2019, Folge 322–338

  • Folge 322
    Als Strom der Superlative fließt der Amazonas nahezu 7.000 Kilometer durch den südamerikanischen Kontinent. Doch der Amazonas ist nicht nur ein Strom: Mit seinen zehntausenden Nebenflüssen bildet er das größte Flusssystem der Erde. Mehr als eintausend Seitenarme hat allein der Hauptstrom, 17 davon sind länger als der Rhein. Ein Fünftel allen Süßwassers fließt hier und nährt den größten Regenwald der Erde, der sich als artenreiches Universum voller skurriler Kreaturen präsentiert. Das stinkende Schopfhuhn, auch Hoatzin genannt, dessen Küken an den Urvogel Archaeopteryx erinnern, den rosafarbenen Flussdelfin oder Boto, der in der Regenzeit durch die Baumkronen des amazonischen Waldes schwimmt, wo ansonsten Vögel nisten.
    Hier leben gesellige Riesenotter, alleinerziehende Kolibrimütter, giftige Froschväter, die ihren Nachwuchs huckepack in die Bäume tragen und bunte Aras, die Tagebau betreiben. Einmal im Jahr ist Land unter. Waldflächen doppelt so groß wie Deutschland stehen dann mehrere Monate zehn, fünfzehn Meter hoch unter Wasser.
    Bis heute hat der Amazonas eine Fülle an Geheimnissen bewahrt. 3000 Fischarten sind bisher bekannt und ständig werden neue entdeckt. Die Dokumentation zeigt erstmals das mutige Familienleben eines bislang unbekannten Buntbarschs. Erst vor wenigen Jahren wurde ein siedender Fluss erforscht, von dem bereits spanische Eroberer erzählten. Über eine Distanz von sechs Kilometern schlängelt er sich brodelnd durch den Urwald, so heiß, dass hineinfallende Tiere bei lebendigem Leib gekocht werden. Die größte Sensation lauert vor der Mündung, wo der gewaltige Strom in den Atlantik fließt.
    Niemand hätte bis vor kurzem geahnt, dass sich unter dem schlammigen Wasser ein Riff verbergen könnte. Erst jüngst wurde es entdeckt. Tausend Kilometer lang, voller Schwämme und aufgebaut aus kalkproduzierenden Algen. Erstmals zeigt diese Dokumentation die wissenschaftliche Sensation: ein bislang unbekanntes Ökosystem, gespeist vom mächtigsten Fluss der Erde. Die aufwendige BBC-Dokumentation begleitet den Strom der Ströme von seinem Ursprung in den Gletschern der Anden bis zur Mündung im Atlantik. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.01.2019Das Erste
  • Folge 323
    Um den Rang des weltweit längsten Flusses wetteifert der Nil mit dem Amazonas – je nachdem von wo bis wo gemessen wird. Eines steht fest: Mit einer Länge von mehr als 6.800 Kilometern gehört der Nil zu den Giganten. Sein Weg führt durch Nordafrika, vom Äquator bis zum Mittelmeer – eine Reise durch einige der letzten ungezähmten Landschaften des Kontinents. Erst seit Ende des 19. Jahrhunderts ist bekannt, dass sich der Nil aus einer Vielzahl von Oberläufen speist. Sie entspringen in den Bergen Ruandas und in den legendären Mondbergen im Westen Ugandas. Am Fuße dieser Berge lebt der seltene Schuhschnabel.
    Der clevere Vogel tritt in die großen Fußstapfen von Nilpferden, um sich seinen Weg durch schwimmende Papyrusinseln zu bahnen. Unterhalb der Murchison Wasserfälle sammeln sich die größten Krokodile Afrikas, um tote Fische aufzusammeln. Ein Krokodilweibchen jedoch fastet schon seit zwei Monaten. Aufopfernd bewacht sie ihr Gelege im Sand. Wird es ihr gelingen, es gegen Eierdiebe zu verteidigen? Im Südsudan verliert sich der Nil im Sudd, einem der größten Sumpfgebiete weltweit. Zur Regenzeit ist der Sudd größer als Bayern, Baden-Württemberg und Hessen zusammen.
