Staffel 1, Folge 23–44

  • Staffel 1, Folge 23 (45 Min.)
    Hitzewellen, Überschwemmungen, Dürreperioden – aufgrund des Klimawandels nehmen die Naturkatastrophen auf dem europäischen Kontinent extreme Ausmaße an. Wie kann man diesen Phänomenen vorbeugen? Und wie dafür sorgen, dass die menschlichen Lebensräume den Katastrophen standhalten? Auf diese Fragen antwortet Camille Etienne, Aktivistin für soziale Gerechtigkeit und Klimagerechtigkeit. Sie ist der Meinung, dass das europäische Bürgertum dringend kollektiv handeln und seinen Konsum drastisch einschränken müsse.
    Hans-Jörg Naumer, Ökonom bei Allianz Global Investors, setzt hingegen auf „grünes Wachstum“: Er regt dazu an, in innovative Technologie zu investieren, mit deren Hilfe solche Naturkatastrophen bewältiget werden können. Für Daniela Schmidt, Professorin an der Universität Bristol und Hauptautorin des 5. IPCC-Berichts über Europa, sind weder Innovation noch Entschleunigung wirklich eine Lösung. Ergänzt wird die Expertendiskussion durch die Stellungnahmen von neun Europäerinnen und Europäern, die sich im Vorfeld der Sendung mit dem Thema auseinandergesetzt haben.
    Außerdem zeigt eine Reportage aus Dänemark, wie man in Kopenhagen in eine „Schwammstadt“ verwandeln will, um Regenwasser aufzufangen und zu speichern. Im Interview empfängt Nora Hamadi schließlich den Forscher Jean-Louis Etienne, der die Auswirkungen der globalen Erwärmung in der Antarktis untersucht, eine der kältesten Regionen der Welt. 2023 segelt der seetüchtige 75-Jährige an Bord eines hochmodernen Schiffes ins Südpolarmeer, eine der größten Kohlenstoffsenken der Erde. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.12.2022arte
  • Staffel 1, Folge 24 (45 Min.)
    Wollen junge Menschen überhaupt noch arbeiten? Unprofessionell, unmotiviert, mit hohen Ansprüchen an Arbeitsbedingungen, Gehalt oder Unternehmensethik: Die neue Generation von Berufseinsteigern sieht sich scharfer Kritik ausgesetzt. Millennials und Generation Z stehen dazu, dass ihnen das Privatleben wichtiger ist als die Arbeit. Sind die jungen Menschen zu faul, weil zu verwöhnt – oder steht die Gesellschaft vor einer Revolution des Berufslebens? Über diese Fragen unterhalten sich die drei Gäste der Sendung: Kaja Pavlinic, Vize-Präsidentin des Netzwerkes der kroatischen Jugend und Repräsentantin der Generation Z lehnt den Begriff „verwöhnt“ ab.
    Ihrer Meinung nach sind sich die jungen Menschen von heute einfach nur ihres Wertes bewusst. Der schwedische Psychiater und Erziehungsexperte David Eberhardt hält dem entgegen, dass wir heute die Rechnung für das Erziehungsmodell der letzten 30 Jahre präsentiert bekommen. Die Millennials seien zu umsorgt und beschützt worden und bar jeder Frustrationsfähigkeit. Mariam Khattab, Expertin für Inklusion /​ Diversität und Generaldirektorin von Mozaïk RH, verweist darauf, dass ein Teil der Jugend schlichtweg keinen Zugang zur Arbeitswelt hat.
    Die gegenwärtige Krise könnte ihnen paradoxerweise eine Tür öffnen. Das Gespräch wird ergänzt durch Beiträge von neun Europäerinnen und Europäern, die das Problem im Vorfeld der Sendung ausgelotet haben. Weiteren Aufschluss gibt eine Reportage aus Luxemburg, dessen Eisenbahngesellschaft Berufsanfängern attraktive Perspektiven anbietet. Im Anschluss spricht Nora Hamadi mit Dr. phil. Aurore Mréjen über Hannah Arendt, deren Schriften sehr anschaulich die Sinnkrise unserer von Kommerz und Konsum beherrschten Gesellschaften beschreiben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.01.2023arteDeutsche Online-PremiereSo 01.01.2023arte.tv
  • Staffel 1, Folge 25 (45 Min.)
    Klimaveränderungen, Anpassung an die neue Farm-to-Fork-Strategie der EU, Energiepreissteigerungen bei gleichzeitigem Preisdruck auf landwirtschaftliche Erzeugnisse durch den Großhandel … Landwirte bekommen alle Krisen schmerzhaft zu spüren. Lässt sich unter diesen Bedingungen noch die Lebensmittelversorgung garantieren? Werden die Landwirte durchhalten? Sollte nicht vielmehr der Großhandel unter Druck gesetzt werden? Über diese Fragen unterhalten sich die Gäste der Sendung, die sehr gegensätzliche Ansichten vertreten: Der französische Landwirt, Agrarwissenschaftler und EU-Grünenpolitiker Benoît Biteau steht für Öko-Landwirtschaft und plädiert für die rasche Abkehr sowohl von Chemikalien als auch von einer produktivistisch orientierten Ernährungspolitik.
