bisher 4 Folgen, Folge 1–4

  • Folge 1
    Corona-Krise – die einen können es kaum noch hören, die meisten von uns stecken aber noch mitten drin. SWR-Reporterteams waren überall im Südwesten unterwegs und haben Menschen getroffen, die unmittelbar damit zu tun haben – oder sogar bedroht sind. Der Doku-Mittwoch im SWR Fernsehen zeigt mehr als nur einen kurzen Blick auf die aktuelle Lage. Die Reportagen erzählen ganz besondere Geschichten und begleiten Menschen durch ihre persönlichen Herausforderungen, die ihnen die Corona-Krise aufgebürdet hat. Hauptsache Überleben Ein Bauer ohne Erntehelfer: Was wird aus dem Spargel? In vier Jahrzehnten hat sich Klaus Bauerle seinen Hof aufgebaut: Spargel und Erdbeeren stehen jetzt auf seinen Feldern.
    Und Bauerle hat ein Problem: Wegen der Corona-Krise fehlen die Erntehelfer aus Osteuropa, ohne die er aufgeschmissen ist. Zusammen mit seinem Sohn setzt er alle Hebel in Bewegung, um an Arbeiter zu kommen, denn der Spargel wächst und wächst. Schließlich dürfen einige Rumänen doch einreisen, aber sie müssen zuerst zwei Wochen in Quarantäne untergebracht werden. Und das nächste Problem steht schon vor der Tür: wer soll den Spargel dann kaufen? Geflüchtet im Wohnmobil – gestrandet in Portugal.
    Es klang nach einem guten Plan: Während in ganz Europa der Corona-Virus wütet, wollte Jörg Helmreich die Krise an der Atlantikküste aussitzen. Kaum Ansteckungsgefahr in der Seebrise, die großen Städte weit entfernt. Die Provinz Alentejo im Südwesten von Portugal ist dünn besiedelt, ein Naturparadies und vor allem bekannt als Hotspot für Surfer. Die Gegend gilt als weitgehend frei vom Coronavirus. Es gibt auch noch keine Todesfälle hier.
    Jörg Helmreich ist deshalb nicht der einzige mit der Idee, hier an der Küste die Krise zu überbrücken. Der Camper ist noch ganz knapp ins Land bekommen. Nur einen Tag, bevor die portugiesischen Behörden die Grenze dicht gemacht haben, ist er mit seinem Wohnmobil nach Portugal eingereist. Doch die Quarantäne im Paradies erweist sich zunehmend als schwierig und die vorher so freundlichen Gastgeber werden zunehmend genervt. Heilung schwerer Corona-Fälle – Die Lebensretter der Uniklinik Freiburg. Die Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen steigt, doch die eigentliche Welle steht erst noch bevor.
    Selbst das routinierte Intensivteam der Uniklinik Freiburg stellt sich auf große Herausforderungen ein. Schon jetzt zeigt sich: die Lungen der Patienten sind oft so stark geschädigt, dass die Beatmung sehr behutsam erfolgen muss, damit die Schäden nicht noch größer werden. Arzt und Journalist Patrick Hünerfeld begleitet die Freiburger Intensivmediziner und zeigt, wie sie ums Überleben auch schwerster Fälle kämpfen – und mit welchen Mitteln es gelingt, das Leben von Covid-19 Patienten zu retten. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.04.2020SWR Fernsehen
  • Folge 2
    Wie schützen sich Wohnungslose – unterwegs mit dem Obdachlosenarzt. Wie hält man Kontaktverbot und Quarantäne ein, wenn man keine Wohnung hat? Vor dieser Frage stehen viele Obdachlose. Sie gehören zu den Risikopatienten, da sie häufig ein angeschlagenes Immunsystem und Vorerkrankungen haben. Wir begleiten den Mainzer Obdachlosenarzt Gerhard Trabert. Er versucht den Wohnungslosen nicht nur medizinisch zu helfen, sondern übernimmt in diesen Zeiten auch die Organisation von Essen und Schlafplätzen. Doch er stößt an seine Grenzen, denn einer seiner Kollegen ist selbst an Corona erkrankt. Jetzt geht die Angst um, dass er die Obdachlosen angesteckt haben könnte.
    Risikopatienten – geheilt und jetzt erneut in Lebensgefahr. Sarah Schott aus Idar-Oberstein traut sich kaum noch vor die Tür. Die 23-jährige Mukoviszidose-Patientin musste mehr als 10 Monate auf eine Lungentransplantation warten. Ohne das Spenderorgan wäre sie verstorben. Doch jetzt bedroht der Coronavirus ihr Leben erneut. Denn eine Infektion bedeutet für sie akute Lebensgefahr. Hinzu kommt, dass ihre Schwester, die an der gleichen Krankheit litt, damals durch die Schweinegrippe verstarb. Wie gehen Sarah und ihre Familie mit der Corona-Gefahr um? Familie in Coronazeiten – allein zuhause und doch zusammen.
