Unterwegs zu Lenin

SU / DDR / D 1969 (На пути к Ленину, 107 Min.)
  • Literaturverfilmung

Ein Zug fährt durch Russlands Weiten, ein Zug mit heimkehrenden deutschen Kriegsgefangenen, und mit ihnen zusammen fährt Viktor Kleist, ein junger, aus einem intellektuellen Münchener Elternhaus stammender deutscher Kommunist, in seine Heimat zurück. Während der Reise werden die Stationen seines Wegs zu Lenin wieder wach. Es beginnt in München, in den Tagen nach der Ermordung des USPD-Politikers Kurt Eisner. Einer anschließenden Verhaftungswelle konnte er nur entgehen, da er den Untersuchungsrichter durch seine frühere Mitgliedschaft bei den Wandervögeln für sich gewinnen konnte. Die erste Unterkunft auf seiner darauf folgenden Flucht fand er bei seiner Verlobten Lore, die in einem Mädcheninternat, bei Frau von Roettger, als Lehrerin arbeitete. Hier wird er von seinem alten Freund und Genossen Martin Schenzinger aufgespürt und gemeinsam machen sie sich auf den Weg nach Berlin. Hier entdecken sie eine anarchistische Revoluzzerbohème und die kämpfende Arbeiterklasse. Sie bekommen von der KPD den Auftrag, als Kuriere zwei Briefe und zwei Zeitungspakete persönlich zu Lenin nach Moskau zu bringen. Auf Wunsch der Freundin von Viktors Mutter, einer in Potsdam lebenden zaristischen Generalswitwe, sollen sie deren Sohn George, der für Mama bei der neuen Regierung im Kreml die ausbleibende Pension kassieren soll, mitnehmen. Da dieser die russische Sprache spricht, erklären sie sich einverstanden und machen sich zu dritt auf den Weg. Bereits an der deutschen Grenze zu Litauen gab es die ersten Probleme und die beiden Zeitungspakete mussten zurückgelassen werden. In Litauen existierten die Anlaufadressen nicht mehr, aber sie konnten sich weiter durchschlagen, obwohl sie von der Polizei verfolgt wurden. Als sie eines Nachts in ein Bauernhaus kommen und hier sehr reserviert aufgenommen werden, steht die Frage, ob man etwas gegen sie hat, oder haben sie gar Verrat zu erwarten? Nein, Viktor und Martin haben dem jungen Bauernehepaar „lediglich“ die Hochzeitsnacht verdorben. Endlich in Russland angekommen, werden sie erst einmal von der Roten Armee verhaftet. Nach Klärung der Sachlage wird aber Viktor umgehend mit einem Flugzeug nach Moskau geflogen. Hier lernt er in einem Hotel einen Kommissar kennen, der ihn zu Lenin bringen will, was aber nicht gelingt. Jetzt kümmern sich die führenden Genossen des Moskauer Komsomol um ihn und er erarbeitet mit der Revolutionärin Lena einen Aufruf zur Kommunistischen Jugendinternationale. Dabei entwickelt sich eine zarte Zuneigung zwischen beiden. Als er aber von der Zerschlagung der noch jungen Bayerischen Räterepublik erfährt, beschließt Viktor die baldige Rückreise nach Deutschland. Schließlich kommt es zu der Begegnung mit Lenin selbst, der Viktors revolutionäre Romantik auf den Boden der Tatsachen stellt und ihm ein Programm für den Kampf in Westeuropa mitgibt. Im Zug voller aus der Gefangenschaft heimkehrender Soldaten sitzt er neben einem mecklenburgischen Landarbeiter, der daran glaubt, dass die Revolution auch für ihn gut ist, und dem die alte Unterwürfigkeit doch noch ganz tief in den Knochen steckt. Unter dem Eindruck des nahenden Deutschland schwindet die gerade gewonnene revolutionäre Einsicht wieder – ein Erlebnis, das Viktor die Herausforderung der Zeit verdeutlicht.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Unterwegs zu Lenin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Deutscher Kinostart29.11.1970Internationaler Kinostart1969

Originalsprache: Russisch

Cast & Crew

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