    Durch dieses Meer aus Wasserpflanzen gab es Jahrhundertelang kein Durchkommen – deshalb blieben die Nilquellen so lange ein Geheimnis. Für Elefanten ist der Sudd ein Paradies – hierhin kann ihnen kein Wilderer folgen. Allerdings muss der Nachwuchs schon früh schwimmen lernen, wenn er seiner Familie folgen will. Ausgelaugt von der Verdunstung im Sudd hätte der Fluss keine Chance, die letzte Etappe durch die Sahara bis zum Mittelmeer zu schaffen. Doch in Karthum, der Hauptstadt des Sudan, bekommt er Verstärkung: Nach 1700 Kilometern vereinigt sich der Blaue Nil mit dem Weißen. Gemeinsam ziehen sie sich wie ein schmales blaues Band durch die endlosen Sanddünen – das einzige Wasser weit und breit.
    Ohne den Nil hätten die alten Ägypter ihr Imperium nicht errichten können, ohne ihn könnte heute Kairo, die 20 Millionenstadt, nicht florieren. Doch wie lange wird der Nil die ständig wachsende Stadt noch ernähren können? Schließlich endet die Reise des gewaltigen Stroms im Mittelmeer. Der Nil, der einst als Rinnsal begann, tritt nun endgültig ein in den großen Kreislauf des Wassers. Die aufwendige BBC-Produktion porträtiert diesen legendären Strom des Lebens und seine Tierwelt mit spektakulären Bildern. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.01.2019Das Erste
  • Folge 324
    Den Mississippi speist ein gewaltiges Netz an Quell- und Nebenflüssen. Die Flüsse durchziehen die USA von den Rocky Mountains im Westen bis zum Gebirgszug der Appalachen ganz im Osten. Aus fast der Hälfte der Fläche der Vereinigten Staaten fließt alles Wasser schließlich in den Mississippi und dann Richtung Süden in den Golf von Mexiko. Seinen Ursprung hat der Riese in schmalen, oft wenig bekannten Quellflüssen in den Ausläufern der Rockies. Hier dauert der Winter oft fünf Monate. Dann sind Milliarden Tonnen Wasser zu Eis und Schnee erstarrt und bis zum Frühling gefangen.
    Die Reise beginnt am Ufer des Gallatin. Nur dass man diesen kleinen Quellfluss des Missouri, der später in den Mississippi mündet, jetzt gar nicht sieht: Seine Eisfläche verschwindet im Weiß des Schnees. Nur die Fischotter wissen ganz genau, wo hier noch Wasser ist. Sie brauchen Löcher in der Eisdecke, um Beute machen zu können. Die Kojoten im Yellowstone Nationalpark haben es da besser: Hier sorgen die heißen Fontänen der Geysire dafür, dass der Madison River selbst bei -40 Grad eisfrei bleibt. Auch der Madison ist ein Quellfluss des Missouri, und indirekt damit ein Quellfluss des Mississippi.
    Auch er lässt bald die Hügellandschaft der Vorgebirge hinter sich und fließt durch die Prärien in den großen Ebenen. Wenn bei St. Louis der Missouri River in den Mississippi fließt, wird der Fluss zum Strom: ein träger, schlammbrauner Goliath, der zur Speisekammer der USA wird. Auf seinem breiten Rücken werden Millionen Tonnen Güter in Richtung New Orleans und von dort in die ganze Welt befördert. Bald beginnen die Sümpfe des Südens, in denen sich der Strom in einem Labyrinth aus Wasserwegen, Inseln, Buchten und Feuchtgebieten zu verlieren scheint.
    Sie sind die Heimat von 270 Vogelarten und rund 65 Amphibien- und Reptilienarten. Dieser letzte Abschnitt des Flusses ist weltberühmt: das Tor zum tiefen Süden der USA. In New Orleans liegt der wichtigste Hafen der westlichen Hemisphäre – und das gewaltige Mississippi-Delta mit seinen Geheimnissen – und allen heutigen Problemen. Der Filmemacher Simon Blakeney erzählt in dieser aufwendigen BBC-Produktion die Geschichte dieser so vielseitigen Lebensader der Vereinigten Staaten in einmaligen Bildern und schildert die spannendsten Geschichten der Welt des Mississippi atmosphärisch dicht, anrührend und spannend. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 28.01.2019Das Erste
  • Folge 325
    Norwegens Fjorde gehören zum Spektakulärsten, was Europas Natur zu bieten hat. Bis zu 200 Kilometer ziehen sie sich von der Atlantikküste in das Land hinein, manche sind über 1000 Meter tief. Sie sind Relikte der Eiszeit, als gewaltige Gletscher Täler ausfrästen und selbst härtestes Gestein zermalmten. Obwohl ihr Wasser kalt und dunkel ist, kaum ein Lichtstrahl in die Abgründe fällt, ist das Leben im Fjord erstaunlich bunt und üppig. Im Reich der Finsternis wachsen Korallenriffe und in der Strömung wogen fluoreszierende Seefedern und seltsam leuchtende Meeresschnecken.
