2022, Folge 1–23

  • Folge 1
    Der „Rockerpriester“ Guy Gilbert. Dicke Silberringe, selbst gedrehte Zigaretten und Lederjacke: Die Überraschung ist immer wieder groß, wenn sich der 86-jährige „Altrocker“ Guy Gilbert als katholischer Priester zu erkennen gibt. Ein Moment, den er sichtlich genießt und dem er meist auch ein paar derbe Ausdrücke nachschiebt. Dabei spielt Guy Gilbert, der in seiner Heimat Frankreich weithin bekannt ist, mit seinem Image als wilder Rocker. Das nämlich hilft ihm bei seiner selbstgewählten Lebensaufgabe: Seit mehr als fünf Jahrzehnten versucht er mit Erfolg, Jugendliche und junge Erwachsene von der „schiefen Bahn“ zu holen und zurück in ein Leben mit Zukunft zu führen. Eines seiner Projekte: ein Bauernhof in der Haute Provence, wo er mit einem Team aus Sozialarbeitern und Pädagogen junge Menschen aus Paris betreut. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.01.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 02.01.2022ORF 2
  • Folge 2
    Beihilfe zur Selbsttötung: Umstrittenes Gesetz soll Schwerkranken selbstgewählten Abschied ermöglichen – Seit Anfang des Jahres ist in Österreich das sogenannte Sterbeverfügungsgesetz in Kraft. Damit wird der assistierte Suizid in Österreich legal. Notwendig wurde das Gesetz, weil der Verfassungsgerichtshof das bisherige ausnahmslose Verbot der Hilfe zur Selbsttötung für verfassungswidrig erklärt hatte. Das neue, recht eilig entstandene Gesetz, ist also noch sehr jung. Doch weil es „Mängel“ habe, könnte es – so meinen Expertinnen und Experten – schon recht rasch erneut vor dem Verfassungsgerichtshof landen.
    Wie Spaltung überwinden? Über „das Impfen“ streiten und dennoch im Gespräch bleiben – Innerhalb weniger Monate hat sich durch die COVID-19-Pandemie in der Gesellschaft viel verändert: Menschen begrüßen einander mit der „Ghettofaust“, spähen hinter ihren Masken hervor und verlagern große Teile ihres Lebens hinter die eigenen vier Wände. Doch dort in der Familie regiert nicht selten eine Frage, die schon vielerorts zu Streit und Hader geführt hat: geimpft oder nicht geimpft? Für eine überwiegende Mehrzahl bedeuten die Schutzimpfungen so etwas wie „Rettung aus der Pandemie“ oder zumindest die berechtige Annahme, von keinem schweren Verlauf der Krankheit betroffen zu sein, doch nicht wenige verbinden damit Ängste und gelegentlich auch das Gefühl, „Freiheit und Selbstbestimmung“ zu verlieren.
    Wie lässt sich da – bei so unterschiedlichen Auffassungen – dennoch respektvoll im Gespräch bleiben? Die „Orientierung“ hat eine Familie in Wien Liesing besucht, die seit vielen Monaten genau darum ringt. Über drei Generationen hinweg beherrscht die Frage nach dem Für und Wider in der Impffrage zahlreiche Gespräche im Familienkreis. „Durchaus immer wieder sehr heftig“, wie alle betonen. Dass man einander dennoch in die Augen schauen kann und bei allem Widerspruch zusammenhält, das sei geübte Familienpraxis.
    Immer schon wurde viel diskutiert, etwa über den Glauben. Viele in der Familie bekennen sich zur Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (früher besser als Mormonen bekannt). „Den anderen respektieren, ihm bei aller Überzeugungsarbeit seinen eigenen freien Willen lassen“, sei die Basis dafür, dass man auch als Geimpfte und Nichtgeimpfte – regelmäßig getestet – zusammenleben kann, erzählt etwa Silvia Schäffner aus der Großelterngeneration der Familie. „So lassen sich die mit COVID-19 verbundenen Herausforderungen gemeinsam aushalten und tragen.“
    Kinder in der Krise: Mehr Therapieplätze für junge Menschen in psychischer Not – Zehntausende Therapieplätze für Kinder und Jugendliche würden in Österreich seit Jahren fehlen. Immer wieder haben die evangelische Diakonie, aber auch andere Hilfseinrichtungen, in den vergangenen Monaten auf die Unterversorgung bei psychosozialen Problemen von jungen Menschen aufmerksam gemacht. Corona und nicht zuletzt die zahlreichen Lockdowns hätten die Situation aber nun weiter verschärft. Martin Schenk, stellvertretender Direktor der Diakonie, zitiert aus der „Mental Health in Austrian Teenagers“-Studie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Medizinischen Universität Wien: „Fast ein Viertel der Minderjährigen in Österreich leidet aktuell an einer psychischen Erkrankung.