    Für ihn macht die neue Gemeinsame Agrarpolitik die ohnehin schon Reichen noch reicher und bringt kleinere Landwirte in größte Schwierigkeiten. Die international anerkannte Wirtschaftswissenschaftlerin Prof. Dr. Phoebe Koundouri ist Co-Vorsitzende des Sustainable Development Solutions Network – SDSN Europe, einer Beratungsorganisation für die Schaffung von Nachhaltigkeit. Sie hält Intensivlandwirtschaft und den Einsatz von Pestiziden für wichtige Voraussetzungen, um die notwendige landwirtschaftliche Produktionsmenge zu gewährleisten.
    Für sie geht die neue Gemeinsame Agrarpolitik genau in die richtige Richtung. Das Gespräch wird ergänzt durch Beiträge von neun Europäerinnen und Europäern, die sich im Vorfeld der Sendung mit dem Problem befasst haben. Weiteren Aufschluss gibt eine Reportage aus Sizilien, wo eine Erzeugergenossenschaft dem Großhandel den Krieg erklärt hat. Im Anschluss spricht Nora Hamadi mit dem Krebs- und Ernährungsspezialisten Prof. Dr. med. Volkmar Nüssler über die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Krankheit und Armut. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.01.2023arteDeutsche Online-PremiereSo 08.01.2023arte.tv
  • Staffel 1, Folge 26 (45 Min.)
    Nach den Enthüllungen über die sexuellen Übergriffe des Filmproduzenten Harvey Weinstein traten weltweit Millionen Frauen mit ihren persönlichen Erfahrungen sexuellen Fehlverhaltens und sexueller Gewalt an die Öffentlichkeit. Die #metoo-Welle rückte den Kampf um die Rechte der Frauen erneut ins Zentrum der politischen Debatte. Wie sieht es fünf Jahre später damit aus? Trat die erhoffte Entwicklung ein? Ist die Sache der Frauen vorangekommen? Oder war #metoo eine moderne Hexenjagd, die einen neuen Krieg der Geschlechter losgetreten und dem Puritanismus Aufwind gegeben hat? Diese Fragen diskutiert die Sendung kontrovers mit folgenden Gästen: Die Marokkanerin Fatima Benomar verkörpert eine neue Generation feministischer Aktivistinnen, die sich die Zerstörung des Patriarchats auf die Fahnen geschrieben haben.
    Die deutsche Philosophin Svenja Flaßpöhler, Chefredakteurin des Philosophie Magazins in Deutschland, bedauert, dass #metoo die Frauen in eine traditionelle Opferrolle gedrängt hat, in der sie nach wie vor der Willkür der Männer ausgeliefert sind. Sie plädiert für eine neue Generation starker und freier Frauen, die zu ihren Entscheidungen, ihrer Sexualität und ihrer Selbständigkeit stehen.
    Das Gespräch wird ergänzt durch Beiträge von neun Europäerinnen und Europäern, die das Problem im Vorfeld der Sendung ausgelotet haben. Weiteren Aufschluss gibt eine Reportage aus Schweden, dem Vorzeigeland der Geschlechtergleichstellung, in dem die #metoo-Bewegung unvorhergesehene Nachwirkungen hatte und tiefe Narben in der Gesellschaft hinterließ. Im Anschluss spricht Nora Hamadi mit der jungen britischen Romanautorin Christina Sweeney Baird, die sich ausgedacht hat, wie ein geheimnisvoller Virus alle Männer ausrottet und die Frauen alleine über die Welt herrschen … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.01.2023arteDeutsche Online-PremiereSo 15.01.2023arte.tv
  • Staffel 1, Folge 27 (45 Min.)
    Die Bilder von Studierenden, die bei den Tafeln um Lebensmittel anstehen, sind nach Ende der ersten Corona-Welle nicht verschwunden. Ebenso wenig wie die Bilder von Rentnern und alleinerziehenden Müttern, die oft genug gezwungen sind, sich zwischen Heizen und Essen zu entscheiden. Auch Berufstätige bleiben nicht verschont: 12 % von ihnen leben unterhalb der Armutsgrenze, während nach Auskunft der französischen NRO Secours populaire 26 % der Europäer angeben, in prekären Verhältnissen zu leben. Wie kann man diese Geißel der Armut bekämpfen, die alle Länder zu bedrohen scheint? Berichte von Europäerinnen wie die von Janique, die Armut in der Schweiz erlebt hat, klären über die Ursachen dieses Phänomens auf und zeigen Möglichkeiten es einzudämmen.
    Außerdem begrüßt Nora Hamadi zwei Gäste mit sehr gegensätzlichen Ansichten: Die gebürtige Türkin Özlem Demirel kam mit fünf Jahren nach Deutschland und engagierte sich in der Gewerkschaft, bevor sie Europaabgeordnete der Partei „Die Linke“ wurde. Sie ist davon überzeugt, dass man zur Bekämpfung der Armut den Liberalismus in die Schranken weisen muss. Ihr Diskussionspartner ist Nima Sanandaji, der mit acht Jahren aus dem Iran nach Schweden floh und zu einem Fürsprecher des schwedischen und europäischen Liberalismus geworden ist.
