Der Marathonmönch von Kyoto

D 2007 (45 Min.)
  • Religion
  • Reportage
Der Marathonmönch Hoshino Endo segnet Gläubige entlang seines Weges mit sogenannten Mudras: Handbewegungen, die Buchstaben aus dem Sanskrit nachbilden. – Bild: ZDF und SWR/​Ingolf Baur.
Der Marathonmönch Hoshino Endo segnet Gläubige entlang seines Weges mit sogenannten Mudras: Handbewegungen, die Buchstaben aus dem Sanskrit nachbilden.

Der japanische Mönch Hoshino Endo hat sich für die vielleicht verrückteste Art zu beten entschieden. Nacht für Nacht läuft er auf schmalen, steilen Pfaden 30 Kilometer durch die Zedernwälder des Berges Hiei. Der 31-jährige ist Marathonmönch, ein Gyogia, wie die Asketen des buddhistischen Enryaku-ji-Ordens genannt werden. In den nächsten drei Jahren will er seine Laufstrecke auf 84 Kilometer pro Nacht steigern. Nach sieben Jahren wird er auf eine Gesamtstrecke von mehr als 38.000 Kilometer kommen. Selbst wenn er mit seiner Leistung jeden Athleten in den Schatten stellt, Hoshino Endo läuft nicht aus sportlichen Ambitionen. Was ihn antreibt, die Suche nach Erleuchtung.

Über sich hinauszuwachsen, seine eigenen Begierden abzulegen, und irgendwann ganz für andere da sein zu können, das ist das Ziel seiner Strapaze. Umkehren kann Hoshino nicht mehr. Einmal begonnen, muss ein Gyogia den Weg bis zu Ende gehen. Ob Krankheit oder Verletzung, ob Taifune oder Schnee, Hoshino wird keinen Kilometer seiner Askese auslassen. Denn sonst bliebe ihm nur der Tod. Eine Waffe für den Suizid trägt er immer bei sich. Jede Nacht verlässt er seinen Tempel um genau 1:50 Uhr. Er ist ganz in weiß gekleidet. Weiß ist die Farbe des Todes in Japan. Hoshino Endo läuft in Strohsandalen, von denen er in Regennächten sogar zwei Paar verschleißt, trägt einen Hut aus gerolltem Zedernholz und eine Papierlaterne mit einer Kerze in der Hand.

Bis der Morgen graut, ist sie seine einzige Lichtquelle. Knapp sechs Stunden ist Hoshino jede Nacht unterwegs, mindestens eineinhalb Stunden davon betet er: an Tempeln, Schreinen, Bäumen, Steinen, Bächen. 255 heilige Orte auf dem Berg Hiei sind es und jeder hat seine eigenen Regeln. An manchen ist es nur eine kurze Handbewegung, ein dahin geworfenes Wort oder eine Segnung, an anderen eine ausgefeilte Choreografie. Hoshino ist zur Zeit im vierten Jahr seiner Askese. Wenn alles gut geht, wird er in wenigen Jahren ein Heiliger sein. (Text: WDR)

Deutsche TV-Premiere28.01.2007SWR Fernsehen

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