    Am häufigsten treten Angstzustände auf, gefolgt von depressiven Leiden. Bei Burschen gibt es mehr Selbstverletzungen und Probleme mit Impulskontrolle, Mädchen sind von Angst häufiger betroffen, besonders gefährdet durch Essstörungen. 14 Prozent der Kinder in Österreich brauchen therapeutische Hilfe.“ Doch die meisten Eltern der Kinder und Jugendlichen konnten oder können aus finanziellen Gründen keine professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, so der Befund.
    „Therapieplätze auf Krankenschein“ wären gefragt, aber davon gibt es viel zu wenige. Eine Verbesserung versprach die Österreichische Gesundheitskasse bereits im vergangenen Jahr. Um 30 Prozent sollten die Kontingente aufgestockt werden. Warum diese Angebotsausweitung noch kaum bei jungen Patientinnen und Patienten angekommen ist, läge an einem geschichtlich gewachsenen System aus Versorgungsvereinen und für Bundesländer spezifisch ausgehandelten Verträgen und Rahmenbedingungen, sagen Fachleute.
    Doch fehlende Hilfe für Kinder, wenn sie mit ihrem Alltag und mit sich selbst nicht mehr zurechtkommen, sei wie ein Bumerang, der auch mit Blick auf Folgekosten mit voller Wucht zurückkomme, betonen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Sie hoffen nun auf die ersehnte rasche Bereitstellung zusätzlicher Psychotherapieplätze für junge Menschen auf Krankenkassenkosten im Jahr 2022. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 15.01.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 09.01.2022ORF 2
  • Folge 3
    Original-TV-PremiereSo 16.01.2022ORF 2
  • Folge 4
    Gutachten zu Missbrauch: Vorwürfe gegen Benedikt XVI. Zu einem doch recht deutlichen Urteil kommt ein Missbrauchsbericht, der am Donnerstag – mit Spannung erwartet – in München präsentiert wurde: Über Jahrzehnte hinweg hätten Führungskräfte des Erzbistums München und Freising wiederholt Missbrauchstäter geschützt, weiter als Priester beschäftigt, nichts oder nur wenig getan, um zur Aufklärung von Missbrauchsfällen beizutragen. Auch Joseph Ratzinger, von 1977 bis 1982 Erzbischof des Bistums, wird dabei belastet.
    Er habe von Missbrauchsfällen Kenntnis gehabt, Täter – Priester – dennoch weiter beschäftigt und am Schicksal der Opfer „kein Interesse“ gezeigt. Ganz konkret zählt das aktuelle Gutachten insgesamt 497 Missbrauchsopfer auf, die Missbrauchsfälle sind in den Jahren 1945 bis 2019 begangen worden, die Zahl der mutmaßlichen Täter – vor allem Priester – wird mit 235 angegeben. Es sei allerdings von einer „deutlich höheren Dunkelziffer“ auszugehen, so die Anwaltskanzlei WSW, die die Missbrauchsfälle aufgearbeitet hat.
    Bericht: Andreas Pfeifer.
    Im „Orientierung“-Live-Studiogespräch zum Thema: Pastoraltheologe und Religionssoziologe Paul M. Zulehner. Gegen das Vergessen: Junge Jüdinnen und Juden und der Holocaust Sie sind mit Sicherheitspersonal und Zäunen vor ihren Kindergärten, Schulen und der Synagoge aufgewachsen: junge Jüdinnen und Juden in Wien. Der Schutz ist eine permanente Erinnerung daran, dass der jüdischen Gemeinde auch 77 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Shoah potenziell Gefahr droht. Die Folgen der Shoah sind für die Nachfolgegenerationen noch spürbar. Und in den vergangenen Jahren ist Antisemitismus auf den Straßen und im Netz wieder sichtbarer geworden. Wie blicken junge Jüdinnen und Juden auf Holocaust und Antisemitismus, wie gehen sie mit dieser belastenden Geschichte um? Eine Stimme geben ihnen die Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen (JÖH). Sie wenden sich gegen das Vergessen, die Verharmlosung der Shoah und setzen im Kampf gegen Antisemitismus verstärkt auf Aktivismus.