    Er ist Leiter des Think Tanks European Centre for Entrepreneurship and Policy Reform und bezeichnet die Sozialhilfe als „Armutsfalle“. Die heutige Reportage begleitet die in prekären Verhältnissen lebende Katalanin Carmen durch ihren Alltag. Sie hat sich in Brüssel bei einem Vortrag zum Thema Armut mit europäischen Abgeordneten getroffen, um politisches Handeln einzufordern. Im Anschluss spricht Nora Hamadi mit Lee Elliot Major. Der ehemalige Punk und Obdachlose wurde zum ersten Professor für soziale Mobilität an der Universität von Exeter berufen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.01.2023arteDeutsche Online-PremiereFr 27.01.2023arte.tv
  • Staffel 1, Folge 28 (45 Min.)
    Was kann man noch essen, ohne Gefahr zu laufen, sich zu vergiften? Kolibakterien in Pizzas, Salmonellen in Schokolade und Babynahrung: Immer wieder werfen Skandale Fragen zur Effektivität der Lebensmittelkontrolle bei den Herstellern auf. Wie kommt es zu diesen Versäumnissen? Wie werden die in Supermärkten verkauften Produkte kontrolliert? Ist die Lebensmittelsicherheit in Europa unter diesen Umständen weiterhin gewährleistet? Eine Mutter erzählt, wie ihre beiden Kinder durch eine Pizza vergiftet wurden und nun ihr Leben lang unter den Folgen leiden müssen.
    Und um darüber zu diskutieren, empfängt Nora Hamadi zwei Gäste mit klaren Positionen: Karine Jacquemart, Geschäftsführerin der NRO Foodwatch France, kritisiert ein mangelhaftes System und fordert mehr Transparenz von den Lebensmittelherstellern. Ihr gegenüber verteidigt Pavel Kopřiva, Sprecher der tschechischen Behörde für Landwirtschafts- und Lebensmittelinspektion, die Wirksamkeit der europäischen Vorschriften zur Lebensmittelsicherheit.
    Die heutige Reportage führt in eine belgische Schokoladenfabrik, wo die Beamten der Föderalagentur für die Sicherheit der Nahrungsmittelkette eine unangekündigte Lebensmittelkontrolle durchführen. Im Anschluss spricht Nora Hamadi mit der jungen Spitzenköchin Rebecca Clopath aus den Schweizer Alpen. Um in Verbindung mit der Natur zu treten und die Verbraucher zu ihren Ursprüngen zurückzuführen, arbeitet sie im Rhythmus der Jahreszeiten und stellt in ihrer Küche unverarbeitete und lokale Produkte in den Mittelpunkt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.02.2023arteDeutsche Online-PremiereDo 02.02.2023arte.tv
  • Staffel 1, Folge 29 (45 Min.)
    Sollte der bei Millionen von Menschen beliebten Fast Fashion ein Ende gesetzt werden? Denn die Mechanismen hinter dieser florierenden Industrie sind längst kein Geheimnis mehr: Kleidung von geringer Qualität, produziert in umweltschädlichen Fabriken und unter unwürdigen Bedingungen, die nicht im geringsten den europäischen Standards entsprechen …Ethischere Marken versprechen eine nachhaltigere Produktion. Handelt es sich dabei um eine fundamentale Bewegung? Ist es möglich sich stilvoll zu kleiden, ohne den Planeten zu zerstören oder Fabrikarbeiter auszubeuten? Über diese Fragen unterhalten sich die Gäste der Sendung, die gegensätzliche Ansichten vertreten: Dana Thomas ist Autorin und Chefredakteurin für nachhaltige Entwicklung der British Vogue und gilt als Pionierin im Kampf gegen die Fast Fashion.
    Jagoda Divić ist unabhängige Beraterin bei der kroatischen Handelskammer und Mitglied von Euratex (europäischer Verband der Bekleidungs- und Textilindustrie). Sie vertritt die Interessen einer starken, wettbewerbsorientierten Textilindustrie. Die Reportage führt nach Schweden zu einem Unternehmen, das Millionen von Kleidungsstücken sammelt, um daraus mithilfe eines revolutionären Verfahrens neue Materialien zu kreieren. Im Anschluss unterhält sich Nora Hamadi im Gespräch unter vier Augen mit Frédéric Godart, Forscher und Mode-Soziologe, der seit beinahe 20 Jahren diverse Mode- und Luxustrends analysiert. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.02.2023arteDeutsche Online-PremiereFr 10.02.2023arte.tv
  • Staffel 1, Folge 30 (45 Min.)
    Die Facetten von Online-Betrug sind vielseitig: Betrugsmaschen im Internet, Phishing, Identitätsraub etc. Warum sind Nutzerdaten für Kriminelle so einfach zugänglich? Ergreifen die Betreiber von Internetseiten ausreichende Maßnahmen? Von amtlichen Dokumenten bis hin zu Bankunterlagen – das gesamte Leben spielt sich online ab. Wie kann es besser geschützt werden? Diese Fragen werden in der Sendung kontrovers mit folgenden Gästen diskutiert: Romain Robert ist Programmdirektor der Organisation None of Your Business und bemüht sich um einen besseren Datenschutz und Regelungen zur Verwendung von Daten durch Dienstleiter im Internet. Yann Padova, ehemaliger Generalsekretär der französischen Datenschutzbehörde CNIL und Fachanwalt für Datenschutz bei der Kanzlei Baker McKenzie, verteidigt das im Internet vorherrschende Modell: kostenlose Inhalte im Austausch gegen Daten.
