Experiment und eröffnet den ersten veganen Supermarkt im Ruhrgebiet. Der ehemalige IT-Spezialist stand irgendwann vor einem Fleischbuffet, erzählt er, und hatte gar kein gutes Gefühl dabei, denn er mag Tiere und wollte sie einfach nicht mehr essen.
    Vegan sein ist eine Lebenseinstellung, sagt auch Mitarbeiterin Sara Voiß. Sie ist gut vernetzt in der Veganer-Szene im Ruhrgebiet. „Wir sind zwar Exoten, werden aber immer mehr.“ Stylische Verpackungen sollen die Produkte aus der Miefecke holen. Vegan, früher der Inbegriff von Verzicht, scheint heute eine junge, hippe, urbane Szene zu erreichen. Ein neuer Markt scheint entstanden zu sein. Reporterin Tanja Reinhard hat Menschen getroffen, die die Welt ein bisschen besser machen wollen, aber auch durchaus davon leben wollen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.10.2014WDR
  • Folge 4966 (15 Min.)
    Tanja und Daniel Hoffmann warten seit Monaten im Uniklinikum Essen auf den erlösenden Anruf. Eines ihrer Zwillings-Mädchen, die kleine Marie, braucht nach einer Infektion im Mutterleib eine neue Leber. Gibt es nicht bald ein passendes Spenderorgan, wird Marie sterben. Die Reporter Udo Kilimann und Jule Sommer begleiten Familie Hoffmann insgesamt fast ein Jahr lang und erleben, wie die Eltern schwanken zwischen Zuversicht und Angst, Hoffnung und Verzweiflung. Auch für die kleine Marie bedeuten die unzähligen Behandlungen, Medikamente und Operationen eine Qual. Immer wieder kommen den Eltern leise Zweifel: Hält Marie – halten wir das alles durch? Gestern noch hat Marie ihrer Zwillingsschwester zugelächelt, heute liegt sie nach der OP regungslos im Bettchen, an Maschinen angeschlossen, künstlich beatmet. Die Eltern fragen sich, welchen Eingriffen sollen sie noch zustimmen? Doch immer wieder kommen sie zu dem Schluss: Es soll alles medizinisch Mögliche getan werden, damit Marie leben kann. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.10.2014WDR
  • Folge 4967 (15 Min.)
    Kai Schaede und Maike Wachholz aus Herford bauen Gartenhäuser wie man sie noch nie gesehen hat: schief und krumm, wie Hexenhäuschen, Fachwerkbauten oder Westernsaloons. Es gibt Bausätze für den „Lieblingsplatz“, den die Kunden selbst gestalten können – und natürlich die Luxusausführungen für besonders anspruchsvolle Kunden. Die können dann auch schon mal mehrere zehntausend Euro kosten. Reporter Wolfgang Brosche hat die ungewöhnlichen Häuslebauer bei ihrer Arbeit getroffen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.10.2014WDR
  • Folge 4968 (30 Min.)
    Yvonne, Uta, Stefanie, Anni und Daniela gehen putzen, in einer Putzkolonne in Castrop-Rauxel. Fast jede hatte früher andere berufliche Pläne: Floristin, Kindergärtnerin oder Friseurin wollten sie werden, doch irgendwie hat es damit nicht so geklappt. Die Gründe sind so unterschiedlich wie die Frauen selbst. Uta Wunderlich betreibt eigentlich eine Spedition, fährt LKW. Vor einigen Jahren liefen die Geschäfte schlechter und sie wollte durch das Putzen Geld dazuverdienen, um ihr Eigenheim nicht zu verlieren. Stefanie Kurek hatte immer viel Zeit für ihre Familie eingeplant und sich deshalb gegen eine berufliche Karriere entschieden.
    Die Italienerin Daniela Geri hatte noch vor ein paar Jahren ein florierendes Modegeschäft in ihrer Heimat. Wegen der Wirtschaftskrise dort musste sie schließen. Nun sucht sie als Putzfrau im fremden Deutschland ihr neues Glück. Die Frauen sind jeden Tag woanders. „Am Schlimmsten ist es, wenn man nicht weiß, was auf einen zukommt: Schimmel, Dreck, meterhoch Müll, Staub oder vielleicht Ungeziefer. Aber da müssen wir durch!“. Heute ist ein Neubau dran: Die Frauen müssen Schutzfolien von den neuen Treppengeländern kratzen und den staubigen Boden wischen. Morgen wartet eine verdreckte Sanitäranlage in einer Fabrik, die Jahre leer stand und nun blitzblank wieder in Betrieb gehen soll.
