2023, Folge 480–496

  • Folge 480
    Die Welt der Kopffüßer In den Tiefen der Meere lebt eine Gruppe von Tieren mit unglaublichen Fähigkeiten. Knochenlose Kreaturen, die Farbe und Form verändern können. Saugnäpfe machen sie zu effizienten Jägern: Tintenfische. So unterschiedlich wie ihre Fähigkeiten ist auch die Tiergruppe selbst: Oktopusse sind achtarmige Alleskönner und Sepien die Chamäleons der Meere. Sie haben zwei weitere Tentakel, die sie entfalten können, um Beute zu machen. Genauso wie Kalmare. Sie haben besonders große Augen, mit denen sie sogar in der Tiefsee leben können.
    Was alle vereint: Sie sind intelligent, anpassungsfähig und haben seit Millionen von Jahren die Ozeane der Welt erobert. Vor der Küste Brasiliens leben besonders räuberische Kraken, die bei der Jagd auf Krabben sogar an die Oberfläche kommen. Bei Ebbe lauern sie ihrer Leibspeise im seichten Wasser auf, eine beeindruckende Leistung für eine verwandte Art von Muscheln und Schnecken! In der Tiefsee lauern skurrile Tiere wie der Vampirtintenfisch. So gruselig sein Name auch klingt, er ernährt sich ausschließlich von zerfallenden organischen Stoffen im Wasser und ist daher eher so etwas wie die „Müllabfuhr“ der Meere.
    Riffkalmare sind Rekordbrecher im Tierreich: Sie kommunizieren, indem sie mehrmals pro Sekunde die Farbe wechseln können. Sie haben noch einen weiteren Trick in petto: Mit der einen Körperhälfte drohen sie ihren Konkurrenten und mit der anderen locken sie Weibchen an. Der Mimik-Oktopus hat eine ganz eigene Methode, seinen Feinden aus dem Weg zu gehen. Er kann nicht nur Farbe und Form verändern, er ahmt sogar das Verhalten anderer Tiere nach. Von der Seeschlange bis zum Feuerfisch, bis zu 15 verschiedene Tierarten hat er im Repertoire, wenn er sie einmal genau beobachtet hat.
    Im Nordwesten der USA ist Meeresbiologe und Tierfilmer Florian Graner einem besonderen Tintenfisch auf den Fersen: dem Pazifischen Riesenkraken, dem größten Oktopus der Erde! Dank seiner langjährigen Erfahrung mit Tintenfischen, weiß Florian Graner, wo er nach dieser Tintenfischart suchen muss. Doch was passiert, wenn Mensch und dieses fremde Tier aufeinandertreffen? Oktopusse, Sepien, Kalmare und unheimliche Tiefseebewohner: Keine Tiergruppe ist so außergewöhnlich wie die der Tintenfische! (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.06.2023Das ErsteDeutsche Online-PremiereSo 28.05.2023ARD Mediathek
  • Folge 481 (43 Min.)
    Schwarzspechtmännchen bei Nahrungssuche
    Sie klopfen, zimmern, trommeln. Spechte sind die größten Baumeister in der Vogelwelt. Egal ob Bunt-, Grün- oder Schwarzspecht – sie hämmern viel mehr Höhlen ins Holz, als sie selbst brauchen. Zum Glück und Nutzen von Meise, Hohltaube oder Sperlingskauz. Die Höhlenbewohner profitieren von der Baulust der Spechte. Der Wohnungsmarkt im Wald ist hart umkämpft. Denn die Specht-Immobilien sind sicher vor Feinden, geschützt vor Witterung und gut isoliert. Aber nicht immer, wenn es im Wald klopft, baut ein Specht ein neues Quartier. Weil Spechte nicht mit Gesang punkten können, versuchen sie mit schnellen lauten Trommeltönen eine Partnerin zu gewinnen. Schwarzspechte trommeln 40 Schläge in nur zwei Sekunden und Buntspechte sind bei der Suche nach größter Resonanz besonders kreativ.
    Lampen oder Leitern aus Metall erzeugen unter ihren Schnabelschlägen einen unüberhörbaren Hall. Auch bei Wohnortwahl sind Buntspechte offen für Neues und ziehen immer öfter in die Stadt. Gedämmte Hausfassaden klingen so hohl wie ein morscher Baum. Die dünne Putzschicht ist für Spechtschnäbel kein Problem und Spechte schaffen in kurzer Zeit attraktiven Wohnraum für viele tierische Stadtbewohner wie Spatzen, Stare oder Eichhörnchen. Zum Unmut bei den menschlichen Hausbesitzern gesellt sich deshalb oft ein Streit unter den tierischen Hausbesetzern: Ist das Zimmer noch frei? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.06.2023Das ErsteDeutsche Online-PremiereDo 15.06.2023ARD Mediathek
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 03.04.2023
  • Folge 482 (45 Min.)
    Die Türkei ist ein Land zwischen zwei Meeren und zwei Kontinenten, Nahtstelle zwischen Ost und West, zwischen Orient und Okzident. Die Tierwelt ist sowohl europäisch als auch asiatisch geprägt. Doch die Türkei ist nicht nur ein Land der wilden Tiere: Völker aus Ost und West kamen, um hier zu siedeln. Die steilen Hänge des Taurus sind das Revier der Bezoarziegen. Mit sicherem Tritt erklimmen die Wildziegen selbst die höchsten Gipfel. Sie sind die Vorfahren der in Deutschland heimischen Hausziegen. Im Taurus kreuzen sich ihre Wege noch heute, wenn die Nomadenfamilien ihre Herden auf die Sommerweiden ins Hochland führen.
