Billy the Kid

Skrupel plagen den jungen Mann, der als Billy the Kid (Tom Blyth) bekannt wird: „Glaub mir, ich will dich nicht töten“, mahnt er Joe Grant 1877 im texanischen El Paso. Doch der Kopfgeldjäger drückt mit der Pistole ab, aus der sein Gegenüber insgeheim zwei Kugeln entfernt hat. „Du kannst immer noch gehen, Joe“, reagiert Billy: „Rette dein Leben“! Aber der Prahlhans drückt erneut ab – vergeblich. Erst nach diesem Schauspiel knallt ein Schuss – und eine Rückblende um sechs Jahre nach New York zeigt, welche Erfahrungen der Junge auf seinem Weg zum Pistolenhelden gesammelt hat.
1871 leben die Familien irischer Einwanderer in Elendsvierteln. Henry McCartys (Jonah Collier) Mutter Kathleen (Eileen O’Higgins) drängt ihren wenig begeisterten Ehemann Patrick (Joey Batey), das Glück im Westen zu suchen. Flugblätter versprechen gute Aussichten für fleißige Menschen in Coffeyville in Kansas. Die beiden Söhne Henry und Joe (Leif Nystrom) könnten hoffentlich ihr Schicksal bestimmen. Die befreundete Familie O’Connor will mitreisen.
Der Treck droht gleich am Anfang an den Kosten zu scheitern. Aber Henry lernt den alten Kutscher Moss (Timothy Webber) mit einem Glasauge kennen, der auf Begleitschutz verzichtet und wenig Geld verlangt. Als die Gruppe einen reißenden Fluss überquert, geht der Großteil der Habe im Wasser verloren. Patrick ertrinkt beinahe. Etwas später greifen Banditen an und erschießen Frank O’Connor. Stärker als zuvor will Henry sich schützen und seinen Willen durchsetzen. Daher faszinieren ihn Waffen. Daraufhin grummelt Moss, dass es wohl so weit sei: Er lehrt ihn zu schießen und zu treffen. Denn „ziele damit niemals auf einen Mann – es sei denn, du willst ihn töten“.
Das Ziel enttäuscht die Neuankömmlinge, weil sie lediglich ein paar Zelte und Unmengen an Schlamm vorfinden. Waffen vermitteln dem Jugendlichen Sicherheit. Wann übertritt der Junge die Grenze zur Gesetzlosigkeit? Steckt ein geborener Verbrecher hinter dem unschuldigen Gesicht? Oder glaubt er wirklich an seine Überlegenheit? (Text: SGE)

Billy McCarty meint, in die Rolle des Beschützers schlüpfen zu müssen. Schwer trägt er an seiner Verantwortung etwa für seine Mutter: Kein Ereignis erschüttert ihre Überzeugung, mit Optimismus und praktischem Denken sämtliche Probleme zu bewältigen.
Nach dem Tod des Vaters naht Rettung vor dem Elend: Kümmert sich ein charmanter und rücksichtsvoller Mann wie Henry Antrim um die verwitwete Kathleen und ihre beiden Kinder? Indes beobachtet Billy kurz nach der Hochzeit, wie sein Stiefvater drei Mexikaner aus fadenscheinigen Gründen lynchen lässt und seinen Sadismus austobt. Die grausame Behandlung erschüttert den Jungen, zumal sein bester Freund Carlos Mexikaner ist. Ohnehin knüpft er Kontakte zur Bevölkerung mit spanischen Wurzeln und lernt ihre Sprache.
Kathleen rechtfertigt gegenüber Billy, dass sie diesen Ehemann gewählt habe – denn nur wenige Verehrer seien bereit, den Nachwuchs einer Witwe zu versorgen. Sie liebt Henry nicht, doch er bietet ihr mitsamt den beiden Söhnen einen gewissen Wohlstand. Von diesem Arrangement profitiert Billy fünf Jahre. Eines Tages schröpft er zusammen mit Carlos einige Kartenspieler. Doch ein Mann aus dieser Runde kommt nicht damit klar, gegen einen Mexikaner zu verlieren: Deshalb erschießt er Carlos.
Unterdessen erfährt Kathleen, dass Henry regelmäßig bei Prostituierten verkehrt. Als ein Geschäftsabschluss platzt, verprügelt er wütend Hattie im Hurenhaus. Sie warnt ihre Freundin Kathleen vor dem brutalen Mann. Billy spürt seinen Stiefvater auf und schlägt ihn. Zu Hause erwähnt Henry die Abreibung nicht, sondern befiehlt einen Umzug. Auf dem Weg nach Silver City kommt es zu einem dramatischen Vorfall. (Text: SGE)