    Eine anstrengende Arbeit, abends sind sie alle ziemlich kaputt. Doch das Arbeiten in der Truppe macht auch Spaß und gibt Geborgenheit. Viele der Frauen sind befreundet, können sich auf die Hilfe der Anderen verlassen, auch privat. Während der Arbeit erzählen sie sich von ihren Reisen und träumen schon vom nächsten Urlaub. „Du gehst ja bloß putzen!“ haben sich die Frauen schon oft anhören müssen und die Bezahlung orientiert sich nur am Mindestlohn. Trotzdem klagt keine von ihnen – das passt einfach nicht zu ihnen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.10.2014WDR
  • Folge 4969 (15 Min.)
    Eigentlich müssten sich die Landwirte doch freuen, wenn die Früchte ihrer Arbeit dank der guten Witterung wachsen und gedeihen und sie gute Erträge einfahren. Aber für Apfelbauern wie Hans-Christoph Rech aus Grafschaft, südlich von Wachtberg, genau an der Grenze zu Rheinland-Pfalz, bringt die hundertprozentige Ernte in diesem Jahr sogar empfindliche Verluste. Die Preise für Äpfel sind so schlecht wie lange nicht mehr. Hinzu kommt noch der Importstopp Russlands für Lebensmittel aus Europa. Dadurch drängen Äpfel aus Ländern wie Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Polen auf den deutschen Markt. So bekomme er im Einzelhandel nur noch die Hälfte des Preises vom vergangenen Jahr, sagt er.
    Noch schlechter ist die Lage bei Kartoffeln – auch wenn das nur wenig mit Russland zu tun hat. In Europas wohl größtem Kartoffelhandel, bei der Firma Weuthen in Schwalmtal, weiß man nicht mehr wohin mit riesigen Pommes-Frites-Kartoffeln. Der Ertrag liegt insgesamt zehn bis 15 Prozent über dem Durchschnitt. Geschäftsführer Ferdinand Buffen kann seinen Vertragslandwirten aber für die gewachsenen Mehrmengen kaum etwas zahlen. So kommt es, dass viele Landwirte ihre Kartoffeln jetzt an Kühe verfüttern. Oder sogar in Biogasanlagen geben. Reporterin Christiane Haas hat sich ein Bild von der Lage gemacht. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.10.2014WDR
  • Folge 4970 (15 Min.)
    Pater Daniel will Türen öffnen für Flüchtlinge: die Türen seines Internats des Franziskaner-Klosters in Hürtgenwald, das noch viel Platz bietet. Er will vor allem Kinder und Jugendliche aufnehmen, die ganz allein Krisen- und Kriegsgebieten entflohen sind – mit schrecklichen Erlebnissen als einziges Gepäck. Doch der Geistliche wartet seit Monaten auf grünes Licht für seine Hilfe. Pater Daniel ist wütend angesichts überfüllter Flüchtlingsheime und Misshandlungen der Menschen dort. Zwei erwachsene Flüchtlinge leben bereits im Internat. Zur Aufnahme unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge gibt es zahlreiche behördliche Auflagen, nationale und europäische Richtlinien sind zu beachten. „Aber wir haben doch alles hier“, verzweifelt Pater Daniel beinahe. Reporter Andreas Turnsek besuchte den Franziskaner, fragte bei Behörden nach und sah sich an der deutsch-belgischen Grenze um, wo Bundespolizisten oft als Erste auf die Flüchtlingen treffen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.10.2014WDR
  • Folge 4971 (15 Min.)
