Folge 4
4. Nach Ungarn und Kroatien
Folge 4 (45 Min.)Probleme des Postkommunismus ziehen sich wie ein roter Faden durch unseren Reisebericht. In Pressburg sind es junge Juden, Kinder von Partisanen, die einen Ausweg aus dem immer noch latenten Antisemitismus suchen. Aber auch das umstrittene Gabcikovo-Projekt, jener riesige Stausee gleich neben dem vielarmigen Naturschutzgebiet der Schüttinsel. Seit der Natobombardierung Jugoslawiens ist die Schifffahrt auf der Donau ins Schwarze Meer unmöglich gemacht worden.
Deshalb produziert jetzt eine Donau-Werft in der Slowakei, die nach dem Fall der kommunistischen Herrschaft gerade mit Gewinn zu arbeiten begonnen hat, mit halber Kraft, weil sie die großen Küstenfrachtschiffe nicht ans Meer bringen kann. Wie wichtig Brücken sind, sieht man in Pressburg, wo eine neuzeitliche Stadtentwicklung erst mit dem Bauen der Eisenbahnbrücke eingesetzt hat. Und besonders in Budapest, das sein Leben mit und an der Donau durch die Vielzahl seiner herrlichen Brücken demonstriert. Auch die prächtige Kathedrale von Esztergom, der Sitz des ungarischen Primas ist von der slowakischen Seite nur mit der Fähre erreichbar, weil der ungarisch-slowakische Minderheitenstreit den Wiederaufbau der von den Deutschen im 2. Weltkrieg gesprengten Brücke bis heute verhindert.
Ruinen in der ganzen jahrhundertelang umkämpften Donauregion. InVisegrád die Reste des von den Türken zerstörten Renaissancepalastes des großen ungarischen Königs Mathias. Mit den in der Backa verbliebenen Deutschen, den Donauschwaben sucht sich die neue Regierung zu arrangieren, indem sie ihnen eine regionale Selbstverwaltung zugesteht und deutsche Schulen.
Die Nachfahren der deutschen Auswanderer des 18. Jahrhunderts bauen hier immer noch Wein und Mais an. Und Paprika, das ungarische Gewürz der Seligen. Unverzichtbar in der traditionellen Fischsuppe aus Karpfen, Waller und Hecht, die die Fischer von Baja zum Abschluss ihres reichen Fischfangs zubereiten. Laut Metternich beginnt der Balkan in Wien an der Landstraße. Für alle anderen an der serbischen Grenze. Sie bezeichnet der ungarische Schriftsteller Péter Esterházy, mit dem wir uns in Budapest unterhalten haben als schmerzlichen Riss.
Auf der kroatischen Seite, wo unsere Reise endet, besuchen wir die einst blühende Stadt Vukovar, die seit 1991 immer noch in Trümmern liegt, ringsherum zerstörte Dörfer und frische Gräber. Den Gottesdienst feiert man unter freiem Himmel neben den Fragmenten des Kirchturms. Und der Pfarrer von Almas sucht zehn Jahre nach dem Bruderkrieg noch immer verzweifelt mit den Angehörigen die Leichen der Ermordeten, um sie wenigstens würdevoll bestatten zu können. (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere So 28.01.2001 Bayerisches Fernsehen
Cast & Crew
Sendetermine
Do 22.08.2019
13:10–13:55
13:10– Di 20.08.2019
12:55–13:40
12:55– Mo 19.08.2019
15:20–16:05
15:20– Mi 02.05.2018
14:05–14:50
14:05– Mo 30.04.2018
19:00–19:50
19:00– Mi 21.06.2017
09:00–09:45
09:00– Di 20.06.2017
17:45–18:35
17:45– Fr 28.08.2015
10:55–11:40
10:55– Do 27.08.2015
16:00–16:45
16:00– Fr 12.09.2014
16:35–17:25
16:35– Fr 12.09.2014
09:50–10:40
09:50– Do 11.09.2014
19:10–20:00
19:10– Mi 26.09.2012
14:15–15:00
14:15– Di 25.09.2012
23:00–23:45
23:00– So 28.01.2001 NEU
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