Staffel 1, Folge 1–22

Staffel 1 von „27 – Das europäische Magazin“ startete am 19.06.2022 auf arte.tv und am 26.06.2022 bei arte.
  • Staffel 1, Folge 1 (55 Min.)
    Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine werden die Fernsehzuschauer:innen mit Bildern und Beiträgen aus dem Kriegsgebiet geradezu überschwemmt. Doch wie zuverlässig ist die Kriegsberichterstattung wirklich? Darüber debattieren Vera Krichevskaya (russische Journalistin im Exil), Janis Sarts (Leiter des NATO-Kommunikationszentrum Stratcom in Riga) und Maud Quessard (strategische Beraterin der französischen Armee). Ergänzt wird der Austausch durch die Kommentare von neun Europäer:innen, die sich im Vorfeld der Sendung mit der Frage auseinandergesetzt haben, sowie durch eine Reportage über russische Journalisten im lettischen Exil. Zum Schluss befragt Nora Hamadi die deutsche Philosophin und Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan dazu, wie die wachsende Unzuverlässigkeit von Medieninformationen unsere Gesellschaften beeinflusst. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.06.2022arteDeutsche Online-PremiereSo 19.06.2022arte.tv
  • Staffel 1, Folge 2 (45 Min.)
    Zum Thema debatieren: Frédéric Gunmalm, Leiter des schwedischen Gesundheitskonzerns Capio, der seit 2018 der Ramsay-Santé-Gruppe gehört; Abdelaali El Badaoui, Krankenpfleger und Gründer des französischen Vereins Banlieues Santé; und Francesca Colombo, Leiterin der OECD-Gesundheitsabteilung. Die Sendung lässt neben den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Talkrunde neun Europäerinnen und Europäer zu Wort kommen, die sich im Vorfeld der Sendung mit dem Thema befasst haben, und zeigt eine Reportage aus der dünn besiedelten Region Murcia im Südosten Spaniens, wo ein Arzt einen Lastwagen in eine fahrende Arzt- und Zahnarztpraxis umfunktioniert hat. Außerdem spricht Nora Hamadi mit dem deutschen Mediziner und Professor für Bioethik an der Universität Freiburg, Giovanni Maio, über die Zukunft der europäischen Gesundheitssysteme. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.07.2022arteDeutsche Online-PremiereSo 26.06.2022arte.tv
  • Staffel 1, Folge 3 (45 Min.)
    Ist Europa in Gefahr? Und wenn ja, kann es sich verteidigen? Man hätte glauben können, der alte Kontinent sei für immer befriedet – nun herrscht an seinen Grenzen erneut Krieg. Sollte fortan eine Europa-Armee aufgerüstet und in Panzer, Flugzeuge und U-Boote investiert werden? Oder kann Europa im Gegenteil auf die Nato und seine Verbündeten, die Amerikaner, zählen – auch wenn das Risiko besteht, dass diese am gefragten Tag nicht zur Verfügung stehen? Zur Diskussion dieser Fragen sind drei Gäste geladen. Frank Haun ist Deutscher und leitet den französisch-deutschen Rüstungskonzern KNDS, der an dem „Panzer der Zukunft“ arbeitet.
    Er steht nicht hinter der Idee einer Europa-Armee. Frédéric Mauro, Franzose mit Lebensmittelpunkt in Brüssel, arbeitet als Anwalt und ist auf Verteidigung und Rüstung spezialisiert. Er hält die Gründung einer solchen Armee für dringend notwendig. Und die Italienerin Isabella Antinozzi ist Expertin in Fragen Sicherheitspolitik und europäischer Verteidigung für einen Think-Tank mit Sitz in London. Die Reportage führt nach Litauen, zu einem Nato-Stützpunkt unter deutscher Führung, wo europäische Soldatinnen und Soldaten lernen, gemeinsam zu kämpfen – also auch zusammen mit den Vereinigten Staaten.
    Sind das die Anfänge einer Europa-Armee? Wie funktionieren diese multinationalen Stützpunkte? Und wie gut arbeiten die verschiedenen Streitkräfte tatsächlich zusammen? Unterstützt wird die Diskussion durch die Stellungnahmen von neun Europäerinnen und Europäern, die sich im Vorfeld in einer Videokonferenz dazu ausgetauscht haben. Abschließend interviewt Nora Hamadi den niederländischen Politikwissenschaftler Hans Kribbe.
    Er hat jahrelang für europäische Institutionen gearbeitet und kennt ihre Geheimnisse, aber auch ihre Grenzen. Zudem beriet Hans Kribbe Regierungen in Osteuropa und im Nahen Osten; bis 2014 auch den Kreml zu seiner Europa-Strategie. In seinem Buch „The Strongmen“ schreibt er über Männer wie Xi Jinping, Recep Tayyip Erdogan oder Wladimir Putin, mächtige Herrscher in einer von ständigen Konflikten geprägten Welt. Angesichts der undemokratischen Neigungen dieser Staatsmänner solle Europa endlich seine Blauäugigkeit aufgeben und ein Machtwort sprechen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.07.2022arteDeutsche Online-PremiereSo 03.07.2022arte.tv
  • Staffel 1, Folge 4 (45 Min.)
    In dieser Folge: Lässt sich die Explosion der Lebensmittelpreise verhindern? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.07.2022arteDeutsche Online-PremiereSo 10.07.2022arte.tv
  • Staffel 1, Folge 5 (45 Min.)
