„Ten Pound Poms“: Warren Brown („Strike Back“) und Faye Marsay („Game of Thrones“) erleben böses Erwachen

Einwanderung nach Australien mit Hindernissen

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 21.06.2022, 16:34 Uhr

Faye Marsay in „Game of Thrones“ und Warren Brown in „Strike Back“ – Bild: HBO/Cinemax
Faye Marsay in „Game of Thrones“ und Warren Brown in „Strike Back“

Die BBC hat die Besetzung für ihre neue Serie „Ten Pound Poms“ verkündet, zu der Warren Brown („Strike Back“, „The Responder“), Faye Marsay („Game of Thrones“) und Michelle Keegan („Brassic“) gehören. Das Format dreht sich um Auswanderer aus dem Nachkriegs-England, die 1956 wie viele ihrer Landsleute durch ein gefördertes Einwanderungsprogramm nach Australien gelockt wurden. Allerdings gestaltet sich der Neuanfang nicht mit der versprochenen Einfachheit.

Hintergrund

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten Australien und Neuseeland verstärkt um neue Siedler aus der britischen Heimat geworben. Die mussten dafür nur eine Bearbeitungsgebühr von zehn britischen Pfund bezahlen, die Überfahrt wurde staatlich gesponsert. Am anderen Ende der Reise hofften sie auf einen Neuanfang im auf mehreren Ebenen „sonnigen“ Süden, mit besseren Jobs und günstigen Wohnungen und fernab von den Sorgen und der (sozialen) Enge der britischen Inseln.

Der Pferdefuß: Wer binnen der Mindestaufenthaltszeit von zwei Jahren wieder zurück wollte, musste auch die Kosten der ursprünglichen Überfahrt zurückzahlen (ein zeitgenössischer Artikel nennt den Preis von 120 Pfund als „halber Jahreslohn“). Mit der Bezeichnung der Briten als „Poms“ etablierte sich für die Neuankömmlinge und das Programm der Spitzname „Ten Pound Poms“. Das Programm gehörte zu einem über das gesamte 20. Jahrhundert betriebene, fragwürdigen Ansinnen, durch die subventionierte Anwerbung von europäischen Siedlern für diese die Bevölkerungsmehrheit zu sichern, zumal gleichzeitig die Einwanderung aus asiatischen Ländern behindert oder unterbunden wurde („White Australia Policy“).

Die Serie

Im Zentrum der Serie von „Brassic“-Schöpfer Danny Brocklehurst stehen Annie (Marsay) and Terry Roberts (Brown). Sie werden sich nur langsam der Realitäten bewusst, dass die fortgesetzte Unterbringung in einem Einwanderer-Hostel alles andere als das ist, was sie sich für sich und ihre Familie versprochen hatten. Auch die Australier sind den Einwanderern deutlich weniger freundlich gegenüber, als es aus der Heimat den Anschein hatte.

Krankenschwester Kate (Keegan) hat die Reise ohne ihren Verlobten angetreten und tut ihr Möglichstes, um ihre traurige Vergangenheit hinter sich zu lassen. Bill (Leon Ford, „Milcheinschuss“) wurde durch den Verlust des Familienbetriebs aus der Heimat vertrieben – er spielt vor, dass er den australischen Traum lebt und das Leben in Saus und Braus genießt – auch, wenn ihm dazu das Geld fehlt.

Teenager Stevie (Declan Coyle) hat sich auf der Flucht vor seinem gewalttätigen Vater auf die lange Reise begeben, während der zu den Ureinwohnern gehörende australische Kriegsveteran Ron (Rob Collins) sich zunehmend als „Fremder im eigenen Land“ fühlt. Weitere Rollen haben Emma Hamilton, Stephen Curry, David Field, Hattie Hook und Finn Treacy

Die zunächst sechsteilige Dramaserie wird von der BBC in Kooperation mit dem australischen Streamingdienst Stan produziert.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1978) am

    Klingt interessant!

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