    SWR-Reporter Kai Diezemann ist wie viele zuhause ans Home Office gebunden. Da er gleichzeitig sein Kind betreuen muss, befindet er sich in dem Spagat, Familie und Job unter einen Hut zu bekommen. Hinzu kommt, dass er seine Mutter, die er im Alter unterstützt, nicht mehr so ohne weiteres besuchen kann. Auch seine Schwester muss in Quarantäne, da sie in einem Risikogebiet unterwegs war. Kai Diezemann geht in einem Selbstversuch der Frage nach: Was passiert in der Familie, wenn sich alles plötzlich nur noch zu Hause abspielt und familiäre Kontakte begrenzt sind? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.04.2020SWR Fernsehen
    ursprünglich für den 15.04.2020 angekündigt
  • Folge 3
    Der Stuttgarter Einzelhändler Florian Henneka steht vor der größten Herausforderung seiner Berufslaufbahn. Überlebt sein Ladengeschäft den Corona-Crash? Kann er die Arbeitsplätze seiner Mitarbeiter mit einem Online-Shop retten und bekommt er die staatlichen Hilfen wirklich so schnell und unkompliziert wie die Regierung versprochen hat? Ab 20. April dürfen viele seiner Kollegen wieder öffnen – aber nur Ladengeschäften mit einer Fläche bis zu 800m² ist das erlaubt. Florian Hennekas Geschäft ist aber größer. Doch der Einzelhändler will nicht aufgeben und hat eine Idee. Altenpflegerin Beate will ihre Patienten so wie immer versorgen, Nähe und Zuwendung spielen dabei eine große Rolle.
    Doch genau das ist in Corona-Zeiten besonders schwierig. Das Kamerateam bekommt einen Einblick in den Alltag im Pflegezentrum in Lahr, von den enormen Anstrengungen, eine Infektion im Heim zu verhindern. Die Pflegerinnen dort können und wollen auch in dieser schwierigen Zeit nicht zu Hause bleiben und müssen riskieren, sich und ihre Angehörigen anzustecken. Doch nicht alle Patienten können gut mit dieser neuen Distanz umgehen, sie leiden unter der Isolation. Wie meistert ein kleines Krankenhaus die Corona-Krise? David Eggert und Monika Ackermann haben vor zwei Wochen ihren Arbeitsplatz gewechselt.
    Sie sind nicht, wie so viele, ins Home-Office gezogen, sondern „an die Front“. David Eggert war Arzt in der Gefäßchirurgie und ist seit drei Wochen auf der neuen Isolationsstation des St. Elisabeth Krankenhauses in Lahnstein im Einsatz. Stationsleiterin Monika Ackermann arbeitet seit 40 Jahren in der Klinik und war schon auf allen Stationen. Aber so etwas hat sie noch nie erlebt. Die strengen Isolationsregeln bedeuten für die Innere Abteilung einen großen Mehraufwand, dazu kommen Notfälle. Noch herrscht in Lahnstein „Ruhe vor dem Sturm“. Aber kommt der Sturm überhaupt? Wie lange können die Lahnsteiner diesen Kraftaufwand leisten? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.04.2020SWR Fernsehen
  • Folge 4
    Die Marienkirche im bekannten Wallfahrtsort Klausen in der Eifel ist geschlossen, wie so viele Gotteshäuser im Land. Pater Albert muss improvisieren. Er ist einer der ersten, der Online-Gottesdienste für seine Gläubigen abhält. Doch er hat noch viele andere Ideen: eine Drive-In-Messe etwa. An Ostern erklang deshalb statt eines vielstimmigen Amens in der Kirche ein gemeinsames Auto-Hupkonzert unter freiem Himmel. Auch Angelika Meyer und ihr Mann Alois haben sich etwas einfallen lassen: Sie bietet in ihrem Dorfladen für die älteren Mitbürger jetzt einen Lieferservice an; er hat als ehrenamtlicher Bürgermeister eine Dorfzeitung aufgelegt, auch um vor allem die betagten Bürger über das Dorfgeschehen auf dem Laufenden zu halten.
    Denn die, so Alois Meyer, haben nichts am Hut mit Online und Social Media. Ein Eifeldorf und die Krise: Alle ziehen an einem Strang, um über die schwierigen Wochen zu kommen. Alexandra Erbeldinger arbeitet als Tierärztin, in einem Dorf in der Nähe von Bad Kreuznach. Das Distanzgebot macht ihr zu schaffen: Die Tiere dürfen nur allein, ohne Herrchen und Frauchen, in den Behandlungsraum und reagieren deshalb oft panisch. Einem lebhaften Hund etwa ohne Hilfe eine Spritze zu setzen, ist nahezu unmöglich.
    Momentan behandelt die Ärztin nur Notfälle. Das bedeutet: kaum Einnahmen. Hinzu kommt: Auch ihr Ehemann steckt in Nöten. Er betreibt eine Brauerei mit Restaurant, das jetzt geschlossen ist. Eine schwierige Lage für das Ehepaar, das sich dennoch nicht unterkriegen lässt. Azadeh Falakshahi und Florian Frey aus dem Schwarzwald haben sich in London eine Imbisskette aufgebaut. „Herman ze German“ bringt in Deutschland produzierte Currywurst nach England; die Briten sind begeistert. Durch den Brexit gerät das Unternehmen mit seinen Filialen aber in Gefahr – denn keiner weiß, ob die deutschen Würste künftig weiter nach England importiert werden dürfen; oder ob hohe Zölle auf die Unternehmer zukommen.
    Deshalb versuchen sie, in ihrer Heimatstadt Lörrach ein zweites Standbein aufzubauen. Doch gerade als der neue Imbiss anläuft, trifft sie die Corona-Krise und sie müssen schließen. Aber sie geben nicht auf, mit einem Lieferservice wollen sie gegen die drohende Insolvenz ankämpfen. Auch knapp 60 km entfernt, in Freiburg, versucht eine Gruppe von Gastronomen der Krise zu trotzen; ihr Angebot: Sterneküche to go – passend zum Aktionstag „#DeutschlandBestellt“, den ihr Branchenverband bundesweit für den 22.4. proklamiert hat. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.04.2020SWR Fernsehen

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