    Im Winter treiben Orcas riesige Heringsschwärme tief in die Meeresarme hinein. Was von ihrer Mahlzeit übrig bleibt, ernten Vögel, Fische und Seesterne. Im Sommer wandern Lachse die Flüsse der Fjorde hinauf, um oberhalb der Wasserfälle und Stromschnellen, fernab der Feinde im Meer, zu laichen. Bis zu fünf Jahre werden die Junglachse in geschützten Buchten ausharren, bevor sie zurück ins Salzwasser der Fjorde wandern. Wie aber kommt es, dass unter den extremen Bedingungen im und am Fjord ein so großer Reichtum herrscht? Was ist das Geheimnis der Fjorde? Der Film „Magie der Fjorde“ taucht ein in die unergründlich scheinenden Tiefen der Fjorde Norwegens und zeigt die Vielfalt des Lebens im und am Wasser der „ertrunkenen Täler“.
    Mit aufwendigen Zeitlupen und Zeitraffern, Nachtaufnahmen und teils noch nie gesehenem Tierverhalten zeichnet Naturfilmer Jan Haft ein spannendes wie informatives Porträt der Fjorde – bei Mitternachtssonne und Mondschein, bei Eis und Schnee und im magischen Glanz der Polarlichter. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.02.2019Das Erste
  • Folge 326
    Seit Jahrzehnten dokumentiert der norwegische Filmer Asgeier Helgestad die Natur und die Tierwelt des hohen Nordens. In seinem sehr persönlich erzählten Film berichtet der Naturfilmer von seinem Norwegen und den Herausforderungen, die die Tiere dort jeden Tag zu meistern haben. Er reist nach Spitzbergen, um Eisbären und Polarfüchse zu filmen, besucht riesige Vogelkolonien an steilen Fjordküsten und Walrosskolonien im Eis. Seit einiger Zeit jedoch bemerkt auch er die Auswirkungen des Klimawandels auf die Tierwelt, die ihm so ans Herz gewachsen ist. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.02.2019Das Erste
  • Folge 327
    Monatelange Dürre, glühende Hitze und ein paar trockene Gräser. Um in der ausgedörrten Savanne Afrikas überleben zu können, legen Elefanten unglaubliche Strecken zurück. Dank ihrer hochsensiblen Sinne spüren sie über viele Kilometer entfernte Wasserstellen auf, begeben sich auf tagelange Wanderungen. Ihre Intelligenz und der ausgeprägte Familiensinn, ihr starker Zusammenhalt und die Fähigkeit, über weite Distanzen miteinander zu kommunizieren, helfen ihnen zu überleben. Auch ähnelt ihr Verhalten in vielem dem von uns Menschen: Die Kleinen bleiben beinahe so lange bei ihren Müttern wie Menschenkinder. Bevor sie mit etwa 14 Jahren erwachsen sind, leben sie im Schutz der Herde.
    Wie hochsensibel und sozial Elefanten sind, zeigt sich auch am Ende des Lebens. Als ein Tier wegen einer Verletzung nicht mehr aufstehen kann, kümmern sich, versuchen, ihm aufzuhelfen, und spenden ihm mit Berührungen Trost. Afrikas Elefanten sind die größten Säugetiere, die über unsere Erde ziehen. Einst waren sie weit über den Kontinent verbreitet, doch die grauen Riesen werden immer seltener. Nur in Botswana gilt ihr Bestand mit über 130.000 Tieren als gesichert. Strengem Schutz und einer konsequenten Anti-Wilderei-Politik sei Dank. Dennoch – Afrikas Dickhäuter wandern einer ungewissen Zukunft entgegen.
