bisher 3 Folgen, Folge 1–3

  • Folge 1 (50 Min.)
    Der Neusiedler See wird auch als „Meer der Wiener“ bezeichnet. Die Region bietet eine einzigartige Flora und Fauna im und rund um den Steppensee und ein einfaches, aber genussreiches Leben. Der See ist einer der wenigen Steppenseen Europas, der größte See Österreichs und in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich: Er ist im Schnitt nur einen Meter tief, wird vor allem aus Niederschlägen gespeist und hat nur einen einzigen, künstlich angelegten Abfluss. Soweit das Auge reicht, dehnen sich Schilf- und Wasserflächen aus.
    Von den Hängen des Leithagebirges, den Klippen eines urzeitlichen Meers, erstreckt sich der größte See Österreichs bis in die Weite der Puszta. Trotz der geringen Tiefe ist Neusiedler See bei Seglern und Surfern beliebt. Selbst fortgeschrittene Segler fühlen sich herausgefordert, wenn die Stürme unberechenbar werden. Die Niederschläge sind selten. Die Sonnenstunden sind zahlreich, und die Verdunstung tut das ihre. Der Wind bläst dort so gewaltig wie nirgendwo sonst in Österreich. Die Landwirtschaft ist in einer Gegend wie dieser ebenfalls eine besondere Herausforderung.
    Die Trockenheit stellt einen Biobauern und Tomaten-Pionier vor eine große Aufgabe: Wie lassen sich Tomaten züchten – ganz ohne gießen? Duftkräuter fühlen sich wohl in Sonne und Wärme. So kommt es, dass in einem ehemaligen Saustall eine Duft-Oase entstand. Auch alte Kirschsorten werden dort kultiviert und so vor dem Verschwinden bewahrt. Das Lebenswerk von Josef Haubenwallner ist ein privates Dorfmuseum. In jahrzehntelanger Arbeit hat er eine Vielzahl von abbruchsreifen, typischen Häusern des Heidebodens auf eigenem Grund wieder aufgebaut – mit Unterstützung von Freunden und vor allem seiner Ehefrau.
    Sogar eine historische Zollstation mit Schlagbaum findet sich originalgetreu restauriert im Dorfmuseum. Der Einser-Kanal, der künstlich angelegte einzige Abfluss des Neusiedler Sees, verläuft schnurgerade entlang der österreichisch-ungarischen Grenze. Eine der wenigen Brücken über den Kanal ist die Brücke von Andau. Sie markiert die Grenze zwischen Österreich und Ungarn.
    Nach der Niederschlagung des Ungarn-Aufstands 1956 hat sie Weltgeschichte geschrieben. Damals konnten 70.000 Menschen den Weg in die Freiheit finden. 1991 wurde der gesamte südliche Teil des Sees auf ungarischer Seite zum Nationalpark erklärt. 1993 zog Österreich mit fünf Gebieten am Ostufer nach. Mit der Gründung des grenzüberschreitenden Nationalparks begann eine rege Zusammenarbeit der beiden Teilgebiete. Im Südosten, dem Seewinkel, glitzern Salzseen, Moorweiler und sumpfige Wiesen um die Wette.
    Sie verleihen dem Landstrich einen seltenen Zauber. Bis zum Horizont dehnen sich ebene Puszta-Landschaften, Schilf- und Wasserflächen aus. Mit viel Glück lassen sich seltene Tiere und Pflanzen beobachten, wie Zugvögel, Graurinder, weiße Esel oder Przewalski-Pferde. Neben den Schönheiten der Natur bilden auch die Begegnungen mit liebenswerten, unkonventionellen Menschen, die kreative Ideen haben, einen Schwerpunkt der Dokumentation „Seenland Österreich – Neusiedler See und Seewinkel“ von Rosa Maria Plattner. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.12.20223sat
  • Folge 2 (50 Min.)