    Waldbrände werden bis zum Ende des Jahrhunderts um 50 % zunehmen, das geht aus dem neuesten Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) hervor. Sie werden immer extremer und gefährlicher und bedrohen bisher verschont gebliebene Regionen wie die Arktis. Allein 2021 sind in Europa 900.000 Hektar Wald abgebrannt, wodurch dutzende Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht sind. Seit einigen Jahren ist wegen stetigem Holzeinschlag der Rückgang der letzten europäischen Primärwälder in Polen und Rumänien zu beobachten. Es stellen sich einige Fragen: Wie können die europäischen Wälder geschützt werden? Kommt der Mensch noch gegen die Megafeuer an? Wie kann man dem Rückgang der Artenvielfalt und der Abholzung entgegenwirken und die Ökosysteme schützen? Ist eine nachhaltige Forstwirtschaft möglich? Ist der Klimawandel, der auch den Wald bedroht, überhaupt noch aufzuhalten? Dies alles erläutern die Gäste der Woche: Susanne Winter ist Programmleiterin „Wald“ beim WWF Deutschland; sie setzt sich für den Schutz von Wäldern und deren Ökosystemen ein.
    Maurice Ryan arbeitet als Geschäftsführer von Green Belt, Irlands größtem privaten Forstwirtschaftsunternehmen.
    Frédéric Denhez – Umweltingenieur, Autor und Ökologe – erklärt, inwiefern Wälder helfen, das Klima zu regulieren. Die Reportage zeigt Aktivistinnen und Aktivisten, die in Rumänien gegen Holzwilderei und die Untätigkeit der Regierung kämpfen. In dem Land befinden sich etwa zwei Drittel aller Primärwälder der Europäischen Union – doch hier agiert auch eine mächtige Holzmafia … Nora Hamadi empfängt für ein ausführliches Interview Barbara Glowczewski, eine Anthropologin und Ethnologin, Forschungsleiterin und Trägerin der Silbermedaille des CNRS in Frankreich (Nationales Zentrum für wissenschaftliche Forschung).
    Außerdem arbeitet sie seit über 40 Jahren mit den Aborigines in Australien zusammen. Sie berichtet von der Lage im Amazonas, wo bereits alles auf Rot steht. Die grüne Lunge des Planeten fällt dem rekordmäßigen Holzeinschlag zum Opfer, verliert dadurch an Widerstandsfähigkeit und könnte sich schon bald in eine Savanne verwandeln. Sollten in Hinblick auf diese ausweglose Lage weltweite Richtlinien zum Schutz der Wälder und der Natur erlassen werden? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.07.2022arteDeutsche Online-PremiereSo 17.07.2022arte.tv
  • Staffel 1, Folge 6 (45 Min.)
    Erst drei, dann vier, dann fünf Millionen Flüchtlinge – der Ukrainekrieg löste in nur wenigen Wochen eine Flüchtlingswelle aus, wie sie der europäische Kontinent seit Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr gekannt hat. Aber nur sieben Jahre nach der Flüchtlingskrise von 2015, während der Menschen aus Syrien, Afghanistan und Afrika nach Europa kamen, ist die Stimmung eine ganz andere. Diesmal plädiert kaum ein Politiker für Grenzschließungen und Einwanderungsverbote; es gibt kaum Kritik an der Willkommenspolitik. Auch die Zivilgesellschaft beweist besonderes Mitgefühl und setzt sich für die Ukrainerinnen und Ukrainer ein wie für keine andere Flüchtlingsgruppe zuvor.
    Ist diese radikale Veränderung in der Migrationspolitik ein Zeichen für einen Umschwung in Europa? Darüber unterhalten sich drei geladene Gäste bei „27 – Das europäische Magazin“. Die Leiterin des Institute for Central Europe, Katarina Csefalvayova, ist Expertin für Migrationsbewegungen und -politik und Verfechterin eines ambitionierten Migrationspaktes. Der europäische Abgeordnete der polnischen Partei Recht und Gerechtigkeit PiS, Dominik Tarczynski, berichtet über die Lage in seinem Land, wo seit Kriegsbeginn über drei Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer angekommen sind.
    Der syrische Flüchtling Tareq Alaows lebt seit 2015 in Deutschland, wo er juristische Beratung anbietet und sich für Flüchtlingsrechte einsetzt. Ergänzend gibt es Stellungnahmen von neun Europäerinnen und Europäern und eine Reportage aus Griechenland. Dort werden Flüchtlinge als kriminelle Schlepper verurteilt und müssen teils jahrzehntelange Haftstrafen absitzen. Abschließend reist Nora Hamadi für ein Gespräch mit dem Vizepräsidenten der Europäischen Kommission Margaritis Schinas nach Athen. Der Politiker ist unter anderem für Migrationspolitik und die Förderung des europäischen Lebensstils verantwortlich. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.07.2022arteDeutsche Online-PremiereSo 24.07.2022arte.tv
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 24.07.2022
  • Staffel 1, Folge 7 (45 Min.)