    Wo sich ihre Wege mit denen der Menschen kreuzen, prallen Welten aufeinander und Konflikte sind keine Seltenheit. In der Stadt Kasane etwa erscheinen die Riesen fast täglich und auch den Bauern machen sie das Leben schwer, wenn sie deren karge Felder plündern. Mehr als zwei Jahre reisten die vielfach ausgezeichneten Tierfilmer Thoralf Grospitz und Jens Westphalen durch das südliche Afrika und waren den Dickhäutern stets auf den Fersen. „Elefanten hautnah“ zeichnet ein komplexes Bild und gibt intime Einblicke in das Leben der größten Landsäugetiere der Erde. Kommen wir ihnen so nah, wie selten zuvor … (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.03.2019Das Erste
  • Folge 328
    „Wilde Dynastien“ schreibt die Geschichte der Naturdokumentation neu. Fünf Folgen (immer montags um 20:15 Uhr) über fünf Tierarten, die zu den berühmtesten, faszinierendsten und gefährdetsten Tieren auf unserem Planeten zählen. Noch nie zuvor haben Naturdokumentationen derart bewegende Geschichten präsentiert – Geschichten über Familien, Anführer und Helden. Noch nie zuvor hatten die Zuschauer die Möglichkeit, das Leben der Tiere aus nächster Nähe zu beobachten – sie alle kämpfen gegen heftigste Widrigkeiten, um ihr eigenes Überleben und um die Zukunft ihrer Familien.
    Ihre Geschichten sind an Dramatik und Intensität kaum zu überbieten. 1. Revolte der Schimpansen Im Senegal in Westafrika lebt eine Schimpansengruppe, die von David, dem Alphamännchen, angeführt wird. Als wir Zeuge seiner Geschichte werden, ist er bereits seit drei Jahren der Anführer des Clans. In der Regel herrschen die Männchen nicht wesentlich länger und werden dann irgendwann gestürzt. Was noch schwerer wiegt: David hat keine Verbündeten, die ihn in seinem Kampf um die Vorherrschaft unterstützen. Die Trockenzeit bricht gerade an, sodass auch Nahrung und Wasser immer knapper werden.
    Innerhalb der Gruppe müssen alle näher zusammenrücken, um zu überleben. David ist umgeben von offener Rivalität, jeder strebt nach seiner Krone und ist bereit, dafür zu töten. David stehen brutale Kämpfe bevor, seine Welt geht in Flammen auf und er wird einen außergewöhnlichen Akt der Täuschung vollziehen müssen. Gelingt es ihm, seine Position zu behaupten und so lange der Anführer zu bleiben, bis er einen würdigen Nachfolger gefunden hat? Es geht um Macht, um Politik und um den Kampf ums Überleben. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 18.03.2019Das Erste
  • Folge 329
    Eine Kolonie von Kaiserpinguinen versammelt sich in der Atka-Bucht an der antarktischen Küste, nachdem die Tiere drei Monate lang im Meer auf Nahrungssuche waren. Nach der Ankunft der Pinguine friert die Bucht komplett zu. Alle anderen Tiere haben diesen Flecken Erde längst verlassen und sich auf dem Festland in Sicherheit gebracht. Nur die Pinguine können hier – im kältesten und erbarmungslosesten Winter auf Erden – überleben. Um sich und ihre neugeborenen Küken am Leben zu erhalten und die nächste Generation ihrer Dynastie großzuziehen, müssen sie zusammenhalten. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.03.2019Das Erste
  • Folge 330
    Es ist eines der berühmtesten Löwenrudel in Afrika – das Marsh-Rudel der Masai Mara in Kenia. Zu Beginn der Dreharbeiten hat sich die Lebenssituation komplett verändert, weil die männlichen Tiere das Rudel überraschend verlassen haben. Übrig bleiben zwei ausgewachsene Weibchen mit ihren acht Jungtieren, die mit Nahrung versorgt und gegen rivalisierende Löwen beschützt werden müssen. Die Zukunft der gesamten Familie ruht jetzt ganz auf den Schultern dieser beiden Mütter: Charm und ihre Cousine Sienna. Es muss ihnen gelingen, die Jungen aufzuziehen, um das Überleben ihrer Dynastie zu sichern. Sie und ihre Jungen werden sich den lauernden Gefahren der afrikanischen Savanne stellen – wütenden Büffelherden, rivalisierenden Löwenrudeln, der ständigen Bedrohung durch marodierende Hyänen. Eine außergewöhnliche Geschichte über Führungsstärke unter größten Widrigkeiten. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 01.04.2019Das Erste
