Doppelfolgen, Seite 7

  • 30 Min.
    Sie nennen sich „Native Americans“. Man kennt sie meist nur aus Wildwestfilmen und Karl May-Romanen. Doch an zwei Orten ist die Kultur der Indianer Nordamerikas auf beeindruckende Weise sichtbar geblieben: in Mesa Verde und Taos Pueblo. Im Grenzgebiet der US-Staaten Colorado, Utah, Arizona und New Mexico befindet sich der „Grüne Tisch“ – Mesa Verde. Der Name stammt von den ersten spanischen Einwanderern. Sie charakterisierten damit treffend die Tafelberge des Hochplateaus im Westen der USA. Die zweite Station liegt rund 250 Kilometer südwestlich im Tal des Rio Grande. In Nachbarschaft zur Künstlerkolonie Taos leben die Pueblo-Indianer. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereFr 04.04.2003Südwest Fernsehen
  • 30 Min.
    Die ersten Aufzeichnungen in denen Aksum erwähnt wird, sind etwa 4700 Jahre alt. In den Hieroglyphen ist von Weihrauch, Myrrhe und Elfenbein zu lesen. Es muss ein wasserreicher und fruchtbarer Ort gewesen sein. Einwanderer aus dem südarabischen Raum gründeten den Ort an der Kreuzung wichtiger Handelswege zwischen Indien, Afrika und dem Mittelmeer. Die Königin von Saba soll hier ebenso gelebt haben. Nachzulesen ist dies in Äthiopiens Nationalepos, der „Kebra Nagast“ – „Ruhm der Könige“. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.12.2006SWR Fernsehen
  • 30 Min.
    Eisen, Kohle und Gips: Ende des 18. Jahrhunderts begann die Nutzung der Bodenschätze, die die raue Landschaft Südwales hervorbrachte. 1789 begann in Blaenavon die industrielle Revolution und aus einer vergessenen Landschaft wurde ein großes Industriezentrum. Der solide Stein der Gebäude trotzte der Zeit, und die Spinnereien überlebten bis Mitte des 20. Jahrhunderts, bis die Weltwirtschaft den Standort unrentabel machte. Erst 1980 wird der Gedanke der sozialen Gemeinschaft wiederbelebt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 15.07.2005Südwest Fernsehen
  • 30 Min.
    Schroffe, von Gletschern und Verkarstung gezeichnete Gipfel, Hochalmen und Urwälder prägen eine Berglandschaft ganz im Norden der Republik Montenegro: das Durmitor-Massiv. Eingebettet in die Berge liegen Gletscherseen und Karstschlunde, Quellen und Bäche, Flüsse tosen in wilden, unzugänglichen Tälern. Der Name Durmitor stammt wohl aus dem Keltischen und bedeutet: „Berge der vielen Wasser“. Bis zu 1.300 Meter tief hat sich der Tara-Canyon in die Berglandschaft gegraben, Europas vielleicht ursprünglichstes Flusstal. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.04.2009SWR Fernsehen
  • 30 Min.
    Über 1.100 Jahre ist es her, dass Karl der Große Aachen zum Mittelpunkt seines Reiches wählte. Auf den Ruinen einer römischen Therme ließ er hier seine Pfalzkapelle errichten. Dieser achtseitige Zentralbau mit seinem sechzehnseitigen Umgang bildet den Kern des heutigen Doms. Karl verdeutlichte mit der Kirche seinen Machtanspruch, Erbe des Römischen Reiches zu sein. Nach seinem Tod verlangte bald der Strom der Pilger nach mehr Raum. So wurde eine Kapelle nach der anderen dazu gefügt. Im Osten steht dem Oktogon ein Chor vor, welchen gotische Baumeister im 15. Jahrhundert als Raum für den Karlsschrein konstruierten. Dieser Film offenbart nicht nur die Geschichte des Domes, sondern auch seine spirituelle Dimension, unter die Karl der Große ihn stellte. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.01.2007SWR Fernsehen
  • 30 Min.
