Painkiller

Richard riecht das Geld, das seine Familie bald einsacken wird: Die Sacklers verändern leicht ein Schmerzmittel aus dem Ersten Weltkrieg. Ihr Pharmakonzern namens Purdue dreht an vielen Schrauben, damit die Food and Drug Administration das neue Medikament OxyContin schnell zulässt. Dank einer gewaltigen Marketing-Kampagne verschreiben gutgläubige Ärzte die Tabletten mit dem Wirkstoff Oxycodon. Andere Mediziner erkennen die Gefahr, von dem Opioid abhängig zu werden. Aber sie empfehlen die kleinen Helfer, weil sie die Belohnungen des Herstellers lieben.
Angesichts der unglaublichen Gewinnspanne übersieht Richard Sackler großzügig die Schmähungen, dass er die Leute gewissenlos mit Drogen versorge. Auch Glen Kryger glaubt der Werbung, als ihn starke Schmerzen nach einem Arbeitsunfall plagen. Sein Arzt gibt ihm ein Rezept für OxyContin, zumal dieses Präparat länger als Vicodin wirke. Der gute Onkel Doktor erwähnt immerhin Verstopfung als Problem nach der Einnahme. Ach ja, die sonstigen Nebenwirkungen seinen nicht schlimmer als bei anderen Substanzen mit morphinartigen Eigenschaften.
Derweil hat Shannon Shaeffer das College abgeschlossen. Sie träumt vielleicht nicht von einer Karriere als Pharma-Vertreterin. Aber ein Job bei Purdue lockt mit einem traumhaften Verdienst. (Text: SGE)

Arthur Sackler kämpft gegen öffentliche Vorwürfe, dass er OxyContin ohne Rücksicht auf Verluste unter die Leute bringe. Ärzte erhalten Gutscheine für das Schmerzmittel, damit Patienten leicht einsteigen. Ein skeptischer Weißkittel klärt Pharmareferentin Shannon Shaeffer über den Wirkstoff Oxycodon auf, der aus dem Schlafmohn stamme – also ähnlich wie bei „Morphium, Kodein, Hydrocodon und Hydromorphon“. In seiner Aufzählung ergänzt der erfahrene Mediziner Diacetylmorphin, das als Heroin bekannt ist. Egal! Shannon und ihre Chefin Britt Hufford versorgen die Arztpraxen weiterhin großzügig mit Oxy. Doch die beiden Mitarbeiterinnen von Purdue wecken das Interesse von Staatsanwältin Edie Flowers.
Ohnehin wäre die Frage zu klären, warum Curtis Wright IV. erst die Zulassung verzögerte und plötzlich nachgab. Wusste er nicht, wie Versuchspersonen in Puerto Rico gelitten hatten, als das Medikament abgesetzt worden war? Seltsam, dass die Food and Drug Administration auf Langzeitstudien und Suchtbewertungen verzichtete.
Die Familie Sackler reagiert auf Kritik mit zusätzlicher PR und Werbung. Auf einer Konferenz präsentiert sie Glen Kryger, der dank OxyContin seinen Job wieder erledigen könne. Niemand erfährt, dass der Patient die Dosis steigert. Als ihm zeitweilig der Stoff ausgeht, quält der Entzug das Unfallopfer und seine Angehörigen. (Text: SGE)

Glen Kryger kämpft gegen seine Sucht, doch er scheitert. Als er versehentlich eine Überdosis einwirft, landet er in der Notaufnahme. Glen will verhindern, dass irgendwelche Pillen zwischen ihm und seiner Familie stehen.
Britt Hufford verachtet solche Junkies. Nach ihrer Meinung existieren Drogenabhängige immer und ewig, selbst wenn Oxy verschwinden würde. Shannon Shaeffer verdrängt Gewissensbisse, denn Geldgier beherrscht Britts Helferin. Unterdessen entsetzt der Zusammenbruch von Jess Brewster den Arzt Dr. Gregory Fitzgibbons.
Gegenüber John Brownlee vergleicht Edie Flowers das Schmerzmittel OxyContin mit dem verhängnisvollen Crack. Sie hofft, dass ihr neuer Vorgesetzter Purdue angreift. Der Leitende Staatsanwalt zögert. Immerhin überprüft er die Rechtslage. (Text: SGE)

Die Sucht nach Oxy lässt Glen Kryger abrutschen, zumal er heimlich das Zeug schluckt. Während der Arbeit verliert er die Kontrolle.
Shannon Shaeffer beruhigt Dr. Tim Cooper nach dem Tod von Jess Brewster. Ansonsten genießt die Pharmareferentin ihren Lebensstil. Sie sagt, dass Angehörige der Drogenopfer ihre Verantwortung etwa auf Purdue abwälzen. Damit vertritt sie die Linie ihrer Bosse: Die Probleme entstehen angeblich nicht durch OxyContin, sondern durch leichtsinnige Patienten. Ohnehin würden weniger als 1 Prozent der Nutzer in Gefahr geraten, vom Medikament abhängig zu werden – so heißt es in der Werbung des Herstellers.
Diese Behauptungen ärgern Edie Flowers. Sie ermittelt gegen den Pharmakonzern und seine Helfer. Ihr Chef John Brownlee holt Polizisten ins Boot. Auf den Straßen blüht der Handel mit dem Medikament, weil Obdachlose mit ihren Rezepten den Stoff besorgen. Die kriminellen Vorgänge erlauben Familie Sackler, von ihren gewinnreichen Machenschaften abzulenken. (Text: SGE)

Langsam kapiert die Öffentlichkeit, dass OxyContin vielen Leuten schadet. Journalisten nehmen Purdue in die Mangel.
Wie andere Süchtige kann Glen Kryger seinen steigenden Bedarf an Oxy nicht mehr legal stillen. Deshalb kauft er Stoff auf dem Schwarzmarkt. Der Familienvater verdrängt sogar die geduldigen Angehörigen. Ihm entgleitet die Kontrolle über sein Leben.
Eine heftige After-Party überrascht etwa Shannon Shaeffer. Die Pharmareferentin verliert einige Illusionen.
Edie Flowers und der Leitende Staatsanwalt John Brownlee entwickeln eine Strategie, um die Sacklers anzugreifen. Doch Richard und Vertraute wie Howard Udell bauen eine starke Verteidigungslinie. (Text: SGE)

Glen Kryger sieht Licht am Ende des Tunnels. Shannon Shaeffer schaltet ihr Gehirn ein. Richard Sackler badet in Selbstmitleid: „Sie werden alles, was wir aufgebaut haben, abreißen – Stein für Stein“. Vielleicht kann seine Familie ihre Probleme durch noch mehr Geld lösen. Jedenfalls müssen Edie Flowers und John Brownlee mit Überraschungen rechnen. Vorerst freuen sie sich auf den Prozess. Edie hasst OxyContin, zumal Drogenhandel ihren Bruder Shawn in den Knast gebracht hat. (Text: SGE)