Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1 (43 Min.)
    Madagaskar vereint 20 Prozent der Mangrovenwälder des afrikanischen Kontinents, was etwa einem Drittel der Fläche Korsikas entspricht. Durch Raubbau verloren die Mangroven in Madagaskar in den letzten 30 Jahren allerdings ein Viertel ihrer Fläche. Die unberührten, schwer zugänglichen Ökosysteme, die fernab von den Touristenpfaden liegen, beheimaten viele Tier- und Pflanzenarten. Es ist eine Gegend, um die sich unzählige Legenden ranken. Die Mangroven Madagaskars haben einen großen Reichtum zu bieten. Sie galten einst als von den Geistern der Vorfahren heimgesuchte Gefilde, die man fürchtete und respektierte.
    Dann wurden sie unter dem wirtschaftlichen Druck der Neuzeit geplündert und ausgebeutet. Die Vielfalt der Mangrovenwälder Madagaskars wird heute von den Einwohnern wiederentdeckt. Die Wälder sind wertvolle Einkommensquellen für die umliegenden Dörfer, deren Einwohner lernen, mit den Ressourcen umzugehen. Mangrovenwälder sind durch die globale Erwärmung und den Raubbau durch den Menschen bedroht. Und mit ihnen ihre Bewohner. Im Jahr 2017 wurde das Schutzgebiet Antrema zu einem „Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung“ erklärt.
    Die Mangroven sind somit zu einer vorrangigen Region für die Erhaltung von Wasservögeln wie etwa dem Madagaskar-Seeadler geworden. Auch für das Klima spielen Mangroven eine große Rolle: Jüngste Forschungen haben ergeben, dass Mangroven Kohlenstoff in sich binden und auf diese Weise den Auswirkungen der globalen Erwärmung entgegenwirken. Als Artenparadies und Kohlendioxidspeicher leisten Mangroven weltweit einen unschätzbaren Beitrag für die Umwelt und verdienen es, noch besser erforscht und geschützt zu werden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.12.2020arteDeutsche Online-PremiereDi 24.11.2020arte.tv
  • Folge 2 (43 Min.)
    Mit seiner über 3.000 Kilometer langen Pazifikküste hat das zwischen Äquator und dem nördlichen Wendekreis gelegene Vietnam ideale Voraussetzungen für die Entwicklung von Mangrovenwäldern. Die Mangrovenwälder Vietnams sind hart im Nehmen. Sie überstanden verheerende Kriege und die Entlaubung durch Agent Orange. Heute werden sie für die Garnelenzucht industriell ausgebeutet und auch noch regelmäßig von Taifunen heimgesucht – und schaffen doch immer wieder den Neuanfang. Die dicht bewachsenen, von trüben Gewässern umspülten Sumpflandschaften sind unwirtlich und schwer zugänglich.
    Die Biologin Quynh Huong Pham hat dennoch eine Leidenschaft für diesen schlammigen, salzigen, sauerstoffarmen, den Gezeiten unterworfenen Lebensraum. Die dort lebenden Organismen haben mit der Zeit eine erstaunliche Anpassungsfähigkeit entwickelt. Die vietnamesischen Mangrovenwälder beherbergen zahlreiche Reptilien- und Amphibienarten, die bisher noch kaum bekannt sind. Von der Strömung des Wassers über die Sedimentablagerung und die Wirkung der Mikroorganismen, bis hin zum Wachstum der Pflanzen und der Rolle der Krabben, gibt es in diesem natürlichen Kreislauf viel zu erforschen.
    Als grüne Mauer gegen Seestürme und Schutz bietendes Rückzugsgebiet für Flora und Fauna spielen Mangrovenwälder zudem eine Schlüsselrolle für das Gleichgewicht der Küstenökosysteme. Sie erholen sich langsam nach einer Zeit voller Umwälzungen. Von ihrer ursprünglichen, üppigen Pracht sind sie noch weit entfernt, doch die Vietnamesen sind sich der Bedeutung dieser Wälder bewusst und setzen sich dafür ein, dieses einzigartige Naturerbe zu erhalten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 02.12.2020arteDeutsche Online-PremiereMi 25.11.2020arte.tv
  • Folge 3 (43 Min.)
    Seit den 70er Jahren hat der Senegal etwa 40 Prozent seiner Mangrovenwälder verloren – eine besorgniserregende Entwicklung. Der Klimawandel in der Sahelzone führt dazu, dass das Wasser in den Mangroven verdunstet und das natürliche Milieu zunehmend salzhaltiger wird. Die senegalesischen Mangroven haben bereits jetzt eine der höchsten Salzkonzentrationen der Welt. Im Saloum-Delta ist der Salzgehalt flussaufwärts so hoch, dass die Menschen an den Flussufern seit Jahrhunderten Salz gewinnen. Die Salzkonzentration der Mangrovenwälder übersteigt die des Meerwassers um ein Vielfaches. Das Metier der Salzgewinnung ist harte Arbeit: Das Salz verätzt die Haut, dringt in jede noch so kleine Wunde ein und greift die Schleimhäute an.
    Die Salzgewinnung ist wie die Ernte der Mangroven-Austern Frauensache. Sie kennen die Stellen in den Mangroven, an denen sie wachsen, und müssen sich zwischen den Mangrovenwurzeln hindurchzwängen. Dennoch gibt es hier auch Süßwasserfische, die sich an diese extreme Umgebung angepasst haben. Darunter eine Art aus der Familie der Tilapia oder der amphibisch lebende Schlammspringer, der außerhalb des Wassers, wo ihm seine Kiemen nichts nützen, durch die Haut atmen kann. Dank der Widerstandskraft der Natur sowie der Willensstärke der Menschen ist die Wiederaufforstung der Mangrovenwälder des Saloum-Deltas und der Casamance im Senegal heute in vollem Gang. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 02.12.2020arteDeutsche Online-PremiereMi 25.11.2020arte.tv

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Geheimnisvolle Mangroven online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…