    Es war ein Glücksfall, dass die aufgeklärten Herrscher des kleinen Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach die Reformbedürftigkeit des Landes erkannten und mit Erfolg versuchten, bürgerliche Persönlichkeiten an ihren Hof zu binden, die kulturell und politisch reformerisch wirksam werden sollten. So kamen dort universelle Geister zusammen. Herzogin Anna Amalia berief 1772 den Dichter Christoph Martin Wieland als Prinzenerzieher. Johann Wolfgang Goethe folgte 1775 der Einladung des jungen Herzog Carl August und wurde bald zu Weimars Zentralgestirn.
    Johann Gottfried Herder kam ein Jahr später, um die Stellung als oberster Geistlicher anzutreten. Friedrich Schillers Dichterbund mit Goethe und seine Arbeit insbesondere für das Theater führten zu einer Glanzzeit des klassischen Weimars. Der Film folgt den Spuren dieser Persönlichkeiten und zeigt das, was heute noch vom klassischen Weimar zeugt und weswegen die Unesco die Stadt als Weltkulturerbe ausgezeichnet hat. Das Wittumspalais etwa oder die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek mit ihrem einmaligen Buchbestand.
    Die Schlösser Belvedere, Tiefurt und Ettersburg. Die Wohnhäuser von Goethe und Schiller und ihre letzte Ruhestätte, die Fürstengruft. Verbunden werden diese Objekte immer wieder durch die ausladenden Parklandschaften Weimars. Einer von ihnen, der Park an der Ilm mit Goethes Gartenhaus, ist das vielleicht populärste Denkmal Weimars. Inmitten eines kriegerischen Staates schuf sich Friedrich der Große mit den Schlössern von Sanssouci ein intellektuelles Zentrum, in dem er Europas geistige Elite um sich versammeln konnte.
    Hier musizierte er, hier musste er nicht regieren, hier konnte er einfach nur Mensch sein. Und so sind die Gebäude nicht prunkvoll und majestätisch, ihre Schönheit liegt vielmehr im Detail. Dem großen europäischen Geist war an der Harmonie von Kunst und Natur gelegen. Allein das Neue Palais bezeichnete er bewusst als Prahlerei, als Demonstration seiner Siege. Nicht nur die Bauten ziehen die Bewunderung der Besucher auf sich. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.05.2005Südwest Fernsehen
  • 30 Min.
    Am „Freitagsmarkt“ in Antwerpen wird um 1570 hart gearbeitet. Der gebürtige Franzose Christoffel Plantin kontrolliert den Stand der Produktion. Seit Wochen wird an der Drucklegung der „Biblia Polyglotta“ gearbeitet, einem typografischen Meisterwerk des 16. Jahrhunderts. Plantin und sein nachfolgender Schwiegersohn Moretus werden wohlhabende, einflussreiche Verleger. Das Produktions- und Wohnhaus der Familiendynastie Plantin-Moretus wird über drei Jahrhunderte Treffpunkt von Geistes- und Naturwissenschaftlern, Religionsphilosophen, weltlichen und religiösen Herrschern aus allen Erdteilen. Die Editionen beeinflussen Lehre und Denken, Gesellschaft und Kultur vieler Länder. Bücher werden durch die hohen Auflagen der Antwerpener Verleger populär und auch erschwinglicher. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.11.2006SWR Fernsehen
  • 30 Min.
    Man muss auf den Hügel mit den alten Linden steigen und sich auf die alte Granitbank setzen, dann den Blick über die Schilfwiese zum Tal der Neiße schweifen lassen, kurz bei den drei Pappeln auf der Schlosswiese verweilen, um schließlich am Südflügel des Schlosses just auf den Fenstern, hinter denen die Gemächer des Fürsten lagen, hängen zu bleiben. Dahinter zeichnete ein Besessener Gartenpläne, schrieb feurige Liebesbriefe, dinierte mit den Großen seiner Zeit, grübelte über Schuldscheinen, machte großartige Reisepläne und verfasste Weltliteratur: Hermann Fürst von Pückler-Muskau.
