Das andere Leben

Der Film erzählt die Geschichte von Agnes, einer reifen, attraktiven Frau, die aus heiterem Himmel erfährt, dass ihr Mann sie, vermutlich wegen einer Nebenbuhlerin, verlassen hat. Allein gelassen, versucht sie verzwei­felt, sich die Gründe für diese Trennung zu erklären. Hellsichtig geworden durch ihre eigenen Erfahrungen, sieht sie nun die Vergangenheit und die Gegenwart in einem neuen Licht und entdeckt andererseits auch, wie brü­chig die menschlichen Beziehungen um sie herum sind. Ihre Tochter Jill, noch gar nicht lange verheiratet, verlässt bereits ihren Mann. Der Sohn Georg, der in den Vereinigten Staaten lebt, macht Andeutungen über seine Beziehung zu einer verheirateten Frau, spricht von den Möglichkeiten, die eine christliche Sekte für ihn bedeutet und wirkt doch eher drogengeschädigt. Agnes ist fassungslos, als sie feststellen muss, dass auch die meisten ihrer Verwandten und Freunde in einer Krise leben, von der sie bislang nichts bemerkte.

Bald stellt sie fest, dass sie sich nun ein eigenes, neues Leben aufbauen muss. Die ersten Versuche scheitern; aber jeder vergebliche Anlauf macht sie realistischer, hilft ihr, sich und ihre Kräfte richtig einzuschätzen. Doch dann kommt die Angst, dass sie vielleicht eine schleichende, tödliche Krankheit hat. Und immer wieder quälen sie Albträume, in denen sie sich mit den Menschen ihrer Vergangenheit konfrontiert sieht. Schließlich entscheidet sie sich für einen radikalen Bruch mit ihrer Vergangenheit. Sie verkauft das Haus, in dem sie mit ihrem Mann wohnte, geht auf Reisen und gewinnt größere Sicherheit im Alleinsein. Am Ende weiß sie zwar noch nicht genau, wohin ihr Weg sie führen wird, aber sie weiß nun, dass sie es schaffen kann. (Text: Einsfestival)