Hedda Gabler
- D 2006 (120 Min.)
- Drama
- Theater
Frauen die mit Pistolen und Männern spielen auf den Tod, denen muss langweilig sein – oder noch etwas viel Schlimmeres. Im Ibsen und Freud Jahr 2006 bietet Thomas Ostermeiers „Hedda Gabler“-Inszenierung beides: Die Ibsen-Variante von Langeweile und Freuds böse Ahnung, es könnte alles noch viel schwieriger sein als bloße Ablehnung bürgerlich konventioneller Werte. Mit dem Gesicht eines eiskalten Engels und blechernem Stimmchen zeichnet Katharina Schüttler die Titelheldin mit undurchdringlicher Kühle, einer schnippisch-ungerührten, fast autistischen Gleichmütigkeit und zieht zugleich faszinierend lässig die Strippen.
Heddas Lebensplan zerrinnt im schicken Bungalow zwischen Beton und Glas. Gegen ihre Neigung hat Hedda sich mit dem aufstrebenden Historiker Jørgen Tesman für ein Leben nach bürgerlichen Prinzipien entschieden. Ihre eigentliche Liebe, Eilert Løvborg, der in dubiosen Clubs seinen glänzenden Intellekt mit Drogen betäubte, bot finanziell und gesellschaftlich keine aussichtsreiche Perspektive. Als Hedda ernüchtert aus den Flitterwochen zurückkehrt, erfasst sie, dass Løvborg unterdessen solide geworden ist und ein Aufsehen erregendes kulturgeschichtliches Buch geschrieben hat.
Tesmans einst aussichtsreiche Berufung zum Professor erscheint damit mehr als fraglich. Als die bürgerlichen Prinzipien also nicht halten, was sie versprachen – nämlich ökonomische Sorglosigkeit und Ansehen – beginnt Hedda, sich und ihre Umwelt zu hassen und läuft Amok. Sie verhöhnt skrupellos ihren Ehemann, hintergeht ihn mit dem Hausfreund Brack, zerstört aus Eifersucht die Verbindung zwischen Løvborg und Frau Elvsted, vernichtet Løvborgs zukunftsweisendes Werk, treibt ihn zurück in die Sucht und schließlich in einen Selbstmord. (Text: ZDFtheaterkanal)
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