Im Himmel, unter der Erde Der Jüdische Friedhof Weißensee

D 2011 (90 Min.)
  • Dokumentation
Greifvogelexperte Robert Dietrich mit einem ca. 3 Wochen alten Habicht, der unter vogelparadiesischen Bedingungen auf dem Friedhof Weißensee lebt und der nun erfasst und beringt wird – Bild: RBB /​ © Britzka Film/​Jana Westmann
Greifvogelexperte Robert Dietrich mit einem ca. 3 Wochen alten Habicht, der unter vogelparadiesischen Bedingungen auf dem Friedhof Weißensee lebt und der nun erfasst und beringt wird

Am nördlichen Ende von Berlin liegt versteckt in einem Wohngebiet, umgeben von Mauern, ein Urwald aus Bäumen, Rhododendron und Efeu. Auf dem Plan sieht er aus wie ein Garten der Renaissance: eine Geometrie von Rechteck, Trapez und Dreieck. Die Alleen kreuzen sich in Kreisen und Quadraten. Aber wer die Anlage betritt, fühlt sich wie an einem verwunschenen Ort. Morgentau und Nebel, hohe Bäume, Dickicht. Dazwischen Säulen, Steine, Mausoleen, Efeu, Flieder und von rechts ein kleiner Fuchs – der Jüdische Friedhof in Weißensee.

Benjamin Baruch „Benny“ Epstein aus Florida besucht das Grab seiner Großmutter Helene auf dem Friedhof Berlin-Weißensee. Seit mehr als 130 Jahren ist er in Betrieb, der größte erhaltene jüdische Friedhof Europas, auf dem heute noch bestattet wird. Über 115.000 Menschen sind hier begraben. Lang ist die Liste berühmter Künstler, Philosophen, Juristen, Architekten, Ärzte, Religionslehrer und Verleger, die in Weißensee beerdigt wurden. Die Kaufhausgründer Jandorf (KaDeWe) und Hermann Tietz (Hertie) gehören dazu, der Maler Lesser Ury, der Hotelier Kempinski, der Verleger Samuel Fischer (S. Fischer Verlag) und Rudolf Mosse, dem einst das größte Verlagshaus Europas gehörte.

Als erster wurde kein Berühmter begraben, sondern am 22. September 1880 Louis Grünbaum, der Bewohner eines Altersheims. Auf seinem Grabstein steht an der Seite eine große „1“. Dass der Stein noch steht, liegt daran, dass ein jüdischer Friedhof für die Ewigkeit angelegt wird. Die Gräber werden nicht eingeebnet, Liegefristen gibt es nicht. Auf jedem Grabstein in Weißensee findet sich eine fortlaufende Nummer, die frischen Gräber haben sechsstellige Zahlen.

Ist es fröhlich auf dem Friedhof? „Nein“, sagt Friedhofsdirektor Ron Kohls. Doch dann lacht er. Britta Wauers Film erzählt mal heiter, mal melancholisch von einem verzauberten Ort und seinen Besuchern. Dabei verbindet sie Vergangenheit mit Gegenwart, Geschichte mit Geschichten. Vier Jahre lang hat die Regisseurin für ihren Film recherchiert, mit vielen Zeitzeugen gesprochen, die tief mit dem Friedhof und seinen Toten verbunden sind. (Text: hr-fernsehen)

Deutsche TV-Premiere12.12.2012arteDeutscher Kinostart07.04.2011Internationaler Kinostart2011

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Mi 12.12.2012
22:40–00:10
22:40–

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