Sex, Moral und Sowjetmacht
- D 2018 (55 Min.)
- Dokumentation
- Gesellschaft
Mit der Oktoberrevolution begann in Russland auch eine Ära der sexuellen Freiheit und der Befreiung von bürgerlichen Konventionen. Die Befriedigung sexueller Bedürfnisse müsse „so einfach sein, wie ein Glas Wasser zu trinken“ lautete die Forderung der Feministin Alexandra Kollontai, die an vorderster Front für die Befreiung der Moral kämpfte. In den Wirren des Bürgerkrieges aber geriet die Situation bald außer Kontrolle: die Syphilis breitete sich aus, schätzungsweise neun Millionen Straßenkinder zogen in marodierenden Banden durchs Land und auch die Zahl mittelloser, verlassener Frauen stieg alarmierend an. Das soziale Chaos veranlasste die Sowjetmacht zur totalen Kehrtwende.
Während die offizielle Propaganda die Tugenden des „neuen“ Mannes verherrlichte, dessen gesunder Körper kein anderes Ziel kannte, als den Kommunismus durch Arbeit zu rühmen, wurde der Sex im Dienste der niedrigen Geburtenrate auf seine rein reproduktive Funktion reduziert. Unter der allgemeinen Überwachung fristete die Sexualität in den nächsten 30 Jahren ein heimliches Dasein. Der Film von Ina Kolmane wirft einen faszinierenden, neuen Blick auf 70 Jahre kommunistischer Herrschaft und das Leben in der Sowjetunion – einen Blick durch die Brille der Sexualität. (Text: MDR)
- gezeigt bei MDR Dok
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