    Inspiriert durch eine Reise begeistert Pückler sich für den englischen Landschaftspark, für die unauffällig gebändigte Natur. Im Frühjahr 1817 beginnt der „Erdbeweger“ auf dem Familiensitz in der Lausitz 800.000 Bäume und 42.000 Sträucher zu pflanzen, Wiesen werden entwässert, die Neiße umgeleitet und ein ganzes Dorf umgesiedelt. Die Muskauer Bürger fragen sich, ob „es mit meinem Verstande noch seine Richtigkeit habe“. Genug Geld hatte Pückler nie, aber der Park bringt ihn an den Rand des Ruins. Dabei hatte er doch eigens zur Verwirklichung seiner Pläne die ältere, geschiedene Reichsgräfin von Pappenheim geheiratet.
    Aber auch deren Vermögen versinkt in Windeseile in Erdlöchern. Da sie seine Leidenschaft für den Garten teilt, willigt Lucie in eine Scheidung ein, um den Weg für eine begüterte Nachfolgerin frei zu machen. Pückler sucht drei Jahre lang in England. Kommt ohne Frau zurück, aber mit Bücher füllenden Reiseberichten. Das Gartenreich von Dessau-Wörlitz liegt eingebettet in der Auenlandschaft der Elbe und umfasst sieben Schloss- und Parkanlagen auf einer Gesamtfläche von 145 qkm. Herzstück des Gartenreichs sind die Parkanlagen von Wörlitz, die als erster Landschaftsgarten nach englischem Vorbild auf dem Kontinent entstanden sind.
    Seen und Kanäle, Brücken und Grotten, Wiesen und Bäume, Tempel und Monumente: gestaltete Natur, die in jeder Wegbiegung neue malerische Bilder bereithält. Die Wörlitzer Anlagen sind um das klassizistische Landhaus entstanden, das der Architekt Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorf für den Landesherrn, Fürst Leopold III Friedrich Franz von Anhalt-Dessau, baute. Beide hatten sich dem Bildungsideal der Aufklärung verschrieben, Park und Landhaus standen allen Besuchern offen, um den Daheimgebliebenen Eindrücke einer Italien- oder einer Englandreise zu vermitteln.
    Sein ganzes kleines Land wollte Fürst Franz in einen Garten verwandeln, das Schöne mit dem Nützlichen verbinden. Davon zeugen noch heute zahllose kunstvolle Bauten an Deichen und Wegen, die die weit auseinander liegenden ländlichen Refugien der fürstlichen Familie verbinden. Hier Rokokoverspieltheit und barocke Bilderpracht, dort exquisite klassizistische Dekors, eingebettet in Parkanlagen, in der der Übergang zwischen gestaltete und freie Natur fließend ist. Wenn die Philosophie die Aufklärung Gestalt gefunden hat, dann in den Elbauen bei Dessau. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.05.2006Südwest Fernsehen
  • 30 Min.
    Als das Römische Reich bereits dem Untergang geweiht war und weder Rom noch Mailand dem Hofe Sicherheit bieten konnte, wurde Ravenna zur Hauptstadt des Weströmischen Reichs. Ihre Kirchen und Mausoleen stammen alle aus jener Zeit. Vor allem die Kirchen bestechen durch ihre farbenprächtigen Mosaiken, denen man ihr Alter nicht ansieht. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.02.2008SWR Fernsehen
  • 30 Min.
    Nach zehn Jahren Bauzeit wurde er 1888 eingeweiht. Ankommende Schiffe sahen schon von weitem seine Kuppel. Er symbolisierte den Machtanspruch der Briten in Indien und er war ein Brückenpfeiler für die Erschließung des Subkontinents: Victoria Terminus, ein Bahnhof im Zentrum Bombays, dem heutigen Mumbai. Monumental in seinen Ausmaßen, reich verziert und im Detail verspielt, verband das Gebäude den neugotischen Stil der viktorianischen Zeit mit Elementen indischer Baukunst. Vor allem aber war die Architektur funktional. Über 1100 Züge fahren hier ein und aus, jeden Tag. Es gibt Bahnhöfe, die größer sind, aber keiner ist so betriebsam wie der Victoria Terminus: Drei Millionen Passagiere werden tagtäglich hier abgefertigt. Der Film beobachtet einen normalen Tag im Victoria Terminus. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.05.2006Südwest Fernsehen
  • 30 Min.
