Menschliches Versagen Spuren des Vergessens

D 2008 (90 Min.)
  • Dokumentation
  • Gesellschaft
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Die jüdischen Bürger wurden nach streng bürokratischen Regeln beraubt. Wieviel ihnen weggenommen wurde, regelte die „Judenvermögensabgabe“. – Bild: WDR/​WDR/​Sentana Film
Die jüdischen Bürger wurden nach streng bürokratischen Regeln beraubt. Wieviel ihnen weggenommen wurde, regelte die „Judenvermögensabgabe“.

Was verharmlosend „Arisierung“ genannt wurde, war in Wahrheit einer der größten Raubzüge des 20. Jahrhunderts. Dabei war es nicht die Gestapo, die in die Wohnungen jüdischer Deutscher eindrang, um deren Besitz zu beschlagnahmen, es waren deutsche Finanzbeamte. Große Vermögenswerte gingen dabei an die Finanzbehörden, kleines Hab und Gut über sogenannte „Juden-Versteigerungen“ an Nachbarn, die sich als „Schnäppchenjäger“ betätigten. Regisseur Michael Verhoeven hat für seinen eindringlichen Dokumentarfilm mit Zeitzeugen und Wissenschaftlern gesprochen.

Viele Aspekte des Holocaust und der nationalsozialistischen Terrorherrschaft zählen heute zur Allgemeinbildung und sind – zumindest in ihren wichtigsten Fakten – bekannt. Nur wenig dokumentiert sind jedoch die Anfänge dieses Verbrechens inmitten der damaligen „ganz normalen“ Gesellschaft. In seinem Film „Menschliches Versagen“ zeigt der renommierte und vielfach preisgekrönte Regisseur Michael Verhoeven anhand der konkreten Geschichten von Betroffenen den Vorgang der Ausgrenzung, Entrechtung, Enteignung und schließlich Deportation und Ermordung jüdischer Mitbürger auf.

Wie konnte es sein, dass ein so eklatantes Unrecht durch immer neue Gesetze „legal“ gemacht wurde? Warum haben sich die damit befassten Behörden geradezu übereifrig am Holocaust beteiligt? Warum haben die meisten nicht-jüdischen Deutschen so wenig dagegen unternommen? Im Zentrum von Verhoevens Film steht der Prozess der sogenannten „Arisierung“ jüdischen Eigentums und Vermögens – konkret: die vollständige Ausraubung der jüdischen Bevölkerung, die nach dem Krieg durch Rückerstattung oder Schadensersatz nur zu einem geringen Prozentsatz „wieder gut“ gemacht worden ist.

Michael Verhoevens Film wirft die Frage auf, in welchem Ausmaß die zivile Bevölkerung in Nazi-Deutschland zum Profiteur der systematischen Beraubung der jüdischen Bevölkerung in Deutschland und in den besetzten Ländern wurde. Schwerpunkte der filmischen Spurensuche sind Köln und München. Zu Wort kommen dabei Zeitzeugen wie die 1925 in München geborene Bea Green geb. (Text: BR Fernsehen)

Deutsche TV-Premiere03.11.2008WDR

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