2021, Folge 555–578

Die meisten (wenn nicht sogar alle) Folgen werden in verschiedenlangen Fassungen ausgestrahlt (32 und 52 Min.).
  • Folge 555 (43 Min.)
    Nicolas Chaléa und Nathan Roullot waren nicht immer Fischer: der Meeresbiologe und der Kaufmann leben aber leidenschaftlich gern am Meer und nun auch von ihm. Das wird immer komplizierter und verlangt den Männern immer ausgefeiltere Techniken und Strategien ab. Mit ihrem Boot, der „Sakana“, sind sie sechs Tage die Woche auf See, oft mehr als 13 Stunden am Tag. Unberechenbar und launisch sei das Meer, sagen sie, nie weiß man, wo der Fisch ist und nur mit viel Erfahrung, Können und einer Engelsgeduld stellen sie dem Seebarsch nach. Beide stammen aus dem Bigoudenland, einer malerischen Gegend im Departement Finistère, in der viele Traditionen noch gelebt werden: der Name des Bigoudenlandes bezieht sich auf den Kopfschmuck, die berühmten Spitzhauben, die die Frauen hier früher trugen.
    Sie krönten die spitzenverzierten Trachten bis ins 19. Jahrhundert. Ebenso wie die Musik – Bagads nennen sich die Musikensembles, bestehend aus Blasinstrumenten wie Bombarde und Dudelsack, dazu kommen viele kleine Trommeln, ganz in der Art schottischer Pfeifenkapellen. Es gibt viel zu entdecken in der Bretagne – der rauen Schönheit am Atlantik. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.01.2021arteDeutsche Online-PremiereSo 27.12.2020arte.tv
  • Folge 556 (43 Min.)
    Man kann Pelota mit der Hand spielen oder mit einem Schläger, auch mit einem eigens angefertigten Handschuh. Insgesamt gibt es etwa 20 Varianten. Wichtig dabei ist, dass es eine gegenüberliegende Wand gibt, die den geworfenen Ball zurückprallen lässt. Was sich einfach anhört, erfordert Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit. Im Baskenland wird dieser Sport seit Jahrhunderten betrieben. Hier wurde er erfunden und noch heute spielen ihn bereits die Kinder nach der Schule auf öffentlichen Plätzen und Straßen. Pelota gilt als das Spiel der Basken. Und als eines der wichtigsten identitätsstiftenden Merkmale einer Provinz, die eine bewegte Geschichte hinter sich hat, aus sieben Provinzen besteht und auf der Grenze zweier Länder liegt.
    Ellande Alfaro spielte lange Zeit als Profi Pelota, heute produziert er die Bälle für das Spiel. Sie sind aus Gummi, Schafwolle und anderen einheimischen Materialien. In seiner Freizeit ist er als Schiedsrichter unterwegs, bewertet Spiele und unterrichtet junge Spieler. Die Brüder Jon und Patxi Tambourindeguy sind bis heute aktiv, spielen in der baskischen Liga. Für sie alle ist wichtig, dass Pelota lebendig bleibt. Ein Symbol der Eigenständigkeit – und sportliches Mittel der Politik. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.01.2021arteDeutsche Online-PremiereSo 03.01.2021arte.tv
  • Folge 557 (43 Min.)
    Es ist eines der kleinsten Völker Europas: Die ethnische Minderheit der Seto lebt im Süden des heutigen Estland, ihr traditionelles Siedlungsgebiet reicht bis über die nahe Grenze hinein ins westliche Russland. Kulte und Zeremonien werden ernsthaft praktiziert. Zwar nimmt heute nicht mehr jeder die alten Legenden für bare Münze – da sie aber dem kleinen Volk ihre Identität geben, bleibt Tradiertes elementar.Das ganze Jahr hindurch ist Vizekönig Rein Järvelill im estnischen Siedlungsgebiet der Seto unterwegs, gerade jetzt vor dem Fest. Die Dörfer und einzelnen Höfe liegen verstreut und zum Teil sehr weit entfernt voneinander.
    Überall sind die Seto mit der Vorbereitung ihres wichtigsten Rituals beschäftigt: Schmuckschmiede, Seifenmacher, Köche und Sänger, sie alle wollen mithelfen, diesen besonderen Tag gebührend zu begehen.Schon die Kinder werden dabei mit den alten Traditionen vertraut gemacht. Der Festtag selbst ist dann endlich die Gelegenheit, die Trachten anzuziehen. Frauen zeigen ihren üppigsten Silberschmuck, Chöre singen alte Lieder. Und schließlich der Höhepunkt, das große Finale, nämlich die Wahl des Vizekönigs. Rein Järvelill gibt alles, um das Seto-Volk ein weiteres Mal hinter sich zu vereinen – seine Konkurrenten nicht minder. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.01.2021arteDeutsche Online-PremiereSo 24.01.2021arte.tv
  • Folge 558 (43 Min.)
    Dr. Tony Mignucci hat sich auf den Schutz von Meeressäugern spezialisiert. Er gründete ein Netzwerk, das die Rettung verletzter Meeresbewohner organisiert.
    Die kleine Moana kam verwaist ins Seekuh-Krankenhaus zu Dr. Tony Mignucci. Das nur wenige Monate alte Seekalb wurde allein und hilflos an einem Strand gefunden, und es ist fraglich, ob es ohne Mutter überleben wird. Dr. Mignucci und sein Team vom „Manatee Conservation Center“ in der Hauptstadt San Juan werden in jedem Fall alles tun, um Moana zu helfen. Seit über 30 Jahren kümmern sich haupt- und ehrenamtliche Retter hier um verletzte Meeresbewohner, die in der Regel Opfer von Motorbootunfällen geworden sind. Neben Seekühen gehören aber auch Pelikane und Schildkröten zu den Patienten. Einige von ihnen werden nie wieder in die Freiheit entlassen werden können, zu schwer und dauerhaft sind ihre Beeinträchtigungen.