  • Folge 331
    Tait ist eine afrikanische Wildhündin und Anführerin einer der letzten großen Familien dieser gefährdeten Art. Sie regiert ihre Dynastie seit vielen Jahren am Ufer des Sambesi-Flusses in Zimbabwe und bewahrt den Frieden in ihrer weit verzweigten Familie. Aber die Spannungen nehmen zu. Tait wird älter und ihre Macht schwindet. Eine ihrer Töchter, Blacktip, lebt ganz in der Nähe. Ihr eigenes Rudel wächst schnell und es fehlt ihnen an Lebensraum. Sie braucht dringend mehr Territorium, damit ihr Rudel genug Nahrung finden kann. Aber sie hat ein Problem. Ihr Territorium grenzt auf einer Seite an menschliches Gebiet. Also gibt es nur einen Weg – sie braucht das Land ihrer eigenen Mutter. Der afrikanische Wildhund ist auf Kooperation angewiesen. Genau das hat diese Dynastie so lange stark gemacht. Eine Fehde in der eigenen Familie könnte sie zerstören. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.04.2019Das Erste
  • Folge 332
    Raj Bhera lebt im Tigerreservat Bandhavgarh in Indien – einem perfekten Territorium für Tiger, mit dichtem Dschungel, von Quellen genährten Teichen und reichen Graslandschaften, die von Beute nur so wimmeln. Die mächtige Raj Bhera hat vier winzige neugeborene Junge, um die sie sich kümmern muss. Denn sie sichern die Zukunft ihrer Dynastie. Aber die idyllische Welt, in der sie lebt, verändert sich. Rivalisierende Tiger fallen in ihr Jagdrevier ein. Vor allem eine, ihre ausgewachsene Tochter Solo, fordert Raj Bhera heraus. Sie muss kämpfen, um die Kontrolle über diesen Jagdgrund zu behalten, während sie weiterhin ihre heranwachsenden Jungen versorgen und schützen wird. Solos Hartnäckigkeit setzt jedoch die ganze Familie unter Druck, bis Raj Bhera eine Entscheidung trifft, die ihrem eigenen Leben und ihrer Dynastie für immer ein Ende setzen könnte. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.04.2019Das Erste
  • Folge 333
    Im Mai 2016 wird der renommierte Elefantenforscher Ian Redmond mitten im kenianischen Bergwald völlig unerwartet von einer Elefantenkuh attackiert. Fünf Sekunden lang spielt sie mit ihm Fußball. Ian Redmond überlebt mit Verletzungen, die zum großen Teil wieder heilen. Was bleibt ist die drängende Frage: Warum hat die Leitkuh, die er „Kali“ nennt, ihn angegriffen? Warum ausgerechnet den größten „Ele-Friend“? Schon seit den 1980er Jahren erforscht Ian Redmond, der bereits mit Dian Fossey und David Attenborough zusammenarbeitete, im Gebiet des 4300 Meter hohen Mount Elgon eine ebenso ungewöhnliche wie gefährdete Population von Savannen-Elefanten.
    Die Tiere suchen nachts Lavahöhlen auf, um mit ihren Stoßzähnen Gestein von den Wänden zu kratzen. Ian Redmond hat herausgefunden, dass es der Hunger nach Salz ist, der die Tiere in die Höhlen treibt. Die aus Tuff und Asche bestehenden Böden sind durch Regen stark ausgewaschen, weshalb die Pflanzen zu wenig Salzgehalt haben, um den Bedarf der Elefanten zu decken. Auch die Leitkuh Kali, die Ian Redmond angriff, ist Teil der salzhungrigen Herde, die nachts die Lavahöhlen aufsucht. Einmal wurde die Höhle den Tieren schon zur Todesfalle, als Elfenbeinjäger dort einen Teil der Herde erschossen haben.