    Der „Abgrund der zu Tode gestürzten Bisons“ ist ein Ort, der an eine Zeit erinnert, in der sich Amerikas Ureinwohner das Land mit den Bisons teilten. „Head-Smashed-In Buffalo Jump“ gilt als einer der ältesten und besterhaltenen Jagdplätze in Nordamerika. 1981 wurde „Head-Smashed-In“ von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt. Der Abgrund liegt in der kanadischen Provinz Alberta, etwa 175 Kilometer südlich von Calgary. Die Ausläufer der Rocky Mountains gehen hier in die Great Plains, ein halbtrockenes Vorland, über.
    Bei der historischen Bisonjagd versuchten getarnte Jäger die Tiere in eine Richtung zu locken, aus der sie nur auf einen Abgrund fliehen konnten. Wenn sich Tiere aus der Herde der Klippe näherten, tauchten schreiend und winkend weitere Indianer auf. Sie umzingelten die erschrockene Herde, die in Panik auf den Abgrund rannte. Die ersten Bisons versuchten meist an der Kante zu stoppen, wurden aber von den nachfolgenden Tieren überrannt. Sie stürzten sich wie die Lemminge in den Tod.
    Seinen Namen verdankt „Head-Smashed-In“ übrigens nicht den getöteten Bisons, sondern einer Legende. Ein junger Krieger wollte die herabstürzenden Tiere aus nächster Nähe beobachten. Er stellte sich ganz eng an die Wände der Klippe, die Bisons stürzten vor ihm zu Tode. An diesem Tag war freilich die dem Exitus geweihte Herde größer als sonst. Immer mehr stürzten herab und erdrückten den jungen Mann an dem steilen Fels. Die Blackfoot nannten die Stelle „where he got his head smashed in“, „wo sein Schädel zerschmettert wurde“.
    Anthony Island: eine heute völlig unbewohnte Insel im Pazifik vor der Küste Kanadas. In der Sprache ihrer ehemaligen Einwohner, der Haida-Indianer, heißt sie „Skungwa’ai“. Nachdem sie einst von einer Pocken-Epidemie fast ausgelöscht worden wären, verließen sie ihre Heimat. Seit den 50er Jahren besinnen sich ihre Nachfahren wieder auf die Kultur der Ahnen und besuchen deren Wohnorte. Die Haida kannten einmal den Überfluss, weil sie die Natur respektierten und im Einklang mit ihr lebten. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.09.2005Südwest Fernsehen
  • 30 Min.
    Auf einer Landzunge, die tief in den Luster-Fjord reicht, steht die älteste Holzkirche Norwegens – die Stabkirche von Urnes. Von den 750 mittelalterlichen Holzkirchen zum Zeitpunkt der Reformation stehen heute noch knapp 30. Und obwohl archäologische Funde beweisen, dass es überall Stabkirchen in Nordeuropa gab, blieben sie nur in Norwegen erhalten. Vor über 850 Jahren ist die Stabkirche von Urnes gebaut worden. Was die kleine Kirche einzigartig macht, sind ein Portal und einige Wandplanken. Sie stammen von der Vorgängerkirche, die gerade 100 Jahre alt war, als man sie aus unbekanntem Grund abriss.
    Beim Bau der neuen Kirche wurden Bauteile der alten verwendet. Ihr Schnitzwerk ist einmalig, und der Name Urnes-Stil bezieht sich heute auf alle Arbeiten des Mittelalters, in der man diese Art von ineinander verschlungenem Getier und Gewächs wiederfindet. Nie jedoch in solcher Vollendung wie am Nordportal der Stabkirche von Urnes. Unter den Fjorden Westnorwegens nimmt der Geiranger einen besonderen Rang ein. Wie kein anderer lockt der tief im Land zwischen hohen Bergen gelegene Fjord seit weit über 100 Jahren Touristen an: Naturfreunde, ‚Nordlandfahrer‘, wie einst der letzte Deutsche Kaiser, Wilhelm II., der immer wieder mit seiner Yacht ‚Hohenzollern‘ hier aufkreuzte.