    Aber wenn es dann doch gelingt nach all den Mühen, ist das für alle Helfer ein besonderer Moment. So wie bei Mabo und Tureygua, den beiden Seekühen, die in einer großangelegten Aktion wieder ausgewildert werden. Ob es dagegen Moana schaffen kann, ist noch ungewiss: Tag und Nacht wird das Jungtier beobachtet, in genauer Taktung mit Ersatzmilch versorgt. Dennoch verschlechtert sich ihr Zustand zusehends. Dr. Mignucci hat nun auch noch festgestellt, dass die kleine Seekuh an einer lebensgefährlichen Infektion leidet. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob der Einsatz des Teams in der Auffangstation am Ende Erfolg hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.02.2021arteDeutsche Online-PremiereSo 31.01.2021arte.tv
  • Folge 559 (43 Min.)
    Molly, die ausgebildete Wolfsspürhündin, hilft Lea bei der Spurensuche in der Lausitz – Heimat der größten Wolfspopulation Deutschlands.
    Die Lausitz – Heimat der größten Wolfspopulation Deutschlands. Vor über zwei Jahrzehnten ist das Raubtier hierher zurückgekehrt.Die Wildbiologin Lea Wirk erforscht die Reviere der Wölfe zusammen mit Molly, ihrer ausgebildeten Wolfsspürhündin. Sie wollen die Wolfs-Population im Blick behalten – vor allem den Nachwuchs, die Welpen. Jeder Tag ist eine neue, immer wieder überraschende Spurensuche.Lea Wirk und ihre KollegInnen sammeln Daten, aus denen sie abzulesen versuchen, wie viele Wölfe in den verschiedenen Territorien der Region unterwegs sind. Was fressen sie, wie bewegen sie sich, wie verschieben sich die Grenzen ihrer Reviere und wie sieht es mit Nachwuchs aus? Denn eine ausreichende Zahl an Welpen ist wichtig für den Wolf, um sich dauerhaft in ganz Deutschland zu etablieren.
    Doch wie kommt man den scheuen und klugen Wildtieren auf die Spur? Spürhündin Molly ist darauf trainiert, Wolfskot zu suchen. Anhand dieser und weiterer Spuren wie Fellhaaren, Pfotenabdrücken oder Bildern aus Kamerafallen rekonstruiert Lea den aktuellen Zustand und die Entwicklung der lokalen Wolfspopulationen – das sogenannte Wolfsmonitoring. Leas und Mollys Einsatzgebiet ist die Lausitz, ein im Süden Brandenburgs und im östlichen Teil Sachsens gelegener Landstrich.
    Um die 30 Wolfsterritorien gibt es hier – es ist das dichteste Vorkommen in Deutschland. Wölfe leben in Rudeln. Diese Familienverbände bestehen aus einem Wolfspaar, dessen Welpen und dem Nachwuchs des Vorjahres. Solange die Welpen klein sind, werden sie vom Rudel mitversorgt. Nach spätestens zwei Jahren wandern sie ab, um selbst ein Rudel zu gründen. So hilft der Nachwuchs, neue Gebiete in Deutschland zu besiedeln und das Wolfsvorkommen weiter zu stabilisieren. Doch was den Wolf freut, sorgt bei anderen für Unbehagen: Schafhalter Rainer Fehrmann hat auf dem Acker vor seiner Weide verdächtige Spuren entdeckt. Ein Wolf auf der Suche nach leichter Beute? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.02.2021arteDeutsche Online-PremiereSo 07.02.2021arte.tv
  • Folge 560 (52 Min.)
    Eulen! Im Mittelalter gefürchtet als Hexenvögel und Todesboten, seit jeher aber auch verehrt als Symbole der Weisheit und als Glücksbringer. Heute sind die nachtaktiven Vögel wieder auf dem Vormarsch und in ganz Europa streng geschützt. Es gibt 13 europäische Eulenarten. Die kleinste ist der sehr seltene Sperlingskauz, die größte der Uhu mit einer Flügelspannweite von bis zu 1,70 Metern. In der Eifel lebt der dichteste und am besten untersuchte Uhu-Bestand Deutschlands. Dank engagierter und leidenschaftlicher „Eulenhüter“.Mitte des 20 Jahrhunderts war der Uhu fast vollständig ausgerottet. Als Konkurrent der Jägerschaft wurde er rigoros bejagt, aus Aberglaube an Scheunentore genagelt, seine Jungen gestohlen und verkauft.
    Inzwischen gibt es ihn wieder zahlreich auch in Deutschland. Stefan Brücher betreut seit über 40 Jahren die Uhus der Eifel – inzwischen 164 Brutpaare. Wenn der Frühling kommt, stehen für den Uhu-Schützer arbeitsreiche Monate an, es beginnt die Brutzeit. Sein Ziel ist es nicht nur, den Bestand wiederaufzubauen, sondern auch dafür zu sorgen, dass die Gefahren für alle Eulen erkannt und minimiert werden.Er seilt sich an Felswänden ab und klettert auf Feuerleitern, um junge Uhus zu beringen.
    Auch um kranke oder verwaiste Jungtiere kümmert er sich, liefert sie in Pflegestellen ein. Ein junger Uhu mit hängenden Flügeln bekommt in der Wildvogelpflegestation Kirchwald eine zweite Chance. Immer wieder finden aber auch Spaziergänger oder Anwohner hilfsbedürftige Eulen.Eine von Rabenvögeln verletzte Steinkauz-Mutter und ihre Kinder finden Hilfe bei Sylvia Urbaniak, Mitgründerin der Greifvogelhilfe Rheinland. Hingebungsvoll päppelt sie die ihre Findlinge wieder auf, um ihnen schließlich ein zweites Leben in Freiheit zu schenken. Auch Peter Müller und seine Frau Rita sind seit Jahrzehnten leidenschaftliche Eulenhüter.