    In Berlin haben ihnen die Richter auf die Finger gehauen und auch in Frankfurt ist ihre Dienstleistung verboten, in Düsseldorf fahren sie noch: die Taxikonkurrenten, die mit ihrem Privatwagen Kunden chauffieren, die sie über die Handy-App UBERpop vermittelt bekommen. 20 Prozent Provision, der Rest geht an den Fahrer – für die Einen ist das die Befreiung vom Taximonopol, für Andere offener Steuerhinterzug und Schwarzarbeit. Betrug oder nicht – solange kein endgültiges Urteil gesprochen ist, sind die UBER-Fahrer weiter in der Grauzone unterwegs und mit ihnen Reporter Jörg Laaks, zumindest ein paar Tage lang. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.10.2014WDR
  • Folge 4972 (15 Min.)
    „Das fühlt sich richtig an und das entspricht haargenau meiner journalistischen DNA“, sagt Alexander von Streit, der zusammen mit Sebastian Esser und Philipp Schwörbel eine unglaubliche Kampagne losgetreten hat: knapp eine Million Euro sammeln – innerhalb von vier Wochen. Alles für ihren Traum von einer unabhängigen, werbefreien Online-Zeitung. Knapp eine Million Euro brauchen sie, haben sie errechnet, um diese Zeitung an den Start zu bringen und ein Jahr lang am Leben zu erhalten. Das Geld benötigen sie hauptsächlich, um die über 20 freien Autoren für ihre hintergründigen, gut recherchierten und spannenden Geschichten zu bezahlen, aber auch für die Entwicklung der Software, einen Büroraum und die Umsatzsteuer.
    Und, sie haben es geschafft! Wer hat das Geld gegeben? Die „Crowd“ (die Gemeinschaft), also die künftigen Leser, hat im Vorhinein ein Jahresabo für 60 Euro gekauft. Über 15.000 Leute brauchten sie dazu. Heute, kurz vor dem Start, sind es über 18.000. „Crowdfundig“ ist eine Art Geld zu leihen, ähnlich wie eine Genossenschaft: Viele Leute geben vorher kleine Beträge und glauben an das Projekt. In diesem Fall an die Krautreporter. Reporterin Tanja Reinhard hat die Krautreporter kurz vor ihrer Startphase in Berlin-Kreuzberg besucht und erfahren, dass es eine ganz schön große Verantwortung ist, sein Versprechen gegenüber 18.000 Menschen, die an einen glauben, einzuhalten. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.10.2014WDR
  • Folge 4973 (30 Min.)
    In Köln-Stammheim ist aus den Baracken eines ehemaligen Munitionslagers nach dem Krieg eine Siedlung entstanden: Die Egonstraße. Sie unterscheidet sich so grundlegend von der gewohnten, soliden, mitteleuropäischen Bauweise, dass man das Gefühl hat, den Kulturkreis gewechselt zu haben. Hier denkt man eher an ein kleines Dorf am Mittelmeer oder an eine Kindheitserinnerung aus den 50er, 60er Jahren. Die Straße ist ein einziger Flickenteppich mit überirdischen Stromleitungen und fehlenden Bürgersteigen. Stefano und Bruce, beide elf Jahre alt, fläzen sich bäuchlings auf einer alten Betontischtennisplatte. Das Leben spielt sich auf der Straße ab. Dann ist diese verbeulte Siedlung so etwas wie eine Zeitkapsel, die ein Stück längst vergessene Unbeschwertheit noch mal lebendig werden lässt.
    Hier lebten Menschen, die sich mit kleinem Portemonnaie ihre kleine Welt geschaffen haben, erzählen die Bewohner. „Wir haben uns mit unserer Hände Arbeit ein kleines Idyll gestaltet“, lobt Richard Montano das Leben in der Egonstraße. Doch die Siedlung wird von außen auch anders gesehen und ist bedroht: Von den 80 Häusern sind mittlerweile nur noch 50 übrig. Denn wenn ein Haus frei wird, wurde es bislang von der Stadt Köln sofort abgerissen. Grund: „zu einfache Behausung.“ Doch jetzt wächst der Widerstand in der Egonstraße. Können die Bewohner das langsame Verschwinden der Siedlung verhindern? (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.10.2014WDR
  • Folge 4974 (15 Min.)