Auf der Flucht vor Henry Antrims Gläubigern landet er zusammen mit Kathleen und den beiden Jungen in Silver City. Beim Schürfen von Silber jagt er seinen Partner in die Luft und überlegt knapp die Explosion. Jetzt will er die Finger von der Arbeit in den Minen lassen. Henry umkreist seinen Stiefsohn wie eine Klapperschlange – immer auf der Hut vor der nächsten Bewegung. Beinahe über Nacht wird Billy erwachsen, während seine Mutter zerfällt.
Obwohl sein Freund Carlos beim Kartenspiel erschossen wurde, landet der Junge wieder bei den Zockern – denn außer schießen und reiten kann er nicht viel. Immerhin würden diese Fähigkeiten für einen Job als Cowboy reichen. Aber Rancher Matthews weist Billy zurück. Da kommt das Angebot von Billys neuem Kumpel Jesse gerade recht, mit einer Bande Vieh vom bösartigen Matthews zu stehlen.
Billy beschreitet die schiefe Bahn, um die Arztrechnungen für Joe zu zahlen. Trotz der Mühen stirbt der Bruder an Tuberkulose. Henry erscheint zu spät beim Begräbnis vom Stiefsohn und verkauft sich laut als angeblich geläuterter Mensch. Etwas später stiehlt der Taugenichts Geld von Kathleen – die letzte Reserve, die Henry nicht mit seinen Lastern durchbringen sollte. Mit vorgehaltener Waffe jagt Billy den Übeltäter in ein ungewisses Schicksal. Etwas später verliert Billy jeden Halt. (Text: SGE)

Billy hat seine Hinrichung vorgetäuscht und ist entkommen, doch er wird von einer korrupten Clique verfolgt. Der Flüchtige nennt sich nun William H. Bonney. In Texas wird er von Mr. Hooker gedemütigt, erhält aber einen Job als Cowboy.
Eine schlechte Ratgeberin verlangt von Billy, Pferde in Fort Grant zu stehlen. Dummerweise bringt er ein erbeutetes Tier zum Hufschmied, der das Brandzeichen erkennt und Verdacht schöpft. Billy zieht weiteren Ärger an, als er in einer Bar auf den betrunkenen Hufschmied trifft und dieser frühere Soldat ihn als Pferdedieb beschimpft. Der Colt sitzt locker beim alten Säufer, den Billy in Notwehr erschießt.
Beim überstürzten Aufbruch aus der Stadt ringt er mit seinem Gewissen. Deshalb reitet er zurück, um ein faires Verfahren zu erhoffen. Welche Überraschung, als die lokalen Behörden seine unterschiedlichen Identitäten verbinden: Jetzt geht es um sämtliche Vergehen von William H. Bonney und seiner ursprünglichen Persönlichkeit Billy Antrim. Alleine und mittellos wandert der junge Mann durch das unbekannte Land, bevor er irgendwo zusammenbricht. Können der Spießgeselle Jesse und sein Mädchen Barbara helfen? Welchen Preis muss Billy für seine Rettung zahlen? (Text: SGE)

Keine gute Idee, Jesse die Frau auszuspannen! Warum will Barbara bloß nicht einsehen, dass sie einen einzigen Mann an sich binden soll? Offensichtlich versteht niemand Billy – zumal sein Gesicht Suchplakate für Verbrecher schmückt und die Bevölkerung Kid Antrim fürchtet. Jesses Bande begrüßt nicht so viel Aufmerksamkeit. Also entscheidet Billy: Auf nach Chihuahua in New Mexico! Mit seinem mexikanischen Freund Segura geht er neue Risiken ein, die ihn in Lebensgefahr bringen. In New Mexico und in Arizona ist er verfemt, sodass er aus Furcht vor den Gesetzeshütern über die Grenze geht.
Sprachkenntnisse helfen nur bedingt, wenn Gringos als Landräuber gelten und verhasst sind. Billy latscht in eine Falle örtlicher Banditen, doch Segura eilt zur Hilfe. Die beiden Burschen lassen sich von attraktiven Schwestern ausnehmen. Als Einsatz im Kartenspiel gegen Ortiz bleibt Billy die Pistole und die zugehörige Munition. Er gewinnt und setzt sich ab. Aber Ortiz will das Geld mit Gewalt zurückholen. Billy wird endgültig zum Mörder, als er wohl überlegt seinem Gegner in den Kopf schießt. (Text: SGE)