    Die EU ist mit rund 500 Millionen Tourist:innen jährlich das mit Abstand bedeutendste Reiseziel der Welt. Manche Städte gehen buchstäblich in den Menschenströmen unter. Braucht es ein Ende des Massentourismus, auch wenn dieser für die Demokratisierung der Ferien steht? Und auch wenn das einer Spaltung der Gesellschaft gleichkäme? Darüber debattieren drei Gäste: Mato Franković ist der Bürgermeister von Dubrovnik. Seit seinem Amtsantritt gelang es ihm, den Touristenstrom in seiner Stadt zu halbieren. Demy Voziki ist Direktorin der Griechischen Zentrale für Fremdenverkehr in Frankreich.
    Gilda Hernández-Maskvivker ist Direktorin der Fakultät für Tourismus und Hotellerie an der Universität Ramon Llull in Barcelona. Ergänzt wird der Austausch durch die Kommentare von neun Europäer:innen, die sich im Vorfeld der Sendung mit der Frage auseinandergesetzt haben, sowie durch eine Reportage aus Norwegen: Hier laufen zum Leidwesen der lokalen Bevölkerung und der Ökosysteme riesige Fähren in die Fjorde ein. Zum Schluss spricht Nora Hamadi mit dem deutschen Soziologen und Philosophen Hartmut Rosa über die Notwendigkeit, unser Verhältnis zur Zeit zu überdenken. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.08.2022arteDeutsche Online-PremiereSo 14.08.2022arte.tv
  • Staffel 1, Folge 8 (45 Min.)
    Lehrkräfte leiden unter sich stetig verschlechternden Arbeitsbedingungen sowie psychischer und physischer Gewalt. Ihr Beruf ist so unattraktiv geworden, dass an zahlreichen Schulen in ganz Europa Personalmangel herrscht. Wie passt diese Tatsache zu den 5,2 Millionen europäischen Lehrkräften, die ihren Beruf leidenschaftlich ausüben und deren Tätigkeit häufig in Selbstaufopferung endet? Warum ist dieser so wichtige Beruf immer unbeliebter? Wie bringt man Schülerinnen und Schüler dazu, dem Lehrpersonal wieder mehr Respekt entgegen zu bringen? Sollte man wieder auf alte Formen autoritärer Pädagogik zurückgreifen oder den Beruf so weiterentwickeln, dass Menschen wieder Lust am Unterrichten haben? Darüber debattieren drei Gäste: Die Direktorin des Pädagogischen Instituts im britischen Sheffield Samantha Twiselton befürwortet eine gewisse Rückkehr zur Autorität.
    Catarina Leal ist Lehrerin für Biologie und Erdkunde am Lissabonner Gymnasium Camoes und liebt ihren Beruf trotz seiner Schwierigkeiten. Benjamin Hadrigan hat mit seiner App zur Bewertung von Lehrkräften für Unruhe unter dem deutschen und österreichischen Lehrpersonal gesorgt.
    Ergänzt wird der Austausch durch die Kommentare von neun Europäerinnen und Europäern, die sich im Vorfeld der Sendung mit der Frage auseinandergesetzt haben, sowie durch eine Reportage aus Italien: Hier fordern von Anfeindungen zermürbte Lehrkräfte, dass Beleidigungen als Vergehen eingestuft werden. Zum Schluss empfängt Nora Hamadi den Erkenntnisphilosophen Pascal Engel, der sich seit 50 Jahren mit den positiven und negativen Seiten des Wissens beschäftigt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.08.2022arteDeutsche Online-PremiereSo 21.08.2022arte.tv
  • Staffel 1, Folge 9 (45 Min.)
    Der historische Rückschritt in den USA im vergangenen Juni zeigt, wie stark das Selbstbestimmungsrecht von Frauen heute bedroht ist. Wie lässt sich ein legaler Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen in Europa sicherstellen? Wie lassen sich soziale und regionale Ungleichheiten überwinden, die diesen Rechtsanspruch erschweren? Wird mit einem Angriff auf das Recht auf Abtreibung nicht auch die Demokratie selbst in Frage gestellt? Darüber debattieren drei Gäste: Ghada Hatem-Gantzer ist Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Gründerin und Leiterin des Frauenhauses „Maison des Femmes“ in Saint-Denis bei Paris. Andrea Dibben war früher Abtreibungsgegnerin und wurde mit 17 Jahren Mutter. Später wechselte sie die Seiten und wurde zur Vorkämpferin für Frauenrechte in Malta, wo Schwangerschaftsabbrüche noch immer illegal sind.
    Leah Hoctor ist die europäische Generaldirektorin der NGO für selbstbestimmte Fortpflanzung „Center for Reproductive Rights“, Spezialistin für europäische Staatspolitik und für die Verteidigung von Schwangerschaftsabbrüchen. Die Reportage führt nach Polen, wo die erste Aktivistin verklagt wurde, weil sie Frauen beim Schwangerschaftsabbruch half – seit Januar 2021 ist dies hier illegal. Zum Schluss spricht Nora Hamadi mit der Philosophin und Feminismusexpertin Geneviève Fraisse über den Körper der Frau, seine politische Instrumentalisierung und darüber, wie er zum Austragungsort für Emanzipation und Domination wurde. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.09.2022arteDeutsche Online-PremiereSo 28.08.2022arte.tv
  • Staffel 1, Folge 10 (45 Min.)
