Staffel 1, Folge 1–5

Staffel 1 von „Von Wurzeln und Stämmen“ startete am 08.01.2024 auf arte.tv und am 15.01.2024 bei arte.
  • Staffel 1, Folge 1 (52 Min.)
    Bewahrung von Traditionen: Trotz der Lockrufe des Komforts eines moderneren Lebens wollen Slawa und seine Frau Rita die traditionelle Lebensweise ihrer Vorfahren fortsetzen. – Bild: Bonne Pioche Télévision /​ © Bonne Pioche Télévision
    Bewahrung von Traditionen: Trotz der Lockrufe des Komforts eines moderneren Lebens wollen Slawa und seine Frau Rita die traditionelle Lebensweise ihrer Vorfahren fortsetzen.
    In Russland, nördlich des Polarkreises, lebt das indigene Nomadenvolk der Nenzen. Seit Jahrtausenden durchwandern die Rentierzüchter die Jamal-Halbinsel mit ihren Herden. Jamal bedeutet in der Sprache der Nenzen: Ende der Welt. Schon immer hat es das Hirtenvolk verstanden, sich an die extremen Klimabedingungen anzupassen. Das Schicksal der Nenzen und die Zukunft der Jamal-Halbinsel sind eng miteinander verflochten. Doch die Jamal-Halbinsel wird von großen Umbrüchen in Mitleidenschaft gezogen. Nicht nur schaden die Auswirkungen des Klimawandels der Tundra und dem Rentierbestand, auch wurden hier riesige Erdgasvorkommen entdeckt und viele wertvolle Weideflächen mussten inzwischen Gasfeldern weichen.
    Um den Unmut der Rentierzüchter zu beschwichtigen und sie von den strittigen Gebieten fernzuhalten, finanzieren die Gasfirmen die Entwicklung von Dörfern, mit denen sie den Nenzen einen neuen, modernen Lebensstil anbieten. Der Winter geht zu Ende auf der Jamal-Halbinsel. Rita und ihr Mann Slawa bereiten sich auf eine 400 Kilometer lange Wanderung vor. Begleitet von der Ethnologin Galina Khariouthi brechen mehrere Familien und eine Herde mit 3.000 Tieren auf, um die Sommerweiden zu erreichen, bevor die Kälber zur Welt kommen.
    Um in das nahrungsreiche Gebiet zu gelangen, muss die Karawane den Ob-Busen überqueren, solange der noch zugefroren ist. Wie in jedem Jahr steht ihnen eine beschwerliche Reise bevor. Aber trotz der Verlockung eines komfortableren moderneren Lebens wollen Rita und Slawa die traditionelle Lebensweise ihrer Vorfahren fortsetzen. Für ihren 22-jährigen Sohn Jascha ist die Entscheidung schwieriger – vor allem, weil dessen Frau beschlossen hat, mit dem zweijährigen Sohn in die Stadt zu ziehen … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.01.2024arteDeutsche Online-PremiereMo 08.01.2024arte.tv
  • Staffel 1, Folge 2 (52 Min.)
    Die Moken leben halbnomadisch: Den größten Teil des Jahres ziehen sie mit ihren Booten von Insel zu Insel, nur die Monsunmonate verbringen sie in Pfahlhütten an den Küsten.
    Im Herzen des Mergui-Archipels vor der Westküste Myanmars und Thailands leben die Moken, eines der letzten Seenomadenvölker. Das Meer bestimmt die Kultur und Identität der nur etwa 3.000 Mitglieder zählenden Gemeinschaft und bildet ihre Existenzgrundlage. Wie die anderen Moken leben auch Larun und seine Familie halbnomadisch: den größten Teil des Jahres ziehen sie mit ihren „Kabang“ genannten Booten von Insel zu Insel, nur die Monsunmonate verbringen sie in Pfahlhütten an den Küsten, wo sie vor Sturm und Wind geschützt sind. Heute kämpfen sie für die Erhaltung ihrer bedrohten traditionellen Lebensweise und setzen sich gemeinsam mit Wissenschaftlern für die Bewahrung einer der letzten Naturlandschaften der Erde ein.
