Staffel 1, Folge 1–10

Staffel 1 von „Alles wird wie neu sein“ startete am 03.12.2016 im MDR.
  • Staffel 1, Folge 1
    Es ist Abend in Lindhorst. Die Backstube strahlt gegen die Winterdunkelheit an. David Bahrendt nimmt das Mehl aus der Schütte und knetet den Sauerteig. Die Hände sind schnell, der Blick ist ruhig. Mit der linken Hand umfasst er die Schüssel, die rechte klatscht gegen den Teig. Ein meditativer Kraftakt am Ende eines langen Tages. Mit Anfang 20 hat Bahrendt den über hundert Jahre alten Familienbetrieb seines Meisters übernommen, obwohl er nicht zur Familie gehört. Nach dessen plötzlichem Tod eine große Herausforderung für den jungen Mann. Und auch die Kunden des Traditionsbäckers mussten sich an das neue Gesicht gewöhnen. David Bahrendt ist kein Showmaster. Er liebt sein Brot und die Tradition und nimmt uns mit in das ländliche Sachsen-Anhalt. Er zeigt uns seinen Spagat zwischen alt und neu, zwischen einem 100 Jahre alten Rezept und dem Online-Marketing dafür, zwischen backen und Geschäfte führen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.12.2016MDR
  • Staffel 1, Folge 2
    Roman Bendix’s Leben ist ein Spagat zwischen Traum und Familie, zwischen Ideal und Realität. Bendix hat sich mit seinem Traum selbstständig gemacht: Aus kaputter und ausrangierter Einrichtung hat er neue Möbel gebaut. „Upcycling“ nennt sich das. Ein Tisch aus Teilen eines Kachelofens und einer Scheunentür, ein Stuhl aus Kronkorken und Holzscheiten. Es ist sein persönlicher Kampf gegen die Verschwendungskultur. Doch Bendix muss bald feststellen, dass er nicht von seinem Traum leben kann. Nicht mit Freundin und Kind.
    Deshalb muss er widerwillig seinen Beruf zum Hobby machen und sich einen besser bezahlten Job suchen. Doch seinen Traum gibt er nicht auf, nach der Arbeit steht er an der Drehbank und bastelt weiter. In der Leipziger Kollektiv-Werkstatt Makerspace findet er Unterstützung. Hier kann er Werkzeuge benutzen, die er sich selbst nicht leisten kann. Und viel wichtiger: Hier findet er auch das Knowhow, das ihm selbst fehlt. Denn Bendix hat keine Ausbildung zum Schreiner oder Zimmermann gemacht, für ihn gilt „learning by doing“.
    Zuhause wartet seine schwangere Freundin Juliane. Die beiden haben einen dreijährigen Sohn, ein zweites Kind ist unterwegs. Juliane hat ihrem Partner zwar klargemacht, dass es so nicht weitergehe, dass er nicht nur vom Upcycling leben könne. Die 28jährige ist weit weniger idealistisch als ihr Freund, aber abends sitzt sie vor dem Computer und unterstützt ihn. Sie programmiert seine Website, fotografiert die Werke und kümmert sich um das wichtige Marketing, während Roman Bendix an neuen Möbeln aus altem Holz bastelt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 10.12.2016MDR
  • Staffel 1, Folge 3
    Pfarrer Jens Buschbeck kann sich über zu wenig Arbeit nicht beschweren. Die Lutherkirche in Zwickau wird saniert, deswegen steht ein Umzug bevor. In die Kaserne um die Ecke. Dazu noch die alltäglichen Aufgaben, der internationale Bibelkreis, der erste Gottesdienst am neuen Ort. Ein zu großer Haufen Arbeit für ihn allein. Doch für den Pfarrer geht es mehr darum, die Fäden in diesem Haufen zusammenzuhalten. Teams unterstützen seine Gemeindearbeit. „Herolde“ oder „Wohltäter“ heißen sie oder einfach nur „Team Finanzen“. Alle sind vernetzt, die Gemeinde packt an.