    Massiver Zuwachs an Nichtwählern, stetig anwachsender Populismus, Verharmlosung der extremen Rechten: Bürgerinnen und Bürger scheinen der Politik überdrüssig geworden zu sein. Nur die Hälfte aller Menschen in Europa ist mit der Funktionsweise der Demokratien zufrieden. Steht uns das Zeitalter des demokratischen Niedergangs bevor? Was haben wir mit unseren Demokratien gemacht? Darüber debattieren drei Gäste: Robert Grimm ist Direktor von Ipsos Public Affairs in Deutschland. Sein Beruf und seine Erfahrung lassen ihn die Gefahr einer Rückkehr totalitärer Regime als gering einschätzen. Der polnische Essayist und Wissenschaftler am Institut d’Histoire du Temps Présent Jaroslaw Kuisz ist weniger optimistisch.
    Hélène Landemore ist Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Yale. Auch sie befürchtet das Scheitern der Demokratien und tritt für eine Rückkehr zu den Ursprüngen der Demokratie ein. Die Reportage führt in die Schweiz, wo vier Mal im Jahr alle Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen werden, über dutzende Anträge, die sie zum Teil selbst eingebracht haben, per Volksentscheid abzustimmen. Eine direkte Demokratie, in der jede Stimme zählt. Zum Schluss spricht Nora Hamedi mit der belgischen Philosophin Chantal Mouffe über deren Auffassung zur politischen Landschaft und Demokratie. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.09.2022arteDeutsche Online-PremiereSo 04.09.2022arte.tv
  • Staffel 1, Folge 11 (45 Min.)
    Energie, Lebensmittel und Dienstleistungen – in den letzten Monaten sind die Preise überall in die Höhe geschossen. Seit über 20 Jahren kannte Europa keine solche Inflation. Jetzt stellt sich angesichts der Teuerung die Frage, was mit den Gehältern passiert. Drei Gäste werden darüber debattieren:
    Pepe Alvarez, der Generalsekretär der spanischen Arbeitergewerkschaft Union General de Trabajadores, plädiert für eine regelmäßige Anpassung der Gehälter und eine ehrgeizige Sozial- und Fiskalpolitik.
    Franck Delavu, der Vorsitzende der Gewerkschaft des Hotel- und Gaststättengewerbes Union des Métiers de l’Hôtellerie et de la restauration im Pariser Großraum, schlägt eine andere Lösung vor, bei der die Unternehmen nicht noch mehr durch Gehalts- und Lohnnebenkosten belastet werden sollen.
    Judy Stephenson, Professorin für Wirtschaftsgeschichte an der University College in London, zieht Parallelen zwischen der jetzigen Krise und denen, die im 18. Jahrhundert in Europa die großen Revolutionen auslösten, unter anderem die Französische Revolution.
    Einspieler zwischen den Diskussionen zeigen neun Europäerinnen und Europäer, die das Thema im Vorfeld der Sendung diskutierten. Die Reportage führt nach Irland, wo das Gehalt Stück für Stück dem von einigen Unternehmen bereits eingeführten „living wage“ weicht, einer Art Grundeinkommen leicht über dem Mindestlohn.
    Zum Schluss spricht Nora Hamadi mit dem deutschen Philosophen Gerd B. Achenbach. Seiner Meinung nach entfremdet die Arbeit den Menschen immer mehr. Für manche ist sie maßgeblich für ihre Selbstachtung und bringt sie dazu, ihre Freiheit fast gänzlich aufzugeben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.09.2022arte
  • Staffel 1, Folge 12 (45 Min.)
    In Europa gibt es 1,5 Millionen Polizistinnen und Polizisten, mit leicht rückläufiger Tendenz in den letzten zehn Jahren. Die Polizeipräsenz ist in den einzelnen Ländern unterschiedlich stark ausgeprägt, ebenso das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in ihre Ordnungshüter. Wie kann die Polizei ihr positives Image zurückgewinnen? Kann die innere Sicherheit nur mit mehr Polizeivollzugsbeamten gewährleistet werden? Darüber debattieren drei Gäste: Carlos Morales ist Sprecher der spanischen Polizeigewerkschaft SUP, die sich für mehr Polizeipräsenz einsetzt; Spanien gehört zu den Staaten mit der höchsten Anzahl an Polizeikräften.
    Mareile Kaufmann, Kriminologin und Professorin an der Universität Oslo, spricht über die Polizei der Zukunft. Fehlende Mittel, Arbeitsüberlastung – wenn der Mensch überfordert ist, kann der Algorithmus eingreifen. Und Jean-Sébastien Colombani, Doktor der Psychologie und Forscher an der französischen Polizeihochschule ENSP, hat die Auswirkungen der Arbeitsbedingungen auf die psychische Gesundheit überarbeiteter Polizistinnen und Polizisten untersucht.
    Einspieler zwischen den Diskussionen zeigen neun Europäerinnen und Europäer, die das Thema im Vorfeld der Sendung diskutierten. Die Reportage führt nach Irland, wo Ordnungskräfte und Bürgerinnen und Bürger dank einer App zusammenarbeiten – eine nicht unumstrittene Herangehensweise. Zum Schluss spricht Nora Hamadi mit Olivier Norek, Romancier, Drehbuchautor und ehemaliger Kriminalbeamter im Pariser Vorort Seine-Saint-Denis. Seine fiktionale Verarbeitung dieser Wirklichkeit zeigt, wie sich das Bild des „Bullen“ in der Geschichte wandelte. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.09.2022arte
  • Staffel 1, Folge 13 (45 Min.)