    Könnte sich dieses Erlebnis auch bei „Kali“ abgespeichert haben? Ist ihr oder ihrer Herde der Mensch schon zum Feind geworden, und das nicht nur einmal? Eine Frage, die Ian Redmond bei seiner Spurensuche im kenianischen Bergwald immer wieder umtreibt. Nichts wünscht Ian Redmond sich sehnlicher, als seiner Angreiferin Kali wieder zu begegnen. Verziehen hat er ihr längst. „Ich kann einen Elefanten nicht dafür beschuldigen, dass er ein Elefant ist“, sagt er. Und: „Wenn ich ihr wirklich wieder begegne, sag ich ihr, dass ich ein Freund bin, kein Feind. Aber auch, dass mir bei schlechtem Wetter immer noch Schulter und Nacken weh tun.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereFr 19.04.2019Das Erste
  • Folge 334
    Wie fühlt es sich für den Menschen an, wenn der Luchs hinterm Gartenzaun ein Reh tötet? Was macht ein Schäfer, wenn Wölfe seine Schafe reißen? Kann man in der heutigen Zeit noch mit Raubtieren leben? Einerseits wollen alle Natur und Wildnis erhalten, aber wie wild darf es, vor allem vor der eigenen Haustür, zugehen? Was ist, wenn Wolf und Luchs in den Wäldern jagen, in denen der Mensch spazieren geht, Pilze sammelt oder joggt? Die Umweltwissenschaftlerin Ulrike Müller und der Fernsehjournalist Tim Berendonk begeben sich auf eine Spurensuche, um das herauszufinden, die sie vom Harz bis nach Hessen und von der Lausitz bis nach Westpolen führen wird.
    Wolf, Luchs und Bär sind vor fast 200 Jahren in Mitteleuropa durch den Menschen ausgerottet worden. Nun kehren diese Raubtiere selbständig zurück oder werden, wie der Luchs, ausgewildert, weil in der EU Natur- und Artenschutz beschlossen wurde. Sie dringen neuerdings immer weiter vor in die Kulturlandschaft, meist fern der Großstädte. Deren Bewohner befürworten durchweg die Ansiedlung dieser Raubtiere. Im ländlichen Bereich ist die Lage anders. Die Raubtiere finden ihren neuen Lebensraum vor allem in der Landschaft und in den Wäldern rund um die kleineren Städte und Dörfer.
    Und dort sind sie nicht immer so willkommen, wie es Natur- und Artenschützer gern sähen. Das ist spätestens dann der Fall, wenn tote Schafe auf der Weide liegen, der Hund gebissen oder der beste Bock im Jagdrevier gerissen wird. Der letzte Luchs im Harz wurde am 17. März 1818 erlegt. Die Ausrottung war damit abgeschlossen. Viele Harzbewohner waren skeptisch, als Anfang 2000 Luchse aus deutschen Wildgehegen im Nationalpark Harz ausgewildert wurden.
    Ein so großes Raubtier in einem von Tourismus geprägten Mittelgebirge mit vielen Ortschaften? Auch Wissenschaftler übten Kritik: Sollten sich die Gehege-Tiere in der Natur behaupten können, wäre der Harz viel zu klein und isoliert, um einer lebensfähigen Luchspopulation Raum zu geben. Das ist über zehn Jahre her. Und tatsächlich ist das Revier im Harz schon lange zu klein für die nachwachsenden Luchse. Auf der Suche nach neuen Lebensräumen wandern sie zum Beispiel nach Hessen. Ulrike Müller folgt den Spuren der großen Katze, die zur Gallionsfigur des Tourismus im Harz wurde.
    Die Wölfe kamen von allein, seit der Jahrtausendwende erobern sie Deutschland zurück. Was in Sachsen begann, erlebt seine Ausbreitung in alle Richtungen. Schon über 20 Wolfspaare bringen Jahr für Jahr Junge zur Welt. Und die wandern durchs Land, um sich andernorts einen Partner und ihr eigenes Revier zu suchen. Diese Entwicklung begann an der polnischen Grenze. Jetzt treiben sich einzelne wandernde Wölfe schon vor Bremen, in den Niederlanden und in Schleswig-Holstein und Dänemark herum. 2012 bekam das erste Wolfspaar in der niedersächsischen Heide Nachwuchs.
    Es ist das am westlichsten jagende Wolfsrudel zwischen Hamburg und Hannover, keine zehn Kilometer von der A7 entfernt. Der NDR-Journalist Tim Berendonk wurde auf das Thema aufmerksam, das ihn nicht mehr loslässt. In 2013 haben sich zwei weitere Wolfsfamilien in Niedersachsen angesiedelt. Das Land rund um Wolfsburg und Wolfenbüttel wird allmählich wieder, was es einmal war: Wolfsland. Der Journalist recherchierte für diesen Film in Brandenburg, Sachsen und Westpolen, denn dort haben die Menschen schon länger Erfahrung mit dem Wolf vor der Haustür. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.04.2019Das Erste
  • Folge 335
    Hoch oben im Kronendach der tropischen Regenwälder erstreckt sich ein einzigartiger Lebensraum, auf den ersten Blick eine enthobene, opulente Welt. Doch hinter dem paradiesischen Bild tobt ein unerbittlicher Kampf ums Überleben, den die beiden Folgen des Films „Leben im Kronendach“ dokumentieren. Die Sonne lockt das Leben bis zu 60 Meter hoch in die Wipfel der Bäume des südamerikanischen Regenwalds. Die Bewohner führen ein Leben über dem Abgrund, über schwindelerregender, gefährlicher Tiefe. Und doch wollen sie alle hier bestehen.
