Folge 20

  • Folge 20 (2018/​2019)

    Folge 20
    as äre enn …: Wie Wortjongleur Marcus Jeroch uns vor Ohren führt, was Sprache mit uns macht
    Ob im Tigerpalast in Frankfurt oder mit seinen Soloprogrammen – Marcus Jeroch jongliert mit Buchstaben und Worten wie kein anderer. Silben tauschen, absurder Humor, Doppeldeutiges und Poetisches – all das beherrscht Marcus Jeroch und hat damit schon mehrere Bühnenpreise gewonnen. In Hamburg geboren, verbrachte er seine Kindheit in Afrika, studierte später versehentlich drei Semester Jura, bevor er dann doch lieber Jonglage und Akrobatik in Berlin lernte und darüber auch zum Sprachartisten wurde. Die Worte Ernst Jandls und Friedhelm Kändlers hat er wieder entdeckt.
    Literarieté nennt er seine Vorführungen, die uns vor Augen führen, wie schön unsere Sprache ist und wie viel Spaß sie bereiten kann. Gleichzeitig macht er deutlich, wie mächtig Sprache ist, weil sie Realitäten erschafft. „hauptsache kultur“ hat Marcus Jeroch bei einem Auftritt im Frankfurter Tigerpalast und bei seiner Literarité-Lesung begleitet und mit ihm über die Macht der Sprache und den Humor der Deutschen gesprochen. Seine Erkenntnis: „Willst Du Liebe, dann Ge’ dicht!“
    Bericht: Dorothee Ott
    (Marcus Jeroch: „Schöner denken“ 21.2. Bad Soden, 3.3. Marburg, Tigerpalst 10. 02., 06.03. )
    Die „Frankfurter Erklärung der Vielen“: Wie Theater und Museen ein Zeichen der Offenheit setzen
    Frankfurts Kultureinrichtungen schließen sich zusammen – in einer „Erklärung der Vielen.“ Sie wollen kämpfen: gegen rechte Stimmungsmache, Ausgrenzung und Abwertung von Menschen, aber auch gegen Fundamentalismus und Antisemitismus. Ist so etwas nötig – in Frankfurt? Wie keine andere Stadt in Hessen steht die Mainmetropole für Weltoffenheit und gelungene Multikulturalität. Doch auch hier mehren sich die Anzeichen für ein Erstarken völkischen Denkens: Die Frankfurter Polizei wird von einem rechtsnationalen-Skandal erschüttert: unter dem Stichwort NSU 2.0 haben Rechtsextreme eine Anwältin per Mail bedroht; sie hatte auch Islamisten verteidigt.
    Die Spur führte ins erste Frankfurter Revier, einige Polizisten wurden entlassen. Und die Bildungsstätte Anne Frank warnt davor, dass Antisemitismus zunimmt. Gleichzeitig werden Rufe laut, die Theaterpolitik zu ändern und das Fördersystem zu überdenken. Die Idee ist, nur noch Institute finanziell zu unterstützen, die sich dem „Volk“ und der „Nation“ verschrieben haben. Wie kann man sich dagegen wehren? „hauptsache kultur“ hat mit den Initiatoren der „Frankfurter Erklärung der Vielen“ gesprochen über den richtigen Umgang mit rechten Parolen, Fundamentalisten und die Rolle von Kultur und Theater in unserer Zeit.
    Bericht: Grete Götze
    Ausstellung im Bad Homburger Sinclair-Haus: Die Kulturgeschichte des Fensters
    Wir alle blicken täglich durch sie hindurch und übersehen sie dennoch: Fenster. Bindeglieder zwischen Außen und Innen. Orte der Durchlässigkeit inmitten dicker Mauern. Eine Ausstellung im Sinclair-Haus in Bad Homburg schaut, welche Rolle das Fenster in der Kunst spielte und immer noch spielt. Der Frankfurter Fotograf Peter Braunholz etwa setzt