    In der Reportage geht es nach Malta: Ein Datenleck hat dort personenbezogene Informationen und sensible Daten über Wähler, wie beispielsweise ihre politische Orientierun,g offengelegt. Im Anschluss spricht Nora Hamadi mit Tamar Sharon. Die Dozentin für Philosophie und Digitalisierung setzt sich damit auseinander, wie die Gesellschaft durch digitale Veränderungen beeinflusst wird und welche Gefahren damit einhergehen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.02.2023arteDeutsche Online-PremiereFr 17.02.2023arte.tv
  • Staffel 1, Folge 31 (45 Min.)
    Der „Qatargate“-Skandal, in dem europäische Abgeordnete der Geldwäsche beschuldigt und verhaftet wurden, machte die Frage nach der Integrität von Politikern wieder brandaktuell. Ist Korruption in der Politik weit verbreitet, oder wurden die Betroffenen Opfer von Mediatisierung und Forderungen nach absoluter Transparenz? Nora Hamadi empfängt zwei Gäste mit klaren Positionen zu dieser Frage: Corinne Dreyfus Schmidt, Strafverteidigerin und Partnerin der Pariser Kanzlei Temime, war bereits für Politiker wie Jean-Noël Guérini, Bernard Tapie und Jean-François Copé tätig. Sie befürchtet, dass der Kampf gegen Korruption in einen politischen und moralischen Kreuzzug ausarten könnte.
    Roberto Scarpinato ist ein Vorreiter im Kampf gegen die Mafia und die Korruption in Italien. Der ehemalige Staatsanwalt gehört zu derselben Generation wie die berühmten Richter und Mafiajäger Falcone und Borsellino, die 1992 ermordet wurden. Scarpinato sitzt für die 5-Sterne-Bewegung im Senat und holt den Kampf auf die politische Bühne. Die Reportage führt nach Spanien, wo Tausende von Politikern und Beamten wegen Korruption in einer Immobilienaffäre angeklagt sind und ein beispielhaftes Urteil bevorsteht. Außerdem spricht Nora Hamadi mit Michel Claise, Untersuchungsrichter am Gericht erster Instanz in Brüssel. Sein neuester Fall: Qatargate. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.02.2023arte
  • Staffel 1, Folge 32 (45 Min.)
    Inflation, Anstieg der Strom- und Gaspreise – vielen Europäerinnen und Europäern steht das Wasser bis zum Hals, und sie gehen auf die Straße. In Fachkreisen ist man angesichts der Masse an Protestbewegungen sprachlos und spricht von einer noch nie dagewesenen Situation. Obwohl die Bürgerinnen und Bürger der 27 EU-Mitgliedstaaten den Gürtel enger schnallen, sinkt ihre Kaufkraft und die Rechnungen steigen. In den Ländern der Europäischen Union wächst der soziale Unmut. Streikaufrufe und Demonstrationen werden seit Anfang des Jahres immer häufiger.
    In Frankreich heizen, dem Aufruf der Gewerkschaften folgend, Streiks und Blockaden gegen die von Premierministerin Elisabeth Borne am 11. Januar angekündigte Rentenreform das Sozialklima auf. Auch das Vereinigte Königreich erlebt eine beispiellose Streikwelle. Letzten Sommer wurden die Briten im Rahmen der „Don’t Pay“-Bewegung aufgefordert, ihre Stromrechnung nicht zu bezahlen. Mittlerweile streiken auch Beschäftigte der Eisenbahn, Zollbeamte und Pflegekräfte. In Deutschland hat die größte Einzelgewerkschaft des Landes IG Metall im November letzten Jahres zu zahlreichen Streiks aufgerufen, und auch in Belgien, Österreich und Tschechien haben sich die sozialen Bewegungen vervielfacht.
    Der Dialog zwischen der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite scheint nur mit Mühe voranzukommen. Wie kann man diese sozialen Spannungen in Europa entschärfen? Behalten die Gewerkschaften ihre historische Machtstellung oder werden sie durch Bürgerbewegungen abgelöst? In der Reportage geht es nach Ungarn: Hier wurden Lehrkräfte entlassen, die sich dem von der Regierung geforderten „Mindestdienst“ im Streikfall widersetzten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.03.2023arteDeutsche Online-PremiereSo 26.02.2023arte.tv
  • Staffel 1, Folge 33 (45 Min.)
    Drastische Inflationsentwicklung, sinkende Zinsen – die Europäerinnen und Europäer sehen keinen Sinn mehr in klassischen Sparbüchern. Also wohin mit dem Geld? Kann man überhaupt noch sparen, wenn das Geld am Monatsende knapp wird? Gibt es sichere, nachhaltige Anlagemöglichkeiten? Nora Hamadi debattiert mit zwei Gästen über diese Frage: Die britisch-südafrikanische Ökonomin Ann Pettifor sagte die Wirtschaftskrise von 2008 voraus. Anja Achtziger ist Professorin für Sozial- und Wirtschaftspsychologie an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen.
    In ihrer Arbeit erforscht sie die psychologischen Aspekte des Sparens und geht der Frage nach, wie die Menschen mit finanziellen Schwierigkeiten umgehen. Die Reportage führt nach Deutschland, wo ein risikofreudiger Rentner sein Erspartes in Kryptowährungen investiert hat. Doch das angeblich lukrative Geschäft entpuppte sich als Betrug … Die Initiatorin ist untergetaucht, nach ihr wird weltweit gefahndet. Außerdem spricht Nora Hamadi mit der Soziologin Jeanne Lazarus, Expertin für Geldsoziologie. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.03.2023arteDeutsche Online-PremiereSo 05.03.2023arte.tv
  • Staffel 1, Folge 34 (45 Min.)