    Das Salzkammergut ist eine weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannte Region. Einst vom Salzabbau geprägt, ist heute der Tourismus rund um die Seen ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Traunsee, Mondsee, Attersee und Hallstätter See – die vier großen Seen im oberösterreichischen Teil des Salzkammergutes bieten Sportmöglichkeiten und Kunstgenuss gleichermaßen. Bereits um 1900 zog es Künstler wie Gustav Klimt im Sommer in die Region. Im Schatten des mächtigen Traunsteins präsentiert sich der Traunsee spiegelglatt und tiefblau, wenn der Fischer Benjamin Mayr in aller Frühe seine Runden zieht und die Netze einholt.
    Den frischen Fang holt Haubenkoch Lukas Nagl am Steg ab. Die Lage auf der schmalen Landzunge mit dem Johannesberg macht Traunkirchen einzigartig. Der Hallstätter See wurde in der Eiszeit geformt. Die fast senkrecht abfallenden Berghänge lassen das Wasser stellenweise schwarz schimmern. Über dem See erhebt sich der UNESCO-Welterbe-Ort Hallstatt, die Häuser eng aufeinandergestapelt. Seit 7000 Jahren findet sich dort auf kleinstem Raum der größte Reichtum durch den Salzabbau.
    Der Ort fasziniert Besucher aus aller Welt, besonders aus China. Der Archäologe Hans Reschreiter vom Naturhistorischen Museum in Wien erforscht das Leben der Bergleute von den Ursprüngen bis heute. Was hat der Mondsee mit dem Mond zu tun? Manche behaupten, der Mondsee habe die Form eines Sichelmondes. Am Eingang zum Mondseer Helenental an der Zeller Ache liegt die seit 600 Jahren existierende Erlachmühle. Antonia Wieneroither führt diese älteste Mühle als jüngste Müllermeisterin. Früh aufstehen ist für Antonia selbstverständlich, wenn sie in der Holzofenbäckerei nebenan mit ihrem Bruder traditionelles Brot backt.
    Gerhard Wieneroither hat für sich den perfekten Ausgleich gefunden – das Fischen in der Zeller Ache und am Mondsee. Dort kennt er die perfekten Orte zum „Seele baumeln lassen“. Henrik Pohl vom Kuratorium Pfahlbauten in Mondsee taucht ab zu den UNESCO-Welterbe-Pfahlbauten unter Wasser und lässt sich beim Forschungstauchgang vom Kamerateam begleiten. Inmitten einer traumhaften Landschaft breitet sich der Attersee mit seinem türkisblauen Wasser aus.
    Sandra Tretter von der Klimt-Foundation präsentiert hier den Lieblingsort des Künstlers Gustav Klimt, die Villa Paulick, wo er 17 Sommer verbracht hat. Gustav Mahler hat sich ebenfalls vom Attersee inspirieren lassen. Der Schönheit des Sees und der Berge rundum hat er in seiner 3. Sinfonie ein musikalisches Denkmal gesetzt. Wenn sich die Dämmerung über den Attersee und das Höllengebirge senkt, werden die Mitglieder des Astronomischen Arbeitskreises Salzkammergut aktiv. Am Nordufer des Traunsees, an der Riviera des Salzkammergutes, befindet sich auf einer kleinen Insel Schloss Ort, ein historisches Juwel.
    Ein Hauch von südlichem Flair liegt auf der Esplanade in Gmunden. Das Stadtzentrum war bis ins 19. Jahrhundert ein Umschlagplatz für Salz, das machte die Stadt reich. Der Traunsee ist auch bekannt für gute Wind- und Segelverhältnisse. Michael Burgstaller und sein Team bereiten sich auf eine Regatta vor. Weitgehend unabhängig vom Wetter bewegt sich Andrea Frauscher-Oberfrank mit einem Elektroboot auf dem See. Sie genießt die letzten Sonnenstrahlen, während die Sonne langsam hinter dem Bergrücken versinkt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.11.20233sat
  • Folge 3 (55 Min.)