    Häuserecken in Szene – und legt dabei einen besonderen Wert auf Fenster. Die Wiesbadener Fotokünstlerin Nicole Ahland macht Bilder von Räumen und verbringt Stunden damit, bis das Licht passend durchs Fenster fällt. Zwischen dem Blick hinein und dem Blick hinaus gibt es noch zahlreiche weitere Arten, das Fenster in der Kunst zu nutzen.
    Als Symbol des Träumens, des Entschwindens, der Sehnsucht. Hier können wir die Welt beobachten und sie gleichzeitig aussperren. Das Fenster ist aber auch die Achillesferse des Gemäuers: die Stelle, die uns angreifbar macht. Und dennoch verbunden ist mit den Ideen von Luft, Licht und Wohlbefinden. „hauptsache kultur“ hat sich mit der Kuratorin Ina Fuchs, der Philosophin Sibylle Anderl und den beiden hessischen Künstlern auf die Reise begeben – einmal quer durch die Kulturgeschichte des Fensters. Also: Fenster auf, Blick raus und die Gedanken schweifen lassen.
    Bericht: Christiane Schwalm
    („AUSSICHT – EINSICHT Blick durchs Fenster“ bis 3. März 2019 im Museum Sinclair-Haus, Bad Homburg)
    „Generation Wealth“: Wie die Superreichen auch unser Verhältnis zu Geld verändern
    Es ist eine Welt der obszönen Dekadenz: kleine Kinder, die bei „Prinzessinnen“-Schönheitswettbewerben um hohe Geldpreise gegeneinander antreten. Millionäre, die aus Geltungsstreben ein neues Versailles erbauen wollen. Banker, die sich überlegen, welche Jacht sie als nächstes kaufen. Der Dokumentarfilm „Generation Wealth“ zeigt, was passiert, wenn normale Menschen diesen krankhaften Idealen nacheifern wollen. Fotografin Laura Greenfield wurde Anfang der 90er Jahre berühmt, als sie Jugendliche portraitierte, die in den reichen Privatschulen von Los Angeles aufwuchsen: Mädchen wie Kate Hudson oder Kim Kardashian, die später als Hollywood-Schauspielerin oder Reality-TV-Star ein Vermögen verdienen sollten.
    Seitdem hat sich Greenfield immer wieder mit Reichtum beschäftigt – und unserem pervertierten Umgang damit. In ihrem neuesten Film zeigt sie die Super-Reichen der USA, die „den amerikanischen Traum“ leben. Aber auch all diejenigen, die so werden wollen wie sie – und dabei scheitern. Ein besonders drastischer Fall ist der des gebürtigen Oberurselers Florian Homm, der einst als einer der mächtigsten Hedgefonds-Manager der Vereinigten Staaten galt, dann wegen Betrugs auf die Liste der meistgesuchten Verbrecher der Welt gesetzt wurde – und mittlerweile äußerlich geläutert in Hessen lebt.
    Er ist mit 150 Millionen Dollar sehr weich gefallen, vielen anderen gelang das nicht. „hauptsache kultur“ stellt den spannenden Film vor, der zeigt, was es bedeutet, wenn eine ganze Gesellschaft ihre Seele im wahrsten Sinne des Wortes verkauft.
    Bericht: Teresa Corceiro
    (Generation Weath“ Regie: Lauren Greenfield. Läuft aktuell im Kino)
    #gehessisch – Das Schlimmste aus der Kulturwoche in 90 Sekunden
    In unserer Rubrik #gehessisch knöpfen wir uns satirisch die Nachrichten der Woche aus Hessen vor: Neue Kinostarts, Fauxpas der Stars, Gesprächswertiges aus Kultur und Politik, Glamour und Abseitiges – in 90 Sekunden nehmen wir auseinander, was die Welt gerade mehr oder weniger bewegt. Rasant, witzig und bitterböse – das ist #gehessisch.
    Bericht: Philipp Wellhöfer (Text: hr-fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 07.02.2019hr-Fernsehen

Cast & Crew

Sendetermine

So 10.02.2019
07:40–08:10
07:40–
Fr 08.02.2019
04:05–04:35
04:05–
Do 07.02.2019
22:45–23:15
22:45–
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