Zwei neue Serien für „jüngeres Publikum“ in der ARD Mediathek angekündigt

„This is not Sweden“ und „The Girl in my Diary“ als europäische Koproduktionen

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 10.02.2023, 15:47 Uhr

Die Hauptdarsteller der Serie „The Girl in my Diary“ – Bild: NDR/ Maarten De Bouw
Die Hauptdarsteller der Serie „The Girl in my Diary“

Die ARD kündigte an, verstärkt in Inhalte für die Mediathek zu investieren, die in erster Linie das jüngere Publikum ansprechen sollen. Auf diese Ankündigung lässt man nun Taten verfolgen und gibt bekannt, dass der NDR und der WDR in internationaler Zusammenarbeit zwei Streaming-Serien produzieren. Einerseits handelt es sich um die spanisch-deutsch-schwedisch-finnische Koproduktion „This is not Sweden“ und andererseits um die belgisch-deutsche Mysteryserie „The Girl in my Diary“ (Arbeitstitel). Die beiden Serien entstehen im Rahmen der 2022 ins Leben gerufenen FabFiction-Initiative.

This is not Sweden

„This is not Sweden“ wird als Mischung aus Drama und Familienkomödie beschrieben. Die Serie spielt in Vallvidrera, der „grünen Lunge von Barcelona“, einem Paradies für junge Familien. Mariana (verkörpert von der spanischen Schauspielerin Aina Clotet) und Samuel (gespielt vom katalonischen Schauspieler Marcel Borràs) wollen dort ihre Töchter in idyllischer Gemeinschaft mit anderen Familien aufziehen. Konflikte werden stets gemeinsam in Gruppentherapie aufgearbeitet. Einzig die schwedische Nachbarin, bei der alles noch ein bisschen perfekter zu sein scheint, nimmt nicht daran teil. In der scheinbar heilen Welt bricht das Chaos aus, als sich ausgerechnet der Sohn der Schwedin aus dem Fenster stürzt. Bei Mariana brechen daraufhin lange verdrängte Ängste aus.

Mariana (Aina Clotet, l.) und Samuel (Marcel Borràs, r.) NDR/​funicular films/​Kiku Piño

Temporeich und mit viel Humor soll „This is not Sweden“ vom Lebensgefühl junger Familien erzählen, dabei aber auch die dahinter verborgen liegenden Ängste thematisieren. Das Buch zur Serie schrieben Valentina Viso und Dani Gonzáles. Regie führen unter anderen Aina Clotet und Mar Coll. Produziert wird der Achtteiler von den beiden spanischen Firmen Funicula Films und Nanouk Films sowie von der schwedischen Anagram Films für die europäischen öffentlich-rechtlichen Sender RTVE, TV3 (Spanien/​Katalonien), den NDR, für SVT (Schweden) und YLE (Finnland); gefördert wird das Projekt unter anderem durch das MEDIA-Programm der Europäischen Union.

The Girl in my Diary

Die belgisch-deutsche Koproduktion „The Girl in my Diary“ besteht aus einem jungen Cast und spielt im Teenager-Milieu. Weitere Infos zum Inhalt sind noch nicht bekannt. Die Serie umfasst 13 Folgen à 26 Minuten und wurde vom belgischen Kinder- und Jugendsender Ketnet beauftragt. Das Drehbuch schrieben Pieter De Graeve und Philippe De Schepper nach einer Idee von Tom Timmerman. Regie führt Mathias Brouns. Beteiligte Produktionsfirmen sind jonnydepony (Philippe De Schepper und Helen Perquy) und Network Movie mit Produzentin Bettina Wente. „The Girl in my Diary“ wird gefördert mit Mitteln des Medienfonds Flandern (Vlaams Audiovisueel Fonds /​VAF). Voraussichtlich im Frühjahr 2024 soll die Serie in der ARD Mediathek und im KiKA zu sehen sein.

Das erklärte Ziel der ARD besteht darin, das Angebot der Mediathek um europäische Serien zu erweitern, um den den Zuschauern „attraktive, spannende und moderne seriell erzählte Formate“ zu bieten. Programmverantwortliche suchen dafür im europäischen Netzwerk gezielt nach Kooperationen, die dem deutschen Publikum der „Streamergeneration“ entsprechen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1967) am

    Anscheinend wollen ARD und ZDF jetzt frontal und mit der absoluten BRECHSTANGE junges Publikum anlocken!! Unfassbar!
    • am

      Viel Spaß beim "Badengehen" ARD mit dieser Idee - jüngeres Klientel anlocken. Wäre besser wenn Ihr nicht Zuseher ab Mitte 35 Schritt für Schritt vergraulen würdet. Eure Sport-Dauerschleife könnte man fast als schwere "Nötigung" auffassen - 
      Wenn Ihr wirklich en vogue wärt bzw. Euch wirklich gezielt mit der Generation U20, Ü20 bis 30 auseinander gesetzt hättet (und nicht Jemanden wie Phillip Amthor & Co. für solche Umfragen herangezogen hättet - der war nicht einmal JUNG, als er selber noch jung war, sondern altklug hat man das einmal genannt!!!!)  wüsstet Ihr, dass die Generation Ü20-30 ausnahmslos anderweitig streamt - und zwar Netflix, Twitch, YouTube, TicToc etc. 
      Also wie soll bitte Jemand von diesen neuen Serien bei ARD erfahren, der sich hauptsächlich onlinemäßig bei den oben genannten einloggt? Und Beiträge von öffentlich Rechtlichen sind dort teilweise sogar blockiert - da unerwünscht. 


      Und ich kann alleine schon beim Durchlesen der Thematik der Serien-Neufabrikate erahnen, dass ich meine kostbare Lebenszeit nicht mit so einem langweiligen Sci-Fi & New Age Bockmist verschwenden möchte. Gute Serien aus Spanien, Belgien/Niederlanden etc. sind nämlich sehr rar gesät. Und diese beiden haben wohl kaum Code 37 oder Grand Hotel Qualitäten.
      • am via tvforen.de

        Scheibenkleister, ist leider nur für "jüngeres Publikum", das darf ich als Baby-Boomer nicht mehr sehen.
        • am via tvforen.de

          Ralfi schrieb:
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          > Scheibenkleister, ist leider nur für "jüngeres
          > Publikum", das darf ich als Baby-Boomer nicht mehr
          > sehen.


          ach, Quatsch, 50 ist das neue 30

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