    Im Herbst, wenn es in den Bergen kalt und ungemütlich wird, ziehen die Wanderhirten an die Mittelmeerküste. Dort, ganz im Westen der Türkei, beginnt dann die Saison der Kamelkämpfe: Wohlhabende Kamelhalter lassen ihre stärksten Bullen gegeneinander antreten, ein unblutiger Ringkampf und vor allem ein großes Spektakel. Der Westen der Türkei ist eine Region der Kontraste: Die Metropole Istanbul bildet das Kultur- und Wirtschaftszentrum des Landes und ist gleichzeitig die Bühne für eine einzigartige Tierwanderung: Jeden Frühling und Herbst passieren Hunderttausende von Zugvögeln den Bosporus.
    Die zweiteilige Dokumentation „Wilde Türkei“ gibt einen Einblick in die vielfältige Natur der Türkei und führt in kaum bekannte Landschaften, aber auch zu weltberühmten Orten wie den Sinterterrassen von Pamukkale, den aus römischer Zeit stammenden Ruinen von Milet oder der antiken Hafenstadt Priene. Der erste Teil ist eine bildgewaltige Reise durch den Westen der Türkei: zu Wildziegen und Schildkröten, Orchideen und Anemonen, Goldschakalen und Dromedaren. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.07.2023Das ErsteDeutsche Online-PremiereMi 05.07.2023ARD Mediathek
  • Folge 483 (45 Min.)
    Die Türkei ist ein Land zwischen zwei Meeren und zwei Kontinenten, Nahtstelle zwischen Ost und West, zwischen Orient und Okzident. Ihre Tierwelt ist sowohl europäisch als auch asiatisch geprägt. Doch die Türkei ist nicht nur ein Land der wilden Tiere: Völker aus Ost und West kamen, um hier zu siedeln. Weit im Osten Anatoliens, im Schatten des schneebedeckten Vulkanberges Ararat, erstrecken sich karge Lavafelder und menschenleere Ebenen. Dies ist der Lebensraum skurriler Krötenkopfagamen und farbenprächtier Rosenstare. Das Land ist dünn besiedelt, nur wenige Menschen bewohnen die kleinen Dörfer. Störche sind ihre Nachbarn, die großen Vögel gelten hier, wie auch in Europa, als Glücksbringer. Ganz anders die tiefen Wälder des Schwarzmeer-Gebirges mit ihren bunt blühenden Rhododendren, die wie eine exotische Variante der Buchenwälder Mitteleuropas wirken.
    Hier leben noch zahlreiche Braunbären in friedlicher Nachbarschaft zu den Bergbauern. Längst nicht so harmonisch verlief das Zusammenleben von Menschen und Wildschafen in den weiten Steppen Zentralanatoliens: Jahrzehntelang wurden die Schafe gejagt, nur knapp entgingen sie der Ausrottung. Inzwischen leben die Wildschafe in einem Schutzgebiet und Wildhüter kümmern sich um ihren Erhalt. Dieser Teil der Naturfilmdokumentation „Wilde Türkei“ führt in kaum bekannte Landstriche der Osttürkei, aber auch zu weltberühmten Orten wie Kappadokien mit den Feenkaminen, zum heiligen Berg Ararat oder zu den tanzenden Derwischen von Konya. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.07.2023Das ErsteDeutsche Online-PremiereMi 05.07.2023ARD Mediathek
  • Folge 484 (45 Min.)
    Nirgendwo sonst ist es so bunt, so vielfältig und so schön wie in und auf einer blühenden Sommerwiese. Nirgendwo sonst leben mehr Tierarten auf engstem Raum zusammen. Die Wiese kann durchaus mit einem tropischen Korallenriff verglichen werden. Überall buntes Leben. Viele Vogelarten, Insekten wie Heuschrecken oder Zikaden und andere Tiere haben jeweils ihre eigene, unverkennbare Melodie, sich zu erkennen zu geben und damit Partner zur Fortpflanzung anzulocken. Der Film stellt die wichtigsten Wiesenvögel vor: Feldlerche, Brachvogel, Kiebitz und Braunkehlchen.
    Er zeigt, wie sie im Frühling singen, brüten und ihre Jungvögel in dem Dschungel aus Gräsern und Kräutern großziehen. Orchideen locken liebeshungrige Bienendrohnen mit Formen, Farben und Düften in die Irre. Die trickreiche Hummel-Ragwurz ahmt mit ihren Blüten Weibchen der Langhornbiene nach. Beim Versuch, sich mit der Blüte zu paaren, bestäubt das „gehörnte“ Bienenmännchen die Orchidee und bekommt „zum Dank“ nicht einmal etwas Nektar geschenkt.
    Auch das zeigt der Film. Manche Tiere tarnen sich, damit sie nicht gefressen werden, andere tarnen sich, um sich besser an ihre Beute anschleichen zu können. In einem Lebensraum wie der Wiese lassen sich unendlich viele Facetten der Evolution beobachten, Anpassungen an ein kunterbuntes Miteinander. Dieses Zusammenspiel der Arten, die Abhängigkeit der Tiere und Pflanzen voneinander, macht die Blumenwiese zu einem Kosmos, in dem es unendlich viel zu entdecken gibt, nicht zuletzt auch für die Kamera. Der Film zeigt auch eine Welt voller Geräusche, Düfte und Farben.
    Eine Welt, die aber nicht mehr in die moderne Zeit zu passen scheint. Denn kein anderer heimischer Lebensraum ist dem völligen Verschwinden so nahe wie die Blumenwiese. Hunderttausende Hektar Wiese wurden in den vergangenen Jahrzehnten in Äcker umgewandelt. Aber auch die mehreren Millionen Hektar Wiese, die noch existieren, sind längst keine bunten und vielfältigen Lebensräume mehr. Düngung mit Gülle und Kunstdünger und kurze Mähintervalle haben sie zu unbelebten Produktionsflächen der industriellen Landwirtschaft werden lassen.