    Sie alle ließen sich von einer Landschaft gefangen nehmen, die selbst Norwegens Königin Sonja nicht anders als mit dem Wort ‚majestätisch‘ zu kennzeichnen weiß. Sie tat dies in einem Gästebuch auf einem jener alten Bauernhöfe an den Steilufern des Fjords. Die Höfe liegen meist auf hohen Klippen und sind nur über steile Pfade zu erreichen. Bewirtschaftet wird heute keiner mehr, die letzten wurden in der Mitte des vorigen Jahrhunderts verlassen. (Text: EinsPlus)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.09.2009SWR Fernsehen
    Autor: Andreas Christoph Schmidt
  • 30 Min.
    Der Himmel ist hier, wo Julia lebt, wird in William Shakespeares Tragödie „Romeo und Julia“ festgestellt. Und Julia, so weiß man, lebte in Verona. Die Metropole am Ende des wichtigsten Alpenübergangs nach Italien blickt auf eine mehr als 2.000 Jahre alte Geschichte zurück. Die Römer führten hier ihre drei wichtigsten Handelsstraßen zusammen – im Mittelalter entstand eine der mächtigsten Stadtrepubliken Italiens, doch wirklich weltberühmt wurde Verona erst durch das legendäre Liebespaar. So will auch dieser Film eine Art Liebeserklärung sein – mit einem „tragischen“ Happy end – denn zuletzt muss festgestellt werden, dass die beiden Liebenden wahrscheinlich nie existiert haben, sondern nur symbolhafte Figuren einer grausamen und konfliktreiche Vergangenheit waren. Einer Vergangenheit, die mit der Herrschaft durch die Familie der „della Scala“ ihre Blütezeit erlebte. Bis zum Sturz der Dynastie im Jahre 1387 wurde Verona zu einer italienischen Großmacht. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.09.2004Südwest Fernsehen
  • 30 Min.
    Norwegen und Island
    Unter den Fjorden Westnorwegens nimmt der Geiranger einen besonderen Rang ein. Wie kein anderer lockt der tief im Land zwischen hohen Bergen gelegene Fjord seit weit über 100 Jahren Touristen an. Naturfreunde, „Nordlandfahrer“, wie einst der letzte Deutsche Kaiser, Wilhelm II., der immer wieder mit seiner Yacht „Hohenzollern“ hier aufkreuzte. Sie alle ließen sich von einer Landschaft gefangen nehmen, die selbst Norwegens Königin Sonja nicht anders als mit dem Wort „majestätisch“ zu kennzeichnen weiß. Sie tat dies in einem Gästebuch auf einem jener alten Bauernhöfe an den Steilufern des Fjords.
    Die Höfe liegen meist auf hohen Klippen und sind nur über steile Pfade zu erreichen. Bewirtschaftet wird heute keiner mehr, die letzten wurden in der Mitte des vorigen Jahrhunderts verlassen. Zu karg, zu mühselig und auch gefährlich war das Leben dort, in solch einer Einsamkeit. Die Bewohner zog es fort von hier, viele bis nach Amerika. Heute aber werden die Höfe vor dem Verfall geschützt, sie sind wiederentdeckt worden. Als Kulturerbe. Die Menschen leben in Island allein mit dem Vorbehalt der Geologie. In Island kann man den Urgewalten bei der Arbeit zuschauen. Im Nationalpark Thingvellir, trifft Islands Geschichte auf die Geologie.
