Stalins Spezialgefängnis

Nobelpreisträger Solschenizyn (87) als TV-Serienautor

Jutta Zniva – 29.01.2006

Der staatliche russische TV-Sender „Rossija“ startet heute die zehnteilige TV-Verfilmung eines Romans von Alexander Solschenizyn. Der 87jährige Nobelpreisträger für Literatur („Archipel Gulag“) und ehemalige sowjetische Dissident schrieb für „Im ersten Kreis“ selbst das Drehbuch.

Solschenizyns Roman über ein Spezialgefängnis für Wissenschafter im stalinistischen Regime war in der Sowjetunion verboten und erschien 1968 im Westen unter dem Titel „Der erste Kreis der Hölle“. Der Roman basiert auf Solschenizyns eigenen Erfahrungen in Straflagern: Inhaftierte Physiker, Mathematiker und technische Experten wurden gezwungen, für Stalin einen Sprachdetektor zur Spionageabwehr zu entwicklen. Erfolg bedeutete Freiheit, Misserfolg eine Verlegung in ein noch härteres Straflager Sibiriens.

„Im ersten Kreis“ wurde bereits 1970 in den USA von Alexander Ford verfilmt und 1991 als französisch-deutsch-kanadische Koproduktion von Sheldon Larry fürs Fernsehen adaptiert. Für die russische TV-Serie spricht Solschenizyn, der nach langen Jahren im Exil zurückgezogen in Moskau lebt, die Begleitkommentare selbst.

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