    Im Ausseerland hat jeder See seinen eigenen, besonderen Charakter. In den malerischen Gebirgstälern sind Brauchtum, Handwerk und Tradition bis heute fest verankert. Vom Loser Plateau aus präsentiert sich das Seen- und Bergpanorama des „Steirischen Salzkammerguts“ malerisch und lieblich: vom Altausseer See über den Grundlsee und den Toplitzsee bis zum Kammersee. Der Altausseer See liegt am Fuße des Loser. Spektakulär startet der Film per Tandem-Paragleiter vom Loser, gleitet über die Landschaft und landet in Fischerndorf.
    Dort ist die Keramikerin Lisa Zinnebner zu Hause. Wasser ist für sie ein wichtiges Element. Wenn sich aus dem Klumpen Ton eine Form ergibt, ist das für sie wie eine fast magische Meditation. Die traditionellen Flachboote im Salzkammergut, die „Plätten“, stehen auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste. Ihren Bau kann man nur von einem Lehrer lernen, denn es gibt keine Pläne. Alles wird mündlich überliefert. Das Wasser des Altausseer Sees ist glasklar und hat Trinkwasserqualität. Andreas Mayer startet mit seinem Kajak in den Tag.
    Frühmorgens gleitet er über den See ans andere Ufer zu einer Quelle, wo er das Trinkwasser für den Tag holt. Andreas Mayer baut, repariert, verkauft und vermietet Instrumente im Herzen von Bad Aussee. Mandoline, Hackbrett, Zither, Cello und Kontrabass entstehen unter den kundigen Händen des Instrumentenbauers. In der Werkstatt von Christian Raich entstehen Unikate von sehr langer Lebensdauer, die oft über Generationen hinweg erfreuen – Lederhosen. Sie sind nicht nur Kleidungsstücke. Machart, Art des Leders und Ziernähte verraten Eingeweihten alles über den Träger und seinen Wohnort.
    Das Ausseerland ist traditionsreich und auch für Dirndln bekannt. Auch das seltene Handwerk des Seidendruckers gibt es dort noch zu entdecken. Peter Wach ist in einem typischen Holzhaus in Bad Aussee aufgewachsen. Schon als Kind ist er unter den Drucktischen durchgelaufen. Jetzt steht er selbst davor und zaubert nach dem Farbauftrag mithilfe von Druckplatten und Modeln aufwendige Muster auf Seidentücher. Im Frühling sind die Wiesen und Hänge im Ausseerland von duftenden, weiß blühenden Narzissen bedeckt.
    Viele Freiwillige helfen beim Pflücken der Narzissen für das beliebte Narzissenfest. Erst in der Nacht vor dem Fest werden die Figuren gesteckt. Für eine Figur werden bis zu 30.000 Narzissen benötigt. „Löwenmaul und Irisschwert“ lautet einer der Buchtitel von Schriftstellerin Barbara Frischmuth, die sich mit der Parallelwelt der Blumen literarisch beschäftigt. Die Filmemacherin Rosa Maria Plattner besucht die Ausseerin in ihrem Garten. Der Grundlsee ist der größte See der Steiermark und wird auch „Steirisches Meer“ genannt.
    Zum Rudern eignet er sich gut, denn es gibt dort wenig oder gar keinen Wind. Rosa Maria Plattner geht auch dem Mythos Toplitzsee auf den Grund. In der Fischerhütte gibt es nicht nur die besten Forellen – vom Gastwirt der Fischerhütte, Albrecht Syen, höchstpersönlich zubereitet -, sondern auch so manche Geschichte des Zeitzeugen rund um den See und seine Schätze. Zu guter Letzt improvisiert der Musiker Sebastian Rastl auf seinem Kontrabass in der mythischen Landschaft des Toplitzsees. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.11.20233sat

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