Der Aidskrieg
- D 2011 (30 Min.)
- Dokumentation
- Geschichte

30 Jahre HIV in Deutschland, die traurige Bilanz seitdem: Knapp 30.000 Menschen sind an der Epidemie gestorben. Die Dokumentation zeigt Geschichten vom Tod – aber auch vom Weiterleben. Es sind die Überlebenden eines Krieges, die im Mittelpunkt dieses Films stehen. Menschen im Ausnahmezustand, die sich engagiert haben, während ihre Partner, Familienangehörige oder besten Freunde mit dem Tode gerungen haben. Im Sommer 1981 berichten US-Magazine zum ersten Mal von „einer neuen Seuche“. Im Mai 1982 schreibt „Der SPIEGEL“ das erste Mal über Aids und in Deutschland werden erste Fälle registriert.
„Schreck von drüben“ lautet die Überschrift. Eine geheimnisvolle Krankheit wird beschrieben, die amerikanische Homosexuelle heimsuche. Als Ursache wird der „genusssüchtige Lebensstil“ angenommen. Drogen und Sex. „Vielleicht ist es die Lustseuche des 20. Jahrhunderts, nur nicht so harmlos“, heißt es. Ein Berliner Bakteriologe wird mit dem Satz zitiert: „Für die Homosexuellen hat der Herr immer eine Peitsche bereit.“ Angesichts der „drohenden Apokalypse“ werden Zwangsmaßnahmen gegen Schwule diskutiert. Aids, so scheint es, könnte die Grundlagen der demokratischen Gesellschaft erschüttern.
„Der SPIEGEL“ macht mobil und titelt ab 1982 unaufhörlich zum Thema und schürt Verunsicherung und Unruhe im Umgang mit der Krankheit: Aids sei eine Epidemie, die erst beginnt, heißt es dort. Das Leben mit dem Virus war von Anfang an ein Stigma und ist es noch heute. „Dass die etwas an meine Tür hängen wie einen Judenstern“, befürchteten Almut und Heinz-Dieter Niemeyer, ein Ehepaar, das sich fast 20 Jahre lang nicht traut, seinen Kindern von der Krankheit zu erzählen. Die Krankenschwester fiel bei einer Blutspende auf. Auch ihr Mann ist infiziert.
Schauspielerin Jessica Stockmann musste ihrem Freund, dem Ex-Tennis-Profi Michael Westphal, auf dem Sterbebett versprechen, zehn Jahre zu schweigen. Noch vor wenigen Jahren verlangten Filmproduzenten von ihr vor dem Engagement einen HIV-Test. In der Dokumentation sprechen Menschen, die seit Jahrzehnten mit dem Virus leben. Politiker, die damals auf unterschiedlichen Seiten des Kampfes stehen. Rita Süssmuth, damals Gesundheitsministerin, erinnert die Zeit als den schlimmsten Kampf ihrer Karriere. Peter Gauweiler, ihr Gegenspieler aus Bayern, rechtfertigt seine Politik der harten Hand. (Text: tagesschau24)
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