    Im Jahr 2021 stammten 45 % der Erdgasimporte der Europäischen Union aus Russland. Doch seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine ist russisches Gas zum Symbol für diesen Konflikt geworden. Die europäischen Sanktionen haben allerdings schwerwiegende Konsequenzen für die eigene Energieversorgung. Wie werden die Bürgerinnen und Bürger der EU den kommenden Winter überstehen? Sind ausreichend eigene Energiequellen vorhanden, um die Menschen vor der Kälte zu schützen? Wird es zu Stromausfällen kommen? Öl, Kohle, Atomkraft, erneuerbare Energien: Findet Europa eine nachhaltige Alternative zum russischen Gas? Darüber debattieren drei Gäste mit unterschiedlichen Standpunkten:
    Eirik Wærness ist Senior Vice President und Chefökonom von Equinor, dem größten Öl-Energieunternehmen Norwegens. Seiner Meinung nach brauchen wir weiterhin Gas und fossile Brennstoffe. Um die Preise nicht in die Höhe zu treiben, müssten wir sogar noch mehr produzieren.
    Dagegen hält Thomas Pellerin-Carlin vom Jacques Delors Energy Center: Seiner Ansicht nach ist unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen ein Resultat der Politik von gestern. Er pocht auf eine Neuausrichtung unseres Energieverbrauchs.
    Karin Abram, Leiterin für Soziales und Anwaltschaft der Caritas Österreich, einer Organisation, die sich gegen Armut und sozialen Ausschluss einsetzt, spricht sich für Maßnahmen aus, um Haushalte in prekären Lebenslagen vor der Energiearmut zu bewahren.
    Einspieler zwischen den Diskussionen zeigen neun Europäerinnen und Europäer, die das Thema im Vorfeld der Sendung per Videokonferenz diskutierten. Die Reportage führt nach Deutschland, wo Behörden auf eine Energiequelle der Zukunft setzen: grünen Wasserstoff.
    Zum Schluss spricht Nora Hamadi mit dem auf den Energiewandel spezialisierten Philosophen Dominique Bourg. Gemeinsam machen sie sich Gedanken zu einem Begriff, der in Frankreich seit diesem Jahr in aller Munde ist: Energie-Nüchternheit. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.10.2022arte
  • Staffel 1, Folge 14 (45 Min.)
    Nie zuvor war Europa so hoch verschuldet: fast 13 000 Milliarden Euro, also 90 % seines Bruttoinlandsproduktes. Die aktuellen Krisen rufen bei manchen die traumatische Erinnerung an das griechische Desaster wach und lassen eine durch unvermeidbare Sparmaßnahmen hervorgerufene Katastrophe gigantischen Ausmaßes befürchten. Doch wie sollen die europäischen Staaten diese nie dagewesene Verschuldung in den Griff bekommen? Wer wird zahlen? Werden wieder einmal die Bürger am Ende der Kette das Nachsehen haben? Wird Europa von seiner Schuldenlast erdrückt? Drei Gäste helfen beim Verständnis dieser komplexen Problematik:
    Lars Feld, Professor für Wirtschaftspolitik an der Universität Freiburg, Berater des deutschen Finanzministers Christian Lindner. Er plädiert für eine striktere Schuldenpolitik, um künftig Sparmaßnahmen vermeiden zu können.
    Rui Pedro Esteves, Finanz- und Wirtschaftshistoriker am Genfer Institut des Hautes Etudes internationales, vertritt dagegen die Überzeugung, die öffentliche Verschuldung müsse ideologiefrei wie ein Gemeingut verteidigt werden.
    Für Michelle Murphy, Mitglied der NGO Social Justice Ireland, hat die Verschuldung einen sozialen und menschlichen Preis.
    Die Diskussion wird von den Statements der neun Europäer ergänzt, die sich mit dem Thema vor der Sendung beschäftigt haben, sowie einer Reportage aus Italien, wo Unternehmen die während der Corona-Krise staatlich gesicherte Darlehen aufgenommen haben, nun die Raten nicht zurückbezahlen können.
    Im großen Interview spricht Nora Hamadi mit Filippa Chatzistavrou, Professorin für Politikwissenschaften an der Universität von Athen, die dafür plädiert, die Schuldendiskussion nicht ideologisch zu führen, und die ihre politische Instrumentalisierung anprangert. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.10.2022arteDeutsche Online-PremiereDo 06.10.2022arte.tv
  • Staffel 1, Folge 15 (45 Min.)
    Corona, Aids, Diabetes, Krebs und so weiter.: Impfstoffe und Arzneimittel sind für die Pharmaindustrie ein lukratives Geschäft. Teilweise astronomische Preise verhindern, dass auch arme Menschen angemessen behandelt werden. Wäre eine Aufhebung des Patentschutzes das geeignete Mittel, um den gesundheitlichen Herausforderungen gerecht zu werden? Darüber debattieren drei Gäste: Pauline Londeix ist Mitbegründerin der Beobachtungsstelle für Arzneimittelpolitik OTMeds. In ihrem Buch „Combien coûtent nos vies“ (dt.: „Wie viel kostet unser Leben?“) stellt sie das Prinzip von Arzneimittelpatenten infrage.
