„The Masked Dancer“: ProSieben lässt Zukunft offen

Zusätzlich zu zwei Staffeln von „The Masked Singer“ wollte ProSieben im vergangenen Jahr das Format der Musik-Rateshow noch mehr auskosten und versuchte es im Januar mit dem Ableger „The Masked Dancer“. In diesem Jahr fehlt von dem Spin-Off im Programm jedoch bislang jede Spur. Auf Anfrage von DWDL äußerte sich ProSieben nun und ließ die Zukunft des Ablegers vorerst offen.

ProSieben-Sprecher Christoph Körfer teilte dem Mediendienst mit: ProSieben plant für das erste Halbjahr 2023 eine neue Staffel ‚The Masked Singer‘. Die Programme für das zweite Halbjahr werden wir rechtzeitig vorstellen. Bis dahin heißt es: Alles ist möglich. Andere Medienseiten griffen das Thema daraufhin auf und schrieben von einer „Absetzung“ bzw. dem „Aus“ des Formats. Diese Formulierungen schienen ProSieben offenbar zu missfallen, weshalb der Sender das eher unkonkrete Zitat von Christoph Körfer heute noch einmal via Twitter verbreitete.

Wie so oft hält sich der Sender also noch alle Türen für eine eventuelle Fortsetzung offen. Das ist eine gern angewandte Strategie: Auch bei anderen Formaten wurde in der Vergangenenheit zunächst von einer Pause oder Auszeit gesprochen – was natürlich besser klingt als Absetzung oder Einstellung – in der Hoffnung, dass Zuschauer und Presse die Sendung irgendwann vergessen und nicht mehr vermissen.

2020 etwa nahm ProSieben nach nur einer Folge den gefloppten Neustart „Die Show mit dem Sortieren“ aus dem Programm und schickte das Format offiziell in eine „Winterpause“ – aus der es bis heute jedoch nie zurückkam (fernsehserien.de berichtete). Und 2018 teilte ProSieben auf Anfrage von fernsehserien.de mit, dass „für 2018“ keine neuen Folgen der früheren Joko-und–Klaas-Show „Das Duell um die Geld“ geplant sind – und vermied auch hier, von einem endgültigen Ende zu sprechen. Doch auch fünf Jahre später ist die Sendung nicht mehr zurückgekehrt.

Im Fall von „The Masked Dancer“ sank das Interesse nach einem noch erfolgreichen Start vor 1,75 Millionen Zuschauern und 12,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe schnell auf bis zu 1,23 Millionen und nur noch 8,0 Prozent herab. Der Ableger holte damit nur Werte, die weiter unter jenen der Muttersendung „The Masked Singer“ lagen. Unterm Strich konnte die Show, in der die Identität von maskierten Promis lediglich anhand von Tanz-Performances erraten werden sollte, weder inhaltlich noch quotentechnisch überzeugen.

Nach mittlerweile sieben Staffeln ist auch bei „The Masked Singer“ ein leichter Abnutzungseffekt nicht von der Hand zu weisen. Dennoch waren die beiden 2022 gezeigten Staffeln der Musik-Rateshow weiterhin Garanten für mehrfache Quotensiege am Samstagabend. Die Frühjahrs-Staffel erreichte im Schnitt 2,24 Millionen Menschen und 18,8 Prozent in der jungen Zielgruppe. Die Herbst-Staffel kam auf 2,17 Millionen Zuschauer und 19,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Eine für das Frühjahr von langer Hand geplante Tour durch Deutschland wurde jedoch letztendlich abgesagt – „aufgrund der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Situation“, hieß es (fernsehserien.de berichtete).