Myanmar – Leben am großen Strom Folge 2: Von Mandalay ins Delta
Folge 2
2. Von Mandalay ins Delta
Folge 2 (43 Min.)
In Mandalay lehrt der erst 24-jährige Mönch Owen in einer Schule kritisches Denken im Sinne Buddhas. Mit seinen Schülern unternimmt er einen Ausflug zu den Hügeln von Sagaing, dem Zentrum buddhistischer Lehre im Land. Hoch über dem Fluss leben über 8.000 Mönche und Nonnen. Das größte Schiff auf dem Fluss, die „Mya-Ayeya“, kennt jedes Kind. Die 100 Jahre alte zweistöckige Fähre mit ihren zwei angetäuten Lastkähnen ist ein schwimmender Supermarkt, der viermal jährlich Birmas großen Strom herauf- und herunterfährt. Über die Schiffslautsprecher ertönt der „Marktbootsong“, wenn sich das Schiff einem Dorf nähert. Dann wird bis abends um zehn Uhr ein Markt abgehalten, eine Sensation für die entlegenen Dörfer. Leider will die Regierung das Marktboot stilllegen, heißt es. Mit der politischen Öffnung
Myanmars setzt man auf Straßenbau. Yangon, das einst britische Rangun, ist der Heimathafen des Marktbootes und die größte Stadt des Landes. Direkt am Hafen liegt die Altstadt aus der Kolonialzeit. Von hier aus haben die Briten einst die Region regiert. Durch die lange Isolation des Landes ist die Stadt bis heute geprägt vom Charme der Kolonialgebäude. Manche sind marode, andere werden als Schulen, Krankenhäuser oder Gerichte bis heute genutzt, in allerbester Lage zumeist. Nun bieten Investoren viel Geld, um die kolonialen Erbstücke abzureißen und Hochhäuser zu bauen. Mit einer Marionetten-Theatergruppe verlässt der Film Yangon. Kurz vor der Mündung verzweigt sich der Strom in ein mächtiges Delta. An der Stelle, an der der längste Flussarm in den Golf von Bengalen mündet, steht die letzte goldene Pagode des Ayeyarwady. (Text: arte)