    Kaufkraftkrise und Vertrauensverlust in Gütesiegel: Nach Jahren des Wachstums ist der europäische Markt für Bioprodukte massiv eingebrochen. Immer mehr Erzeuger sind gezwungen, aus dem Ökolandbau auszusteigen, weil sie keine Absatzmöglichkeiten mehr finden. Warum zeigen die Verbraucher Bio die kalte Schulter? Wird die Biobranche wirklich den europäischen Vorgaben gerecht? Kann und darf man sich auf die biologische Landwirtschaft verlassen, um Europa zu ernähren? Kurzum: Hat Bio noch eine Zukunft? Um darüber zu diskutieren, empfängt Nora Hamadi den Journalisten und Autor Gil Rivière-Wekstein, der sich seit 20 Jahren mit dieser Frage beschäftigt und ein „Bio-Marketing“ anprangert, das nach seiner Auffassung falsche Versprechungen macht.
    Sein Gegenüber ist Anna Deparnay-Grunenberg, Europaabgeordnete von Bündnis 90/​Die Grünen, die sich für eine bessere Verteilung der öffentlichen Mittel zugunsten der biologischen Landwirtschaft einsetzt. Die Reportage führt nach Frankreich, wo die biointensive Landwirtschaft, die rentabler und umweltfreundlicher als der klassische Ökolandbau sein soll, immer mehr Anhänger findet. Im Interview empfängt Nora Hamadi schließlich erstmals zwei Gäste: den Fotografen und Filmemacher Yann Arthus-Bertrand und den jungen Aktivisten Vipulan Puvaneswaran. Sie stehen für zwei Generationen von Umweltaktivisten aus Überzeugung und Leidenschaft. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.03.2023arteDeutsche Online-PremiereSo 12.03.2023arte.tv
  • Staffel 1, Folge 35 (45 Min.)
    Behindert, diskriminiert, ausgegrenzt? Die Inklusion stockt, in Europa werden Menschen mit Behinderung institutionell bevormundet und infantilisiert. Der ableistische Gedanke, ein gesunder Körper sei die Norm, beherrscht die Gesellschaft. Das und die Ablehnung jeglicher Abweichung von dieser Norm führt oftmals zur Diskriminierung von Menschen mit Behinderung. Aber ginge es auch anders? Macht die Gesellschaft eine körperliche Beeinträchtigung zur Behinderung? Europäerinnen und Europäer teilen in einer Videokonferenz ihre Ansichten dazu mit. Zwei Studiogäste nehmen an der Debatte teil: François Marien ist Lehrer, Referent und Coach.
    2016 war er als Berater und Experte in Sachen Behinderung für Emmanuel Macron tätig und unterstützt heute Unternehmen auf ihrem Weg zu Inklusion und Gleichberechtigung. Seiner Ansicht nach treten viele europäische Staaten hierbei auf der Stelle; zudem sollten ihm zufolge die Gelder anders verteilt werden. Filipa Pinto Coelho ist Vorsitzende des portugiesischen Vereins „VilacomVida“ und hat mehrere „Cafés Joyeux“-Filialen in Portugal eröffnet. Das französische Franchise-Unternehmen beschäftigt Menschen mit Behinderung.
    Außerdem sammelt sie von Unternehmen Geld für die Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Autismus und Trisomie. Für sie funktioniert Inklusion über Ausbildung und Unterstützung. Die Reportage führt nach Spanien, wo die Regierung eine nationale Strategie der Deinstitutionalisierung auf den Weg gebracht hat, um pflegebedürftigen Personen ein eigenständiges Leben zu Hause zu ermöglichen. Im Interview kommt der französische Bildhauer Mauro Corda zu Wort. Er hinterfragt die moderne Gesellschaft und ihren Blick auf Diversität, das Konzept der „Normalität“ und Exklusion. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.03.2023arte
  • Staffel 1, Folge 36 (45 Min.)
    Willkürliche Polarisierung, Verbreitung radikalen Gedankenguts und endlose Polemik sind in den sozialen Netzwerken an der Tagesordnung. Nur echte Debatten sucht man dort meist vergebens … Dabei ist eine funktionierende Debattenkultur eine Grundlage der Demokratie. Auch die gängigen Höflichkeitsregeln scheinen auf YouTube, Facebook & Co.nicht zu gelten. Oder beginnt mit ihnen einfach eine neue Ära, die der „echten“ Meinungsfreiheit, wie der neue Twitter-Chef und Medienmilliardär Elon Musk glauben machen will? Europäerinnen und Europäer teilen in einer Videokonferenz ihre Ansichten dazu mit. Nina Gorenc, Sprachdozentin an der Universität Ljubljana in Slowenien und Forscherin auf dem Gebiet der politischen Rhetorik erklärt, warum die sozialen Netzwerke die Gesellschaften in eine demokratische Sackgasse steuern.
