Folge 256

  • Einsam im Wolfsrevier – Existenzkampf gegen die grauen Räuber

    Folge 256 (30 Min.)
    Überall auf der Wiese verteilt liegen zerfetzte Tiere, Gedärme und Blut. Als Joachim Roloff aus Tangerhütte am Morgen des 20. März 2016 bei seinen 80 Schafen nach dem Rechten schauen will, traut er seinen Augen nicht. Um zu verstehen was hier geschehen ist, braucht er keinen Rissgutachter. Jetzt hat es auch ihn erwischt. 18 tragende Muttertiere überleben diesen Wolfsangriff nicht. Zwei Wochen später fallen Wölfe über eine weitere seiner Herden her und töten wieder fünf Tiere. Schäfer Roloff hatte vorschriftsmäßig Elektrozäune aufgestellt, dafür wurde er vom Land finanziell unterstützt.
    Doch schützen konnten sie seine Tiere auch nicht. Wenn er als Schäfer mitten im Wolfsgebiet überhaupt noch eine Zukunft haben will, hat er nur eine Wahl: Er muss über die Anschaffung von Herdenschutzhunden nachdenken. Dafür erhalten Schäfer in Sachsen-Anhalt allerdings keine Förderung. Um seine fünf Herden zu schützen, braucht er acht Hunde. Kosten 38.000 Euro. So viel Geld hat er nicht.
    Ein Naturschutzverband ist eingesprungen und beschaffte aus Spendengeldern wenigstens zwei Herdenschutzhunde. Dennoch plagen Hans Roloff Zukunftsängste. Und so wie ihm geht es vielen Schäfern. In Sachsen- Anhalt gab es 2016 bisher 56 Nutztierrisse. Das sind Mitte des
    Jahres schon so viele, wie im gesamten letzten Jahr. In Sachsen waren es 173 und in Thüringen sechs. Lange zogen die Wölfe an Thüringen vorbei. Doch seitdem sich auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruff ein Rudel gegründet hat, geht auch hier die Angst um.
    Immer wieder flammt die Diskussion um den Wolf auf. Wie viele der grauen Räuber werden es noch? Wird ein Waldspaziergang jetzt ein Risiko? Sind die Kinder in Gefahr? Ein erstes Rudel zeigt neuerdings keine Scheu mehr vor dem Menschen. Müssen diese Wölfe nun bejagt werden? Sven Voss ist nach Rumänien gereist. Hier weiden etwa 200.000 Schafe in Nachbarschaft mit 3.000 Wölfen und 5.000 Bären. Wenn die Schäfer hier im Frühjahr mit den Tieren auf die Weiden ziehen, bleiben sie bei den Herden.
    Außerdem sind Herdenschutzhunde im Einsatz. Die Zahl der Risse durch Wölfe und Bären hält sich so in Grenzen, berichten uns Schäfer. Sie mögen die gefährlichen Räuber nicht, haben aber gelernt mit ihnen zu leben. „Echt“ trifft Christoph Promberger in Rumänien. Der anerkannte Wolfsexperte sammelt hier seit Jahren Fakten zur Gefährdung durch diese Raubtiere. Wie ist die Prognose für die Zukunft? Der Wolf ist in einigen unserer Wälder wieder heimisch. Wird damit das Risiko für Haustiere oder sogar Menschen steigen? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.10.2016MDR

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Fr 16.10.2020
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Mi 15.11.2017
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Di 11.10.2016
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