    Das war nicht immer so. Vor Jahren noch gab die Lutherkirche Zwickau das Bild einer perspektivlosen Kirchgemeinde ab. Alte sterben, Junge kommen nicht. Es musste sich was ändern. 2011 wird die Lutherkirche zum Kirchenmodell der sächsischen Landeskirche. Auferstehung 2.0. Jens Buschbeck ist von Beginn an dabei und krempelt um. Mit den Gemeindemitgliedern fährt er den Teamgedanken hoch: Engagement wird wertgeschätzt und als gelebter Glaube verstanden – in der Kirche, in der Nachbarschaft und der Stadt.
    Es gibt Gastgeschenke für Neulinge und Kuchen für alle. Die Entscheidung trägt Früchte: Aus 15 Kirchgängern werden 150. Aus 5 Ehrenämtern wachsen 60. Kirche nicht nur für Gläubige, sondern offen für alle. Ein Zukunftsmodell? Am Wochenende ziehen sie mit Karton und Kruzifix in die Kaserne um die Ecke. Die Stadt hat das ehemalige Verwaltungsgebäude während der Kirchensanierung zur Verfügung gestellt. Viele wollen mithelfen, auch Jens Buschbeck ist dabei. Organisieren muss er nichts. Darum kümmern sich andere und der Pfarrer ist dann einfach Teil des Teams. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.12.2016MDR
  • Staffel 1, Folge 4
    Das Tänzeln der Flammen im Abendlicht, die Macht des Feuers, der Nervenkitzel: Das ist es, was die Feuerkünstler Christian Unger und Rene Feuerer lieben. Als „Freaks on Fire“ haben sie vor einem Jahr ihre sichere Existenz aufgegeben und ziehen seitdem mit ihren spektakulären Feuershows durch die Lande. Meterhohe Funkenwände umschließen dabei ihre Körper. Aus brennenden Stäben schießen Flammenfontänen, die sie gekonnt um ihre Köpfe wirbeln. Für begeisterte Jubelstürme auf Volksfesten und in Freizeitparks nehmen Rene und Christian viel auf sich.
    Ein Leben als Feuerkünstler, das heißt nicht nur ständig unterwegs zu sein, sondern auch viel harte Arbeit. Mehrere Stunden täglich trainieren die beiden Wahlleipziger und proben neue Choreografien bis ins kleinste Detail. Freie Wochenenden für die Freundinnen bleiben da kaum. Der Druck, dass nichts schief gehen darf, ist immens. Schon mit dem kleinsten Patzer würden Christian und Rene nicht nur sich selbst, sondern im schlimmsten Fall auch das Publikum in Gefahr bringen.
    In Gefahr ist auch ihr nächster Auftritt im thüringischen Greiz. Denn der VW-Bus, mit dem Rene und Christian zu all ihren Auftritten fahren, hat einen Getriebeschaden. Jeden Moment könnte er den Geist aufgeben. Und Geld für einen neuen haben sie nicht. Denn um häufig gebucht zu werden, halten die „Freaks on Fire“ ihr Honorar vergleichsweise gering. Also müssen sich Rene und Christian darauf verlassen, dass der gute alte VW-Bus noch einmal durchhält und sie sicher zu ihrer Show nach Greiz bringt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.05.2017MDR
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 13.05.2017 angekündigt
  • Staffel 1, Folge 5
    Michelle Bray steht im Probenraum vor dem Spiegel. In der Hand hält sie die große schwere Marionette, die sie heute Abend spielt – dabei ist sie keine gelernte Puppenspielerin. Eigentlich hatte sie sich als Schauspielerin beworben. Dann kam der Anruf, ob sie auch Puppenspiel kann. Eine Puppe hatte sie bis dahin kaum in der Hand gehabt. Doch sie will unbedingt an diesem Theater, in Bautzen, spielen. Seitdem muss sie sich alles neu erarbeiten. Jede Puppenart und deren Ausdrucksform. Und sie spürt den Druck, sich als Quereinsteigerin neben den studierten Puppenspielern zu behaupten.