    Bericht: Clara Akinyosoye.
    Nach Corona-Infektion: Feldkircher Altbischof Elmar Fischer gestorben Der emeritierte Bischof der Diözese Feldkirch, Elmar Fischer, ist am vergangenen Mittwoch im Landeskrankenhaus Feldkirch, wo er wegen einer schweren Covid-Erkrankung auf der Intensivstation behandelt worden war, gestorben. Ab 2005 war er etwas mehr als sechs Jahre lang Oberhirte von Österreichs jüngster Diözese Feldkirch. Seine Ernennung durch Papst Benedikt XVI. fiel in eine ganze Reihe von umstrittenen Bischofsernennungen in Österreich, die von der Mehrheit des Kirchenvolks nicht gerade mit Begeisterung aufgenommen wurden.
    Mit Anerkennung wurde Elmar Fischers Bemühen um einen von ihm in Vorarlberg initiierten „Zukunftsdialog“ und sogenannte „Pastoralgespräche“ bedacht. Doch negative Schlagzeilen machte er mit seinen Ansichten zur Homosexualität (diese sei „heilbar“, hielt er in einem Statement fest, von dem er sich wenig später distanzierte), zum Islam (Minarette seien eine „Provokation“) und durch Vorwürfe körperlicher Misshandlung, die letztlich dazu führten, dass er sich bei Opfern persönlich entschuldigte.
    Bericht: Klaus Ther. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.01.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 23.01.2022ORF 2
  • Folge 5
    Die Themen lauten: Nach Münchner Missbrauchsgutachten: Viel Sünde und wenig Sühne?
    Queer und katholisch: Mitarbeitende der katholischen Kirche outen sich.
    Hildegard Burjan: Selige im Spannungsfeld.
    „Leben ohne Grenzen“: Zen-Meister Thich Nhat Hanh. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.02.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 30.01.2022ORF 2
  • Folge 6
    Katholische Randgruppen auf Corona-Demos | Katholisch und schwul in Österreich | Hilfe für Haftentlassene | Kirchenverkauf in der Türkei (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.02.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 06.02.2022ORF 2
  • Folge 7
    Bitte um Entschuldigung: Benedikts Worte an Missbrauchsopfer sorgen für geteilte Reaktionen /​ Auf dem Weg: Viel Reformwillen in der katholischen Kirche Deutschlands /​ Botschafter des Friedens: Erinnerungen an das ehemalige Bahai-Oberhaupt … (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.02.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 13.02.2022ORF 2
  • Folge 8
    Zölibat in Diskussion: Priesterliche Ehelosigkeit – Problem und Ideal
    Am vergangenen Wochenende plädierte der steirische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl in einem Gastkommentar für die „Steirer-Krone“, wenn auch äußerst vorsichtig, für ein „unaufgeregtes“ Nachdenken über den Pflichtzölibat. Unter dem Titel „Für beides ist Platz“ relativierte er, auch mit Verweis auf ostkirchkirchliche Traditionen, den absoluten Vorrang der verpflichtenden Ehelosigkeit römisch-katholischer Priester – diese hätte ihren Wert, sei aber nicht für jeden Priester die ideale Lebensform. Genau das hat sich erst kürzlich in Krautwaschls Diözese Graz-Seckau gezeigt: Der ambitionierte Priester Andreas Monschein – Pfarrer von Kindberg – legte sein Amt auch deshalb nieder, weil neben „einem brüchig gewordenen Glauben“ eine Frau in sein Leben getreten war. Im Beitrag kommt neben dem betroffenen Priester auch Thomas Prügl, Theologe und Experte für die Geschichte des Zölibats, zu Wort.
    Bericht: Klaus Ther.