    Thomas Klit Christensen ist Berater für die dänische Vereinigung LIF, die die Interessen der Pharmaindustrie vertritt. Er hält das Patentsystem für einen Garanten der Innovation, das keinesfalls verändert werden sollte. Sabine Vogler ist Direktorin der Abteilung für Pharmaökologie am österreichischen Public-Health-Institut. Sie koordiniert das WHO-Kooperationszentrum für Arzneimittelpreisbildung und -erstattung. Ergänzt wird der Austausch durch die Einschätzungen von neun Europäerinnen und Europäern, die sich im Vorfeld der Sendung mit der Frage auseinandergesetzt haben, sowie durch eine Reportage aus Frankreich und Belgien, wo der Pharmakonzern Novartis das Patent auf das neue Krebsmedikament Kymriah zurückgezogen hat.
    Das Problem: Kymriah ist durch mehrere Patente geschützt. Im Interview empfängt Nora Hamadi schließlich Peter Drahos, Professor für Jura und Governance am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz. Mit ihm spricht sie über den Schutz geistigen Eigentums und die Notwendigkeit, ihn zum Wohle der Menschheit aufzuheben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.10.2022arte
  • Staffel 1, Folge 16 (45 Min.)
    Die Ende 2020 in Europa eingeführte fünfte Mobilfunkstandard-Generation ist bis zu zehn Mal schneller als 4G. Doch an 5G scheiden sich die Geister. Gründe hierfür sind gesundheitliche und ökologische Risiken, Datenschutz und geopolitische Fragen. Wozu braucht man 5G? Sind Nebenwirkungen zu befürchten? Brauchen die Menschheit 5G wirklich? Darüber debattieren drei Gäste: Als Leiter der Abteilung für 5G in der Europäischen Kommission verteidigt Peter Stuckmann den Ausbau. Dem hält Jean-Pierre Raskin, Ingenieur, Wissenschaftler und Professor an der School of Engineering im belgischen Louvain, entgegen, dass die langfristigen Auswirkungen von 5G noch nicht absehbar sind.
    Er nennt es eine „zerstörerische Schöpfung“. Laure de La Raudière schließlich ist Vorsitzende von Arcep, der französischen Behörde für die Regulierung der elektronischen Kommunikation. Diese Einrichtung spielt eine zentrale Rolle beim Ausbau von 5G in Frankreich. Ergänzt wird der Austausch durch die Einschätzungen von neun Europäerinnen und Europäern, die sich im Vorfeld der Sendung mit der Frage auseinandergesetzt haben, sowie durch eine Reportage aus dem italienischen L’Aquila in den Abruzzen.
    2009 wurde die Stadt durch ein heftiges Erdbeben erschüttert. Heute wird hier erforscht, wie 5G zur frühzeitigen Erdbebenwarnung genutzt werden kann, um wertvolle Zeit für die Evakuation der Bevölkerung zu gewinnen. Im Interview empfängt Nora Hamadi schließlich den transhumanistischen Philosophen Stefan Lorenz Sorgner, der sich mit ethischen Fragen neuer Technologien auseinandersetzt. Er beschäftigt sich mit dem Konzept des Übermenschen beziehungsweise des erweiterten Menschen und mit der ambivalenten Beziehung zwischen Mensch und Technologie. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.10.2022arte
  • Staffel 1, Folge 17 (45 Min.)
    Die öffentliche Altersfürsorge wird immer teurer. In Frankreich erreichen die öffentlichen Ausgaben für die Rente 13 % des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2007. 2060 werden sie auf 14 % ansteigen. Dieser Wert liegt über dem Durchschnitt der EU-Länder. Gibt es in Anbetracht der Lebenserwartung und des Rückgangs der berufstätigen Bevölkerung ein gerechtes Rentensystem für alle? Müssen wir länger arbeiten? Wenn ja, bis zu welchem Alter? Über diese Fragen unterhalten sich die drei Gäste der Sendung: Die ehemalige italienische Arbeitsministerin Elsa Fornero hat in ihrem Land – das gesetzliche Renteneintrittsalter beträgt dort 67 Jahre – die letzte große Rentenreform geleitet.
    Gregor Wagner, Gewerkschaftssekretär bei der größten deutschen Gewerkschaft, der IG Metall, läuft gegen die deutschen Arbeitgeber Sturm, die das Renteneintrittsalter auf 70 Jahre erhöhen wollen. Susan Shaw, Direktorin der irischen Nichtregierungsorganisation „Irish Senior Citizens Parliament“, warnt vor Altersarmut als großer Bedrohung für zukünftige Rentner. Das Gespräch wird ergänzt durch Beiträge von neun Europäerinnen und Europäern, die das Problem im Vorfeld der Sendung ausgelotet haben.
    Weiteren Aufschluss gibt eine Reportage zwischen Frankreich und den Niederlanden, wo zwei pensionierte Lehrkräfte dem Publikum vollen Einblick in ihre finanzielle Lage geben. Erstaunlicherweise bedeutet der Rentenantritt in den Niederlanden keinen Geldverlust! Zum Schluss spricht Nora Hamadi mit dem Forschungsdirektor der Universität Sciences Po Paris, Bruno Palier. Er plädiert für eine Revolution unseres Gesellschaftsmodells und für die Änderung des Generationenvertrags, auf dem unsere Rentensysteme beruhen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.10.2022arteDeutsche Online-PremiereSo 23.10.2022arte.tv
  • Staffel 1, Folge 18 (45 Min.)