    Schnell muss es gehen mit dem Prozess, wenn Jugendliche eine Straftat begangen haben. Davon sind Jugendrichter Uwe Intorf und Staatsanwalt Bernd Hogrebe überzeugt. Nacheinander und doch gemeinsam arbeiten sie am Amtsgericht Remscheid die Fälle ihrer „Kundschaft“ durch und sorgen so für Recht und Ordnung. Diebstahl, Schwarzfahren, selten auch mal eine Prügelei – der eine klagt an, der andere verurteilt, schnell und konsequent: Die Jugendlichen sollen merken, dass es Regeln gibt. Dass ein Staatsanwalt sein Büro in einem Gerichtsgebäude hat, Tür an Tür mit dem Richter, ist einmalig. Bernd Hogrebe ist Nordrhein-Westfalens einziger „Staatsanwalt vor Ort“. Reporterin Elin Rosteck hat den Justizapparat in Remscheid beobachtet und stellt fest: Der ist alles andere als anonym und bürokratisch. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.10.2014WDR
  • Folge 4975 (15 Min.)
    Die Gärtner in Köln-Merkenich verstehen die Welt nicht mehr. Sie sollen ihre Parzellen abreißen. Lauben, Zäune, sogar die Feigenbäume von Pietro Argentino müssen weg. Aber noch kämpft die Kolonie um ihr Grün. „Aufgeben tun wir nicht. Ich bleibe hier, bis die uns die Pistole auf die Brust setzen“, meint Marco Mancuso. Ihre kleinen Oasen liegen im Naturschutzgebiet und dürfen nur noch als Ackerland genutzt werden. Auch Tierhaltung ist nicht mehr erlaubt. Die Stadt Köln hat bereits eine Frist für die Räumung gesetzt.
    Die Kolonie hofft aber noch auf den Mann von der unteren Landschaftsbehörde. Der will sich noch einmal die Lage vor Ort angucken. Es wird ein Treffen, bei dem sich die Emotionen hochschaukeln, denn es sind Schicksale, die hinter jeder Parzelle stecken. Teilweise gehen hier die Leute über 50 Jahre ihrem Gartenhobby nach und „nie hat die Stadt etwas gesagt“, so Mancuso. Reporter Stefan Weiße hat die Entwicklung in der Gartenkolonie ein halbes Jahr begleitet und verzweifelte Menschen getroffen, die sich bis zum Schluss wehren wollen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.10.2014WDR
  • Folge 4976 (15 Min.)
    Ben Aslimanesh ist 39 Jahre alt – und ist „schwanger“. Er erlebt bei sich Gefühle, die neu sind. „Wenn ich irgendwas zum Thema Geburt höre oder lese, dann habe ich einen leichten Kloß im Hals und kriege so eine Gänsehaut.“ Sein Leben verändert sich in rasender Geschwindigkeit. Bis zum Geburtstermin sind es nur noch einige Wochen, von Tag zu Tag wird Ben nervöser. „Ich merk’s an meinen Zigaretten, ich rauche viel mehr“, erzählt er. Wie wird sie aussehen, seine kleine Tochter? Wie wird sie sein? Eine Ballerina oder eine Kickboxerin? Ben möchte kein strenger Vater sein. Er unterstützt seine Frau Nina, ist bei den Besuchen der Hebamme dabei, lässt sich Tipps geben, wie er helfen kann bei der Geburt. Viel Theorie. Doch dann wird alles ganz anders. Reporter Thomas Kramer hat Ben und seine Ehefrau Nina vor der Geburt kennengelernt und sie bis in den Kreißsaal begleitet. Besonders spannend für ihn: Wie erlebt ein Mann die Geburt? Was fühlt ein Mann, wenn er Vater wird? (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.10.2014WDR
  • Folge 4977 (15 Min.)
    Die Kammeroper Köln steht nach einem Umzug kurz vor der Neueröffnung. Nur noch knapp zwei Wochen bis zur Premiere des weltbekannten Musicals „Cabaret“. Elektriker, Schreiner und Putzkolonnen arbeiten im Zuschauerraum und auf der Bühne wird mit 15 Sängern und Tänzern geprobt. Die Schwestern Inga Hülsberg und Esther Schaarmann haben die einzige privat finanzierte Oper Deutschlands gegründet. Öffentliche Zuschüsse gibt es nicht. Was treibt die Geschwister zu diesem Großprojekt an? Wie „theaterverrückt“ muss man sein, wenn man mit 200.000 Euro geliehenem Geld ein Opernhaus betreiben will? Reporter Karl Waldhecker ist bei den letzten Proben und bei der Premiere in diesen fremden Opern-Kosmos eingetaucht. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 24.10.2014WDR
  • Folge 4978 (30 Min.)
