Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1
    Schon zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts hing das wirtschaftliche Wohlergehen der Golfstaaten von einer seltenen und begehrten Ressource aus dem Meer ab. Der wichtigste Erwerbszweig der Küstenbewohner war die Perlenfischerei. In Subara in Katar, in Abu Dhabi und Dubai bauten große Kaufmannsdynastien ihre Vermögen durch internationalen Handel auf.
    Um den Handel abzusichern, schloss Großbritannien Protektoratsverträge mit den sogenannten Vertragsstaaten ab. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen brach der Perlmuttkurs ein. In nur einem Jahrzehnt verfielen die Fischerdörfer; die Bevölkerung wanderte ab.
    Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde ein neuer Schatz im Persischen Golf entdeckt. 1940 begannen die ersten Ölbohrungen in den Golfstaaten. Die Emire hielten das schwarze Gold erst für ebenso vergänglich wie die Perlen. Erst in den 1960er Jahren setzten sie sich mit an den Tisch der großen Erdölproduzenten und investieren seither die Erträge in die rasante Entwicklung ihrer Staaten.
    Infolge der Ankündigung der Briten 1968, sich aus der Region zurückzuziehen, verhandelten die Emire die Gründung einer Föderation, um sich gemeinsam gegen die mächtigen Nachbarn Iran und Saudi-Arabien zu behaupten. Scheich Said bin Sultan al-Nahjan aus dem südlichen Abu Dhabi holte sechs andere Emirate unter das Banner der Vereinten Arabischen Emirate, darunter auch Dubai. Die nördlich gelegenen Emirate Katar und Bahrain zogen die Unabhängigkeit vor.
    1973 beschleunigte die erste Erdölkrise das Wachstum des Reichtums in den Opec-Staaten. Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate erlebten einen enormen Wirtschaftsaufschwung. Breit angelegte städtebauliche Arbeiten veränderten in nur zwei Jahrzehnten radikal das Ortsbild. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.12.2014arte
  • Folge 2
    Zwischen Tradition und Moderne, autoritärem Regime und Willen zur Veränderung entwickelten sich die jungen Nationen der Vereinigten Arabischen Emirate und Katar in wenigen Jahrzehnten zu mächtigen Akteuren auf der internationalen Bühne. Die Emirate am Persischen Golf befinden sich an der Schnittstelle von Asien, Afrika und der westlichen Welt und liefern sich einen erbitterten Wettlauf um die regionale Vorherrschaft. Katar, Abu Dhabi, Dubai, Schardscha, Ras al-Chaima und weitere Emirate warten mit Statussymbolen, Großprojekten für Museen und Universitäten, „Zero Carbon“-Modellstädten sowie erstklassigen kulturellen und sportlichen Veranstaltungen auf. Außerdem geben sie sich liberaler als die anderen arabischen Staaten und stellen die Rechte der Frauen in den Vordergrund.
    Doch wenn Althergebrachtes auf den Wunsch trifft, an der Spitze der technologischen Entwicklung zu stehen, ergibt sich ein Spannungsfeld mit zahlreichen Widersprüchen und Unsicherheiten. Die großen Gegensätze zwingen die Emirate zum Spagat zwischen westlicher und arabischer Welt, und das vor einem – milde ausgedrückt – instabilen geopolitischen Hintergrund: In den letzten 30 Jahren herrschte nicht nur dreimal Krieg am Persischen Golf, sondern in jüngster Zeit steht der Arabische Frühling auch vor den Pforten der Emirate. Zwischen den Bürgern und den Inhabern der Macht liegt ein unüberwindlicher Graben. Und der Wirtschaftsboom stützt sich auf „Gast“-Arbeiter, denen noch nicht einmal grundlegende Rechte zuerkannt werden.
    Können diese Stadtstaaten der Welt ein anderes Modell bieten als das von kosmopolitischen, aber austauschbaren Durchgangsstädten, die – zu 100 Prozent globalisiert – allein wirtschaftlichen Interessen gehorchen? Können die Menschen in den Golfstaaten diesem Schicksal entkommen und selbst über ihr Leben und ihre Zukunft entscheiden? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.12.2014arte

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