    Joan Barata ist Rechtsexperte in der dänischen Denkfabrik Justitia, die sich für Meinungsfreiheit einsetzt. Für ihn ist das Aufkommen der Social-Media-Plattformen von ähnlich großer Bedeutung wie die Erfindung des Buchdrucks. Die Reportage schildert, wie der Staatssekretär des polnischen Justizministeriums im Namen der Meinungsfreiheit ein Anti-Facebook-Gesetz durchbringen will. In einem Interview empfängt Nora Hamadi den Regisseur und Schauspieler Gérald Garutti, der dafür kämpft, dass in den westlichen Gesellschaften wieder debattiert und miteinander gesprochen wird. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.04.2023arte
  • Staffel 1, Folge 37 (45 Min.)
    Zugausfälle, Busfahrermangel, veraltete Fahrzeuge, Verspätungen und Pannen ohne Ende: Wer täglich mit den Öffentlichen unterwegs ist, kann davon ein Lied singen. Um sich dieser Probleme und der damit verbundenen Kosten zu entledigen, haben manche europäischen Länder private Betreiber mit der Personenbeförderung beauftragt. Sollte der öffentliche Nahverkehr also privatisiert werden? Ist die Öffnung für den Wettbewerb eine gute Sache oder verschlechtert sich dadurch die Qualität der Beförderungsdienstleistung? Europäerinnen und Europäer teilen in einer Videokonferenz ihre Ansichten dazu mit.
    Für Jorinde Schulz, Sprecherin des Vereins „Gemeingut in BürgerInnenhand“, muss der ÖPNV als Angebot der Daseinsvorsorge für alle zu erschwinglichen Tarifen nutzbar bleiben und gehört deshalb in die öffentliche Hand. Andrea Giuricin, Dozent für Verkehrsökonomie an der Universität Milano Bicocca und Chef des Unternehmens TRA Consulting, das Strategieberatung in Sachen Verkehr anbietet, plädiert dagegen für die Öffnung des Wettbewerbs und die Privatisierung der Personenbeförderung: Dadurch ließen sich seiner Meinung nach die Qualität der Infrastruktur und der Taktung verbessern und die Kosten senken.
    „27 – Das europäische Magazin“ beleuchtet die Situation in Griechenland, wo ein Zugunglück am 28. Februar 57 Todesopfer forderte. Es löste eine landesweite Schockwelle und Massendemonstrationen aus, bei denen Tausende der Regierung vorwarfen, mit der Privatisierung der Eisenbahn die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger aufs Spiel gesetzt zu haben. Im Interview diskutiert Nora Hamadi mit Carlos Moreno, dem Vordenker der „Viertelstunden-Stadt“, über neue Konzepte für die Städte von morgen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.04.2023arte
  • Staffel 1, Folge 38 (45 Min.)
    600 Jahre lang hat Europa die Welt unterdrückt, Ressourcen ausgebeutet, Menschen versklavt und abgeschlachtet. Und das alles im Namen einer zivilisatorischen Mission, der Entwicklung und im Dienste imperialer Größe. Ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen und die koloniale Vergangenheit und ihre Hinterlassenschaft zu hinterfragen? Müssen Staaten sich offiziell entschuldigen und riskieren, alte Wunden wieder aufzureißen? Europäerinnen und Europäer legen ihre Standpunkte dar. An der Debatte beteiligen sich zwei Studiogäste: Marianne Ballé Moudoumbou ist Mitbegründerin des Zentralrats der Afrikanischen Gemeinschaft in Deutschland und Antirassismusaktivistin.
    Ihre Familie stammt aus Kamerun, einer ehemaligen Kolonie der Länder, in denen sie aufgewachsen ist (Frankreich) beziehungsweise heute lebt (Deutschland). Sie sieht Entschuldigungen als den ersten Schritt zur Versöhnung. Iván Vélez ist Vorsitzender der spanischen Stiftung DENAES zur Verteidigung der spanischen Nation und Verfasser zahlreicher Werke über die spanischen Eroberungen in Amerika und über deren prominenten Vertreter Hernán Cortéz.
    Seiner Meinung nach würde eine Entschuldigung sowohl für die Länder Europas als auch für die ehemaligen Kolonien verheerende Konsequenzen haben. Die Reportage führt nach Belgien, wo Vereine und Museen dafür kämpfen, dass die koloniale Vergangenheit endlich in die Lehrpläne aufgenommen wird. Im Interview trifft Nora Hamadi die Regisseurin Amma Asante, die als erste schwarze Frau mit dem britischen Filmpreis BAFTA geehrt wurde. Sie sprechen über „weiße Privilegien“ in der Filmwelt – laut Amma Asante eine Folge des Kolonialismus. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.04.2023arte
  • Staffel 1, Folge 39 (45 Min.)
    Im Jahr 2050 wird jede dritte Person in Europa über 65 Jahre alt sein. Nie war die Bezeichnung „alter Kontinent“ passender. Medizinische Versorgung, Krankheit, Lebensweise, Pflegepersonal … Wie können diese Herausforderungen gemeistert werden? Nach mehreren Skandalen wird das System der Alten- und Pflegeheime zunehmend in Frage gestellt. Aber gibt es ernstzunehmende Alternativen? Muss die Gesellschaft ihren Blick auf das „vierte Lebensalter“ ändern und ihren Umgang mit Autonomieverlust im Alter überdenken? Europäerinnen und Europäer teilen in einer Videokonferenz ihre Ansichten dazu mit.