    Als Michelle das erste Mal nach Bautzen kam, verliebte sie sich prompt in die Stadt. Dabei waren Freunde und Familie der gebürtigen Pfälzerin verwundert, haben ihr sogar davon abgeraten. Michelle hat griechisch-amerikanische Eltern, deshalb halten sie viele auf den ersten Blick für eine Ausländerin. Doch Michelle hielt das nicht ab, sie fand Bautzen und die Menschen dort großartig. Erst durch die Vorfälle der letzten Monate hat auch Michelle eine veränderte Stimmung erlebt und bekam zunehmend Unfreundlichkeiten zu spüren. Auf dumme Sprüche hat die resolute junge Frau aber meist eine Antwort, wenn es drauf ankommt mit pfälzischem Dialekt.
    Trotz allem mag sie die Stadt und will hier Fuß fassen. Dafür arbeitet sie hart, probt viel, initiiert eigene Stücke und hilft bei der sorbischen Jugendtheatergruppe. Dorthin kommen mittlerweile auch einige Flüchtlinge. Michelle übt mit ihnen einfache Theaterspiele und will ein anderes Bild der Stadt vermitteln. Sie hat einen guten Draht zu den Jugendlichen. Dafür fühlt sie sich in Bautzen wie zwischen den Stühlen: nicht richtig Deutsche, nicht richtig Ausländer, keine Einheimische. Aber auch daran arbeitet sie hart. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.05.2017MDR
  • Staffel 1, Folge 6
    Sieben Stunden mit ihr kosten 500 Euro: Michaela Peter gibt vor allem Ratschläge und macht sich damit selbstständig. Mit 51 Jahren startet sie als Stilberaterin in Leipzig noch einmal neu durch und macht ihr langjähriges Hobby zum Vollzeitberuf. Doch das Wichtigste dafür muss sie noch aufbauen: Eine größere Kundschaft. Soziale Netzwerke wie „Xing“ und „Instagram“ gehören nun zu ihren Werkzeugen, so will sie neue Kunden ansprechen. Für ihren „YouTube“-Kanal will sie das erste Video produzieren.
    Das stellt Michaela Peter aber vor einige technische Hürden. Zusätzlich organisiert die gelernte Damenmaßschneiderin regelmäßig kostenlose Workshops. Mögliche Auftraggeber sollen so erfahren, auf wen sie sich einlassen, bevor sie eine Beratung buchen. Es gibt also einiges zu tun, damit das Geschäft läuft. Ihr Büro hat die Modespezialistin im Leipziger Norden. Jetzt muss sie herausfinden, ob sie ausreichend Kunden für sich gewinnen kann und der Schritt in die Selbstständigkeit eine gute Entscheidung gewesen ist. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.05.2017MDR
  • Staffel 1, Folge 7
    „Na, Sie sind ja woll nich von hier, hä?“, fragt ein Mann Salwa Al-Hassani – Salwa steht hinter dem Bankschalter der Sparkassen-Filiale Bernburg-Talstadt. Sie trägt Blazer statt Kopftuch. Europäische Moderne statt syrischer Tradition, aber ihr Deutsch verrät, dass der Kunde Recht hat. „Doch, aus Bernburg. Seit einem Jahr“, antwortet sie nach kurzem Stocken, bevor sie sich professionell gibt: „Wie kann ich Ihnen helfen?“. Im August hat Salwa ihre Ausbildung zu Bankkauffrau begonnen. Alles hier ist neu für sie: Die Sprache, die Kunden, die Arbeit mit dem Geld. Salwa ist in der Kleinstadt Bernburg gelandet, versucht aber Kontakte zu Deutschen zu knüpfen.