    Religion oder Ethik? Erfahrungen mit dem neuen „Ersatzwahlpflichtfach“ Ethik
    Seit Anfang des Schuljahres können sich Schülerinnen und Schüler der AHS-Oberstufe, die sich vom Religionsunterricht abmelden, nicht mehr frei nehmen. Sie müssen das „Ersatzwahlpflichtfach“ Ethik besuchen. Im Gymnasium Untere Bachgasse in Mödling hat man im Rahmen eines Schulversuchs bereits viele Jahre Erfahrung mit dem Fach Ethik gesammelt. Die „Orientierung“ hat mit Schülerinnen und Schülern über ihre Eindrücke vom neuen Ethikunterricht gesprochen, und darüber, warum sie sich für dieses Fach – und nicht für die Alternative Religionsunterricht – entschieden haben. Zu Wort kommen auch Ethiklehrende und Eytan Reif von der Initiative „Ethik für ALLE“, für den die derzeitige Lösung – Ethik- oder Religionsunterricht – unbefriedigend ist. Er setzt sich für ein verpflichtendes Fach Ethik für alle Schülerinnen und Schüler ein. Bericht: Klaus Ther, Mitarbeit: Helene Dallinger.
    Du und ich = Österreich: Dialog über Grenzen als Weg zu gemeinsamen Zielen
    Der eine – Walter Baier – war viele Jahre lang Chef der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) und hatte mit dem Christentum nicht viel am Hut. Der andere – Franz Kronreif – leitete die Fokolargemeinschaft in Österreich, eine christliche Erneuerungsbewegung. Luisa Sello wiederum, eine Psychologin und Theologin aus Italien und lange Zeit in Augsburg tätig, hat ihr Leben in den Dienst der katholischen Kirche gestellt. Baier, Kronreif und Sello haben sich vor 22 Jahren auf einen Weg mit ungewisser Zukunft begeben. Miteinander ins Gespräch kommen, mehr von der Weltsicht des anderen erfahren, sich auf ein vermeintlich konträres Gegenüber einlassen, war der Plan.
    So begann ein Dialogprozess zwischen Atheisten und Christen, der auch im Vatikan Aufmerksamkeit erregte. Einladungen und Begegnungen mit Papst Benedikt XVI. und Papst Franziskus folgten. Gemeinsame Projekte wurden entworfen und realisiert. Heute arbeitet man als DIALOP (Transversal Dialogue Project) mit einem wachsenden Team länderübergreifend an einer sogenannten „Transversalen Sozialethik“. Entstehen soll eine Philosophien, Religionen und politische Überzeugungen übergreifende „Ethik der Gesellschaft“. Die „Orientierung“ hat Walter Baier, Luisa Sello und Franz Kronreif getroffen und mit ihnen über ihr „Rezept“ für einen erfolgreichen Dialog gesprochen.
    Bericht: Marcus Marschalek.
    Beistand in Uniform: Der Alltag einer Polizeiseelsorgerin
    Allein im vergangenen Jahr wurden 2210 Polizeibeamte und -beamtinnen während ihres Dienstes verletzt: ein Beleg dafür, wie gefährlich und fordernd dieser Dienst an der Gemeinschaft sein kann. Hinzu kommen oft eine enorme Zahl an Überstunden, unregelmäßige Arbeitszeiten und teils extremer psychischer und physischer Druck. Dem sind häufig vor allem junge Polizeikräfte ausgesetzt, die sich gerade in einer Phase der Familiengründung befinden. Wohin aber mit Sorgen und Nöten in schwierigen Zeiten? Antworten bietet ein psychologischer Dienst – oder aber auch die katholische Polizeiseelsorge. Sie wurde vor mehr als 25 Jahren gegründet und steht bis heute für meist rasche und unbürokratische Hilfe, mit wertvoller Gesprächszeit im privaten Rahmen. Ein „Orientierung“-Team hat sich unter Polizisten umgehört und mit einer Polizeiseelsorgerin gesprochen. Bericht: Zoran Dobrić. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.02.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 20.02.2022ORF 2
  • Folge 9
    Ukraine in Not: Caritas forciert Hilfsmaßnahmen /​ Putin führt Krieg: Solidarität und Gebete ukrainischer Christen in Wien /​ Armut in Österreich: Steigende Preise als „Armutsbeschleuniger“ (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.03.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 27.02.2022ORF 2
  • Folge 10