    Zudem beteiligen sich zwei Studiogäste an der Debatte: Romy Lasserre Saint-Maurice leitet seit über zehn Jahren ein Seniorenpflegeheim. Sie ist überzeugt, dass verschiedene Modelle nicht gegeneinander ausgespielt werden sollten und dass Pflegeheime in die Innenstädte gehören. Ana Bedia leitet das spanische Onlinemagazin 65ymás, das die Perspektive spanischer Seniorinnen und Senioren vertritt. Sie empfindet die Sichtweise der Gesellschaft auf alte Menschen als sehr stereotypengeprägt und plädiert für einen Perspektivwechsel.
    Die Reportage führt nach Dänemark. Dort muss ein europäisches Modellsystem aufgrund des Personalmangels neu gedacht werden. Zum Abschluss der Sendung empfängt Nora Hamadi die mehrfach ausgezeichnete Fotografin Jane Evelyn Atwoot zum Interview. Diese interessiert sich für geschlossene Orte und berichtet über ukrainische „Badanti“, die in Italien alte Menschen zu Hause pflegen. Zudem erläutert sie den Blick der Gesellschaft auf das hohe Alter. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.04.2023arte
  • Staffel 1, Folge 40 (45 Min.)
    Vernetzte Autos, Sprachassistenten oder auch prädiktive Medizin – künstliche Intelligenz ist allgegenwärtig geworden. Das Auftauchen des berühmten Chatbots ChatGPT markiert einen weiteren Entwicklungssprung. Wird KI uns das Fürchten lehren? Bedeutet sie Fortschritt oder Entfremdung? Wird sie die Menschheit bereichern oder ersetzen? Zu dieser Frage positionieren sich Europäerinnen und Europäer in einer Videokonferenz. Es debattieren zudem zwei Studiogäste: Anna Felländer ist Vorsitzende der ethischen KI-Governance-Plattform Anch.AI. Ihrer Meinung bedarf die bahnbrechende Technologie einer strengen Kontrolle.
    Eric Sadin ist Philosoph mit dem Schwerpunkt Digitale Technologien. Ihn beunruhigt die seiner Ansicht nach „antihumanistische“ Verwendung künstlicher Intelligenz. Die Reportage führt in die Niederlande und nach Serbien. In Belgrad wurden Tausende gesichtserkennungsfähige Überwachungskameras installiert, ohne die Menschen zu informieren … Im Interview diskutiert Nora Hamadi mit dem Autor und Metaversum-Verfechter Theo Priestley über die enge Verbindung von Science-Fiction und technologischer Innovation. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.05.2023arte
  • Staffel 1, Folge 41 (45 Min.)
    Bekommt Europa den Drogenhandel und die damit verbundene Gewalt noch in den Griff? In Antwerpen und Rotterdam werden Rekordmengen Kokain beschlagnahmt, der belgische Justizminister muss sich in einem Safe House vor potenziellen Entführern verstecken, in den Niederlanden, in Spanien und Frankreich kommt es zu Schießereien unter freiem Himmel. Rücksichtslos geführte Bandenkriege verfolgen nur ein Ziel: das Drogengeschäft, das jedes Jahr zig Milliarden Euro Umsatz generiert, unter eigene Kontrolle zu bringen. Lässt sich dieser tödliche Kreislauf durchbrechen? Oder werden bald auch in Europa so genannte Narco-Staaten entstehen? Europäerinnen und Europäer teilen in einer Videokonferenz ihre Ansichten dazu mit.
    Zudem beteiligen sich zwei Studiogäste an der Debatte. Constanza Sanchez Aviles, Direktorin für öffentliche Politik des spanischen Forschungsinstituts ICEERS ist der Meinung, dass die Wurzel des Übels im Drogenverbot liegt. Der Anthropologe und Fotojournalist Teun Woeten sorgt sich dagegen um die Niederlande, die seiner Auffassung nach bereits auf dem Weg zu einem Narco-Staat sind.
    Er glaubt, dass die Legalisierung von Drogen diese Entwicklung nur beschleunigen würde. Die Reportage führt nach Portugal, einem Land, das bei der Entkriminalisierung von Drogen Pionierarbeit geleistet hat. Doch 20 Jahre später wird deutlich, dass die Liberalisierungspolitik an ihre Grenzen stößt … Zum Interview empfängt Nora Hamadi den Soziologen Marwan Mohamed. Seit Jahren beschäftigt er sich mit den „kriminellen Karrieren“ Jugendlicher aus Brennpunktvierteln: vom Späher bis zum Drogenboss. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.05.2023arte
  • Staffel 1, Folge 42 (45 Min.)
    Seit mehreren Jahren sieht sich Europa mit einer Wasserknappheit konfrontiert. Trockenheit, zu hoher Verbrauch, Dörfer, die mit Wasser aus Flaschen versorgt werden müssen, ausgetrocknete Flüsse, Grundwasserspiegel, die auch im Winter unter dem Durchschnitt liegen, Ausschreitungen zwischen Landwirten und Ordnungskräften um Speicherseen: Das Thema Wasserknappheit ist im Alltag angekommen. Für Streit sorgen vor allem Fehler in der Verwaltung des Trinkwassernetzes, zudem kommt es vor allem in der Landwirtschaft immer häufiger zu Nutzungskonflikten. Ist es möglich, gemeinsam Lösungen für den Umgang mit der schon heute knappen Ressource zu erarbeiten? Wie lässt sich dieser angekündigten Krise begegnen? In Einspielern kommen Europäerinnen und Europäer zu Wort, die im Vorfeld über das Thema diskutiert haben.
