Folge 422

  • Das Ruhrgebiet

    Folge 422
    Es liest sich ganz einfach: DAS Ruhrgebiet. So als seien keinerlei Zweifel über die Einheit dieser Region gestattet. Doch das Revier ist alles andere als ein homogenes breites Band ineinander verwachsener Städte. Wie sollte es das auch sein? Immerhin zieht es sich mehr als 100 Kilometer von West nach Ost und knapp 70 Kilometer von Norden nach Süden. Ein Drittel der Landesbevölkerung Nordrhein-Westfalens lebt hier: etwa 5,3 Millionen Menschen. Wenn es heute tatsächlich etwas gibt, was die Menschen in den dreiundfünfzig selbstständigen Gemeinden rechts und links der Ruhr verbindet, dann ist es ihre gemeinsame Vergangenheit: Der Lockruf des schwarzen Goldes.
    Denn seine wirtschaftliche Bedeutung bezog das Ruhrgebiet in den vergangenen beiden Jahrhunderten vor allem aus seinen Steinkohlevorräten. Traditionell schloss sich an den Bergbau eine große Anzahl von Industrien an, besonders Eisen- und Stahlindustrie sowie chemische Industrie. Noch vor wenigen Jahrzehnten war es eine unumstößlich Wahrheit: Wer im Revier wohnte, arbeitete mittel- oder unmittelbar für Kohle und Stahl. Die Arbeiter ganzer Straßenzüge gingen morgens gemeinsam „auf Schicht“ – zur Zeche oder ins Werk. Arbeit einte, und der so entstandene Ballungsraum
    wurde für Millionen Menschen unterschiedlicher Herkunft zu einer neuen Heimat.
    Erst die Krise in der Montanindustrie in den 1970er Jahren schuf eine gänzlich neue Situation. Das wiederum betraf sie alle – und erforderte einen grundlegenden Strukturwandel im Ruhrgebiet. Es ist diese Vergangenheit, die den Menschenschlag im Ruhrgebiet geschaffen hat. Verbunden ist damit ein Charakter, der wirklich ,typisch“ ist – und nicht vor Stadtgrenzen Halt macht. So ist es heute egal, ob man in Duisburg am Büdchen steht, im Gelsenkirchener Revierpark Nienhausen oder vor dem Fußballstadion des BVB in Dortmund: Überall trifft man noch die Leute „von hier“, für die es wichtig ist, Dinge beim Namen zu nennen; die geradeheraus und nicht um den heißen Brei herumreden und dabei einen bisweilen derben Humor bevorzugen; mit denen man leicht ins Gespräch kommt und die man bereits nach dem ersten Satz an ihrem „Ruhrpott-Slang“ erkennt; die lieber ein Bierchen picheln als die Weinkarte zu studieren und sich ohnehin in der Gaststätte wohler fühlen als im Sterne-Restaurant – wenn nicht sogar bei „Pommes Rotweiß auffe Hand“.
    Der filmische Streifzug durch das Ruhrgebiet fördert Einblicke, die früher oft unbeobachtet blieben. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.09.2007Das Erste
    Autor: Clemens Gersch

Cast & Crew

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Fr 27.05.2016
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Di 15.01.2008
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Mo 14.01.2008
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Di 18.09.2007
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So 16.09.2007
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