    Im Rahmen eines Forschungsauftrags kartografiert der Ethnologe Maxime Boutry die natürlichen Ressourcen und die Kultstätten der Moken auf Hunderten von Inseln. Ziel des immensen Unterfangens ist es, dem Recht dieses Volkes auf sein angestammtes Territorium Geltung zu verschaffen. Sobald die Erstellung der Karte abgeschlossen ist, sollen die Ergebnisse der Forschungsarbeit Vertretern der Regierung Myanmars vorgelegt werden – ein historisches Treffen zur Rettung des Lebensraums der Moken. Zum Selbstverständnis dieser Gemeinschaft gehört es, ganz bewusst auf Besitz zu verzichten, um frei zu bleiben.
    Als Nomaden sind sie überall zu Hause und leben von dem, was ihnen das Meer bietet. Mit diesem ungebundenen Lebensstil geht die Weigerung einher, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Die Moken lehnen technische Neuerungen ab, um nicht in Abhängigkeit zu geraten. Auch Landwirtschaft kommt für sie nicht infrage, da sie dafür sesshaft werden müssten. Wenn die Regenzeit naht, veranstalten die Moken faszinierende Opferrituale, bei denen sie ihre Vorfahren um Beistand für die Bewältigung der bevorstehenden Herausforderungen bitten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.01.2024arteDeutsche Online-PremiereDi 09.01.2024arte.tv
  • Staffel 1, Folge 3 (52 Min.)
    Mamu Hernando, der spirituelle Anführer der Aruaken
    In der majestätischen Berglandschaft der Sierra Nevada im Norden Kolumbiens liegt das Territorium der Aruaken. 30.000 Mitglieder des indigenen Volkes leben in diesem außergewöhnlich artenreichen Ökosystem, als dessen Hüter sie fungieren. Ihre traditionelle Lebensweise steht in auffälligem Gegensatz zur modernen Welt. Die Gemeinschaft ernährt sich hauptsächlich von Ackerbau und Sammeln und lebt in völligem Einklang mit der großzügigen Natur, der ihre ganze Dankbarkeit gilt. Die Aruaken beschützen ihr Territorium vor den zahlreichen Bedrohungen, denen sie ausgesetzt sind: Guerillas und paramilitärische Gruppen, massive Abholzung, Abbau von Bodenschätzen, Klimawandel.
    Ihre friedlichen „Waffen“ sind die Selbstversorgung – und die Kraft ihrer Traditionen. Die Aruaken sind Permakulturexperten. Dank ihrer Kenntnisse gelang es ihnen mit der Zeit, Hunderte Hektar Wald wiederherzustellen. Eine von kolumbianischen Biologen angeführte Expedition entdeckte, dass zahlreiche vom Aussterben bedrohte Froscharten sich jetzt wieder in diesem Gebiet fortpflanzen. Der Geograf Eric Julien versucht, das fundierte Verständnis der Aruaken für ihren Lebensraum samt dessen Natur, Fauna und Flora besser zu begreifen.
    Gemeinsam mit ihnen erarbeitet er eine Kartografie ihres Lebensraums. Für Mamu Hernando, den spirituellen Anführer der Aruaken, lässt sich das Leben nicht auf den Erfolg oder den Fortschritt der Menschheit reduzieren. Die Weltanschauung seines Stammes liegt im Schutz allen Lebens begründet. Angesichts existenzbedrohender Katastrophen glauben die Aruaken daran, dass ihre Kultstätten das Leben bewahren und ihre Achtung der Natur das Schlimmste abwenden kann. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.01.2024arteDeutsche Online-PremiereMi 10.01.2024arte.tv
  • Staffel 1, Folge 4 (52 Min.)
    Elio gehört zum Volk der Emberá. Er wurde nach der Vertreibung seiner Community aus dem Darién geboren und hat die riesigen Regenwälder seiner Vorfahren nie gesehen.
