Schweizer Konzerne bauen weltweit Rohstoffe ab und handeln damit. Sollen sie haften, wenn dabei Menschenrechte verletzt werden? Gegner dieser Forderung sagen: Schweizer Firmen arbeiten viel sauberer als andere – wer sie schikaniert, riskiert nicht weniger, sondern mehr dreckiges Gold! Hilfswerke und NGOs haben sie lanciert: Die Konzernverantwortungs-Initiative. Sie verlangt, dass Schweizer Firmen in Zukunft haften für Schäden, die ihre Tochterfirmen im Ausland verursachen. Nur so könne dreckigen Geschäften ein Riegel geschoben werden, sagen die Initianten. Ist diese Vorlage dringend nötig, um Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung endlich zu stoppen? Nein, sagen die Gegner der Initiative. Sie argumentieren: Wenn diese Vorlage angenommen wird, investieren Schweizer Firmen
weniger in Entwicklungsländer. In die Bresche springen könnten dann beispielsweise chinesische Firmen, die viel tiefere Standards haben. Ist die Konzernverantwortungs-Initiative gut – oder nur gut gemeint? Die Initiative wirft jedenfalls grundsätzliche Fragen auf. Sind wir in der reichen Schweiz verantwortlich für die Armut anderer? Braucht es deshalb mehr Entwicklungshilfe – oder ist armen Ländern und ihren Bevölkerungen mit Investitionen viel mehr geholfen? Zu diesen Fragen begrüsst Jonas Projer in der «Arena»: Karl Hofstetter, Präsident Swiss Holdings Andreas Missbach, Konzernverantwortungs-Initiative Elisabeth Schneider-Schneiter, Nationalrätin CVP/BL, Vorstand Economiesuisse Ruedi Noser, Ständerat FDP/ZH Cédric Wermuth, Nationalrat SP/AG (Text: SRF)