    Denn viele Gewächse und einige größere Tierarten können nur überleben, wenn sie ausreichend Licht bekommen. Die Tiere und Pflanzen, die sich hier behaupten, haben sich – jeder auf seine Weise – an einen der schwierigsten Lebensräume unserer Erde angepasst. Dabei haben es die „Sonnenanbeter“ nicht leicht: Unten, in Bodennähe, ist es finster und feucht. Das Bedürfnis, aus dem Schatten der anderen herauszutreten, zwingt die Bäume höher und schneller zu wachsen als anderswo.
    Das Streben hoch hinaus ist aber für die Tiere eine allgegenwärtige Herausforderung, die ständige Höchstleistung erfordert. Das extreme Klima im Kronendach ist eine zusätzliche Dimension im gnadenlosen Überlebenskampf: Sonnenglut wechselt mit eisigen Wolkenbrüchen – jede Wetterlage birgt neue Prüfungen. Der junge Totenkopfaffe, das „Nesthäkchen“ muss sich in dieser ungewissen Umgebung alleine zurechtfinden. Seine Streifzüge offenbaren die ganze Bandbreite an Abenteuern, die es hier, hoch oben im Kronendach des Regenwalds, zu bestehen gilt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.04.2019Das Erste
  • Folge 336
    Deutschlands Moore liegen wie Inseln in unserer Kulturlandschaft: letzte Reste einer Natur, die vor 10.000 Jahren weite Flächen Europas prägte. Während sich das Landschaftsbild seit dieser Zeit fast überall in Mitteleuropa extrem veränderte, erlauben die wenigen Moore, die der Trockenlegung und Abtorfung entgingen, einen Blick in eine längst vergangene Zeit. Die Natur im Moor wartet mit zahllosen Überraschungen auf: Es scheint, als wären die bizarrsten und farbenprächtigsten Vertreter der heimischen Fauna und Flora im Moor zu Hause. Hier leben Pflanzen, die Tiere fressen, sowie quietschbunte Pilze, die Pflanzen aussaugen. Die Balz der Doppelschnepfen wirkt wie ein Tanz von Elfen, und märchenhaft erscheinen auch die anderen, wenig bekannten Moorbewohner wie Moosjungfer, Wasserralle oder Federgeistchen.
    Andere Arten, die die hier leben, sind dagegen wohlbekannt, etwa die Kreuzotter, das Reh und der Kranich. Der Schlupf eines Kranichkükens ist ein emotionaler Höhepunkt im Film. Flugaufnahmen machen deutlich, wie sehr unsere Moore Inseln gleichen: Oasen in der urbar gemachten Landschaft. Allerdings sind auch diese letzten Wildnisgebiete bedroht, denn die Trockenlegung geht weiter, auch bei uns. Europa ist nach Indonesien Vizeweltmeister in der Freisetzung von klimaschädlichen Treibhausgasen aus der Zerstörung von Mooren. Der Film zeigt die Vielfalt dieses wenig beachteten Lebensraums und ist zugleich der Appell „Schützt und erhaltet die letzten Moore“. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.04.2019Das Erste
  • Folge 337
    Die Baumkronen des tropischen Regenwaldes in Südamerika sind ein Füllhorn an Leben: Blüten voller Nektar, Blätter in Hülle und Fülle, süße, saftige Früchte für jeden. Und doch ist es der Hunger, der hier oben alles bestimmt, der über Bestehen und Vergehen entscheidet. Die Ausprägungen des Hungers sind vielfältig – mal subtil, mal radikal: Sei es der Hunger der Pflanzen nach Licht, nach Wasser und Nährstoffen oder der Hunger der Tiere nach Nektar, Früchten und frischem Fleisch. Denn trotz des üppigen Wachstums und der vielen verschiedenen Lebewesen ist das Nahrungsangebot dürftig. Die Jagd danach ist mühsam und der Preis hoch. Komplexe Gesetzmäßigkeiten bestimmen, wer sich welche Nahrungsquellen erschließt.