    Ihrem unermüdlichen Engagement ist zu verdanken, dass die Steinkäuze im Kreis Euskirchen wieder Nistplätze und geeignete Jagdreviere finden.Was die Zukunft für die Uhus angeht, ist Stefan Brücher vorsichtig optimistisch: „Die Uhus werden in der Eifel überleben, da bin ich mir eigentlich sicher, was spannender ist, ist wie es drum herum ist. Die Eifel ist ja schon ein Stück Welt, das, ich sag mal Uhus produziert, die in alle Himmelsrichtungen fliegen und ob in Holland, Belgien und Frankreich irgendwann die Uhus wieder relativ normal sein werden, das hoffe ich, aber ich weiß es nicht“. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.02.2021arteDeutsche Online-PremiereSo 14.02.2021arte.tv
  • Folge 561 (43 Min.)
    Ein schweres Pferd, das am Ende einzig für die Fleischproduktion gezüchtet wurde, in ein elegantes Arbeitspferd zu verwandeln, war eine Herausforderung für die Züchter der Region Le Perche.
    Hector ist ein dreijähriger Percheron-Hengst, der auf dem Gestüt „Centre de Valorisation du Haras national du Pin“ zu einem universell einsetzbaren Arbeitspferd ausgebildet werden soll. Das Gestüt, einst von Ludwig XIV. errichtet, um seiner Armee den Nachschub an Reittieren zu sichern, hat eine immense Erfahrung mit Pferden. Mit Percherons allerdings beschäftigen sich die Trainer und Ausbilder noch nicht so lange – galten diese Pferde doch über viele Jahrhunderte hinweg als schwerfällige Arbeitstiere der Landbevölkerung.Erst in den letzten Jahren erlebte die Rasse eine Renaissance. Ein verändertes Umweltbewusstsein lässt viele Menschen auf dem Land wieder auf diese ausdauernden und gutmütigen Kraftpakete zurückgreifen.
    So helfen Percherons bei der Feldbestellung, der Ernte, der Waldrodung und auch im Weinanbau. Züchter und Ausbilder haben zudem weitere Einsatzmöglichkeiten der Tiere entdeckt: Die Pferde sind heute im Polizeidienst oder ziehen romantische Hochzeitskutschen.Wie und wo Hector eines Tages eingesetzt wird, ist noch nicht klar, in wenigen Monaten soll er verkauft werden – deshalb bereitet sein Gestüt ihn auf alle Aufgaben vor, die von einem modernen Percheron erwartet werden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.02.2021arteDeutsche Online-PremiereSo 21.02.2021arte.tv
  • Folge 562 (43 Min.)
    Kalkstein von der kroatischen Insel Brac war über viele Jahrhunderte einer der begehrtesten Baustoffe Europas – Paläste und Kathedralen entstanden aus dem edlen weißen Stein. Die Ausbildung der Steinmetze hat Tradition, viele von ihnen erlangen bis heute auch als Künstler hohes Ansehen, vor allem wegen ihrer Skulpturen. Der Handwerksberuf hatte zwischenzeitlich an Strahlkraft verloren, mittlerweile wandelt sich das. Diese ganz besondere Ausbildung ist wieder im Kommen, auch bei jungen Frauen. Die 16-jährige Vanessa Martinic arbeitet an einer imposanten Amphore aus Kalkstein. Es ist eine der Aufgaben, die sie während ihrer Ausbildung zur Steinmetztechnikerin absolvieren muss.
    Vanessa ist das einzige Mädchen unter den insgesamt sieben Lehrlingen ihrer Klasse. Es ist ihr Traumberuf, denn hier kann sie ihre künstlerische Ader voll ausleben. Seit Jahrhunderten schon inspiriert Kalkstein Künstler und Bildhauer, dient als Baustoff für beeindruckende Paläste und Kirchen. Auch im Weißen Haus in Washington und im Berliner Reichstag ist Kalkstein von der Adria-Insel verbaut. Darüber hinaus experimentieren viele Künstler auf Brac mit dem Rohstoff, erschaffen Plastiken und moderne Skulpturen, die sie in Galerien verkaufen.
    Zu ihnen gehört die Familie Jaksić. Alle Mitglieder der Familie sind Künstler, Großmutter Ida entwirft und fertigt sogar Kleider aus Kalksteinplättchen – außergewöhnlicher geht es kaum. Kein Wunder, dass eine bekannte Musikerin jetzt auf den Geschmack gekommen ist und in diesem Aufsehen erregenden Outfit auftreten will. Auch Steinmetz-Azubi Vanessa arbeitet daran mit. Für die Insel Brac ist das wiedererwachte Interesse an der altehrwürdigen Kalkstein-Tradition wichtig – denn nur so hat dieses stolze Export- und Kulturgut eine Zukunft. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.03.2021arteDeutsche Online-PremiereSo 28.02.2021arte.tv
  • Folge 563 (43 Min.)
    Dank der Tatkraft des neuen Diakons kann nun Gottesdienst im 25 Meter langen und 7 Meter breiten Kirchenschiff gefeiert werden.
    Mitten im Trubel des Hamburger Hafens, zwischen Containerschiffen, Schleppern und Schuten, gibt es ein echtes Kleinod: die Flussschifferkirche, eine schwimmende Kirche. Ein „Seelenhafen“ sozusagen, an dem Menschen mit ihren Sorgen und Nöten andocken können – und der dank der Ideen und der Tatkraft eines neuen Diakons in Zukunft wieder ein besonderer Treffpunkt werden soll.Der Hamburger Hafen ist der größte Seehafen Deutschlands und der drittgrößte in Europa. Inmitten der historischen Speicherstadt ankert mit der Flussschifferkirche eine Insel der Ruhe. Die Idee entstand vor rund 150 Jahren auf Initiative des evangelischen Theologen Johann Hinrich Wichern und einiger christlicher Missionare, die sich um die Binnenschiffer im Hafen kümmerten, als Ergänzung zur Arbeit der Seemannsmissionen für die Hochsee-Matrosen aus aller Welt.