    Ukraine-Krieg: Verflechtungen von Politik und Kirchen /​ Führungskraft: Frauen als Managerinnen von Pfarren /​ Pier Paolo Pasolini: Zum 100. Geburtstag eines religiösen Atheisten (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.03.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 06.03.2022ORF 2
  • Folge 11
    Ukraine-Hilfe: Diakonie vermittelt Wohnraum an Geflüchtete /​ Telefonseelsorge: Gefragte Ressource in Zeiten der Angst /​ Mitsprache: In römisch-katholischen Pfarren wird gewählt /​ Strafe, Schuld, Vergebung: Alltag einer Gefängnisseelsorgerin (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.03.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 13.03.2022ORF 2
  • Folge 12
    Angriff und Verteidigung: Kann Krieg gerecht sein? /​ Enger Verbündeter: Patriarch Kyrill und der Krieg /​ Flucht und Hilfe: Jüdische Gemeinde unterstützt Geflüchtete /​ Erhard Busek: Erinnerungen an einen politischen Christen (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.03.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 20.03.2022ORF 2
  • Folge 13
    Krieg gegen Ukraine: Israel vor riesiger Einwanderungswelle /​ Papst reformiert Kurie: Künftig auch Laien in Führungspositionen /​ Gesichter der Armut: Kritik an kürzlich eingeführter Sozialhilfe /​ Susila und Santacitta: „Erwachte Steirer“ gehen … (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.04.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 27.03.2022ORF 2
  • Folge 14
    Themen: Gemeinsam Gräben überwinden: Ukrainisch-russisches Gebet für den Frieden /​ Der „grüne“ Guru: „Motorrad-Missionar“ Sadhguru auf Europa-Tour /​ „arm & reich“: Ausstellung will Armutsbetroffenen eine Stimme geben /​ Leichtigkeit und … (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.04.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 03.04.2022ORF 2
  • Folge 15
    Auf der Flucht: Caritas unterstützt Binnenflüchtlinge in der Ukraine
    Etwa sechs Wochen sind seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine vergangen. Nach Angaben der UNO haben bereits mehr als 4,2 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer ihr Heimatland verlassen. Ebenfalls sehr hoch dürfte die Zahl der Binnenflüchtlinge sein, die die unmittelbaren Kriegsgebiete verlassen haben, aber im Land geblieben sind. Eine Anlaufstelle für diese Menschen ist die ukrainische Caritas, die auch von der österreichischen Caritas seit Jahren massiv unterstützt wird. Die Arbeit dieser ukrainischen Hilfsorganisation und der katholischen Kirche hat ein ORF-Team in der Ostukraine begleitet. Bericht: Christian Wehrschütz.
    Helfer brauchen Hilfe: Moldau hilft Ukraine-Flüchtlingen – und benötigt selbst Hilfe
    Der Grenzübergang Palanca zwischen der Ukraine und der Republik Moldau: Ein paar Dutzend weiße Zelte und Versorgungscontainer stehen bereit. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Hilfsorganisationen warten hier auf Menschen aus der Ukraine, vor allem aus dem nur eine gute Autostunde entfernten Odessa. Viorica Matas, verantwortliche Projektkoordinatorin des Sozialprojekts Concordia, versucht, aktuelle Informationen zu bekommen, wann mit dem Eintreffen weiterer Flüchtlinge zu rechnen ist. Seit 2004 ist die österreichische Hilfsorganisation Concordia als mittlerweile größte ausländische Hilfsorganisation in Moldau tätig.
    Der Fokus ist dabei auf die Betreuung von Kindern gerichtet, die ohne Eltern aufwachsen, und auf die Hilfe für alte vereinsamte Menschen in Dörfern. In den vergangenen Wochen jedoch haben die rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ebenso viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer von Concordia nahezu alle bestehenden Sozialprojekte in Moldau für geflüchtete Menschen geöffnet. Viele Tagesheime betreuen nun auch traumatisierte Kinder aus der Ukraine. Wohngemeinschaften für Waisenkinder und Senioren haben ukrainische Mütter mit Kindern aufgenommen und Concordia hat Häuser organisiert, in die geflüchtete Menschen einziehen konnten.