    Mit Erfolg: Erst hat sie als Dolmetscherin in der Bank gearbeitet, nun will sie unbedingt die Ausbildung schaffen. Ihren Sohn schickt Salwa in einen evangelischen Kindergarten. Sie liest ihm abends deutsche Kinderbücher vor, damit beide die Sprache lernen. Ihrem Mann Ahmed hingegen fällt es schwer, in Deutschland anzukommen: Er muss die Deutschprüfung im Integrationskurs wiederholen, findet keinen Anschluss in Bernburg. Während seine Frau eine Karriere beginnt, muss er sich um den Haushalt kümmern, das ist ein ihm bisher unbekanntes Familienbild. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 10.06.2017MDR
  • Staffel 1, Folge 8
    Mit 28 Jahren anderen Menschen Halt geben oder in Gottesdiensten den christlichen Glauben predigen. Lothar Gulbins ist Pfarrer – neu in der Gemeinde, neu in seinem Beruf. Erst vor wenigen Wochen wurde er von der Landeskirche in die Sächsische Schweiz geschickt. Als Pfarrer für 17 Gemeinden mit sieben Kirchen. Zusammen mit seiner Frau und seinen zwei Kindern wohnt er nun im Pfarrhaus in Sebnitz. Er versucht, in der neuen Heimat anzukommen. Und das Vertrauen von Mitarbeitern und Gemeindemitgliedern zu gewinnen. Das Porträt zeigt einen jungen Pfarrer in den ersten Wochen seines Amtes. Wie er zwischen Vollzeit-Berufung und der Rolle als jungem Familienvater schwankt. Wie er versucht, eine Balance zu finden – aus neuen Ideen und den Gewohnheiten der Gemeindemitglieder. Auch beim Gottesdienst wird noch genau geschaut: Wer ist der Neue, der da was von Sehnsucht in der Dorfkirche predigt? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.06.2017MDR
  • Staffel 1, Folge 9
    Ohrknorpel herausschneiden, Einschusslöcher nähen und Glasaugen einsetzen. Was viele ekeln würde, ist für Claudia Glöckner ein echter Traumberuf. Schon als Kind wollte sie Tierpräparatorin werden, seit 16 Jahren ist sie selbstständig. Mittlerweile hat die 44jährige mehr als tausend Tierkörpern ein zweites Dasein geschenkt und für die Nachwelt erhalten. Neben Rehen, Hirschen und Füchsen präpariert sie auch Haustiere von Kunden und exotische Wildtiere, die sie auf Jagdreisen in Afrika und Australien schießt. In einer alten Försterei in Hopfgarten im Erzgebirge lebt und arbeitet sie. Zurzeit beschäftigt Claudia Glöckner einbesonderes Wildschwein: Es hat blondes Fell. Ein Jäger hat das Präparat bei ihr in Auftrag gegeben, 2000€ ist ihm sein Jagderfolg wert. Ein stolzer Preis, doch er ist angemessen. Die Präparatorin gilt bei Kollegen und Kunden als Meisterin ihres Fachs: Ihre Präparate gestaltet sie je nach Alter, Charakter oder Haltung der Tiere besonders naturnah und lebendig. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 24.06.2017MDR
  • Staffel 1, Folge 10
    Franziska und Ursula Wedermann sitzen gemeinsam am Wohnzimmertisch. Wie Enkelin und Großmutter wirken sie. Im Fernsehen läuft die MDR-Quizshow und nebenbei versuchen sie, Kreuzworträtsel zu lösen. Seit zwei Jahren lebt die 35-Jährige Lehramtsstudentin Franziska bei der 89-Jährigen Rentnerin Ursula Wedermann in Jena. Franziska unterstützt ihre Vermieterin im Alltag: Sie pflegt den Garten, erledigt Einkäufe und verbringt einfach Zeit mit der älteren Dame. Im Gegenzug bezahlt sie eine niedrige Miete. „Wohnen für Hilfe“ heißt dieses neue Wohnkonzept. Es ist die Antwort auf den aktuellen Jena-Boom. Denn immer mehr Menschen ziehen hier her, weshalb es für Studenten immer schwieriger wird, eine günstige Wohnung zu finden.
    Der Deal: Familien stellen freie Zimmer in ihren Häusern für wenig Geld zur Verfügung, doch für jeden Quadratmeter Wohnfläche müssen die Studenten eine Stunde im Monat mitanpacken. Auch Medizin-Studentin Lisa macht mit bei „Wohnen für Hilfe“. Sie lebt bei der vierköpfigen Familie Grune-Nitsche. Sie hilft den Zwillingen Levin und Isabell bei den Hausaufgaben und ist ein fairer Gegner an der Tischtennisplatte. Nach zwei Jahren Zusammenleben wird sich heute zeigen, ob die Grune-Nitsche-Gene auf sie abgefärbt haben: Die Eltern und die Kinder sind echte Kletter-Profis -und Lisa muss ihre Höhenangst an der Kletterwand überwinden. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSa 01.07.2017MDR

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