    Hier treffen die eurasische und die nordamerikanische Erdplatten aufeinander. Die „Grenze“ zwischen beiden Kontinenten ist eine fünf bis sechs Kilometer breite Zone, durchzogen von mehr oder weniger parallelen Klüften. Und hier wurde auch der Grundstein für die Republik Island gelegt. Die ersten Siedler kamen aus Norwegen und ließen sich um 870 nieder. Die Bevölkerungszahl wuchs rasch. Bald wurde der Ruf nach einem gemeinsamen Thing, einer Volksversammlung, laut. 930 trat im heutigen Thingvellir das erste gemeinsame Parlament, das Althing zusammen und markiert damit die Gründung des isländischen Staates. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.03.2007SWR Fernsehen
  • 30 Min.
    Tief in den Bergen von Laos, am Ufer des Mekong, im Grün des Dschungels versunken, liegt Luang Prabang. Luang Prabang war die Hauptstadt von Lane Xang, dem mächtigen Reich der „ein Millionen Elefanten“, und über Jahrhunderte Sitz der Könige von Laos. Bis heute ist Luang Prabang Zentrum des laotischen Buddhismus. Noch immer bestimmt die Religion den Rhythmus der Stadt, sind die Pagoden das Herz der Nachbarschaften und machen sich jeden Morgen, noch vor Sonnenaufgang, die Mönche und Novizen auf den Weg, um von den Gläubigen das Essen für den Tag zu erbitten. Lange war Luang Prabang isoliert, lag abgelegen hinter dem Bambusvorhang des kommunistischen Indochina.
    Die Zeit, das tropische Klima, die Feuchtigkeit, haben ihre Spuren hinterlassen. Manche der alten Holzbauten verfallen. Seit sich Laos öffnet und Luang Prabang zum Weltkulturerbe erklärt wurde, wird mit ausländischer Hilfe restauriert. Immer mehr Touristen besuchen die Stadt. Doch noch lebt Luang Prabang, wie es immer gelebt hat – im sanften Rhythmus der Religion, ruhig, fast gemächlich fließt die Zeit, in der alten Königsstadt am Mekong. Die historische Altstadt von Hoi An in Zentral-Vietnam liegt, von Reisfeldern umgeben, bildschön am Thu-Bon-Fluss, der sie mit dem nahen Meer verbindet. Die Kleinstadt war einst eine Station der „Seidenstraße des Meeres“, über 2.000 Jahre reichen ihre Ursprünge zurück.
    Schon als vom 4. bis 10. Jahrhundert in Zentral-Vietnam das Reich der Cham blühte, ankerten hier Segler aus Arabien und Persien, aus Indien und China. Seine Blütezeit erlebt der Hafen vom 16. bis 19. Jahrhundert, als sich immer mehr japanische, vor allem chinesische Seefahrer niederließen. Sie handelten mit hochwertiger Seide, mit Porzellan, Lacken und chinesischer Medizin. Schiffe aus Portugal, Holland, Indien, Siam, England und Frankreich liefen den kleinen, aber legendären Umschlagplatz an. Hoi An war auch der Hafen der Ngyuen-Kaiser, die im 150 Kilometer entfernten Hué residierten. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.12.2007SWR Fernsehen
  • 30 Min.
    Im Norden der Niederlande, bei Lemmer, steht das größte dampfgetriebene Schöpfwerk der Welt. Es ist benannt nach seinem Konstrukteur Dirk Frederik Wouda, Ingenieur beim Wasserwirtschaftsamt der Provinz Frieslands. Seit dem 19. Jahrhundert ermöglichen Pumpwerke in Friesland Siedlung und Landwirtschaft. Immer wieder waren die Friesen Opfer von verheerenden Sturmfluten und Überschwemmungen. Um das Land zu entwässern entstanden Pumpwerke mit großen Kapazitäten. Das Dampfschöpfwerk bei Lemmer wurde im Oktober 1920 durch die niederländische Königin eingeweiht. Es ist kein totes Industriedenkmal, sondern ein lebendiges Zeugnis des Dampfmaschinenzeitalters. Fünf- bis sechsmal im Jahr versehen die Maschinen noch ihren Dienst und pumpen sechs Prozent des friesländischen Wasserüberschusses ins Isselmeer. In der Minute sind das 4.000 Kubikmeter – der Rauminhalt eines mittleren Kirchenschiffs! (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDi 31.01.2006Südwest Fernsehen
  • 30 Min.
