Filmreihe in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1 (102 Min.)
    Begegnung im Wald: Karlheinz Böhm als Kaiser Franz Joseph, Romy Schneider als Sissi – Bild: SRF/​Kineos
    Begegnung im Wald: Karlheinz Böhm als Kaiser Franz Joseph, Romy Schneider als Sissi
    Prinzessin Elisabeth (Romy Schneider), von allen Sissi gerufen, ist gerade unbeschwerte 16 Jahre alt und bewundert ihren Vater, den Erzherzog Max in Bayern (Gustav Knuth). Dieser hält nichts von höfischem Zeremoniell und zieht sein Jagdrevier in Possenhofen am Starnberger See jederzeit dem Ballsaal vor. Deshalb wird er auch nicht eingeladen, als Mutter Ludovika (Magda Schneider) nach Bad Ischl fährt, um ihre ältere Tochter Nené (Uta Franz) mit Franz Joseph (Karlheinz Böhm), dem jungen Kaiser von Österreich, zu verloben. Dies alles geschieht auf Wunsch der Kaiserinmutter, Erzherzogin Sophie (Vilma Degischer), die ihren Sohn auf den Thron gebracht hat und ihm nun zum Geburtstag auch die passende Frau präsentieren will.
    Doch dann läuft nicht alles wie geplant. Beim Fischen begegnet Sissi, die nach Ischl mitreisen durfte, durch Zufall dem Kaiser und angelt sich buchstäblich den Mann fürs Leben. Bei einem Pirschgang, den die beiden heimlich unternehmen, darf Sissi vom feschen Kaiser vernehmen, er beneide den Mann, der sie einmal zur Frau bekomme. Beim abendlichen Ball lässt er Elisabeth zu aller Verwunderung einen Korb voller Rosen überreichen. Nur wenig später verkündet er seine Verlobung – mit Sissi, der blutjungen Prinzessin aus der Provinz. Die höfische Welt ist konsterniert, die sitzen gelassene Nené frustriert, das Land begeistert, und die Hochzeit wird – wie zu erwarten ist – kaiserlich kolossal.
    „Gegen die schauspielerische Verpackung dieser Unterhaltungsdutzendware ist nichts einzuwenden, zumal in Romy Schneider als Sissi und Karlheinz Böhm als Franz Joseph zwei auch äusserlich ansprechende Interpreten dieser kostümlich gross aufgeputzten Episode serviert werden.“ So herablassend und hölzern können Filmkritiker (in diesem Fall der deutsche „Film-Beobachter“ nach der Premiere) sein. Das Publikum allerdings liess sich vom trockenen Halbverriss nicht irritieren. Es pilgerte in gewaltigen Scharen ins Kino. Und weil es sich an seiner „Sissi“ nicht sattsehen konnte, produzierte Ernst Marischka noch zwei ebenso erfolgreiche Fortsetzungen: „Sissi – Die junge Kaiserin“ (1956) und „Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin“ (1957).
    Drehbuchautor und Regisseur Ernst Marischka, der 1963 in Chur verstarb, schuf sich mit der „Sissi“-Trilogie sein eigenes Denkmal. In Deutschland schlug der Film bei der Erstaufführung selbst den Welthit „Vom Winde verweht“. Und Romy Schneider, die hier noch an der Seite ihrer Mutter Magda agierte, hatte zeitlebens Mühe, sich von dem sanft kitschigen Prinzessinnen-Image zu trennen. Was wiederum zeigt, mit welch sicherem Blick der routinierte Ernst Marischka das unverbrauchte Temperament der jungen Romy einzuschätzen wusste: Nur ihretwegen hatte er schliesslich sein eigenes Operetten-Libretto aus dem Jahre 1932 zur aufwendigen Kinoaugenweide umgeschrieben. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.12.1955Original-TV-PremiereMi 21.12.1955
  • Folge 2 (101 Min.)
    Sissi (Romy Schneider, r.)
    Die prunkvolle Heirat zwischen dem österreichischen Kaiser Franz Joseph und der blutjungen bayerischen Prinzessin Sissi liegt gerade vier Wochen zurück, als bereits dunkle Wolken aufziehen. Franz Joseph kann sich seiner Frau nicht so widmen, wie sie es gern möchte, weil Staatsgeschäfte ihn von früh bis spät an den Schreibtisch bannen. Sissi ist zwar bemüht, sich die Zeit nutzbringend zu vertreiben, doch ihre spontanen Unternehmungen verstoßen nicht selten gegen die strengen Sitten des „spanischen Hofzeremoniells“. Die Spannungen zwischen Sissi und ihrer strengen, auf Etikette bedachten Schwiegermutter Sophie wachsen.
    Nach der Geburt von Sissis Tochter nimmt die Erzherzogin ihr sogar das Kind weg, um es nach ihren Vorstellungen zu erziehen. Als Sissi erfährt, dass Franz Joseph in diesen Plan eingewilligt hat, kehrt sie ihm enttäuscht den Rücken und flieht zu ihren Eltern nach Possenhofen. Doch Franz holt seine junge Frau zurück, und es kommt zur Versöhnung. Die beiden verbringen einige glückliche Tage in den Bergen, aber bei ihrer Rückkehr nach Wien bleibt die Lage angespannt: Erzherzogin Sophie weigert sich nach wie vor, Sissi ihr Kind zurückzugeben. Enttäuscht und desillusioniert, will Sissi den Kaiser nun endgültig verlassen – doch diese private Entscheidung der Kaiserin zieht politische Konsequenzen nach sich: Die über Krieg und Frieden entscheidenden Verhandlungen mit einer Delegation ungarischer Gesandten, die große Hoffnungen in die Kaiserin setzen, sind ohne Sissis persönliche Anwesenheit praktisch zum Scheitern verurteilt.