    Dem einzelnen Landwirt, oft am Existenzminimum wirtschaftend, macht der Film keinen Vorwurf, sondern sieht die Schuld in einer verfehlten Landwirtschaftspolitik der EU. Mit großem, technischem Aufwand gedreht, stellt der Film in zuvor nie gesehenen Bildern einige der schönsten, liebenswertesten und skurrilsten Wiesenbewohner vor. Protagonist des Filmes ist das Reh, das ein Leben zwischen Waldrand und Wiese führt, auf seiner Reise durch die Jahreszeiten. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.07.2023Das Erste
  • Folge 485 (45 Min.)
    Alltag auf dem Bauernhof, allerdings auf einem „etwas anderen“ Gehöft: Es erinnert an längst vergangene Tage, denn statt Massentierhaltung haben hier die Tiere noch viel Platz. Normalerweise bestimmen die Menschen, wo es mit dem Vieh langgeht, doch auf diesem Hof können die Tiere ein Stück weit ihr eigener Herr sein, vor allem wenn der Bauer einmal nicht guckt! Dann nutzen sie die Gelegenheit und gehen voller Abenteuerlust auf Entdeckungsreise. Bei der Erkundung ihrer Farm und der Umgebung erleben die Hoftiere viele Abenteuer und treffen bei ihren Ausflügen auch auf zahlreiche wilde Tiere: Der Hauseber muss sich gegen einen Wildschweinkeiler behaupten, die Hühner haben ein erschreckendes Erlebnis mit einer Ringelnatter und das Kaninchen bereut schnell das waghalsige Verlassen seines Stalles.
    Neben den Erlebnissen werden auch sehr intime Momente bei den Tieren mit der Kamera eingefangen, zum Beispiel die Geburt der kleinen Ferkel, das Schlüpfen eines Kükens und der Augenblick, in dem das gerade geborene Fohlen das erste Mal auf seinen wackeligen Beinen steht. In Anlehnung an den Kinofilm „Die wilde Farm“ wird in „Der Hof der wilden Tiere“ die Geschichte eines Bauernhofs erzählt, so wie es ihn vielleicht früher einmal gab.
    Der Film liefert rührende Einblicke in den Alltag eines heutzutage gar nicht mehr so alltäglichen landwirtschaftlichen Betriebs. Schweine, Hühner, Katzen, Kaninchen: Tiere, die jeder glaubt zu kennen. Tatsächlich weiß jedoch kaum jemand noch etwas über das natürliche Verhalten vieler Nutztiere. Einfühlsam und mit beeindruckenden Bildern beleuchtet der Film die Hofbewohner aus einer anderen Perspektive. „Der Hof der wilden Tiere“ kritisiert nicht mit erhobenem Zeigefinger die Massentierhaltung. Der Film entwickelt vielmehr mit einem Augenzwinkern eine fiktive Vision, wie Tierhaltung auch aussehen könnte. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.08.2023Das Erste
  • Folge 486 (45 Min.)
    So schwerfällig sie an Land sind, so anmutig bewegen sich Mähnenrobben im Wasser.
    Vom größten Wasserfall der Erde bis zum höchsten Berg Südamerikas: Argentinien ist ein Land der Extreme. Artenreiche Regenwälder, schroffe Küsten, endlose Weiten und eisige Gletscher bilden ein einzigartiges Naturparadies. Die dreiteilige Serie taucht ein in die außergewöhnliche Tierwelt der vielfältigen Lebensräume Argentiniens. Für die Geburt ihrer Jungen zieht es viele Meeresbewohner an die fast 5.000 Kilometer lange Küste Argentiniens. Ob Pinguine, Glattwale oder Seelöwen – vom ersten Atemzug an geht es für die Kleinen um eins: Überleben. In den Wellen lauern zahlreiche Gefahren.
    Orcas haben vor Argentiniens Küste eine spezielle Jagdtechnik entwickelt, die nirgendwo sonst auf der Welt zu beobachten ist: Sie jagen spielende Seelöwenbabys direkt am Strand. Eine effektive, aber gefährliche Strategie, bei der die Schwertwale riskieren zu stranden. Ein erstaunliches Verhalten, das die Orcas von Generation zu Generation weitergeben. Die größte Pinguinkolonie Südamerikas liegt an Argentiniens Küste. Magellanpinguine kommen jedes Jahr hierher, um ihre Jungen großzuziehen. Bei über 200.000 Brutpaaren ist es nicht immer leicht, das richtige Nest zu finden.
    Und die hungrigen Küken sind ungeduldig. Dank des nährstoffreichen Wassers des Atlantiks haben die Pinguine alles, was sie für die Jungenaufzucht brauchen. Für Glattwale ist die Küste vor der Halbinsel Valdés ebenfalls eine perfekte Kinderstube. Im warmen Wasser der seichten Buchten bringen sie ihre Jungen zur Welt. Doch die Nähe zur Küste birgt auch Gefahren: Dominikanermöwen haben die Walbabys als leichte Beute entdeckt. Ihre Attacken fügen den Neugeborenen schwere Verletzungen zu. Doch die Walmütter holen zum Gegenschlag aus.
