TV-Termin für Alice-Schwarzer-Zweiteiler steht fest

Werdegang einer Frauenrechtlerin mit Nina Gummich in der Hauptrolle

Vera Tidona
Vera Tidona – 17.10.2022, 16:35 Uhr

Nina Gummich und Alice Schwarzer am Set von „Alice“ – Bild: rbb/Alexander Fischerkoesen
Nina Gummich und Alice Schwarzer am Set von „Alice“

Das Erste kündigt zum 80. Geburtstag von Alice Schwarzer (am 3. Dezember 2022) den Zweiteiler „Alice“ über den Werdegang der Journalistin, Autorin, Feministin und Emma-Herausgeberin an, die ihr Leben lang für die Rechte der Frauen kämpft. Die beiden 90-Minütiger mit Nina Gummich als Alice Schwarzer werden am Mittwoch, den 30. November ab 20:15 Uhr gezeigt. Zudem ist der zweigeteilte Film ab dem 23. November für sechs Monate in der ARD Mediathek verfügbar.

Kaum ein Frau in der Geschichte Deutschlands spaltet so die Gemüter: Die Rede ist von Alice Schwarzer, die in den frühen 1970er Jahren als junge Frau auf die Straße geht und bis heute als Feministin für die Rechte der Frauen in Politik und Gesellschaft kämpft. In einer Zeit, als Frauen in der Ehe und der Gesellschaft kaum Rechte für ein selbstbestimmtes Leben haben, zieht eine Gruppe von Frauen, angeführt von Alice Schwarzer, mit Plakaten protestierend durch die Straßen und kämpft für Frauenrechte, die bis heute nichts an Aktualität eingebüßt haben.

Der Film erzählt von der Entwicklung einer 21-jährigen Alice Schwarzer (dargestellt von Nina Gummich), die nach ihrem Schulabschluss die Welt erkunden, Erfahrungen sammeln, Sprachen lernen und später mal Journalistin werden möchte und dabei eine Entwicklung zu einer Persönlichkeit macht, die wie kaum eine andere in der Bundesrepublik zu schärfsten Auseinandersetzungen reizt und dabei unbeirrt ihren Weg geht.

In den frühen 1960er Jahren ging sie als Au-pair nach Paris. Dort kam sie durch eine Freundin in Kontakt mit der französischen Frauenbewegung und wurde mit den lebensgefährlichen Konsequenzen der Abtreibungsgesetze konfrontiert. In Deutschland ging sie daraufhin gegen das Abtreibungsverbot in §218 und den auch hierzulande verschwiegenen Umgang mit Schwangerschaftsabbrüchen vor. Sie initiierte eine große Kampagne von 374 Frauen, die sich dazu bekannten, abgetrieben zu haben. Damit schrieb Schwarzer Geschichte, doch ihr Aktivismus hatte einen hohen Preis. Ihr Ruf als Journalistin geriet ebenso in Gefahr wie ihre Beziehung zu Bruno (Thomas Guené), mit dem sie in Paris lebte.

Schlagartig berühmt wurde sie schließlich durch einen öffentlichen Fernseh-Schlagabtausch mit Ester Vilar (Katharina Schüttler), einer bekennenden Antifeministin. Damit begründete Schwarzer ihren Ruf als polarisierende Frau, denn Kritik und Diffamierung blieben fortan nicht aus. Auch von der Frauenbewegung wurde ihre Person sehr kontrovers diskutiert. Alice Schwarzer aber machte unbeirrt weiter, feierte Erfolge als feministische Bestseller-Autorin und gründete schließlich ihre Zeitschrift Emma.

In weiteren Rollen spielen Isabel Thierauch, Katia Fellin,Vidina Popov, Hannah Walther, Valerie Pachner, Sven-Eric Bechtolf, Gabriele Schulze, Rainer Bock und David Rott mit.

Regisseurin Nicole Weegmann inszeniert den Zweiteiler nach einem Drehbuch von Daniel Nocke und Silke Steiner. „Alice“ ist eine Koproduktion der Neuen Schönhauser Filmproduktion mit dem rbb, dem WDR und der ARD Degeto für die ARD.

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