    Sissi beugt sich ihren kaiserlichen Pflichten, und endlich lenkt auch die Schwiegermutter ein. Auf Bitten des Grafen Andrassy begibt sich das Paar nach Budapest, wo es unter den Ovationen des ungarischen Volkes gekrönt wird.
    „Sissi – Die junge Kaiserin“ ist die glanzvolle Fortsetzung der bewegenden Geschichte um die junge österreichische Kaiserin, mit dem Traumpaar Romy Schneider und Karlheinz Böhm. Kaum ein Jahr nach dem Welterfolg von „Sissi“ inszenierte Ernst Marischka die überaus gelungene Fortsetzung. In „Sissi, die junge Kaiserin“ gewinnt die Figur der unkonventionellen Monarchin noch mehr an Kontur, zeigt aber bereits melancholische Züge. Dank Marischkas sicherem Gespür für große öffentliche Auftritte verwandeln sich typische Situationen des Kostüm-Kinos wie der Besuch einer Ballett-Aufführung oder die abschließende Krönung in bewegende Momente, in denen das Politische und das Private geschickt ineinander gespiegelt werden. (Text: rbb)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.12.1956Original-TV-Premiere12/1956
  • Folge 3 (109 Min.)
    L-R: Empress Elisabeth of Austria /​ Sissi (Romy Schneider), Duchess Ludovika of Bavaria (Magda Schneider)
    Während Franz Joseph dringende Staatsgeschäfte erledigen muss, reist Kaiserin Sissi allein nach Ungarn, um den revolutionär gesinnten Adel auf die Seite der Habsburger zu ziehen. Graf Andrassy, ihr treu ergebener Vertrauter, gesteht der Kaiserin seine Liebe, doch Sissi weist ihn zurück. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als mit Franz Joseph einen gemeinsamen Urlaub zu verbringen, doch Sissi hat sich in Ungarn ein schweres Lungenleiden zugezogen und muss zur Genesung in den Süden Reisen. Entgegen der Erwartung der Ärzte, die sie längst aufgegeben haben, wird Sissi wieder gesund.
    Auf der Heimreise absolviert das Kaiserpaar einen Staatsbesuch in Italien, der dank Sissis herzergreifender Natürlichkeit zu einem Triumphzug gerät. „Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin“ ist der krönende Abschluss der Trilogie um die österreichische Kaiserin Elisabeth mit dem Traumpaar Romy Schneider und Karlheinz Böhm. Die junge bayerische Prinzessin Sissi (Romy Schneider) hat sich an der Seite des österreichischen Kaisers Franz Joseph (Karlheinz Böhm) zu einer Herrscherin mit Würde und diplomatischem Geschick entwickelt.
    Während dringende Staatsgeschäfte den Kaiser in Wien halten, ist Sissi mit ihrer kleinen Tochter in Ungarn unterwegs. Ihre Reise dient einer wichtigen politischen Mission, die der Kaiserin am Herzen liegt: Mit Unterstützung des ihr treu ergebenen Grafen Andrassy (Walter Reyer) führt sie einen diplomatischen Dialog mit dem revolutionären Grafen Batthyani (Peter Neusser), um ihn von der positiven Einstellung der Habsburger gegenüber Ungarn zu überzeugen.
    Die Mission ist ein großer politischer Erfolg, aber noch immer lässt Erzherzogin Sophie (Vilma Degischer) keine Gelegenheit zur Intrige aus und streut das Gerücht, Sissi habe eine Affäre mit Graf Andrassy. Beunruhigt reist Franz Joseph seiner Frau entgegen, und die beiden verbringen einige Tage fern der höfischen Etikette in Bad Ischl. Als der Hofarzt eine schwere Lungenkrankheit diagnostiziert, muss Sissi in den Süden reisen, um in einem milden Klima ihr Leiden zu mildern.
    Wider Erwarten erholt die Kaiserin sich rasch, und die Ärzte gestatten die Heimkehr. Franz Joseph reist seiner Frau entgegen, um diese Gelegenheit zu einem Staatsbesuch in der abtrünnigen italienischen Provinz zu nutzen. Der Italienbesuch droht zum Eklat zu werden, denn der hiesige Adel ignoriert das Kaiserpaar ostentativ. Erst bei ihrem unnachahmlichen Auftritt auf dem venezianischen Markusplatz bricht das Eis, und Sissi erobert die Herzen der Italiener.
    In „Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin“, dem krönenden Abschluss der Trilogie, zeigt die noch junge Romy Schneider eine bemerkenswerte künstlerische Reife, büßt dabei aber nichts von ihrer jugendlichen Natürlichkeit ein. Mehr noch als die ersten beiden lebt dieser melodramatischste der drei Filme von dem überaus nuancierten Spiel Romy Schneiders, das Ernst Marischkas gefühlvolle Inszenierung weit über den Durchschnitt eines Kostümfilms hinaushebt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereDo 19.12.1957Original-TV-Premiere1957

weiter

Auch interessant…