Ende der neunziger Jahre wurde im Magazin „Focus“ die Geschichte über „Moni von der Stasi“ veröffentlicht. Beschrieben wurde die Geschichte einer jungen Frau in Karl-Marx-Stadt, die ab den siebziger Jahren zunächst nebenberuflich der Prostitution nachging und dabei erhebliche Umsätze erwirtschaftete. Bei den Recherchen für den Film stießen wir auf eine Stasiakte über sie. Aus der geht hervor, dass „Moni“ zeitweise als IM für die Stasi arbeitete. Doch Moni war selbst auch ein Objekt geheimpolizeilicher Beobachtungen, wie Überwachungsfotos aus der Zeit zeigen.
Prostitution galt in der DDR als Abartigkeit des Kapitalismus. Seit 1968 war sie, auch wegen der besorgniserregenden Verbreitung von Geschlechtskrankheiten, verboten. Doch der Staat duldete sie. Zwar widersprach Prostitution den Idealen des Sozialismus, andererseits brachte sie Westgeld ins Land und ermöglichte als Teil des Spitzelsystems der Stasi das Aushorchen von Ausländern und der eigenen Bevölkerung. (Text: ZDF)