    1952 wurde ein ehemaliges Transportschiff zur schwimmenden Kirche umgebaut.Ein Förderverein ist für die „Flusi“ verantwortlich, wie sie liebevoll genannt wird. Mit dem neuen Diakon und Geschäftsführer Mark Möller sollen nun frischer Wind und neue Ideen in die Binnenschifferkirche einziehen. Nach Jahren als Seelsorger in England macht er sich mit dem Hamburger Hafen vertraut.
    Er besucht den Turmbläser auf der St. Michaelis-Kirche, den „Michel-Türmer“ Josef Thöne, und bereitet schon seine erste größere Veranstaltung in der Flussschifferkirche vor, den Erntedank-Gottesdienst. Mit zum Team der „Flusi“ gehört auch die Diakonin Christel Zeidler. Sie versorgt mit der Kirchenbarkasse „Johann Hinrich Wichern“ einmal pro Woche Binnenschiffer, die weiter draußen im Hafen festgemacht haben.Währenddessen fiebert der Schiffsfotograf Dietmar Hasenpusch einem ganz anderen Ereignis entgegen: der Rückkehr des legendären Viermasters „Peking“ nach Hamburg – nach fast einem Jahrhundert. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.03.2021arteDeutsche Online-PremiereSo 07.03.2021arte.tv
  • Folge 564 (43 Min.)
    Im Schweizer Kanton Uri pflegen die Bauern an den fast senkrechten Steilhängen eine gefährliche Tradition: das Wildheuen. Seit Jahrhunderten mähen sie hier in den Alpen das Gras für ihre Tiere auch oberhalb der Weiden. Dafür braucht es vor allem Kondition und absolute Trittsicherheit. Doch es lohnt sich, denn Wildheu ist extrem gesund für die Tiere, das regelmäßige Mähen hält die Wiesen frei von Wildwuchs und ist obendrein ein Schutz vor Lawinen. Hoch über dem Vierwaldstättersee beginnt jeden August ein gefährliches Abenteuer: die Saison der Wildheuer. Sepp Herger ist von Kindesbeinen an mit seinen Eltern auf der Alm, ein anderes Leben kann er sich kaum vorstellen.
    Vor acht Jahren hat er sich eine eigene Bergweide im Kanton Uri gekauft, hier lebt er den Sommer über mit seiner Frau Andrea – in 1.500 Metern Höhe. Die beiden hüten dort oben 80 Kühe, haben eine eigene Ziegenzucht, sind Käsebauern und nicht zuletzt Wildheuer. Die schwer zugänglichen Wildheuwiesen, liebevoll „Wildi“ genannt, sind voller Kräuter und Blumen, das Heu ist nährstoffreich und regelmäßiges Mähen sorgt dafür, dass die Flächen frei von Wald bleiben und damit auch sicher vor Lawinen. Dafür zahlt der Kanton seinen Bauern sogar Geld – doch das Wildheuen bleibt nicht nur körperlich mühsam, sondern ist vor allem extrem gefährlich.
    Der Tag im Sommer beginnt früh für Sepp und seine Frau. Nachdem die Kühe im Freien, direkt auf der Alm, gemolken wurden, geht es für Andrea in die eigene Käserei und für Sepp auf die „Wildi“ – die steilen Wildheuwiesen. Nicht nur, dass er das Heu der Wiesen überweigend von Hand mäht, er muss es auch zu 80 Kilogramm schweren Ballen binden – allein sechs Tonnen wurden es in diesem Sommer. Auf noch steileren und höher gelegenen Wiesen kommt auch schon mal schweres Gerät zum Einsatz: Mäher und Helikopter. Ein Abenteuer ganz in der Tradition der Schweizer Bergbauern – und das vor einer atemberaubenden Kulisse. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.03.2021arteDeutsche Online-PremiereSo 14.03.2021arte.tv
  • Folge 565 (43 Min.)
    Peter Ibe ist Biberschützer aus Leidenschaft. Schon in den 70er Jahren engagierte sich der Biologe an der Elbe und half bei Umsiedlungsprojekten mit, um die letzten heimischen Biber zu retten. Hunderte Tiere fing er damals. Und seine Bemühungen haben sich ausgezahlt, denn bis heute hat sich die Zahl der Biber auf mehrere Tausend erhöht. Ein großer Erfolg. Doch bei aller Freude über das geglückte Comeback gibt es inzwischen auch kritische Stimmen, die eine Bestandsregulierung und den Abschuss von „Problem-Tieren“ fordern, wenn sie Flüsse anstauen oder Schäden in der Landwirtschaft anrichten.
    Auch der zunehmende Straßenverkehr und die Rückkehr der Wölfe bedrohen den Biber. Peter Ibe und seine Mitstreiter beobachten diese Entwicklungen sehr genau und hoffen, dass sich das Gleichgewicht in der Natur von allein regeln wird. Bis dahin setzen sie weiter auf die Rettung der Biber und sind zur Stelle, wenn einer von ihnen zum Beispiel mal wieder in einen Garten eingedrungen ist. Ibes Kollegin, die Biberberaterin Annett Schumacher, hat gerade einen verletzten Jungbiber gefangen, den sie nun gesundpflegen und wieder aussetzen möchte. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.03.2021arte
  • Folge 566 (43 Min.)
    Andrei Ciobanu ist verzweifelt. Seit Monaten holt der Fischer aus dem kleinen Dorf Letea im Donaudelta kaum noch genügend Fische aus dem Wasser, um sich und seine Frau ernähren zu können. Die Gründe dafür sind vielfältig: industrieller Fischfang, zunehmender Tourismus und Umweltverschmutzung. Und jetzt im Frühjahr kehren auch noch die hungrigen Pelikane aus ihren afrikanischen Winterquartieren ins Delta zurück. Sie fressen nicht nur massenweise Fisch, sondern zerstören mit ihren scharfen Schnäbeln auch die Netze von Andrei und seinen Nachbarn.Die Fischer im Delta sehen sich als große Verlierer einer Entwicklung, die gleich nach dem Ende der kommunistischen Ära in Rumänien begonnen hatte: Privaten Tourismus gab es bis dahin nur wenig, und die Pelikane wurden von den Behörden gejagt, weil sie offiziell als Feinde der Fischerei galten.