    Der Legende nach soll der Erzengel Michael im Jahre 708 dem Bischof von Avranches erschienen sein. Der Himmelsbote soll den Befehl zum Bau einer Wallfahrtskapelle übermittelt haben. Bischof Aubert jedoch wollte dieser Erscheinung nicht trauen. Daraufhin soll der Erzengel ein weiteres Mal erschienen sein und den Zweifelnden unsanft mit einem Finger berührt haben. Auberts Haupt, heute als Reliquie in der Stadt Avranches verehrt, weist tatsächlich in der Schädeldecke ein Loch auf. Nach diesem göttlichen „Fingerzeig“ begann der Bischof mit der Errichtung einer Basilika zu Ehren des heiligen Michael.
    Bald schnitt eine Sturmflut den Felsen vom Festland ab. Doch die Bauarbeiten wurden weitergeführt. Die Benediktiner übernahmen im zehnten Jahrhundert den Mont Saint-Michel und erweiterten die Anlage. Erst 800 Jahre nach dem Baubeginn wurde das „Wunder des Abendlandes“ vollendet. Entstanden ist ein unvergleichliches Ensemble. Der Film zeigt Kirche, Abtei, Kloster, Befestigung und Dorf, aber auch den einzigartigen Zusammenklang von Landschaft und Architektur. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.12.2006SWR Fernsehen
  • 30 Min.
    Die Wachau, das ist ein Achterl und ein Vierterl, Jodeln und Backhendl. Dirndl und Goldhauben. Ausflugsdampfer und heitere Gemütlichkeit. Alles richtig und genauso falsch. Die Wachau, das ist zunächst einmal ein etwa 30 Kilometer langer Donaudurchbruch zwischen Melk und Krems in Niederösterreich. Der Fluss bildet hier ein enges Felsental. Ein Wahrzeichen der Wachau und eigentlich die Inszenierung dieser Landschaft ist das Stift Melk. Kernstück des Melker Klosterkomplexes ist die Bibliothek, mit 85.000 Bänden und 1.200 Handschriften eine der größten der Welt. Es ist das ideologische Hauptquartier des Benediktinertums. Hier wird alles aufbewahrt, was man als Grundlage des abendländischen Geistes bezeichnen kann. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.03.2006Südwest Fernsehen
  • 30 Min.
    Krakau – eine Stadt mit 1000-jähriger Geschichte. Eine Stadt in der Vergangenheit und Gegenwart auf märchenhafte Weise miteinander verschmelzen. Alle Wege in Krakau führen zum Marktplatz. Das historische Zentrum von Warschau gilt als Idealbild einer Stadt an der Schwelle zur Neuzeit. Es umfasst einige Straßen und Häuserblocks, die im Mittelalter planvoll angelegt wurden. Dieses Stadtensemble wurde im Laufe der Zeit immer wieder erneuert. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.08.2006Südwest Fernsehen
  • 30 Min.
    Treibsand, so weit das Auge reicht, und das Meer, das sich gierig nach ihm streckt. Eigentlich ein schönes Stück unberührte Mittelmeerküste, nördlich von Jaffa, der Hafenstadt des Landes Palästina. „Das wird hier nichts“, soll Winston Churchill, damals englischer Mandatsverwalter der Region, im Qualm seiner Zigarre gegrummelt haben, als sich Architekten daran machten, hier eine Stadt zu planen – Tel Aviv. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.11.2005Südwest Fernsehen
  • 30 Min.
    Auf den Bergen des Oman stehen alte Wachtürme. Sie dienen nicht militärischen Zwecken, sondern der Wasserüberwachung. Tausende Kanäle durchziehen das Land. Viele sind mehr als 10 Kilometer lang. Überirdisch, durch Tunnel und über Viadukte geleitet, ohne hydraulisches Hilfswerk, in der Tradition durch Erfahrung verfeinert, nur von Gefällen geleitet – eine geniale Ingenieursleistung, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Die sogenannten Aflaaj bilden eines der raffiniertesten Bewässerungssysteme der Erde. Das trockene Wüstenland hätte ohne seine Wasserkanäle keine Überlebenschance. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.04.2008SWR Fernsehen
  • 30 Min.