    Obwohl es auf den ersten Blick so aussieht, als bräuchte ein Pflanzenfresser einfach nur ins nächste Blatt zu beißen, ist es für ihn beinahe unmöglich, im Kronendach satt zu werden. Denn die Pflanzen wenden raffinierte Abwehrmechanismen an, sie machen sich den Hunger der Tiere gezielt zunutze, manipulieren und instrumentalisieren sie für ihre Fortpflanzung. Das Leben im Kronendach steht unter dem Regime der Pflanzen: Sie sind die heimlichen Akteure, die zwar eine Fülle an Verlockungen bereithalten, sich aber raffinierter Tricks bedienen, um ihr eigenes Überleben zu sichern und – als Nutznießer – auch das der Tiere. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.04.2019Das Erste
  • Folge 338
    Islands Küstenlinie ist rund 5000 Kilometer lang. Die raue, nordische Natur wird sowohl über als auch unter Wasser durch Vulkanismus geprägt. Denn die Insel liegt auf dem Mittelatlantischen Rücken und damit auf der Kontaktzone zweier Kontinentalplatten. Ständiger Nachschub an geschmolzenem Gestein aus dem Bauch der Erde unter Island sorgt dafür, dass die Insel nicht auseinanderbricht. Tektonische Spalten füllen sich mal mit farbigem, mal mit kristallklarem Wasser. Seen sind kalt vom Gletscherwasser oder kochend heiß aus vulkanischer Aktivität. Flüsse wechseln die Fließrichtung und sind mal salzig, mal süß … Die Binnengewässer auf Island scheinen Kopf zu stehen.
    Aber auch im Meer um die Insel gibt es einiges zu Bestaunen. Der Film „Magisches Island“ von Jan Haft ist ein Kaleidoskop überraschender Geschichten von Über- und Unterwasser vor der atemberaubenden Kulisse der isländischen Natur. Schon die kleinsten Meeresbewohner Islands, die Kieselalgen, Panzergeißler und Algen erstaunen den Zuschauer mit kunstvollen Formen und Farbenpracht. Dabei sind sie mehr als nur schön oder bizarr. Sie sind die Grundlage der Nahrungskette, haben vielleicht sogar Einfluss auf das Weltklima.
    Die größte Artenvielfalt im Meer um Island herrscht am Meeresboden. Auf sandigen oder schlammigen Böden wächst Seegras. Das Reich von Plattfischen, wie Eisflunder, Doggerscharbe und Glasbutt, und Muscheln. Der Ozean rund um Island birgt noch viele Geheimnisse: Einige davon wurden erst vor relativ kurzer Zeit entdeckt, wie etwa Strytan im Norden Islands, ein 50 Meter hoher, hydrothermaler Schlot, der im Jahre 1997 von einem Taucher entdeckt wurde. Wenn das 75°C heiße, Magnesiumsilikat-reiche Wasser, das aus dem Öffnung an der Spitze des Kamins quillt und mit dem kalten Salzwasser der Umgebung in Kontakt kommt, kristallisiert das Magnesiumsilikat aus und lässt den Turm immer weiter in die Höhe wachsen.
    Ein Vorgang, der seit 11 000 Jahren abläuft. Über ganz kleine Wasserfälle entwässert der See Thingvellirvatn ins Meer. Der See ist fischreich, aber die Meerwasser führende Silfra-Kluft, die den See mit dem Meer verbindet, ist dagegen fast frei von tierischem Leben. Hier gedeiht nur hellgrünes „Trollhaar“, eine farbenfrohe Meeresalge, die die vulkanischen Felswände mit grellem Grün überzieht.
    Die Silfra- Kluft ist berühmt wegen ihres glasklaren Wassers, das wegen Sichtweiten von über 100 Metern als das „klarste Wasser der Erde“ gilt. Eine viel geringere Sichtweite weist der Mývatn, der „Mückensee“, auf. Der See hat seinen Namen von den gigantischen Mückenschwärmen im Sommer, die Grundlage für den beachtlichen Fischreichtum und die vielfältige Entenpopulation sind. Im Sommer gibt es Zeiten, in denen Zuckmücken-Schwärme regelrecht schwarze Säulen am Ufer des Sees bilden. Deswegen heißt diese Mückenart auf Isländisch auch Rykmy (Rauchmücke). (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.05.2019Das Erste

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