    Heute ist dies vorbei, und Biologen wie der Vogelkundler Eugen Petrescu haben durchgesetzt, dass der Pelikan und andere Wasservögel im Donaudelta unter Schutz stehen.
    Das Ergebnis: Ihre Zahl hat sich in den vergangenen Jahren vervielfacht. Immer neue Kolonien sind entstanden. Die Tiere dehnen ihre Fangreviere aus und nehmen jedoch genau dadurch vielen Fischern ihre Lebensgrundlage. Während Umweltschützer und Wissenschaftler das Pelikan-Projekt als Erfolg für die Renaturierung des Donaudeltas feiern, geraten die verbliebenen Bewohner der umliegenden Dörfer zunehmend in Bedrängnis. Ein unlösbarer Konflikt, so scheint es – oder gibt es doch noch einen Ausweg? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.04.2021arteDeutsche Online-PremiereSo 04.04.2021arte.tv
  • Folge 567 (43 Min.)
    Einer, der gegen das Sterben der Weinberge in Frankreich ankämpft, ist der Reben-Züchter Lilian Bérillon. In Villeneuve-lès-Avignon, einer kleinen Gemeinde in Südfrankreich, besitzt er eine Baumschule. Sein Metier ist eher unbekannt, und doch ist es das Zünglein an der Waage, wenn es um den Fortbestand und die Langlebigkeit der Pflanzen geht: Die Qualität der von ihm gezüchteten Rebstöcke entscheidet über die Güte der Trauben, die später an ihnen wachsen werden. „Die Situation ist durchaus ernst: Früher pflanzte man Reben für 80 bis 100 Jahre, heute haben sie nur noch eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren – der moderne Weinanbau trägt dafür einen Teil der Verantwortung“, sagt Lilian.
    Er pflegt enge Beziehungen zu den Winzerinnen und Winzern und bereist Weingüter im ganzen Land, um maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln.Auch die nördlich von Lyon gelegene Weinregion Beaujolais durchlebt eine bewegte Zeit. Die umstrittene Qualität des Beaujolais nouveau hat eine ganze Region in die Krise geführt. Hier hat Julien Merle, ein junger Winzer in fünfter Generation, komplett mit der bisherigen Anbaupraxis gebrochen. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Nathalie arbeitet er in bester bäuerlicher Tradition: ökologisch, ohne Chemie. Das Ergebnis sind junge Naturweine, die nicht nur in Frankreich, sondern weltweit im Trend sind. Werden sich die „jungen Wilden“ durchsetzen auf dem Weinmarkt? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.04.2021arteDeutsche Online-PremiereSo 11.04.2021arte.tv
  • Folge 568 (43 Min.)
    Jedes Jahr im Frühsommer werden auf den Sandbänken und an den Stränden der Nordsee Hunderte Seehundbabys geboren. Manchmal werden diese Welpen von der Mutter getrennt und können nicht mehr gesäugt werden. Dies passiert zum Beispiel, wenn Menschen oder Hunde den Robbenbabys zu nah kommen oder sie sogar streicheln. Riecht ein Jungtier nach Mensch, wird es von der Mutter nicht mehr angenommen und zurückgelassen, dann heult es vor Hunger und Einsamkeit.Von Borkum bis Helgoland sammeln die Robben-Retter sie ein und bringen sie in die nächstgelegene Seehundstation.
    Dort werden die höchstens acht Kilogramm schweren Babys tierärztlich versorgt, wieder aufgepäppelt und in den nächsten Wochen aufgezogen. Sie lernen vor allem, selbstständig Fisch zu fressen und den Konkurrenzkampf mit Artgenossen zu bestehen, bevor sie an einsamen Strandabschnitten, dann mit strammen 25 Kilo Gewicht, wieder ausgewildert werden.Während die Seehunde im Sommer ihre Babys zur Welt bringen und dann ihre Paarungszeit durchleben, fressen sich die fast doppelt so großen Kegelrobben Speck für den Winter und für ihre Hochsaison an.
    Die mit bis zu 2,5 Meter Körperlänge und 300 Kilogramm Gewicht größten Raubtiere Deutschlands haben ihr Zuhause zunächst ab November meist auf der Helgoländer Düne. Hier bringen Mütter binnen weniger Tage über 500 Junge zur Welt, ihr Markenzeichen ist das flauschig-weiche, schneeweiße Fell. Heute sorgen auch auf Helgoland, Deutschlands einziger Hochseeinsel, Robben-Ranger und andere Retter dafür, dass die Babys ungestört sind – und dass sie nicht zwischen die Fronten der mächtigen Bullen geraten, die hier zeitgleich ihre Paarungskämpfe austragen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.04.2021arteDeutsche Online-PremiereSo 18.04.2021arte.tv
  • Folge 569 (43 Min.)
    Als die kleine australische Stadt Northam vor ein paar Jahren beschloss, ihre großen, leerstehenden Weizensilos von einem lokalen Künstler bemalen zu lassen, ahnte noch niemand, was für ein Erfolg dies werden würde. Plötzlich strömten Touristen und Besucher aus allen Teilen des Landes herbei, und der kleine, bis dahin verschlafene Ort war plötzlich in aller Munde. Kein Wunder, dass bereits ein Jahr später eine andere Stadt nachzog und ihre Silos ebenfalls mit Alltagsszenen gestalten ließ. Inzwischen gibt es schon 44 dieser Riesenkunstwerke, die meisten davon auf einer fast 200 Kilometer langen Route, dem Silo Art Trail, dem Silo-Kunst-Pfad.
    Auch die Stadt Goroke will jetzt dazugehören. Die abgelegene 300-Seelen-Gemeinde möchte sich als jüngster Ort der größten Freiluft-Galerie der Welt anschließen. Die Motive haben die Einwohnerinnen und Einwohner selbst ausgesucht: einen Eisvogel, genauer einen Kookaburra oder Jägerliest, und eine Australische Elster, die im Deutschen auch Flötenkrähenstar genannt wird. Als Künstler entschied sich die Stadt für Geoffrey Carran, der bekannt ist für seine lebensechten Vogelporträts. Ein solch großes Gemälde hat Geoffrey bisher noch nie gemalt, und so ist dieser Open-Air-Auftrag auch für ihn eine Herausforderung.