    Die Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin, die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi, die Fußball-Weltmeisterschaften 2018 in Russland und 2022 in Katar. Im Namen des angeblich unpolitischen Charakters des Sports nahmen es die Veranstalter der Sport-Highlights mit der politischen Ausrichtung der jeweiligen Gastgeberstaaten meist nicht allzu genau. Doch angesichts der Klimafragen, der Verletzung der Menschenrechte und anderer gravierender Probleme lehnen sich immer mehr Menschen gegen solch eine Haltung auf. Ist es Zeit für die Athletinnen und Athleten, das Schweigen zu brechen und sich zu diesen Themen zu positionieren? Oder wird vom Sport und von den Sportlerinnen und Sportlern, politisch gesehen, zu viel erwartet? Welche Rolle spielen die offiziellen Komitees und Verbände auf diesem Gebiet? Über diese Fragen unterhalten sich die drei Gäste der Sendung: Die irische Karate- und Kickbox-Meisterin Caradh O’Donovan will die Athletinnen und Athleten, die von ihren Verbänden zum Schweigen gebracht werden, mit ihrer Vereinigung „Global Athlete“ zum Reden ermutigen.
    Roxana Mărăcineanu, die erste französische Schwimm-Weltmeisterin und ehemalige Sportministerin, gibt zu, dass die Sportinstitutionen die großen Probleme der Gesellschaft nicht mehr außer Acht lassen können. Gunter Gebauer, emeritierter Professor für Sportsoziologe an der Freien Universität Berlin, betrachtet den Abstand zwischen Sport und Politik als heuchlerische Erfindung.
    Das Gespräch wird ergänzt durch Beiträge von neun Europäerinnen und Europ#ern, die das Problem im Vorfeld der Sendung ausgelotet haben. Weiteren Aufschluss gibt eine Reportage in Polen, wo die LGBT-Sportlerinnen und -Sportler nach Jahren des erzwungenen Schweigens immer stolzer die Regenbogenfahne zeigen und damit eine Mentalitätsänderung bewirken wollen. Im Anschluss spricht Nora Hamadi mit dem ehemaligen französischen Fußballweltmeister Lilian Thuram und befragt ihn zu seiner langjährigen antirassistischen Bildungsarbeit. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.11.2022arteDeutsche Online-PremiereSo 30.10.2022arte.tv
  • Staffel 1, Folge 19 (45 Min.)
    Ist Europa heute – elf Jahre nach Fukushima und 26 Jahre nach Tschernobyl – vor einem weiteren GAU gefeit? Ist es auf einen solchen Zwischenfall vorbereitet? Kampfhandlungen in der Nähe des Atomkraftwerks Saporischschja, wegen Spannungsrisskorrosionen vorübergehend stillgelegte Reaktoren in Frankreich und marode Anlagen in Bulgarien: Die jüngsten Meldungen schüren Ängste. Ist die Abkehr von der Kernenergie die logische Konsequenz? Es diskutieren: Paul Dorfmann, Gründer der Nuclear Consulting Group und Mitglied der irischen Umweltschutzbehörde. Er hat unter anderem die britische und französische Regierung im Hinblick auf die Entsorgung von nuklearem Material beraten.
    Iztok Tiselj ist Professor für Kernenergie an der Hochschule Ljubljana (Slowenien). Für ihn ist die Kernenergie die sicherste und am strengsten kontrollierte Technik der Energieerzeugung weltweit. Dr. Caroline Telion, Medizinerin beim Pariser Notfalldienst SAMU, erläutert, welche Gesundheitsrisiken bei einem Störereignis drohen und beschreibt die im Ernstfall ergriffenen Maßnahmen. Die Diskussion wird von den Statements der neun Europäerinnen und Europäer ergänzt, die sich mit dem Thema vor der Sendung beschäftigt haben.
    Eine Reportage zeigt Europas dienstältestes KKW Beznau 1, das seit 53 Jahren in der Schweiz Teil der Energieversorgung ist – und bei den Nachbarn seit langem für Bauchschmerzen sorgt. Zum Schluss spricht Nora Hamadi mit Paul Hoyningen-Huene von der Leibniz-Universität Hannover. Der Wissenschaftsphilosoph untersucht die Verantwortung der Forscherinnen und Forscher im Hinblick auf die Nutzung der von ihnen entdeckten Techniken. Können Sie zur Rechenschaft gezogen werden, wenn ihre Erfindung beispielsweise zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen verwendet wird? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.11.2022arteDeutsche Online-PremiereDo 10.11.2022arte.tv
  • Staffel 1, Folge 20 (45 Min.)
    In Europa ist die Sterbehilfe in gerade einmal vier Ländern erlaubt: in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und seit neuestem auch in Spanien. Die Schweiz hat mit der aktiven Sterbehilfe einen alternativen Weg gewählt. In Frankreich hat die nationale Ethikkommission das Thema im September wieder auf den Tisch gebracht und sich für eine „streng geregelte“ Form der Sterbehilfe ausgesprochen. Wie sollten kranke Menschen mit Sterbewillen begleitet werden? Unter welchen Umständen ist die aktive Begleitung gerechtfertigt? Dürfen wir frei über unseren eigenen Tod entscheiden? Könnte die Sterbehilfe von den Staaten als Mittel zur Kosteneinsparung gebraucht werden? Über diese Fragen unterhalten sich die drei Gäste der Sendung: Dr. med.