    Im Süden Argentiniens wachsen die artenreichsten Wälder nicht an Land, sondern im Ozean. Riesentang wird über 40 Meter hoch und zieht viele Meeresbewohner magisch an. Leuchtende Riesenquallen, flinke Springkrebse und berüchtigte Jäger wie Riesenkraken und Seespinne machen den Unterwasserwald zu einem der vielfältigsten Lebensräume Argentiniens. Mit atemberaubendem Tierverhalten, beeindruckenden Drohnenaufnahmen und faszinierenden Unterwasserbildern erzählt der Film von Christian Baumeister und Moritz Mayerle vom Leben und Überleben an Argentiniens „gefährlicher“ Küste. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.08.2023Das ErsteDeutsche Online-PremiereSa 19.08.2023ARD Mediathek
  • Folge 487 (45 Min.)
    Einst hat man Waschbären nach Deutschland geholt, weil man sie brauchte. Heute wäre so mancher die Tiere gerne wieder los. Schauergeschichten kursieren. Was an ihnen wirklich dran ist, zeigt der Film „Waschbären – Einwanderer aus Wildwest“. Angeblich fressen sie alles und jeden. Ein Stück weit stimmt das auch. Waschbären sind Allesfresser. Dennoch gehören die meisten Geschichten über ihre Fressgier ins Reich der Legenden. So zum Beispiel die Anekdote eines Jägers, der gesehen haben wollte, wie sich ein Rudel Waschbären auf ein Reh stürzte, um es zu erlegen.
    Die Wissenschaft hat das Jägerlatein längst widerlegt. Doch die Gerüchte halten sich hartnäckig. Etwa eine halbe Million Waschbären leben heute in Deutschland. Selbst in Großstädten wie Kassel treiben sie ihr Unwesen. Angefangen hat alles mit Pelztierfarmen in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Weil die Qualität der Felle aus Gefangenschaft deutlich schlechter war als die von Tieren in freier Wildbahn, beschloss man, zwei trächtige Pärchen auszuwildern.
    Die Waschbären fanden ideale Bedingungen vor und vermehrten sich fleißig. Erst recht, als kaum noch einer auf sie schoss, weil niemand mehr an Waschbärpelzen interessiert war. Plötzlich machten sich die Jäger Sorgen um all die anderen Tiere, die der Waschbär nun mutmaßlich auffraß. Stimmen wurden laut, die forderten, den Waschbär in Deutschland auszurotten. Sie sind bis heute nicht verstummt. Umfangreiche Untersuchungen darüber, welchen Einfluss Waschbären auf die heimische Tierwelt haben, ließen lange auf sich warten.
    Die Biologen Frank Uwe Michler und Berit Köhnemann begannen ab 2006 Licht in das Dunkel zu bringen, mit überraschenden und größtenteils beruhigenden Ergebnissen. Die Doku-Fiktion „Waschbären – Einwanderer aus Wildwest“ zeigt die Geschichte der Waschbären in Deutschland, Ausschnitte aus ihrem Leben in Wäldern und Städten und die Arbeit der Wissenschaftler. Verraten sei nur so viel: Sie auszurotten, ist so gut wie unmöglich. Deutschland muss sich damit abfinden. Waschbären sind gekommen, um zu bleiben. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.08.2023Das Erste
  • Folge 488 (45 Min.)
    Die Pampa ist die Heimat der Großen Maras. Die mit den Meerschweinchen verwandten Nager gibt es nur in Argentinien.
    Vom größten Wasserfall der Erde bis zum höchsten Berg Südamerikas: Argentinien ist ein Land der Extreme. Artenreiche Regenwälder, schroffe Küsten, endlose Weiten und eisige Gletscher bilden ein einzigartiges Naturparadies. Die Serie taucht ein in die außergewöhnliche Tierwelt der vielfältigsten Lebensräume Argentiniens. Wie ein steinernes Rückgrat ziehen sich die Anden durch den Westen Argentiniens. Sie sind das Reich des Pumas. Die anmutige Raubkatze durchstreift die atemberaubende Bergwelt auf der Suche nach Beute. Sie steht an der Spitze der Nahrungskette, doch Beute ist nicht leicht zu finden.
    In Höhen von über 4.000 Meter ist nicht nur Nahrung, sondern auch Sauerstoff knapp. Um hier zu überleben, haben einige Tiere besondere Strategien entwickelt: Flamingos verfügen über ein eingebautes Filtersystem, das ihnen erlaubt, sich von Kleinstlebewesen im hochgiftigen Wasser zu ernähren. Und auch Bergviscachas sind nicht wählerisch: um mit der knappen Nahrung ihres kargen Lebensraumes auszukommen, fressen die Nager ihren eigenen Kot. Zu den Füßen des 7.000 Meter hohen Aconcagua, dem höchsten Berg Südamerikas, erstrecken sich die endlosen Weiten der argentinischen Pampa.
    Das Grasland ist die Heimat der Großen Maras, die ihre Jungen in unterirdischen Bauen zu Welt bringen. Am Rand der Steppe hat sich über Millionen von Jahren eine Wüste aus Stein geformt: Der Talampaya Nationalpark. Für eine Vogelspinne und ein Gürteltier könnte die nächtliche Begegnung zum Verhängnis werden. Ob hier die Größe siegt? Oder doch ein unerwartetes Abwehrmanöver? Patagonien, am südlichen Ende Argentiniens, ist bekannt für sein raues Wetter, seine schroffen Berge und seine mächtigen Gletscher. Regelmäßig brechen Eismassen, so groß wie Kathedralen, von der 70 Meter hohen Kante des Perito Moreno.
    Obwohl sich der Gletscher mit einer Geschwindigkeit von drei Meter pro Tag voranschiebt, ist er einer der wenigen Gletscher der Erde, die nicht schrumpfen. Das Leben in Argentiniens Bergen und Steppen erfordert Mut, Ausdauer und Kreativität. In dieser einzigartigen Wildnis ist jeder Tag ein Kampf ums Überleben – für Jäger wie Gejagte. In großen Bildern und atemberaubenden Landschaftsaufnahmen erzählt der Film von Christian Baumeister und Moritz Mayerle einzigartige Tiergeschichten und zeigt Argentinien von seiner wilden Seite. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 28.08.2023Das Erste
  • Folge 489 (45 Min.)