    Nicht nur die Größe der stillgelegten Weizensilos muss nämlich in Betracht gezogen werden, sondern auch die Komposition der Bilder ist wichtig. Schnell merkt Geoffrey, dass er mit den beiden Vögeln allein nicht auskommt. Und so will er nun noch einen dritten Vogel malen – einen Rosakakadu, der sich harmonisch zwischen die anderen beiden einfügt. Aber das ist nur eine von vielen Überraschungen und Unwägbarkeiten, die solch ein Projekt mit sich bringt – wenn Kunst auf Silos trifft. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.05.2021arteDeutsche Online-PremiereSo 02.05.2021arte.tv
  • Folge 570 (33 Min.)
    Ziegenhändler Saedne darf oben auf der Eisenerz-Ladung umsonst mitfahren.
    Durch Mauretanien verläuft eine einzigartige Bahnlinie, quer durch ein Meer aus Sand. 700 Kilometer Gleise führen hier seit 1963 mitten durch die Sahara. Gebaut wurde Mauretaniens Wüstenexpress hauptsächlich, um Eisenerz bis an die Atlantikküste zu transportieren. Jede Fahrt ist eine echte Herausforderung für Mensch und Material – zum Beispiel durch plötzliche Sandverwehungen oder auch freilaufende Kamele.
    Als Transportmittel ist der Zug inzwischen für viele Wüstenbewohner absolut unverzichtbar geworden. Die 20-stündige Reise ist immer wieder aufs Neue ein Abenteuer. Der Abfahrtsort Zouérat war früher ein kleines, verschlafenes Dorf. Inzwischen leben hier etwa 50.000 Menschen, viele vom Abbau des wertvollen Bodenschatzes. Hier wird Eisenerz gefördert, vor allem für europäische Stahlproduzenten. Millionen Tonnen sind es pro Jahr.
    Auch Sidi Mohamed lebt in Zouérat, er ist seit 28 Jahren Zugführer. Den Zug, seine Ladung und seine Passagiere sicher durch die Sahara zu steuern, liegt in seiner Verantwortung. Sonne, Sand und das schiere Gewicht der über 100 Erzwaggons sind eine enorme Belastung für die Technik. Mauretaniens einzige Bahnstrecke verbindet zwei völlig gegensätzliche Regionen miteinander, einen der abgelegensten Zipfel der Sahara und die Atlantikküste.
    Es ist einer der spektakulärsten Rohstofftransporte der Welt. Bei extremen Temperaturen bahnt sich der kilometerlange Zug seinen Weg. Wanderdünen und Erosion blockieren immer wieder die Schienen. Doch für viele Menschen an der Strecke ist die Bahnlinie die wichtigste Lebensader, auch wenn es nur einen einzigen Passagierwaggon gibt. Wer kein Geld hat, darf umsonst oben auf den Erzcontainern mitfahren. Hauptsache, der Stahlkoloss fährt verlässlich, ob zum Erztransport oder für Ziegenhirten und Fischhändler.
    Selbst Nomaden wie der alte Mohamed nutzen den Zug. Eines seiner Kamele ist krank und benötigt dringend Medizin, die es nur in der Stadt gibt. Für einen waschechten Wüstenbewohner keine einfache Angelegenheit. Aber wer die Ruhe der Wüste liebt, für den ist die pulsierende Küstenmetropole Nouadhibou eine echte Nervenprobe. Doch Mohamed hat keine Wahl – denn das Wohl seiner Tiere steht für ihn an oberster Stelle. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.08.2021arteDeutsche Online-PremiereSa 21.08.2021arte.tv
  • Folge 571 (32 Min.)
    Als Kokainmillionär Pablo Escobar in den 80er Jahren begann, afrikanische Flusspferde zu seinem privaten Vergnügen zu halten, konnte noch niemand in Kolumbien ahnen, dass die Tiere bald eine Gefahr für das Ökosystem des gesamten Landes werden würden. Denn aus den vier Hippos, die nach dem Tod Escobars in die Freiheit entkamen, wurden inzwischen mehrere Hundert.
    Die tonnenschweren Kolosse, die in Südamerika keine natürlichen Feinde haben, breiten sich aus und verschmutzen mit ihren sauren Exkrementen das Wasser – was zur Verdrängung einheimischer Tierarten führt. Außerdem bedrohen sie die Fischer an den Flüssen. Auf der anderen Seite entdecken gerade arme Familien die Flusspferde als Geldquelle, denn immer mehr zahlungskräftige Touristen buchen geführte Ausflüge inklusive „Hippo-Watching“.
    Isabel Romero etwa ernährt ihre Familie durch ihre Geschäftsidee als Naturführerin. Sie ist immer wieder von der urwüchsigen Kraft der Flusspferde fasziniert. Ganz im Gegensatz zur Tierärztin Gina Serna, die ständig nach neuen Wegen sucht, die Zahl der Tiere einzudämmen. Da sie nicht erschossen werden dürfen, will Gina nun ein Tier fangen und kastrieren. Eine aufwendige Operation unter freiem Himmel – und eine Weltpremiere dazu, denn eine OP wie diese gab es noch nie. Gina will es trotzdem versuchen – auch wenn Landsleute wie Isabel ihr dabei skeptisch über die Schulter schauen werden. Denn möglicherweise ist dies die wirksamste Methode, um den riesigen Invasoren zu begegnen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.09.2021arteDeutsche Online-PremiereSa 28.08.2021arte.tv
    • Alternativtitel: Curaçao - Die sanften Delfine
    Folge 572 (32 Min.)