    Erika Preisig, Allgemeinärztin und Präsidentin des Schweizer Vereins lifecircle. Sie hat während ihrer beruflichen Laufbahn bereits 500 Menschen in den Tod begleitet und setzt sich für die weltweite Legalisierung der aktiven Sterbehilfe ein. Claire Fourcade ist Medizinerin und Präsidenten der französischen Gesellschaft für Sterbebegleitung und Palliativmedizin (SFAP). Ihrer Meinung nach ist es dringend notwendig, die Begleitung von Menschen an ihrem Lebensende neu zu gestalten. Theo Boer, Professor für Ethik und Forscher an der Universität Groningen, spricht sich nach neun Jahren im staatlichen Euthanasieprüfungsausschuss der Niederlande vehement gegen die Sterbehilfe aus.
    Das Gespräch wird ergänzt durch Beiträge von neun Europäerinnen und Europäern, die das Problem im Vorfeld der Sendung ausgelotet haben. Weiteren Aufschluss gibt eine Reportage aus Belgien, wo die Sterbehilfe seit 20 Jahren straffrei ist, diese Praxis aber dennoch ihre Grenzen aufzeigt. Im Anschluss spricht Nora Hamadi mit dem Philosophen und Experten zum Thema Tod Michael Cholbi und befragt ihn zur kulturellen und religiösen Bedeutung der Trauer. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.11.2022arte
  • Staffel 1, Folge 21 (45 Min.)
    Innerhalb von 10 Jahren sind die Verkaufspreise für Wohnungen in der Europäischen Union um 48 % gestiegen, bei Mieten waren es 18 %. Betroffen sind nicht nur die großen Hauptstädte Paris, Berlin oder London. In Irland stiegen die Mieten beispielsweise um 82 %. Jeder zehnte Europäer gibt mittlerweile mehr als 40 % seines Einkommens für Wohnraum aus. Eine besorgniserregende Situation, da die Zahl der Obdachlosen im selben Zeitraum um 70 % gestiegen ist. Erleben wir das Ende des bezahlbaren Wohnens in Europa? Über diese Fragen unterhalten sich die drei Gäste der Sendung: Die Französin Marianne Louis, Generaldirektorin der Union Sociale pour l’Habitat (Dachverband für soziales Wohnen) plädiert für eine ambitionierte staatliche Wohnungspolitik, um die Krise zu überwinden.
    Dr. Kai Warnecke, Präsident von Haus und Grund, dem Zentralverband der deutschen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer, beschuldigt den Staat, die Knappheit überhaupt verursacht zu haben und die Kosten auf die privaten Immobilienkäufer abwälzen zu wollen. Justin Kadi, Stadtforscher und Assistenzprofessor an der Fakultät für Raumplanung der TU Wien stellt dar, wie die Kommerzialisierung des Wohnungswesens – und die Passivität der öffentlichen Hand – diese Krise herbeigeführt haben.
    Das Gespräch wird ergänzt durch Beiträge von neun Europäerinnen und Europäern, die das Problem im Vorfeld der Sendung ausgelotet haben. Weiteren Aufschluss gibt eine Reportage in Wien, der europäischen Hauptstadt, die der Krise am besten standgehalten hat. Im Anschluss spricht Nora Hamadi mit dem visionären französischen Architekten Rudy Ricciotti, der gegen das Verschwinden des ästhetisch Schönen aus unseren Städten und Wohnungen ankämpft. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.11.2022arteDeutsche Online-PremiereDo 24.11.2022arte.tv
  • Staffel 1, Folge 22 (45 Min.)
    Die immer größere Konzentration des Reichtums in den Industrieländern, verstärkt durch Einsparungen aufgrund der Corona-Krise, veranlasst die Europäerinnen und Europäer, der heiklen Frage des Erbrechts nachzugehen. In Frankreich stammen aktuell 60 % aller Vermögensbestände aus Erbschaften, gegenüber 35 % Anfang der 1970er Jahre. Aber Erbe ist auch Familiensache, ein über Generationen hinweg geknüpftes Band. Wie soll man mit dem Nachlass umgehen? Sollte man Erbschaften ganz abschaffen, deckeln oder hoch besteuern? Über diese Fragen unterhalten sich die drei Gäste der Sendung: Stefan Gosepath, Professor für praktische Philosophie an der Freien Universität Berlin, plädiert für die komplette Abschaffung des Erbens.
    Paloma Alonso ist Mitglied des Vereins „Stop Sucesiones“. Als Nachlassempfängerin ihres Vaters wurde sie im Jahr 2004 zur meistverschuldeten Frau Spaniens. Heute setzt sie sich aktiv für die Abschaffung der Erbschaftssteuer ein. André Masson ist Wirtschaftswissenschaftler am französischen Forschungszentrum CNRS und Studienleiter an der Hochschule für Sozialwissenschaften EHESS.
    Er schlägt eine Lösung vor, um die Erbschaftssteuer in Frankreich beizubehalten und zu bewahren. Das Gespräch wird ergänzt durch Beiträge von neun Europäerinnen und Europäern, die das Problem im Vorfeld der Sendung ausgelotet haben. Weiteren Aufschluss gibt eine Reportage aus Deutschland, wo einige Menschen beschlossen haben, ihr Vermögen nach ihrem Tod an Vereine zu spenden. Im Anschluss spricht Nora Hamadi mit der Anthropologin, Soziologin und emeritierten Forschungsleiterin am CNRS Nicole Lapierre und befragt sie zur immateriellen Bedeutung des Erbes. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.12.2022arteDeutsche Online-PremiereDo 01.12.2022arte.tv

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