Billy nähert sich Pat Garrett, der inzwischen zu Jesses Bande gehört. Der ehemalige Büffeljäger lässt seine Fassade nicht fallen: Wird er Billy in der Gefahr als Verbündeten oder als Feind behandeln? Auf Pats Ratschlag folgt der Heranwachsende wieder Jesse und macht mit bei den Überfällen. Ohnehin hegt Jesse keinen Groll gegen seinen Freund. Jetzt steht keine Frau zwischen ihnen, weil Barbara ein anderes Leben wählt: Sie will demnächst Kinder als Lehrerin unterrichten. Jesse verachtet diese Idee. Hingegen bewundert Billy diese Entscheidung und schämt sich seiner Bildungslücken.
Die Hüter des Gesetzes nehmen die Spur der Banditen auf. Viehdiebstähle säumen ihre Route. Andererseits kauft die Army Tiere und Fleisch dieser Raubzüge. Jesse verschleudert die Profite für Frauen und Schnaps. Die Bande versucht, Verluste durch Beutezüge an bewährten Stellen auszugleichen. Als die Tagediebe in eine Falle laufen, erhöht Billy seine Zahl der Todesopfer.
Stolz ergreift ihn, wenn die Zeitung ihn als herzlosen Schurken bezeichnet. Als Spitznamen wählt Pat für den Outlaw: Billy the Kid. Allerdings regt sich Billys restliches Gewissen, als er eine schlechte Nachricht über Segura erhält. Was unternimmt Billy, zumal er das Schicksal seines Freundes verschuldet? (Text: SGE)

Major Murphy heuert Jesse und seine Bande an. Er führt das große Wort in Lincoln. Mit Unterstützung der Gangster will Murphy nicht irgendwelche Geschäftsleute vor Überfällen schützen. Stattdessen soll sein Gegner John Tunstall fürchten, weiter die Interessen der Farmer zu vertreten. Vorerst hat Billy nichts dagegen, Murphys Rivalen einzuschüchtern. Allerdings bemerkt er, dass Landraub und Willkür den Farmern drohen: Sie bleiben machtlos wie die Mexikaner in einer ähnlichen Lage. Billy kann Segura nicht um Rat fragen, weil sein Freund nach all den schrecklichen Erfahrungen das Weite sucht.
Jetzt zahlen eben mächtige Männer für Billys gewalttätige Dienste. Ohnehin mag er die Gesellschaft von Murphys Gefolgsleuten Dolan and Riley, die wie der Outlaw aus Irland stammen. Nur schade, dass der Boss und die neuen Kumpane ebenso widerlich und korrupt wie die Oberschicht von Santa Fe handeln. Wird Billy auf die Seite von John Tunstall wechseln? Beeinflussen die Liebreize der geheimnisvollen Dulcinea die Entscheidung des zerrissenen Revolverhelden? (Text: SGE)

Die Fronten verhärten sich. Der historisch belegte Lincoln County War bricht bald aus. Jesse und seine Gang verschärfen ihre Angriffe auf Farmer, die mit John Tunstall und nicht mit dem Ausbeuter Murphy einen Vertrag abgeschlossen haben. Die Gangster quälen viele Mexikaner, die Murphy nicht gehorchen. Doch Billy liebt diese Kultur und will diesen Menschen nicht schaden. Deshalb überlegt er, nicht mehr als Unterdrücker aufzutreten und stattdessen in die Rolle eines Befreiers zu schlüpfen.
Billy will schnell entscheiden, ob er nun Tunstall und seine Pläne unterstützt. Ob ihm diese Veränderung helfen wird, wenn er künftig Pat treffen wird? Dieser gnadenlose Kriminelle wendet nach wie vor die bewährten Methoden an – allerdings künftig als Sheriff gegen Gesetzesbrecher und Verdächtige. Was bringt Tunstalls Fürsprache beim Gouverneur, damit Billy seinen Namen reinwaschen kann? Wie reagiert Jesse? (Text: SGE)