    Viorica Matas ist stolz, dass ihr Heimatland Moldau – das ärmste Land Europas – rund 100.000 Menschen aus der Ukraine aufgenommen hat. Eine europäische Geberkonferenz hat Moldau nun viele Millionen Euro an Unterstützung zugesagt. Ein Team der „Orientierung“ hat dieser Tage Projekte von Concordia in der Republik Moldau besucht und berichtet von der aktuellen Flüchtlingssituation.
    Bericht: Marcus Marschalek.
    Papst auf Malta: Aufruf zu europäischer Solidarität
    Das Schicksal von Menschen auf der Flucht, der Umgang mit dem Thema Flucht – das stand auch im Mittelpunkt eines Kurzbesuchs von Papst Franziskus auf der Mittelmeerinsel Malta am vergangenen Wochenende. An anwesende Flüchtlinge, aus afrikanischen Ländern etwa, wandte er sich dabei in einer Rede, sprach aber auch von einem „ungerechten und brutalen Krieg in der Ukraine“, der viele Menschen in die Flucht getrieben habe. In Malta, wo der Überlieferung nach der Apostel Paulus gestrandet ist, rief Papst Franziskus zum wiederholten Mal zu europäischer Solidarität in der Flüchtlingsfrage auf. Mit Malta besuchte der Papst ein traditionell katholisches Land, das in gesellschaftlichen Fragen als tendenziell wertkonservativ gilt, andererseits aber auch einen Inselstaat, der in den vergangenen Jahren durch Fälle von Geldwäsche, Korruption und den Mord an einer prominenten Journalistin Schlagzeilen gemacht hat.
    Bericht: Cornelia Vospernik.
    Diener der Wahrheit? Der hohe Anspruch des Joseph Ratzinger
    Der Vorwurf, der emeritierte Papst Benedikt XVI. habe in den 1980er Jahren, damals als Erzbischof von München und Freising, bei Missbrauchsfällen in der Erzdiözese weggesehen und nun auch seine Rolle dabei zu vertuschen versucht, beherrschte – zumindest in Europa – Anfang 2022 Diskussionen in und außerhalb der katholischen Kirche. Der hochbetagte einstige Hüter der katholischen Wahrheit als vermeintlicher Lügner – ein PR-Desaster. Negative Schlagzeilen haben die Karriere Joseph Ratzingers während seiner Laufbahn als Präfekt der Glaubenskongregation und als Papst immer wieder begleitet.
    Er verteidigte unpopuläre Standpunkte in Sachen Sexualethik, schloss unliebsame progressive Theologen vom Lehramt aus, torpedierte mit unbedachten Formulierungen zeitweise den Dialog mit anderen Konfessionen und mit Religionen wie dem Islam, dozierte bei Reisen zu ehemaligen Kolonialvölkern über die Geschichtsnotwendigkeit der christlichen Mission. Dabei gilt Joseph Ratzinger zugleich als scharfsinniger, elegant argumentierender Theologe, dessen Werk seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil die moderne römisch-katholische Kirche entscheidend geprägt hat.
    Er gilt auch als der erste Präfekt und Papst, der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche öffentlich machen und verfolgen ließ. Seine „teutonische Unnachgiebigkeit“, die ihm den Titel „Panzerkardinal“ einbrachte, ist freilich mehr als nur schlechtes Image. Sie ergibt sich aus seiner theologischen Grundposition, die eine in Christus geoffenbarte Wahrheit für immerwährend gültig erachtet und bei aller Bereitschaft zu Modernisierung gegen zeitgeistige Infragestellungen sowie religiöse und ethische Pluralitäten zu verteidigen versucht.
    Von welcher Wahrheit spricht Joseph Ratzinger? Anlässlich des bevorstehenden 95. Geburtstags des emeritierten Papstes – geboren am 16. April 1927 – hat Peter Beringer den Wiener Dogmatiker Jan-Heiner Tück dazu befragt und zeichnet ein Porträt des Theologen Joseph Ratzinger vor dem Hintergrund der Umbrüche in der katholischen Kirche seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil.