    Vom größten Wasserfall der Erde bis zum höchsten Berg Südamerikas: Argentinien ist ein Land der Extreme. Artenreiche Regenwälder, schroffe Küsten, endlose Weiten und eisige Gletscher bilden ein einzigartiges Naturparadies. Die dreiteilige Serie taucht ein in die außergewöhnliche Tierwelt der vielfältigsten Lebensräume Argentiniens. Wasser prägt den Norden Argentiniens und schafft Paradiese für eine einzigartige Tierwelt. Am größten Wasserfall der Erde, Iguazú, stürzen jede Sekunde 6 Millionen Liter Wasser in die Tiefe. Rußsegler lassen sich davon nicht beeindrucken.
    Sie leben direkt hinter den Wasserfällen und ziehen dort ihre Jungen groß. Im subtropischen Norden Argentiniens speist das Wasser nicht nur Flüsse, es sammelt sich auch in riesigen Sümpfen: Iberá ist das zweitgrößte Feuchtgebiet Südamerikas und ein Hotspot der Artenvielfalt. Hier leben Wasserschweine, die größten Nagetiere der Erde. Doch Vorsicht ist geboten, denn im trüben Wasser lauert Gefahr: Kaimane sind hier die wahren Herrscher und können jungen Wasserschweinen gefährlich werden. Mitten im Sumpf sind „Inseln aus Wald“ die Heimat stimmgewaltiger Primaten: Brüllaffen.
    In ihrem von Wasser umgebenen Revier machen sich die Affen über die rosa Blütenpracht des Trompetenbaums her. Mit Einbruch der Nacht enthüllt der Sumpf ein weiteres Farbenschauspiel: Frösche, die um Dunkeln leuchten! Nur sichtbar unter UV-Licht. Forscher vermuten darin eine lautlose Art der Kommunikation. Argentiniens Sümpfe hüten noch so manches Geheimnis. Durch ein „Meer aus toten Bäumen“ schlängelt sich eine Anakonda bei der Jagd. Das Überschwemmungsgebiet Banado la Estrella entstand, als ein Fluss seinen natürlichen Lauf änderte.
    Ein Vogel hat sich an diese neue Heimat besonders gut angepasst. Mit riesigen Füßen läuft das Blatthühnchen mühelos über den Blätterteppich auf dem Wasser, unter dessen Oberfläche bereits die Anakonda lauert. Das Schicksal des wasserreichen Nordens Argentiniens ist ungewiss. Durch den Klimawandel haben Dürreperioden in den letzten Jahrzehnten zugenommen – mit fatalen Folgen für die Tierwelt: Verheerende Brände zerstören über die Hälfte des Nationalparks Iberá. Der Film zeigt in eindrucksvollen Bildern die einzigartige Artenvielfalt der argentinischen Feuchtgebiete und Regenwälder und wie sehr es sie zu schützen lohnt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.09.2023Das Erste
  • Folge 490 (50 Min.)
    Mit ihren acht Armen, neun Hirnen und manchmal zehn Metern Spannweite sind Pazifische Riesenkraken fremdartige Kreaturen und mit bis zu einem Zentner Gewicht der größte Oktopus der Welt. In seiner eindrucksvollen Naturdokumentation zeigt Meeresbiologe und Tierfilmer Florian Graner das geheimnisvolle Leben dieser verwandten Art von Schnecken und Muscheln und geht ihrer außerordentlichen Intelligenz auf den Grund. Bei Tauchabenteuern in den Fjorden im Nordosten der USA baut Graner ein enges Verhältnis zu den wild lebenden, eigentlich sehr scheuen Tintenfischen auf. Dabei gelingen ihm eindrucksvolle Szenen von einem Rendezvous unter Riesenkraken und von der aufopfernden Brutpflege eines Oktopusweibchens vor Seattle: Monatelang bewacht und umsorgt die werdende Mutter ihr Gelege aus Zehntausenden von Eiern, bis die Jungen schlüpfen und sie erschöpft stirbt.
    Parallel dazu verfolgt Florian Graner die Entwicklung des jungen Riesenkraken Eleonora im Aquarium vom Port Townsend Marine Science Center. „Ellie“ löst dort zunehmend komplexere Aufgaben, vor die sie gestellt wird. Die Wandlungsfähigkeit ihres Körpers, die schnelle Auffassungsgabe und die Zugewandtheit des Tintenfisches beeindrucken Florian Graner: Ellie geht regelmäßig auf Kuschelkurs mit ihm.
    Nach einem Jahr bringt der Tierfilmer den mächtig gewachsenen Tintenfisch in seinen angestammten Lebensraum zurück, voller Respekt für eine andersartige Intelligenz, einen völlig unterschiedlichen Entwurf der Natur. Denn Riesenkraken sind bizarre Wesen mit rasantem Lebenslauf: Innerhalb von nur vier Jahren Lebenszeit werden sie bis zu zehn Meter groß. Die wie Aliens anmutenden Meerestiere haben „Köpfchen“, sind neugierig und suchen den Kontakt mit einer anderen Spezies. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.09.2023Das Erste
  • Folge 491 (45 Min.)
