Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (45 Min.)
    1987 beginnt das Zentralinstitut für Jugendforschung der DDR damals 14-jährige Schüler sehr detailliert über ihre Lebenssituation und ihre politischen Einstellungen zu befragen. Zwei Jahre später ändert sich alles. Das Land verschwindet und die Jugendlichen werden in einem neuen Staat erwachsen. Dem einstigen Studienleiter Prof. Peter Förster gelang es, die Studie auch nach dem politischen Umbruch weiterzuführen, bis heute. So ist eine bemerkenswerte Materialsammlung über den letzten Jahrgang entstanden, der Kindheit und Jugend noch vollständig in der DDR verbrachte.
    Es sind die Biographien der Studienteilnehmer, die Zeugnis über den Transformationsprozess vom sozialistischen System der DDR ins kapitalistische System der Bundesrepublik ablegen. In zwei Teilen folgt „Generation Wende“ dieser weltweit einmaligen Studie, die über 25 Jahre hinweg ein detailgenaues Bild von DDR-Wendebiografien zeichnet und einen überraschenden Einblick in ostdeutsche Lebenswirklichkeiten gibt. Unter www.generation-wende.de entsteht ein begleitendes Internetprojekt in dem auch die Daten der Studie visuell aufbereitet sind.
    Teil 1: Plötzlich waren wir Bundesbürger 17 Jahre sind die Studienteilnehmer alt, als die Mauer fällt. Für viele heißt das Aufbruch, Freiheit und völlig neue Möglichkeiten. Die fest vorgezeichneten Lebensläufe sind wieder offen und formbar. Aber die Fragebögen der Studie zeigen auch, dass die DDR-Teenager Angst haben vor dem westdeutschen System, in dem sie nun erwachsen werden müssen.
    Bereits 1996 war die Hälfte der StudienteilnehmerInnen schon einmal arbeitslos – eine völlig neue Erfahrung für gelernte DDR-Bürger. Der erste Teil des Films zeigt, wie die jungen Leute mit der unbekannten existenziellen Unsicherheit umgehen, wie sie der neuen Welt begegnen, ihr Leben in die eigenen Hände nehmen und mit Mut und Einfallsreichtum versuchen ihren Weg zu gehen. Geben 1990 noch fast die Hälfte der Teilnehmerinnen an, dass sie Angst vor der Zukunft haben, sind es im Jahr 2000 nur noch 21 Prozent. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.04.2013MDR
  • Folge 2 (45 Min.)
    Teil 2: Nicht nur die Teilnehmer sind erwachsen geworden, sondern auch die Studie. Seit 2002 betreuen Wissenschaftler von den Universitäten Leipzig und Dresden die Studie. Neue Fragen stehen im Mittelpunkt. Es geht um Familiengründung, Leistungsdruck, Arbeit und Gesundheit. Das sind auch die Fragen, mit denen sich der zweite Teil des Films „Generation Wende“ beschäftigt. Für einen Großteil der StudienteilnehmerInnen steht in den 1990er-Jahren die berufliche Entwicklung klar im Vordergrund. Mit Anfang 20 heiraten und Kinder bekommen, so wie es bis 1989 in der DDR üblich war, kommt für sie nicht in Frage. Zu groß sind die Verlockungen und die Unsicherheiten. Monty Cachej will auf jeden Fall im Ausland arbeiten, Simone Groß schiebt 20-Stunden-Bereitschaftsschichten, Platz für eine Familie bleibt da nicht.
    Und doch haben irgendwann dann fast alle StudienteilnehmerInnen eine Familie gegründet und Kinder bekommen, nur etwas später. Monty Cachej, Simone Groß und Kerstin Bittig sind heute Mütter und Familienväter. Familie und Arbeit muss für sie vereinbar sein, so wie früher bei ihren Eltern. Die „Generation Wende“ ist geprägt von der DDR und hat sie doch längst hinter sich gelassen. Sie sind angekommen im vereinten Deutschland, und stehen doch vielem kritisch gegenüber. Sie haben zwei Systeme kennengelernt und das interpretieren die meisten von ihnen heute als Vorteil. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.04.2013MDR

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