    Zwischen Panama und Kolumbien erstreckt sich eines der größten und artenreichsten Regenwaldgebiete der Erde: der Darién. Hier sind seit Jahrhunderten die Emberá beheimatet. Jagd, Fischfang und Sammeln bilden die Lebensgrundlage dieses indigenen Volkes, das eine sehr enge Beziehung zu dieser einzigartigen Natur entwickelt hat. Heute ist der Darién von Klimawandel, Abholzung und zunehmender Intensivbewirtschaftung bedroht. Mancherorts ist der Wald noch ursprünglich, doch andere Teile sind völlig zerstört. Die Leidtragenden sind die Emberá, denen der 34-jährige Elio angehört.
    1975 errichtete die Regierung Panamas auf dem Land seiner Vorfahren einen gigantischen Staudamm und siedelte die Emberá 60 Kilometer weiter südlich an. Dort versuchten sie, ihre traditionelle Lebensweise weiterzuführen, doch das ihnen zugewiesene Gebiet hatten nichts mit ihrer früheren Heimat gemein. Elio wurde nach der Vertreibung seiner Community geboren und hat die riesigen tropischen Regenwälder seiner Vorfahren nie gesehen. Doch vor einigen Jahren entdeckte er die Kunst des traditionellen Tätowierens, das Kippara, das seine Motive aus der Natur des Darién schöpft.
    Diese spirituellen Verbindungen zum Wald veranlassten Elio, sich für die Wiederherstellung des ursprünglichen Darién einzusetzen. Sein Ziel ist es, auf mehr als 5.000 Hektar Land wieder einheimische Baumarten anzupflanzen. Deshalb schließt er sich einem internationalen Forschungsteam an und begibt sich in einen der entlegensten und unversehrtesten Teile des Darién. Geleitet wird die Expedition von der kanadischen Biologin Catherine Potvin, die auf die Ökologie und Erhaltung von Feuchtwäldern spezialisiert ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.01.2024arteDeutsche Online-PremiereDo 11.01.2024arte.tv
  • Staffel 1, Folge 5 (51 Min.)
    Im Einklang mit der Natur: Die San sind ein indigenes Volk der Kalahari-Wüste in Namibia und eine der letzten Jäger- und Sammlergesellschaften der Welt.
    Die San sind ein indigenes Volk der Kalahari-Wüste in Namibia und eine der letzten Jäger- und Sammlergesellschaften der Welt. Im Schutzgebiet Nyae Nyae Conservancy versuchen die San, ihre traditionelle Lebensweise im Einklang mit ihrem Ökosystem fortzuführen. Ihre einzigartigen Kenntnisse und ihre uralte Verbindung zur Wüste sind wertvolle Quellen für Wissenschaftler aus aller Welt. Allerdings bedrohen die modernen Technologien das Leben der San. Tsamkao will die Kultur seines Volkes weiterleben lassen und hat sein Leben der Überlieferung traditioneller Kenntnisse und Fertigkeiten gewidmet.
    Begleitet von der amerikanischen Anthropologin Jennifer Hays stellt Tsamkao das Projekt einer Buschschule auf die Beine, damit die Kinder das Know-how ihrer Vorfahren und die Geheimnisse des Buschlebens erlernen. Die besondere Verbindung der San zur Natur soll erhalten bleiben. Frühere Generationen lernten die Kunst des Jagens von klein auf; mit der Einrichtung von Schulen in den Dörfern verliert sich diese Tradition. Zu wissen, wie man Spuren liest, um im Busch einem jagdbaren Beutetier zu folgen und es dann zu erlegen, ist in dieser öden und abgelegenen Gegend überlebenswichtig.
    Archäologen der Universität Köln studieren die Jagdtechniken der San, um besser zu verstehen, wie die Jäger und Sammler der Steinzeit lebten. Einige ältere Gemeinschaftsmitglieder verfügen noch heute über dieses urzeitliche Wissen. Mit Hilfe der von den San bei ihren Buschwanderungen das ganze Jahr über gesammelten Informationen entstand eine Datenbank zum besseren Schutz der Tierwelt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 19.01.2024arteDeutsche Online-PremiereFr 12.01.2024arte.tv

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