    Der Film begibt sich auf eine naturkundliche Entdeckungsreise, von den eisigen Hängen des Aconcagua, des höchsten Berges Südamerikas, bis hin zur patagonischen Steppe. Tief im Süden zeigen sich die Anden besonders rau. Die Pumamutter, die hier ihre Jungen durchzubringen versucht, ist stets bedroht von Wetterwechseln und starker Konkurrenz. Doch zu den Südanden zählen auch artenreiche Wälder, voller einzigartiger Bewohner und Bäume, die älter sind als die Berge selbst. Das Revier der Pumamutter, die Christian Baumeister und sein Team in dieser Folge der dreiteiligen Serie „Die Anden – Natur am Limit“ begleiten, liegt im Nationalpark Torres del Paine. Karge Hänge und imposante Felsen beherrschen das Bild – für eine Schleichjägerin, die aus der Deckung heraus angreifen muss, kein leichtes Terrain.
    Als es der Raubkatze nach vielen Fehlschlägen endlich gelingt, ein Guanakofohlen zu schlagen, fressen ihr Füchse und ganze Scharen Andenkondore den Kadaver über Nacht bis auf die Knochen kahl. Ein Desaster, denn ihre drei Jungen hungern schon seit Tagen. Die jungen Sturzbachenten können nicht warten, bis ihre Eltern sie füttern. Sie müssen sich sofort nach dem Schlupf in das eisige Wasser des Paine stürzen, um dort nach Insektenlarven zu tauchen. Doch sie sind klein und unerfahren – wie sollen sie es schaffen, nicht vom Wasserfall hinabgerissen zu werden? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.10.2023Das Erste
    ursprünglich für den 08.07.2019, dann für den 28.10.2019 angekündigt
  • Folge 492 (45 Min.)
    Diesen Sommer kam das kleine Alpenland Slowenien weltweit in die Schlagzeilen: Gewaltige Regenfälle und Überschwemmungen richteten Schäden von dramatischem Ausmaß an. Dabei ist der Kreislauf des Wassers für Sloweniens Natur besonders prägend. Die spektakuläre Karstlandschaft mit Höhlensystemen, unterirdischen Flüssen, einem geheimnisvoll verschwindenden und wieder auftauchenden See, Wasser prägt diese Landschaft, erschafft sie und zerstört sie. Und sie ist besonders vielfältig, die Landschaft Sloweniens: So klein das Land ist, es vereint Meeresküste und Hochgebirge und weist eine beeindruckende Artenvielfalt auf. In Slowenien bewahren die Menschen weite Teile der Natur des Landes für bedrohte Tierarten, wirtschaften mit Weitsicht und unterstützen Luchse und Goldschakale bei ihrer Rückkehr.
    Auf relativ kleiner Fläche leben hier auch besonders viele Braunbären. Dem Kamerateam, Christine Sonvilla und Marc Graf, gelangen seltene Aufnahmen während der Brunft der Tiere wie sie aus Mitteleuropa bisher noch nicht zu sehen waren. Die ausgedehnten Gewässer im Süden des Landes sind Schauplatz spektakulärer Hochzeitsflüge von Abermillionen Eintagsfliegen. Und die Adriaküste überrascht mit Flamingos, Delfinen und exotisch anmutender Meeresfauna. Von Alpengipfeln bis in die Unterwasserwelt der Adria, der Naturfilm „Wildes Slowenien“ zeigt die vielen unbekannten Seiten eines kleinen Landes im Herzen Europas, in dem ein enges Miteinander von Mensch und Natur bis heute möglich ist. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.10.2023Das ErsteDeutsche Online-PremiereSa 21.10.2023ARD Mediathek
  • Folge 493 (45 Min.)
    Die ewige Reise unserer Erde um die Sonne bestimmt alles Leben auf unserem Planeten. Auf keinem anderen gibt es Jahreszeiten. Sie sind eine Folge der leichten Neigung der Erdachse. Jeder erlebt sie anders, je nachdem, wann er sich wo gerade befindet. Die vierteilige Serie „Ein Jahr auf unserer Erde“, gedreht an 60 verschiedenen Orten, begleitet zwölf Monate lang mehrere ausgesuchte Tierfamilien. Christoph Maria Herbst erzählt zu den atemberaubenden Bildern, wie sie den ständigen Wechsel von Wetter, Klima und Tageslänge meistern. Wendet sich die Nordhalbkugel im Frühling wieder der Sonne zu, erwacht dort neues Leben.
    Der intensiver werdende Sonnenschein lässt das Pflanzenwachstum explodieren. Die üppige Nahrung löst einen Tierkinderboom aus. Für die meisten Raubtiere in unseren Breiten bedeutet das reiche Beute. Nicht aber für eine Gepardenmutter in der kenianischen Masai Mara. Wo vor kurzem noch Millionen Gnus und hunderttausende Zebras und Gazellen weideten, stehen nun nur noch vereinzelt Tiere in der Weite der Savanne. Die große Masse ist abgewandert, folgt dem Regen und dem frischen Gras. Wie soll die Gepardenmutter so ihre Familie durchbringen? Auf der Hochebene von Tibet hat eine Tibetfüchsin ein ähnliches Problem.
    Sie hat sich auf Pfeifhasen spezialisiert – und die findet sie fast überall. Doch die Jagd auf die kleinen flinken Tiere erfordert viel Geduld und Geschick. Als sie sich die Pfote verletzt, steht ihre Familie vor dem Aus. Während es auf der Nordhalbkugel immer heller wird, müssen sich die Tiere im tiefen Süden auf eine lange kalte Zeit vorbereiten. Der vier Monate alte Königspinguin hat zwar eine dichte Speckschicht, aber genau das macht ihn für einen Riesensturmvogel, schwer wie eine Weihnachtsgans, zu einer begehrten Beute. Wie soll er diesem Giganten entkommen? Am Ende des Frühlings wird es am Strand von Trinidad noch einmal sehr lebendig.