    Ein heiliger Fluss. Wenig erforscht und mythenumwoben durchquert er das Herz der Mongolei. Der Orchon ist die Lebensader der Region und seine Täler sind seit alters her Nomadenland. Hunnen und Uiguren siedelten hier, an den Ufern des Orchon wurden alttürkische Stammesfürsten bestattet und bis heute lebt man im Orchon-Tal fast ausschließlich von der Viehzucht. Umso verwunderlicher, dass bereits frühe nomadische Gesellschaften wie die Uiguren inmitten der zentralmongolischen Grassteppe die Stadt Karabalgas bauten, ein frühes Zentrum des Seidenstraßenhandels. Eine Stadt aus Lehm für mehr als 10.000 Bewohner, Reste der dem extremen Klima angepassten Architektur haben sich bis heute erhalten.
    Karabalgas blieb nicht die einzige Stadt im Land der Nomaden: 1235 ließ Dschingis Khan im Orchon-Tal die Hauptstadt der Mongolen bauen, eine prachtvolle Palastanlage mit gepflasterten Straßen und luxuriösen Empfangshallen, die Voraussetzung für den ersten mongolischen Staat. Im Orchon-Tal lag das Verwaltungszentrum für ein Imperium, das vom Pazifik bis zum Mittelmeer reichte. Inmitten der Wüste Karakum in Turkmenistan speist der Fluss Murghab eine große Oase. In ihr wuchs ab dem sechsten Jahrhundert vor Christus eine Weltstadt heran, die im Mittelalter viele hunderttausend Einwohner zählte: Merv.
    Legendär reich war die Oasenstadt, ein wichtiger Knotenpunkt an der Seidenstraße, ein geistiges Zentrum der islamischen Welt. Merv erreichte seine Blütezeit im elften und zwölften Jahrhundert als östliche Hauptstadt des Seldschuken-Reiches, kurz bevor die Stadt auf grausame Weise unterging. Erbaut war Merv ganz aus Lehm. Reste der dem extremen Klima angepassten Architektur haben sich bis heute erhalten: die massiven Stadtmauern, Palastbauten, Gebäude für Bibliotheken, Wasserspeicher und Mausoleen, die noch heute von Pilgern besucht werden. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDi 03.04.2007SWR Fernsehen
  • 30 Min.
    Farbenfrohe Fassaden, rot, maisgelb, blau gekachelt. Lustig flattert die Wäsche auf den schmiedeeisernen Balkonen. In den engen Gassen der Duft von gegrillten Sardinen. Die Ribeira, die Postkarten-Häuserzeile von Porto, spiegelt ein trügerisches Bild im Douro. Denn wer sich wirklich ins Gewirr der Gassen wagt, der entdeckt auch andere Farben und Gerüche. Armut, Drogenhandel, räudige Katzen, kreischende Frauen, trinkende Männer, spielende Kinder. Es ist, als spaziere man durch das Privatleben der Menschen. Hinter jeder Ecke eine Kurzgeschichte. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDi 24.01.2006Südwest Fernsehen
  • 30 Min.
    Als sich David Livingstone am 16. November 1855 zum ersten Mal dem Naturschauspiel der Victoria-Fälle nähert, schreibt er folgendes in sein Tagebuch: „Das Erste was man aus einer Entfernung von etwa zwei Stunden erblickt, gleicht in der Tat ganz und gar den riesigen Rauchsäulen, die bei dem in Afrika so gewöhnlichen Wegbrennen des dürren Graswuchses auftreten. Vom Winde gebogen und sich anscheinend mit den Wolken vermischend, leibhaftiger Rauch!“ Die Eingeborenen nennen das Naturwunder, dem sie aus Furcht nicht gerne nahe kommen, „Donnender Rauch“, wörtlich, – Rauch lärmt hier – und diese Benennung kann nicht anders als passend gefunden werden.“ (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.02.2005Südwest Fernsehen

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