    Eisern trotzt die kleine, grüne Bank im Kölner Stadtgarten den Jahreszeiten und bietet schweigend allen Vorbeikommenden Platz auf ihrer Sitzfläche. Dabei könnte sie unendlich viele Geschichten erzählen, denn die verschiedensten Menschen haben schon auf ihr gesessen. Egal, ob junge Liebespaare, alte Damen mit Hund, Mütter mit Kindern oder Büromenschen mit Pausenbrot: Der Park mit den alten Kastanien lädt zum Verweilen ein und wem es hier gefällt, kommt immer wieder. „Wenn mein Tag nur aus Terminen bestanden hat, dann gerät hier alles in den Hintergrund. Dann atme ich einfach ein paar Mal durch und freue mich, dass ich lebe“, erzählt eine Besucherin.
    Die Bank ist Kontaktbörse, Treffpunkt und Ruheplatz, ein Ort zum träumen und entspannen. „Einfach nur mal sitzen und sein, einfach nur mal hören und schauen“. Und manchmal merkt man erst an diesem besonderen Ort, wie gut es einem eigentlich geht. „Wir haben hier keinen Krieg, wir müssen nicht arbeitslos sein, wir können uns hier frei bewegen, ohne dass wir erschossen werden. Das ist wunderbar.“ Die Bank ist immer da, eine geduldige Zuhörerin, die jeden Menschen so nimmt, wie er ist – oder sein will. Marion Försching und Kameramann Jürgen Dahlhoff haben Menschen auf der Bank beobachtet und sich ihre Geschichten erzählen lassen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.10.2014WDR
  • Folge 4979 (15 Min.)
    „Früher wurde bei uns nur über das Essen gemeckert“, sagt Martin Gieß. Er ist Vater eines Kita-Kindes und hat mit dafür gesorgt, dass in der evangelischen Kindertagesstätte in Brühl selbst gekocht wird. Seitdem sind alle zufrieden: Eltern, Erzieherinnen und die Kinder, wenn es ab und zu auch mal Pommes oder Pizza gibt. In der AWO-Kita in Düsseldorf bringt Heike Kühlings den Kindern bei, was gut und gesund ist, außerdem wie man den Tisch deckt und zu einer gemütlichen Mittagessen-Runde zusammenkommt. Auch hier ist das Problem, „Was gibt’s heute“, nach langer Suche endlich gelöst. Ein Catering-Unternehmen in Hilden, das sich auf frische Kost für Kinder spezialisiert hat, liefert heiß an und meistens schmeckt’s allen. Reporterin Sabine Wagner hat festgestellt, wie wichtig gesundes und leckeres Essen in der Ganztagsbetreuung ist. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.10.2014WDR
  • Folge 4980 (15 Min.)
    Ein gefülltes Bankkonto, ein Haus, ein Auto, ein abgesichertes Leben – wovon viele träumen, ist ihm nichts wert: Jonathan Ries lebt ohne Einkommen und Wohnung, ohne Versicherung und Papiere. Als „Kreativwanderer“, wie er es nennt, zieht er mit seinem Tipi durch die Lande und bleibt, wo es Sinnvolles, Kreatives für ihn zu tun gibt. Nachdem er Sport und Bewegungstheater studiert hatte, entschied er sich für seine Art der „Gesellenwanderung“. Reporterin Annette Hager hat sich ein Bild gemacht von dem „Handwerk“, mit dem er sich sozusagen auf die Walz begeben hat. Seine künstlerischen Fertigkeiten will er für ein anderes, besseres – geldloses! – Leben einsetzen. Im Tausch gegen Zeltplatz und Lebensmittel baut er z.B. eine Freilichtbühne wieder auf, deren Geschichte und Bedeutung sehr gut zu seinen Idealen paßt. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.10.2014WDR

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