    Hunderte kleine Lederschildkröten schlüpfen aus Eiern, die ihre Mutter acht Wochen zuvor am Ort ihrer Geburt vergraben hat. Doch ganze Heerscharen von Rabengeiern stürzen sich auf die Kleinen. Soll die ganze Mühe vergebens gewesen sein? Die Mutter ist unterdessen schon wieder auf einer viele tausend Kilometer weiten Wanderung – in den Nordatlantik. Bald wird dort die Sonne intensiver scheinen als in den Tropen. Dann, wenn der Sommer beginnt, die nächste Etappe auf der ewigen Reise der Erde um die Sonne. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.11.2023Das ErsteDeutsche Online-PremiereDi 14.11.2023ARD Mediathek
  • Folge 494 (45 Min.)
    Die ewige Reise unserer Erde um die Sonne bestimmt jegliches Leben auf unserem Planeten. Auf keinem anderen gibt es Jahreszeiten. Sie sind eine Folge der leichten Neigung der Erdachse. Jeder erlebt sie anders, je nachdem, wann er sich wo gerade befindet. Die sechsteilige Serie „Ein Jahr auf unserer Erde“, gedreht an 60 verschiedenen Orten, begleitet 12 Monate lang mehrere ausgesuchte Tierfamilien. Christoph Maria Herbst, bekannt als Stromberg in der gleichnamigen TV-Comedy-Serie, erzählt zu den atemberaubenden Bildern, wie die Tiere den ständigen Wechsel von Wetter, Klima und Tageslänge meistern.
    Wenn die Jahreszeit beginnt, die für uns auf der Nordhalbkugel Sommer bedeutet, sonnt sich der Nordpol 24 Stunden lang im Licht, während der Süden in Dunkelheit erstarrt. Aber „Sommer“ bedeutet mehr als auf der einen Seite heiß und auf der anderen kalt. In den Monaten Juni bis August können die einen aus dem Vollen schöpfen, während die anderen an die Grenzen des Überlebens kommen. Licht löst Wachstum aus – und das ist nirgendwo so gut zu beobachten wie im Südwesten Chinas. Bis zu drei Meter täglich wächst das größte Gras der Welt: Bambus.
    Eine gute Zeit für den Großen Panda, der sich fast ausschließlich davon ernährt. Doch Bambus ist so nährstoffarm, dass die Pandamutter nahezu den ganzen Tag fressen muss. Ihr elf Monate altes Junges erkundet währenddessen die Umgebung und wagt sich sogar hoch auf einen Baum. Das geht viel leichter als gedacht – aber wie bloß wieder runterkommen? Im Sommer erwärmt sich das Wasser auf der Nordhalbkugel und verdunstet. Dadurch bildet sich ein Wolkenband rund um den Globus. In den letzten sechs Monaten ist dieses Band der Sonne nach Norden gefolgt – und mit ihm über eine Million Gnus und Zebras.
    Ein drei Monate altes Zebrafohlen war sein ganzes bisheriges Leben nur auf Wanderschaft. Kurz vor dem Ziel steht den riesigen Herden der gefährlichste Teil der Reise bevor – die Überquerung des Flusses Mara. Krokodile lauern überall in der reißenden Strömung. Wie soll das junge Fohlen mit seinen kurzen Beinen das schaffen? Auf der Marion Insel zwischen Südafrika und Antarktis wartet ein junger Königspinguin bereits seit zwei Monaten auf seine Eltern und damit auf seine nächste Nahrung. Sie mussten weit hinausschwimmen, um in fischreiche Gewässer zu gelangen.
    Die Familien seiner Altersgenossen ringsum sind alle schon wieder vereint – aber niemand kommt zu ihm. Er ist schon so schwach, dass er kaum noch laufen kann – bald wird er verhungern. Seit der Sommersonnenwende werden die Tage nach und nach wieder kürzer auf der Nordhalbkugel. In wenigen Wochen wird die Sonne den Äquator überqueren und zum ersten Mal seit einem halben Jahr die Südhalbkugel länger bescheinen als die nördliche. Allem Leben rund um den Globus stehen erneut große Veränderungen bevor – dann, wenn der Herbst beginnt, die nächste Etappe auf der ewigen Reise der Erde um die Sonne. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 27.11.2023Das ErsteDeutsche Online-PremiereDi 14.11.2023ARD Mediathek
  • Folge 495 (45 Min.)
    Die ewige Reise unserer Erde um die Sonne bestimmt alles Leben auf unserem Planeten. Auf keinem anderen gibt es Jahreszeiten. Sie sind eine Folge der leichten Neigung der Erdachse. Jeder erlebt sie anders, je nachdem, wann er sich wo gerade befindet. Die vierteilige Serie „Ein Jahr auf unserer Erde“, gedreht an 60 verschiedenen Orten, begleitet 12 Monate lang mehrere ausgesuchte Tierfamilien. Christoph Maria Herbst, bekannt als Stromberg in der gleichnamigen TV-Comedy-Serie, erzählt zu den atemberaubenden Bildern, wie sie den ständigen Wechsel von Wetter, Klima und Tageslänge meistern.
    Wenn unser Planet das letzte Viertel seiner alljährlichen Reise antritt, beginnen für viele seiner Bewohner die schwersten drei Monate des Jahres. In den Wäldern Nordamerikas sammelt ein junges Backenhörnchen eifrig Vorräte für die kalte Zeit, denn es hält keinen Winterschlaf. Dabei kommen ihm allerdings immer wieder diebische Artgenossen in die Quere. Jeder Kampf bedeutet Verletzungsgefahr – doch eine leere Vorratskammer den Tod. Eine riskante Entscheidung. Wenig später steht eine Grizzlybärin vor vereisten Flüssen.