    Die Karibikinsel Curaçao ist mit einer reichen Unterwasserflora und -fauna gesegnet. Hier gibt es seit 2004 auch ein Zentrum für Delfintherapie – eine Einrichtung für Menschen mit besonderen körperlichen oder seelischen Bedürfnissen. Fünf Delfine helfen den kleinen und großen Patienten dabei, ein Stück Lebensfreude und Hoffnung zurück zu gewinnen. Das ist eines der wichtigsten Anliegen der Delfintherapie – idealerweise mit positiven Effekten für den ganzen Körper. Allerdings gibt es von Seiten der Wissenschaft auch Zweifel an der Seriosität und Wirksamkeit solcher Angebote.
    Die fünfjährige Ella ist bereits zum dritten Mal im Delfinzentrum. Sie lernt nur langsam, kann nicht sprechen, sich kaum konzentrieren und leidet unter einer Muskelschwäche. Aber Ella liebt Delfine und lässt sich von den freundlichen Riesen zur Therapie motivieren. Dieses Mal arbeiten Delfin Chabelita und Physiotherapeutin Merel Schuringa mit der Kleinen: „Chabelita schiebt Ella an Händen oder Füßen sanft durch das Wasser. Sobald sich Chabelita nähert, entspannt sich Ella. Das ist das Schöne bei der Arbeit mit Delfinen und besonders mit Chabelita.
    Sie kann sehr aktiv und laut sein, aber auch sehr sanft.“ Die kleinen, für Außenstehende oft kaum merklichen Fortschritte können eine große Wirkung auf den Alltag der ganzen Familie haben – Dinge, die bei anderen Kindern selbstverständlich sind, werden wahr: ein Lächeln, ein Wort, mehr Selbstständigkeit und Offenheit. Solche Effekte kann die Delfintherapie anscheinend bewirken. Die Therapeuten machen sich die Neugier und Freude der Tiere am Spielen zu Eigen – denn das wiederum animiert die Patienten, es motiviert und sensibilisiert sie. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.09.2021arte
  • Folge 573 (32 Min.)
    Die „fliegende Gräfin“ Paula von Lamberg gilt als Pionierin des Damenskisprungs. 1911 stellte sie in Kitzbühel mit 22 Metern einen Weltrekord auf. Trotzdem sollte es noch fast hundert Jahre dauern, bis es für Damen 2009 die erste Weltmeisterschaft gab – und erst 2014 wurde das Skispringen der Frauen olympisch. Auch wenn sie oft noch um mediale Aufmerksamkeit kämpfen müssen, stehen Frauen in dieser faszinierenden Sportart längst ihren Mann.
    Zu den größten Nachwuchshoffnungen gehört die 16-jährige Julia Mühlbacher, die bereits bei mehreren Wettkämpfen auf vorderen Plätzen landete. Nun soll es zur Junioren-WM nach Finnland gehen. Zusammen mit ihren Mitschülerinnen aus Stams will Julia hier nicht nur eine neue persönliche Bestweite erzielen, sondern das Frauen-Springen generell stärker in den Fokus rücken.
    Zu ihren Mitstreiterinnen gehört Martina Ambrosi. Die 19 Jahre alte Italienerin muss gerade eine besondere persönliche Bewährungsprobe überstehen: Vor zwei Jahren stürzte sie während eines Sprungs so unglücklich, dass sie mehrere Monate brauchte, bis sie sich wieder auf die Schanze wagte. Die Angst vor einem erneuten Sturz ist seitdem ihr ständiger Begleiter, dennoch arbeitet sie Tag für Tag an sich. Martina muss nicht nur ihre Technik verbessern, sondern auch die Barriere in ihrem Kopf überwinden. Die langersehnte Chance auf eine WM-Teilnahme jedenfalls will sie sich nicht nehmen lassen. Ein Schlüsselerlebnis für beide Athletinnen – wird ihnen der Sprung in die Weltspitze gelingen? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.09.2021arteDeutsche Online-PremiereSa 11.09.2021arte.tv
  • Folge 574 (32 Min.)
    Notarzt Joachim Koppenberg auf dem Weg zu einem Unglücksort
    Isabel Menzi ist im Hauptberuf Pilotin bei einer Schweizer Fluggesellschaft. Doch sie liebt nicht nur die großen Jumbos, sondern auch die kleinen Gletscherflugzeuge, mit denen die junge Frau inzwischen regelmäßig in den Hochalpen unterwegs ist. Ihr Ziel: Sie will Gletscherpilotin werden und muss sich dazu ganz neu bewähren, denn die Ausbildung hat es in sich.Diese fliegerische Tradition rettete in den letzten Jahrzehnten schon Tausenden Menschen das Leben, obendrein machte sie Bau und Versorgung zahlreicher Berghütten in den Schweizer Alpen erst möglich.
    Das Gletscherfliegen ist besonders schwierig, da etwa in der weißen, schroffen Bergwelt das Gelände für die Landung oft nur schwer zu erkennen ist, hinzu kommen unberechenbare Faktoren wie Wind und Schneebeschaffenheit.Die Ausbildung zur Gletscherpilotin ist entsprechend umfangreich und nimmt daher mehrere Hundert Flugstunden in Anspruch. Ohne die Kunst der traditionellen Gletscherfliegerei könnte auch Notarzt Joachim Koppenberg seinen Job heute kaum ausüben. Er sitzt zwar im Hightech-Helikopter, muss sich aber auf die Erfahrung und das Können seines Piloten verlassen.
    Nur so kann er in wenigen Minuten von seiner Basis in Samedan zu jedem noch so entlegenen Unglücksort in den Bergen gelangen. Sein Alltag ist ein ständiger Kampf gegen die Uhr, um Verletzte zu bergen, noch an der Unfallstelle lebensrettend zu versorgen und so schnell wie möglich in eines der Krankenhäuser transportieren zu lassen.Ein schweres Unglück war es auch, das einst die Geburtsstunde der Gletscherfliegerei einläutete: Im November 1946 verloren die Piloten einer Maschine der US-Luftwaffe auf dem Flug von München nach Marseille die Orientierung, woraufhin das Flugzeug in über 3.000 Metern abstürzte.