    Bericht: Peter Beringer. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.04.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 10.04.2022ORF 2
  • Folge 16
    Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge: Österreichische Klöster stellen Unterkünfte zur Verfügung /​ Frauen fordern Rechte ein: Mexikanische Katholikinnen als starke „Reformkraft“ /​ „Heiliges im Alltag“: Robert Pfaller philosophiert über Religion und … (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.04.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 17.04.2022ORF 2
  • Folge 17
    Ostern im Krieg: „Der Weg führt über Golgotha“ /​ In die Freiheit: Als Kinder vor dem NS-Terror in Sicherheit gebracht wurden /​ Priester in Gefahr: „Padre“ Marcelo riskiert sein Leben /​ Ringen um Anerkennung: „frei-aleviten österreich“ als … (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.04.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 24.04.2022ORF 2
  • Folge 18
    Deutsche TV-PremiereSa 07.05.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereDi 03.05.2022ORF III
  • Folge 19
    Sanktionspläne gegen Kyrill: Der russisch-orthodoxe Patriarch an der Seite Putins /​ Für geschlechtergerechte Kirche: Hochrangige Frauendelegation aus Österreich im Vatikan /​ Diakonie setzt Akzente: Hilfe für autistische Kinder in der Schule /​ … (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 14.05.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 08.05.2022ORF 2
  • Folge 20
    Patriarch in Parallelwelt? Russisch-orthodoxer Kirchenführer Kyrill in der Kritik
    Mögliche Sanktionen der EU-Kommission gegen den russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill haben nun auch dessen Lebensstil und Privatvermögen ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt. Unklarheit dürfte da allerdings noch über die tatsächliche Dimension des Reichtums des Kirchenmanns herrschen: Von bis zu vier Milliarden US-Dollar, wohl sehr hoch geschätzt, geparkt auf Konten in der Schweiz, Italien und Österreich ist in Medien wie etwa bei „Focus online“ die Rede. Darüber hinaus gibt es Hinweise auf luxuriöse Wohnungen, die der Patriarch unter seinem bürgerlichen Namen Wladimir Michailowitsch Gundjajew besitzen soll. Die Webportale „Proekt“, „The Bell“ oder auch „Nowaja Gaseta“ haben in den vergangenen Jahren darüber berichtet.
    Dokumentiert sind auch Reisen in teuren Privatjets von Oligarchen. Und mit Fotos von Luxusuhren am Handgelenk ist Kyrill ebenfalls schon vor längerer Zeit aufgefallen. Wie kann ein Mönch, der Patriarch wird, ein dermaßen großes Vermögen anhäufen? Und wie verträgt sich das mit dem christlichen Glauben? Die „Orientierung“ hat mit Religionssoziologin Kristina Stoeckl sowie den Theologen Rudolf Prokschi und Petrus Bsteh gesprochen – u. a. über die Frage, warum der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine so unterschiedlich dargestellt und von russisch-orthodoxer Seite „metaphysisch überhöht“ wird.
    Papst als Botschafter: Franziskus’ Ringen um den Frieden
    Seine Appelle für den Frieden verhallen ohne Wirkung, seine symbolischen Gesten sorgen für Debatten, manche Aussagen für Irritationen: Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine setzt Papst Franziskus widersprüchliche Zeichen. Zuletzt sorgte ein Interview mit der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“ für heftige Reaktionen. Der Pontifex hatte sich darin kritisch über die Haltung der NATO gegenüber Russland geäußert und wörtlich gemeint: „Vielleicht war es das Bellen der NATO vor den Toren Russlands, das Putin zum Einmarsch in die Ukraine veranlasste.“ Der langjährige Botschafter Emil Brix, Direktor der Diplomatischen Akademie Wien, kritisiert diese Äußerung als „falsche Reaktion“, das sollte ein Papst in „so einer Angriffssituation nicht tun“.
    Der Aggressor solle klar beim Namen genannt werden. Doch welche Möglichkeiten hat das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche prinzipiell angesichts eines Krieges? Päpste seien über die Jahrhunderte hinweg immer wieder diplomatisch gefordert gewesen, erläutert Kirchenhistoriker Rupert Klieber. Der Heilige Stuhl folge dabei tunlichst dem pastoralen Grundsatz „benenne die Sünde, aber verurteile nicht den Sünder“. Diese Strategie, so Klieber, sei auch bei Franziskus zu beobachten, der sich als „Weltseelsorger“ verstehen würde.
