rbb24 Reportage Folge 20: Trockenes Land – Brandenburg zwischen Dürre und Starkregen
Folge 20
20. Trockenes Land – Brandenburg zwischen Dürre und Starkregen
Folge 20 (30 Min.)
Im Frühjahr 2025 hat es in Brandenburg so wenig geregnet wie lange nicht. Was noch an Feuchtigkeit im Boden ist, verdunstet durch Sonne und Wind. Der Wassermangel trocknet kleine Fließgewässer aus, lässt Pflanzen und Tiere verdursten und die Ernte auf den Feldern verdorren. Ab Juni verhängen fast alle Landkreise Entnahmeverbote für Wasser aus Oberflächengewässern. Als es Ende Juni immer noch nicht nennenswert geregnet hat, wird auch auf den Äckern von Johann Gerdes in Beerfelde das Getreide notreif. Eigentlich müsste es jetzt geerntet werden. Doch dann kommt der Regen und beschert Brandenburg einen sehr nassen Juli. So nass, dass die Mähdrescher nicht fahren können. Die Einbußen bei der Ernte drohen noch größer zu werden. Die Regenmengen reichen jedoch auch nicht aus, um den Wassermangel auszugleichen. Das sieht Förster Michael Rippl-Bauermeister am Zustand des Waldes, um den er sich für die Stiftung
„Wälder für morgen“ kümmert. Im Schöbendorfer Busch bei Baruth/Mark sterben immer mehr alte Bäume ab, weil die Böden immer tiefer austrocknen. Wo früher Fichten wuchsen, versucht er Mischwald aufzuforsten. Doch weil das schützende Dach der Bäume fehlt, haben es junge Pflänzchen schwer. Auch den Karpfen in den Teichen der Lausitz geht es bei Dürre an den Kragen. Teichwirt Karl Winkelgrund aus Stradow ist bei der Bewirtschaftung der Teiche abhängig von einem kleinen Fließ. Wenn der Wasserstand sinkt, sind seine Karpfen leichte Beute für Reiher, Kormorane und Co. Bei extremer Trockenheit müssen die Teiche vorzeitig geopfert und abgefischt werden. Messungen sollen nun zeigen, wie wichtig die Teiche für den Wasserrückhalt in der Landschaft sind. Die „rbb24 Reportage“ hat Menschen begleitet, die zunehmend verzweifeln, weil durch die Folgen der Klimakrise das Wetter unkalkulierbar geworden ist. (Text: rbb)