    Die zwölf Insassen überlebten zwar, doch es gab eigentlich kaum eine Möglichkeit, sie in den eisigen Höhen zu bergen. Bis ein Schweizer Pilot kurzerhand zwei Flugzeuge mit Kufen ausstattete. Das Fliegen solcher Maschinen gehört heute zum Alltag der renommierten Gletscherflieger in den Schweizer Alpen. Und Isabel Menzi, die Gletscherflieger-Schülerin, will bald zu ihnen gehören. Wird ihr Ausbilder sie zur Prüfung zulassen? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.09.2021arte
  • Folge 575 (32 Min.)
    1986 sah eine Gruppe von Kindern in Thailand ein Fußballspiel im Fernsehen. Sie träumten, einmal selbst an einer Fussball-Weltmeisterschaft teilzunehmen. Nur wohnten sie auf einer auf Stelzen gebauten Stadt. Die Kinder gingen daran ein eigenes Fußballfeld auf dem Meer zu schaffen. Ihr Vertrauen und Glaube es zu realisieren war größer als die Zweifel der anderen Inselbewohner. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.10.2021arteDeutsche Online-PremiereSa 25.09.2021arte.tv
  • Folge 576 (32 Min.)
    Wohnen am Fuße eines aktiven Vulkans – Alltag für die rund 300 Bewohnerinnen und Bewohner der Insel Stromboli. Die meisten von ihnen arbeiten als Künstler, Bauern, Bergführer – und vor allem als Fischer. Denn bis heute wird auf Stromboli nahezu ohne technische Hilfsmittel gefischt. Zwar können die Fischer kaum einen Gewinn erwirtschaften, doch sie führen ein selbstbestimmtes Leben – fernab der modernen Konsum-Welt.
    Die meisten jungen Leute verlassen ihre Heimat, um andernorts ihr Glück suchen. Doch noch immer gibt es auch junge Menschen, die sich von dem bescheidenen Leben auf der Insel angezogen fühlen – so auch der 22-jährige Andrea Cusolito. Nach über zehn Jahren ist er nun auf seine Geburtsinsel zurückgekehrt. Aufgewachsen bei seiner Mutter in Deutschland, will er nun von seinem Vater Gaetano die Tricks der nachhaltigen Fischerei erlernen. Gaetano ist ein Stromboli-Fischer durch und durch. Er hofft, dass sich Andrea für ein dauerhaftes Leben auf Stromboli entschließt … Kann er seinen Sohn vom Zauber der Insel überzeugen? Der Arbeitsalltag der Fischer sieht jedoch weniger rosig aus: die Arbeit ist hart, das Einkommen mäßig. Zudem stellt der Vulkan eine permanente Bedrohung dar. Erst 2019 gab es eine gewaltige Eruption, bei der ein Mensch ums Leben kam. Wie attraktiv ist das Leben unter solchen Bedingungen?
    Der Vulkanologe Giovanni Giuffrida untersucht die Aktivität des Feuerberges. Wie viel Gefahr geht von ihm aktuell aus? Giovanni wird den aktiven Vulkan selbst besteigen, um neue Messgeräte zu installieren – eine Herausforderung für den erfahrenen Geologen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.10.2021arte
  • Folge 577 (32 Min.)
    Orecchio, Ettore, Pino oder Onorina – sie alle sind Patienten bei Dr. Massimo Vacchetta, in der einzigen Igelklinik Italiens. Die nachtaktiven Tiere sind Opfer von Autos, motorisierten Heckenscheren, Sensen oder Mährobotern, ihre Verletzungen sind oft schwerwiegend. Dottore Massimo betreut seine Schützlinge zusammen mit fünf Angestellten und vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern rund um die Uhr. Mit Feingefühl und auch unkonventionellen Methoden werden die stacheligen Patienten oft wochenlang aufgepäppelt. Das große Ziel: Sie wieder fit zu machen für ein Leben in der Natur. Angefangen hat alles mit einem winzigen Igelmädchen: „Als ich das erste Mal Ninna in der Praxis eines Kollegen sah, war sie noch sehr klein.
    Sie wog gerade mal fünfundzwanzig Gramm. Ich war tief berührt – und mir wurde so einiges klar. Zum Beispiel, dass es die kleinen Dinge sind, die einen glücklich machen. Ich betrachtete den Igel, der so zufrieden und glücklich war, wenn er einen Tropfen Milch zu sich nahm und dann in meiner Hand einschlief. Im Grunde lehrte er mich, dass ich den Sinn des Lebens woanders suchen musste.“Heute, wenn Massimos stachelige Patienten gesund genug sind, werden sie mit größtmöglicher Fürsorge in die Freiheit entlassen. Für den „Igel-Doktor“ ist das jedes Mal aufs Neue ein Moment des Glücks, gemischt mit einer Prise Wehmut – wenn sich seine Igel wieder in ihren natürlichen Lebensraum aufmachen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.10.2021arte
  • Folge 578 (32 Min.)
    Es ist die Geschichte des berühmtesten und ältesten Bergsteigervereins der Dolomiten: Aquile di San Martino („Adler von San Martino“). Ihren Namen bekam die Truppe einst für ihre außergewöhnliche Tapferkeit, ihren Mut und ihren großen Respekt vor den Bergen.Wir lernen zwei Bergführer der Truppe kennen: Rocco, den ältesten und erfahrensten aktiven „Adler“, und den jungen Livio, der in seiner letzten Phase der Bergführerausbildung ist und in einer Expedition, zusammen mit Rocco, diese letzte Hürde nimmt, bevor er auch ein „Adler“ wird.Während einer herausfordernden Expedition an einer Extremwand des Gebirgszuges Pale di San Martino muss Rocco seine Kunden (die bereits gute Kletterer sind) die Wand hinaufführen und beschützen. Gleichzeitig muss Livio diese Expedition als letzten Test absolvieren, bevor er sich den Adlern von San Martino anschließt. Werden sie es alle schaffen? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.10.2021arte

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