Folge 147

  • 147. Hart gelandet – Airbus in der Krise

    Folge 147
    Corona hat auch Airbus in eine tiefe Krise gestürzt. Konzernchef Guillaume Faury gesteht öffentlich: Der Niedergang von Airbus ist rasant, das Überleben fraglich. 15.000 Stellen will Faury abbauen. Und das ist vielleicht nur der Anfang. Was er nicht sagt: Airbus war schon vor Corona in einer Schieflage. Gezeigt werden die verschiedenen Facetten des Unternehmens und es wird gefragt: Hat dieser Konzern überhaupt noch eine Chance? Airbus: Der Konzern sieht sich als High Performer der Weltwirtschaft, will an der Spitze der Luft-, Raumfahrt- und Rüstungsindustrie stehen. Das ist der Anspruch.
    Die Wirklichkeit sieht anders aus. So anders, dass sich die Frage stellt, ob Airbus überhaupt noch zeitgemäß ist. Ist Airbus nicht eher ein überholtes Relikt des 20. Jahrhunderts? Beim Bau des Riesenfliegers A380 wirken 20 Standorte mit, die Teile werden durch ganz Europa hin- und hergefahren oder geflogen. Die Klimabilanz ist verheerend. Zeitpläne, Liefertermine werden nicht gehalten. Jetzt ist das Aus des A380 beschlossen. Der Markt hat sich verändert, die Airlines haben nicht genug Passagiere, um den A380 wirtschaftlich zu betreiben. Milliardenverluste für Airbus, erklärt der Luftfahrtexperte Cord Schellenberg.
    Airbus ist zudem ein Milliardengrab für den Steuerzahler, wie die World Trade Organization WTO errechnet hat, bezahlt von Frankreich, Deutschland und der EU. Die WTO hat den USA Strafzölle genehmigt, 7 Milliarden Euro, die zurzeit erhoben werden. Die
    militärischen Projekte von Airbus sind eine weitere Achillesferse – sehr fehleranfällig. Besonders der Transportflieger A400M, ein Projekt, das mehr als einmal vor dem Aus stand. Der Flieger braucht vier Mammut-Triebwerke. Solche Triebwerke sollten neu entwickelt und produziert werden, ein europäisches Triebwerk, obwohl es in Kanada und in der Ukraine geeignete Triebwerke gibt.
    Und dann ist da noch die größte Baustelle: das Klima. Flugzeuge tragen zu etwa 6 Prozent zum Klimawandel bei. Das klingt zunächst wenig, doch wenn man sieht, wie wenige Menschen auf der Welt fliegen, weit unter 10 Prozent der Weltbevölkerung, dann wird hier ein erheblicher Schaden durch einen recht kleinen Teil der Weltbevölkerung verursacht. Die Umweltaktivistin Magdalena Heuwieser von der internationalen Organisation Stay Grounded sagt daher auch: „Konzerne wie Airbus fliegen uns ungebremst in die Klimakatastrophe.“ Hat der Konzern wirklich erkannt, was die Zukunft verlangt, was seine eigene Zukunft sichert? 130.000 Menschen arbeiten für den Konzern Airbus weltweit.
    Mehr als drei Viertel seines Umsatzes macht Airbus mit zivilen Flugzeugen, Airbus hat Boeing als größter Produzent von zivilen Flugzeugen knapp überholt. Airbus ist aber auch ein bedeutender Rüstungskonzern, produziert Kampfflugzeuge und militärische Hubschrauber. Auch im Weltall ist Airbus aktiv, baut Satelliten und Raketen. Dem gegenüber stehen große Probleme und Herausforderungen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.04.2021BR Fernsehen

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Mi 07.04.2021
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