    Wie soll sie da noch Lachse für sich und ihre beiden Jungtiere fangen? Auch andere Beute macht sich rar. Wenn die Bären nicht ausreichend Speck ansetzen, werden sie die Winterruhe, in der sie wochenlang nichts fressen, nicht überstehen. Doch dann findet die erfahrene Mutter eine erstaunliche Lösung. Die Jahreszeit, die wir Herbst nennen, bedeutet auf der Südhalbkugel dagegen Erleichterung. Auf der Marion-Insel zwischen Südafrika und der Antarktis wird es immer wärmer und heller. Doch der junge Königspinguin steht vor einem großen Problem: Schwertwale patrouillieren vor der Küste, immer bereit, sich unerfahrene Pinguine zu schnappen.
    Wie soll er da durchkommen? Aber wenn er zu lange zögert, wird er verhungern. Auch in Simbabwe bekommt ein junges Tier erstmals die Härte des Lebens zu spüren. Ein neun Monate alter Elefant erlebt seine erste große Dürre. Elefanten trinken normalerweise 200 Liter pro Tag, soviel wie eine Badewanne voll. Jetzt müssen sie tief graben, um wenigstens an ein paar Liter zu kommen. Viel zu wenig. Ein zweijähriger Spielkamerad ist bereits sehr geschwächt.
    Wird er den zermürbenden Marsch bis zur nächsten Wasserstelle durchhalten? Währenddessen haben auf der Nordhalbkugel Abermillionen Monarchfalter Mexiko erreicht. Sie sind 4000 Kilometer geflogen, um genau hier zu überwintern. Es ist schon sehr bemerkenswert, dass eine so gewaltige kosmische Kraft wie der Jahreslauf der Erde um die Sonne so einen entscheidenden Einfluss darauf hat, wie sich ein so kleines Lebewesen wie ein Schmetterling verhält. Mit dem Ende des Herbstes geht die Reise unserer Erde zu Ende. Und beginnt sofort wieder von vorn – alle Jahre wieder. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.12.2023Das ErsteDeutsche Online-PremiereDi 14.11.2023ARD Mediathek
  • Folge 496 (45 Min.)
    Elefantenbaby.
    Die ewige Reise unserer Erde um die Sonne bestimmt alles Leben auf unserem Planeten. Auf keinem anderen gibt es Jahreszeiten. Sie sind eine Folge der leichten Neigung der Erdachse. Jeder erlebt sie anders, je nachdem, wann er sich wo gerade befindet. Die vierteilige Serie „Ein Jahr auf unserer Erde“, gedreht an 60 verschiedenen Orten, begleitet zwölf Monate lang mehrere ausgesuchte Tierfamilien. Christoph Maria Herbst, bekannt als Stromberg in der gleichnamigen TV-Comedy-Serie, erzählt zu den atemberaubenden Bildern, wie sie den ständigen Wechsel von Wetter, Klima und Tageslänge meistern.
    Im hohen Norden macht sich der Winter als erstes bemerkbar. Ende Oktober herrschen minus 15 Grad auf Spitzbergen. Eine Eisbärin hat nur noch bis zum Frühjahr Zeit, um ihren Nachwuchs auf die Selbstständigkeit vorzubereiten. Als die Polarnacht beginnt, sehen die beiden die Sonne für mehr als 100 Tage zum letzten Mal. Noch sind die Buchten nicht völlig gefroren, und es ist schwer, an die Robben heranzukommen. Wie soll die Bärin es schaffen, sich und ihr Junges durchzubekommen, wenn selbst ein Rentierkadaver nicht für sie beide reicht? Auch wenn sich die Sonne nicht direkt zeigt, macht sie sich manchmal bemerkbar.
    Sonnenwinde, Ströme aus geladenen Teilchen, treffen auf das Erdmagnetfeld und sorgen in Polarregionen für ein außerordentliches Lichtspektakel: Polarlichter. In solchen Nächten bekommen wir eine Ahnung von den sonst unsichtbaren, magnetischen Kräften. Noch immer wissen wir nur sehr wenig davon, wie sehr sie das Leben auf der Erde beeinflussen. Doch es gibt ein Tier, das offenbar einen sechsten Sinn für das Erdmagnetfeld hat.
    Der Rotfuchs ortet Mäuse unter tiefem Schnee wohl mit Hilfe einer Kombination aus Hörsinn für die Richtung und Magnetsinn für die Entfernung. Während im Norden Winter herrscht, wird es am anderen Ende der Welt Sommer. Die Südhalbkugel ist jetzt der Sonne zugeneigt: Es ist hell, warm – und voller Leben. Nach zwei Wochen Fischen auf hoher See kehrt ein Königspinguin auf die kleine Marion Insel zwischen Südafrika und der Antarktis zurück. Inmitten Abertausender Artgenossen schafft er es, die Stimme seiner Partnerin herauszuhören.
    Sie hat ohne Nahrung ausgeharrt, um ihr Ei zu wärmen. Nun wird er die Aufgabe übernehmen – ein aufopferndes Geschäft, bei dem sich die Eltern über 50 Tage lang regelmäßig abwechseln. Auch danach wird das Leben nicht leichter: Wenn ihr Küken schlüpft, muss es so schnell wie möglich zu Kräften kommen. Doch schon wird das Wetter schlechter, dreht sich die Südhalbkugel wieder von der Sonne weg – und die Nordhalbkugel ihr zu. Dann ist dort der Frühling nicht mehr weit – der nächste Abschnitt auf der immerwährenden Reise unserer Erde um die Sonne. (Text: ARD)
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