    Zur Debatte empfängt Nora Hamadi die Umweltökonomin und Wasserexpertin Esther Crauser-Delbourg. Ihr zufolge sollte das Trinkwasser kostenfrei bleiben. Gleichzeitig müsse Wasser, das als „Rohstoff“ in der Industrie und Landwirtschaft genutzt wird, einen Wert erhalten. Dr. Durmuş Ünlü ist Direktor der Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft. Er ist der Meinung, dass sich die Menschen dem Klimawandel dringend anpassen müssen, unter anderem durch eine bessere Reglementierung für verschiedene Nutzungsgruppen.
    Das Magazin führt nach Spanien, wo der intensive Anbau von Beeren in einem der größten Feuchtgebiete Europas zu starken Spannungen zwischen Landwirten führt. Im Interview empfängt Nora Hamadi den Koordinator für Erdbeobachtung im deutschen Zentrum für Luft-und Raumfahrt e.V. Peter Schaadt und spricht mit ihm über ein Projekt in Zusammenarbeit mit der NASA, in dessen Rahmen vom Weltraum aus die Veränderungen der Trinkwasserspeicher auf dem europäischen Kontinent gemessen werden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.05.2023arte
  • Staffel 1, Folge 43 (45 Min.)
    Lockdown, Inflation, Konkurrenz im Internet: Gegen diese drei Faktoren kann der Einzelhandel – kleine Geschäfte ebenso wie große Kaufhäuser – sich nur schwer behaupten. So hat die Bekleidungskette Camaïeu in Frankreich die Segel gestrichen, die Galeria Kaufhof Gruppe schließt Filialen in Deutschland und Belgien, und Portugal verzeichnete 2022 im Schnitt 18 Geschäftsaufgaben am Tag. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt der Realität. Naht auf leisen Sohlen der wirtschaftliche Zusammenbruch Europas? Gehören Einkaufsstraßen und belebte Geschäftsviertel in der Innenstadt der Vergangenheit an? Oder gibt es noch Möglichkeiten, sie zu erhalten? Natürlich kommen wieder Angehörige der Zivilgesellschaft aus ganz Europa mit ihren im Vorfeld der Sendung gesammelten Analysen und Aussagen zu Wort.
    Im Studio diskutiert Nora Hamadi mit Chloé Brillon, Vorsitzende der Initiative „1000 Cafés“ der Gruppe SOS, die kleine Gemeinden dabei unterstützt, wieder Orte des Zusammenlebens und der Begegnung zu schaffen. Ihrer Meinung nach ist es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dafür zu sorgen, dass die Stadtzentren nicht veröden.
    Für Alistair Kefford, Stadtplaner und Historiker an der Universität Leiden in den Niederlanden, ist das Modell der Einkaufsstadt dagegen völlig überholt. Die Reportage führt nach Neubrandenburg, wo die Stadtverwaltung einen Innenstadtmanager eingestellt hat, um den örtlichen Einzelhandel zu retten. Abschließend begrüßt Nora Hamadi den Berufsfotografen Bruno Manuel im Interview und befragt ihn zu seiner Sicht auf die mittlerweile verschwundenen kleinen Geschäfte, die einst Städte und Dörfer belebten, und auf die Geschäftsleute, die sie am Laufen hielten und davon lebten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.05.2023arte
  • Staffel 1, Folge 44 (45 Min.)
    Überfischung, Plastikverschmutzung, Bergbau … Zur Erhaltung der zunehmend gefährdeten Meeresökosysteme hat die Europäische Kommission im Februar dieses Jahres einen „Aktionsplan für den Ozean“ vorgestellt, der unter anderem darauf abzielt, bis 2030 30 Prozent der Meeresgebiete in der EU unter Schutz zu stellen. Bislang profitieren weniger als 2 Prozent der europäischen Meeresgewässer von Schutzmaßnahmen. Wie können Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit der Meere und Ozeane verbessert werden? Lassen sich die maritimen Lebensräume schützen und gleichzeitig Rechtsrahmen für eine regulierte und nachhaltige Fischerei schaffen? Bringen Meeresschutzgebiete überhaupt etwas? Natürlich kommen wieder Angehörige der Zivilgesellschaft aus ganz Europa mit ihren im Vorfeld der Sendung gesammelten Analysen und Aussagen zu Wort.
    Im Studio diskutiert Nora Hamadi mit Claire Nouvian, Umweltaktivistin und Gründerin der Organisation BLOOM. Sie ist der Meinung, dass der Fischereisektor und insbesondere die Verwendung zerstörerischer Fanggeräte stärker reguliert werden muss. Ivan Lopez van der Veen, Vorsitzender der Europäischen Allianz für Grundfischerei (EBFA), verteidigt dagegen die europäischen Fischer und ist der Auffassung, dass sie ausreichend strengen Vorschriften unterliegen.
    Die Reportage führt nach Italien an die Adriaküste, wo Kleinfischer einen unermüdlichen Kampf gegen die Grundschleppnetzfischerei und ihre Auswirkungen auf Artenvielfalt und Fischbestände führen. Im Interview empfängt Nora Hamadi abschließend die Meeresbiologin und Tiefseeexpertin Helen Scales und befragt sie zur zwiespältigen Beziehung des Menschen zu den Ozeanen – der blauen Lunge unseres Planeten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.06.2023arte

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