    Das lange Schweigen: Missbrauchsopfer in Italien wollen endlich Aufarbeitung
    Es sind dunkle Kapitel in der langen Geschichte der römisch-katholischen Kirche, in die nach und nach das „Licht der Aufklärung“ fällt: Im Lauf der vergangenen Jahre und Jahrzehnte haben unabhängige Untersuchungskommissionen in Ländern von Chile über Australien, von Irland bis Deutschland Klarheit über das Ausmaß von sexuellem Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche gebracht. Die Untersuchungen zeigen: Bis zu fünf Prozent der katholischen Priester sind Missbrauchstäter oder zumindest Beschuldigte.
    In Frankreich kam eine Studie im vergangenen Herbst zu dem Ergebnis, dass dort mehr als 200.000 Kinder und Jugendliche im Blick auf die vergangenen rund sieben Jahrzehnte von Geistlichen missbraucht worden sein dürften. Doch ausgerechnet in jenem Land, das dem Vatikan zwangsläufig rundum Nachbar ist – Italien – , gibt es bisher keine unabhängige Aufarbeitung von Missbrauch in der katholischen Kirche. Während Presse und Justiz zu oft untätig sind, so der Vorwurf, wird der Ruf von Betroffenen immer lauter.
    „Einsiedler der Wüste“: Heiligsprechung von Charles de Foucauld
    Ein Leben in absoluter Armut als „Imitatio Christi“ – in der Nachfolge Christi: So in etwa könnte man das existenzielle Leitmotiv des künftigen Heiligen Charles de Foucauld (1858 – 1916) umreißen. Am kommenden Sonntag wird der Franzose von Papst Franziskus zur „Ehre der Altäre“ erhoben. Geboren in Straßburg als Kind einer adeligen Familie wächst Foucauld nach dem frühen Tod seiner Eltern bei seinem wohlhabenden Großvater mütterlicherseits auf. Unter dem Einfluss der französischen Aufklärung wendet er sich vorerst vom Glauben ab und wird Offizier der französischen Armee. Er lernt Algerien kennen und lieben.
    1883, nach einer Reise ins damals für Christen verbotene Marokko, findet Foucauld zum Glauben zurück, nicht zuletzt auch unter dem Eindruck des Islam. Es folgen Jahre als Trappistenmönch, bei den Klarissen in Nazar eth und schließlich die Rückkehr nach Algerien. Dort lebt Foucauld unter den Tuareg-Nomaden – bis 1916, als er im Zuge der Wirren des Ersten Weltkriegs ermordet wird. Die „Orientierung“ hat sich auf die Spuren des „Wüsteneinsiedlers“ gemacht und mit dem Foucauld-Experten Herbert Hartl von der Kongregation der „Kleinen Brüder Jesu“ gesprochen, deren Gründung eng mit dem Namen Charles de Foucauld verknüpft ist. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.05.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 15.05.2022ORF 2
  • Folge 21
    Ukraine I: Kriegsverbrechen auf der Spur /​ Ukraine II: Orthodoxie in der Krise /​ Streit um Stoff: Burkini-Debatte in Frankreich neu entfacht /​ „Heiliges im Alltag“: Robert Pfaller philosophiert über Religion und Religiöses (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.05.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 22.05.2022ORF 2
  • Folge 22
    Kinder der Straße: Obdachlos in Nigerias Megastadt Lagos /​ Im „Orientierung“-Studiogespräch: Reinhard Heiserer, Geschäftsführer der Hilfsorganisation /​ Jugend Eine Welt – Don Bosco Entwicklungszusammenarbeit“ /​ Exorzismusboom in Italien … (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.06.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 29.05.2022ORF 2
  • Folge 23
    Los von Moskau: Ukrainisch-Orthodoxe Kirche geht eigene Wege /​ 100 Jahre „Volksliturgie“: Reformen von damals als Anstoß für Neuerungen heute? /​ Wenn Unrechtsbewusstsein fehlt: Therapie für Missbrauchstäter aus dem Kreis der katholischen Kirche /​ … (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.06.2022ARD alphaOriginal-TV-PremiereSo 05.06.2022ORF 2

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