Moonage Daydream

Der Brite David Bowie verkörperte in seiner langen Karriere, die Ende der 1960er-Jahre begann, Kunstfiguren wie «Ziggy Stardust» oder «Major Tom», er probierte immer wieder neue Musikstile, war Schauspieler, Produzent und Maler. Er gab sich als Star oder als Kunstfigur mal theatralisch, mal androgyn oder auch mal hyper-sexuell, eine revolutionäre Kombination im damaligen gesellschaftlichen Umfeld, in dem die Geschlechter immer noch als streng binär verstanden wurden.

Regisseur Brett Morgen feiert das Schaffen des Ausnahmekünstlers im Dokumentarfilm «Moonage Dream». Dabei verweigert er sich einer klassischen biografischen Vorgehensweise. Passend zum schillernden Leben und Wirken des Porträtierten hat Morgen eine ganz eigene Erzählweise gefunden. Dazu die «NZZ»: «’Moonage Daydream’ ist eine ästhetische Feier, die den Rhythmus der Musik in einen Groove der Kontraste übersetzt und die Spielerei der Moden und Stile in die Pracht greller Farbigkeit. Dabei erkennt man lange keine ordnende Logik. Erst mit der Zeit schält sich aus all den Facetten und Momenten eine beiläufige Chronologie heraus, die aus der Jugend in reifere Jahre führt.»

Morgen, der bereits zuvor durch originelle Dokumentarfilme, darunter die Kurt-Cobain-Biopic «Cobain – Montage of Heck», aufgefallen ist, hatte das grosse Glück, dass ihm das gesamte Bowie-Archiv zur Verfügung stand. Als David Bowie 2016 verstarb, hinterliess er ein privates Archiv an Ton- und Bildmaterial, insgesamt rund fünf Millionen Dokumente aller Art. Der Film vereinigt dies nun zu einer expressiven Collage aus Bildern und Musik, Gedanken und Inspirationen, in der der Künstler grösstenteils auch selbst zu Wort kommt.

«Delikatessen» zeigt «Moonage Daydream» als Free-TV-Premiere. (Text: SRF)